Hallo Zusammen,
weiß jetzt nicht genau wie ich anfangen soll...
jedenfalls scheine ich eine innere Anspannung zu haben, die sich immer in irgendeiner Form entläd - zum Glück immer nur in einer Form. Hauptsächlich tritt das jährlich zwischen Januar und April auf.
(Ja, ich weiß, Lichtmangel, komme übrigens gerade aus dem Solarium ;-)
Oft ist die Form eine motorische Unruhe.
Ich muss dann z. B. immer wieder mal meine Schulter anspannen. (vielleicht ein leichtes Toret)
Das Problem ist jetzt das: Wenn ich sitze bewege ich mich ja nicht großartig. Dadurch geht die Unruhe in Bereiche die ich beim Sitzen bewegen kann. Z. B. Augenbereiche, Ausatmung, Magenkontraktion, Stimmbänder. Und bleiben dann auch nach dem Sitzen dort.
Stimmbänder sind schlecht, weil es nach einigen Tagen passieren kann, dass ich kaum noch sprechen kann. Die Stimme wird dann immer gepresster.
Und das ist beruflich sehr hinderlich.
Zur Zeit sind leider Stimmbänder dran.
Ich habe die Möglichkeit das Ganze etwas umzuleiten, z. B. auf die Augenbereiche.
OK, da sind sie im Moment.
Gefahr des Stimmbandkrampfes gebannt, aber es nervt einfach tierisch, beim Sitzen ständig mit den Augen rumzucken zu müssen.
Wenn ich nicht daran denke, macht es einfach weiter. Scheint vom Unterbewußtsein auszugehen.
Auch geht es dann manchmal wieder zurück zu den Stimmbändern.
(Die schulmedizinischen Möglichkeiten habe ich übrigens schon jahrelang ausgiebig zu Rate gezogen.)
Dazu nun meine Fragen an Euch:
Kennt jemand ähnliche Probleme und hat Lösungen?
Wie würdet Ihr mit damit während dem Sitzen umgehen?
Warum konnte die Meditation nicht tiefer in das Unterbewußtsein eindringen, und Spannungen aufdecken/abbauen? Oder passiert das bereits?
Danke schon mal und Gruß,
Peter.
Hallo,
ich bin bei meinem zweiten Buch über Zen. Nachdem ich das erste nicht allzu sehr verstanden habe und mir alles wie eine nicht zeitgemäße Lebenseinstellung erschien bin ich durch das zweite "Everyday Zen" doch ein wenig "erleuchtet". Das ist etwas überspitzt aber ich beginne einfach einige Grundideen des Zen zu verstehen.
Was ich mich jetzt frage ist: Is das normal? Ich meine ich kann die Idee durchaus verstehen, dass wenn man sein Ego verliert, man auch glücklicher wird. Wenn man sich nicht an etwas bindet, einfach loslässt und die Welt akzeptiert so wie sie ist. Dennoch verstehe ich nicht warum. Wir Menschen sind ja nicht ohne Grund so. Das ist unser "Instinkt". So sind wir geschaffen worden. Dieses Verhalten hat ja bestimmte Gründe die uns mehr oder weniger das Überleben in der Gesellschaft ermöglichen. Das kann man im kleinen auch auf Primaten die in Gruppen leben abbilden. Nicht nur auf diese sondern auf alle Rudeltiere. Warum sollte man dieses instinktive Verhalten ablegen? Warum kann man nicht im Einklang damit leben? Und die eigentliche Frage ist, wenn wir doch unser Ego ablegen sollen, werden wir dann nicht zu Willenlosen?
Danke schonmal =)
Hallo Leute
vor ein paar Tagen habe sah ich im Fernsehen eine sehr interessante Dokumentation. Ein amerikanischer Neurologe und Gehirnforscher hat sich über Jahre damit befasst, was während der Meditation in unserem Gehirn passiert.
Er hat mit Buddhisten als Probanden genauso gearbeitet wie mit Nonnen. Die Ergebnisse waren aber fast immer die gleichen. In tiefer Meditation zeigte sich bei allen eine gesteigerte Durchblutung der beiden Schläfenlappen. Und jetzt wird´s abenteuerlich: jene Region im Gehirn, die zuständig ist für die Orientierung und das Ichgefühl wurde mit zunehmender Meditationstiefe immer weniger durchblutet.
Also drehte er den Spieß um, nahm völlig ahnungslose Leute und stimulierte genau jene Zentren im Gehirn. Was passierte: Die meisten völlig unwissenden Probanden sprachen nach dem Experiment von einer Auflösung des Ich, von einem plötzlichem Einssein mit der Welt wo die Grenzen zwischen Ihnen und der Welt verschwanden.
Bei anderen, bei denen er nur die Schläfenlappen stimuliere, berichteten von Erfahrungen, wie sie nur sehr fortgeschrittene Meditierer kennen.
Er berichtete aber auch, dass in jedem Menschen diese Regionen unterschiedlich sensibel sind - und tatsächlich bestätigte sich auch, dass jene Leute mit weniger senlibler Schläfenlappen, sich schwerer tun in tiefere Meditation zu kommen.
Die Frage ist jetzt, was das für uns bedeutet. Denn das verhängnisvolle ist ja, dass niemand, kein lebender Mensch all die Erfahrungen ohne sein Hirn machen konnte, sei es Buddha oder der von mir so verehrte Huang Po oder sonst wer.
Ich glaube nicht, dass wir so etwas einfach mit einem Lächeln zur Seite schieben sollten.
Was meint ihr dazu?
lg
sandra
Da meine erste Frage zur Verbindung von Zazen und Satori augenscheinlich auf die zenbuddhistische Abneigung, Kausalitäten zu erläutern, gestoßen ist, möchte ich es andersherum probieren.
Da Zazen in den zenbuddhistischen Schulungszentren und Klöstern einen überragenden Stellenwert genießt, ist anzunehmen, daß diese Praxis eine Bedeutung besitzt, die mit dem Grundanliegen des Zen (also Selbsterkenntnis + = Welterkenntnis) zu tun hat.
Jetzt also meine Frage an Euch, die Ihr Zazen praktiziert und in Euren Grundüberzeugungen wohl auch dem Zen-Buddhismus nahesteht: Wie beeinflußt Euer Zazen Eure Wahrnehmung und Interpretation der Welt. Wie wirkt Zazen auf Euren Geist und Charakter?
Beste Grüße
Yan-shou
Liebe Wegbegleiter!
Es ist soweit!
Heute möchte ich Euch mitteilen, dass wir einen kleinen Raum für Zazen
gefunden und angemietet haben.
Aller Anfang ist schwer, so ist ersteinmal zu renovieren, das nötigste,
wie Teppichboden und Sitzkissen anzuschaffen und dann kann es bald
richtig los gehen;
mit dem Sitzen :-)
Für Zazen wird es am Anfang einen fixen Termin geben und alles weitere
wird sich nach Bedarf entwickeln.
Angedacht ist außerdem ein Termin für die Besprechung ausgewählter
Texte.
Am 21. März 2004, pünktlich zum Frühlingsanfang soll dann eine kleine
Eröffnungsfeier stattfinden.
Am 08. April 2004 können wir dann sicherlich auch Hanamatsuri / Buddhas
Geburtstag feiern.
Teilnehmer und helfende Hände sind herzlich willkommen.
Gasshô
Mario aus Berlin
http://de.groups.yahoo.com/group/ZenDojoTegel/
hi volks
ich frag mich jeden lieben tag, wozu ich mich in vorgegebener haltung eigentlich in stille eine halbe stunde vor eine tür setze und weiß, dass es einfach nichts bringt und mache es trotzdem jedes mal aufs neue :-)
ich dachte das wozu? hört irgendwann auf an meinem verstand zu nagen, aber et hat sich eingenistet ...
gehts euch ähnlich ? stimmt ihr mit zu, dass es NICHTS bringt ?
Hallo Leute,
seit etwa 3 Jahren verfolge ich nun dieses Forum. Bis vor kurzem immer passiv.
Ich habe so einige Namen kommen und gehen sehen.
Nun möchte ich euch, vor allem die, die hier schon länger da sind fragen: Was nehmt ihr wirklich aus dem Forum mit? Gab es tatsächlich Beiträge die euch zum nachdenken oder umdenken gebracht haben. Beiträge die eueren Weg auch nur im geringsten irgendwie beeinflusst haben?
Oder ist es nicht viel mehr ein Spielplatz der "Eitelkeiten" wo ein jeder seine Fortschritte und Erleuchtungen zum Besten geben will und sich so in einer selbsternannten Herrlichkeit sonnt - wenn auch nur im Netz.
Was mich bertifft: Da gab es in der Vergangenheit einen der unter dem Nick "LaymanHo" geschrieben hat. Seine Beiträge waren für mich sehr lehrreich und von ihm habe ich tatsächlich Dinge für mich gefunden. Schade dass man nichts mehr von ihm hört.
lg
sandra
Streit ist sicher etwas Unschönes, aber etwas, das in offenen Internetforen von Zeit zu Zeit unausweichlich ist. Vom Thema des Forums ist das völlig unabhängig und daher ist auch zen.de nicht davor gefeit.
Der Anlass ist fast immer derselbe: zumindest ein Teilnehmer ist nicht zufrieden damit, seine Meinung mit Argumenten zur Sache zu vertreten sondern meint, seine Argumente zusätzlich auch noch mit Beleidigungen und/oder Diffamierungen stützen zu müssen - was entsprechende Gegenreaktionen hervorruft.
Natürlich - und auch das erlebt man immer wieder - geht dem eine Vorgeschichte voraus. Wann, wo und von wem da die Grenze zwischen sachlicher Argumentation und persönlichen Angriffen überschritten wurde, wo aus Scherz und Ironie (die einer Diskussion erst die Würze geben) Sarkasmus und gehässiger Spott wurden, das lässt sich im Nachhinein kaum entscheiden - zu unterschiedlich sind da die Maßstäbe. Daher macht es wenig Sinn, dies auszudiskutieren, nach einer 'Schuld' zu fragen. Die Katze ist entzweigeschnitten.
Es gibt Foren, wo (gewählte oder ernannte) Moderatoren eingreifen, wenn gegen die Spielregeln (netiquette) zu deutlich und unübersehbar verstoßen wird und dann mit mehr oder weniger deutlichen Ermahnungen die Notbremse ziehen. Häufig verlässt dann jemand 'freiwillig' tief beleidigt im Gefühl völliger Unschuld das Forum. Manchmal muss jemand zwangsweise ausgeschlossen werden. Keine schöne Lösung, aber immerhin eine Lösung.
In diesem unmoderierten Forum hier müssen die Teilnehmer selbst für Hygiene sorgen. Bisher ist das noch immer gelungen - was nicht heisst, dass es immer gelingen muss. Die newsgroup de.soc.weltanschauung.buddhismus ist ein trauriges Beispiel dafür, wie man mit Uneinsichtigkeit und fortgesetzter Intoleranz eine Diskussionsplattform rettungslos zerstören kann.
Als einer der Hauptbeteiligten an der Auseinandersetzung habe ich schon gestern meine Bereitschaft zur Deeskalation erklärt. Im Rahmen einer Diskussion scheint dies allerdings nicht zu gehen. Ich hatte gestern den deutlichen Eindruck, dass ich willentlich und vorsätzlich 'missverstanden' werde; dass mithin der Wille fehlt, zum jetzigen Zeitpunkt zur sachlichen Diskussion zurückzukehren. Ich folge daher dem Rat einiger Besonnener und nehme mir in diesem Forum eine Auszeit von einer Woche.
Freundliche Grüße,
() Ralf
Unten hat jemand geschrieben, dass 20 min am Tag nicht allzuviel seien.
Und dass man als "Laie", der ich ja bin solange ich mich nicht völlig dem Klosterleben verschreibe, eigentlich den ganzen Tag über meditieren kann.
Erst mal die Frage: Wie lange meditiert Ihr denn? Was ist eher viel, was eher wenig?
Ich nehme mal an, dass jeder mal so bei 20 min am Tag war und sich das dann gesteigert hat?
Und die andere Frage: Wenn ich nun als Laie während meines Tagesablaufes meditiere, dann kann ich das beim Essen, beim Saubermachen, beim Lesen, und so weiter. Aber im Job - wo ich ja die meiste Zeit bin - wie soll ich es denn da machen?
Wäre ich jetzt Koch oder Gärtner oder so, kann ich es mir ja vorstellen. Oder auch Gerichtsschreiber oder in der Buchhaltung.
Was macht aber nun ein Projektleiter, dessen tägliches Brot es ist, ständig die Folgen von Prozessen abzuschätzen. Alle Möglichkeiten durchzudenken um die Zukunft möglichst genau zu erraten. Alle Eventualitäten in einen Ablauf mit aufzunehmen. Wo bitte soll man bei dieser ganzen Denkerei denn ZEN machen???? Wie?
Gruß,
Peter.
Der Übersichtlichkeit halber beginne ich hier einen neuen Thread.
Digne schrieb:
{k}In jeder sozialen Gruppe oder Szene gibts eine spezielle Terminologie. Einerseits erleichtert sie die interne Kommunikation.
Andererseits aber dient sie dem gegenseitigen Erkennen von Insidern und dem SichAbgrenzen von Neuen.
Ich hab das in der Kirche mitgemacht;
ich durchlebte das in in meinem politischen Engagement.
Mir wurde diese typische Verhaltensmuster zunehmend zuwider. Wo ich fachlich dazu in der Lage bin oder es einfach menschlich angebracht scheint, suche und versuche ich Klartext.
Hatte bisher gedacht,
dass das im Zen unmöglich sei.{/k}
Der Wunsch nach Klartext ist verständlich - jeder, der beginnt, sich mit Zen auseinanderzusetzen, hat ihn.
Aber das, worum beim Zen geht, lässt sich nicht in 'Klartext' ausdrücken - das ist eine der ersten und vielleicht wichtigsten Lektionen. Diesem Kern kann man sich sprachlich (und hier im Forum sind wir auf Sprache beschränkt) allenfalls andeutend annähern. Sicher, da gibt es 'Insider', die sich mit einem zen-spezifischen Zeichensystem verständigen, das auf 'Fachausdrücken' und auf der Koan-Literatur beruht - die man dazu natürlich erst einmal einigermaßen kennen muss. Im Forum hier kommt das allerdings recht selten vor und wenn, dann ist dies zumeist an einzelne Personen gerichtet. In der Regel wird hier allerdings gerade von 'Insidern' eine für Zen-Verhältnisse verhältnismäßig offene Sprache geführt.
Offene Sprache, 'Klartext', wie Digne es nennt, birgt allerdings die Gefahr in sich, dass sie leicht als 'eigentlich' genommen wird. So werden Missverständnisse vorprogrammiert. Im Zen wird dies mit der Warnung 'pu shuo po'(不說破), 'nicht (zu) offen sprechen' ausgedrückt.
Man sehe sich die kürzlich hier gestellten Fragen und Antworten an. Als Kaiser Wu Bodhidharma fragte, wer denn das da vor ihm sei, antwortete der "ich weiss es nicht". Bodhidharma ist jenseits von Fragen und Antworten. Ein Mipooh - wäre er dabei gewesen - hätte vermutlich einen langen Vortrag in 'Klartext' gehalten und dabei deutlich darauf hingewiesen, dass eine Antwort wie die Boddhidharmas nur von einem Dummkopf stammen könne, der mit 20 schon geistig in Rente gegangen ist. Sicher ist die Antwort Bodhidharmas für einen Neuling (Kaiser Wu war allerdings keiner) nicht sehr hilfreich, und deswegen bemühen sich hier manche um unsinnige, aber vielleicht(!) hilfreiche Antworten auf irrelevante Fragen - 'man lässt sich ins Gras fallen'. 'Klartext' mag eine Frage beantworten - hilfreich ist er, soweit es um Zen geht, in den seltensten Fällen.
Es mag dem Neuling lästig oder sogar überflüssig erscheinen, aber Zen hat wie andere Gebiete auch seine eigene Hermeneutik. Es hilft wenig, da über "typische Verhaltensmuster" zu lamentieren, das ist gar nicht der Punkt der Sache. Genauso könntest man sich darüber beschweren, dass sich Musiker oder Naturwissenschaftler so unverständlich über ihr Gebiet äußern. Wenn man Zen nicht nur üben, sondern auch 'verstehen' will (was übrigens durchaus nicht notwendig und in letzter Konsequenz auch gar nicht möglich ist), dann kommt man nicht umhin, sich ein wenig mit dieser Hermeneutik zu beschäftigen.
Vor dem 'Klartext' eines Mipooh, der so wortreich Anderen hier im Forum 'Dummheit' und andere Defizite vorwirft, kann ich nur warnen. DAS ist es nicht. Um einen der von Digne so ungeliebten Zen-Ausdrücke zu benutzen: Das ist nichts anderes, als den Affen zu füttern.
Freundliche Grüße,
Ralf
liebe leute,
wir geloben alle wesen zu retten!
doch ..
die einen studieren nur die schriften,
die anderen sitzen nur ihr zafu platt,
& manche machen beides;
die nächsten sind schon lange erleuchtet
(& reden nur darüber)
und wieder andere begeben sich auf die (irr-)wege der esoterik ;-)
doch im ernst:
wie wird euer mitgefühl lebendig?
und wie funktioniert es praktisch -
mit dem retten aller wesen?
frage ich mich zumindest immer wieder ...
gassho ho-kai
Liebe Freunde,
habt Ihr eigentlich soetwas wie eine persönliche Theorie der Erleuchtung durch Zazen entwickelt? Ich meine, wie könnte man erklären, daß Sitzen zu Satori führen kann? Vielen Dank für Eure Antworten.
Gruß
Yan-shou
Ich finde die Zen-Philosophie legt den Gedanken nahe, dass einige Menschen "höher" gestellt sind als andere. Was ich damit meine ist nicht ein ungerechtes behandeln der unterschiedlichen Menschen oder das Ziel sich zu Entwickeln, sondern der Gedanke, dass ein Zenmeister nicht auf einem Spezialgebiet "besser" ist als ein anderer, sondern das im grunde eine universale Messlatte existiert.
Diesen Gedanken kann ich mit meiner westlichen Sicht von Toleranz und der Unersetzlichkeit des Individuums nicht vereinbaren. Für mich gibt es kein oben und kein unten.
Im Christentum beispielsweise gibt es zwar auch den Gedanken von Sünde (= Verfehlung des Zieles), aber eng in Verbindung mit Vergebung. Nach dem Ausführen der Beichte sind alle wieder auf einem Level.
Also ich hatte den Thread bezüglich Selbstdisziplin eröffnet, und manche Antworten gaben neue Fragen auf. (Ich erlaube mir allerdings einen neuen Thread, da der alte sehr vom Thema abgeschweift und übersichtlich ist).
Die Frage war: soll man sich auch zum Sitzen zwingen, wenn man nicht mag.
Diese Frage wunderte manchen, der sich denkt, entweder man will Zen machen oder nicht. Aber so einfach "funktioniert" nicht jeder Mensch. Also zumindest ich nicht. Es gibt den allgemeinen Wunsch, aber es gibt Hochs und Tiefs. Bei mir ist das zumindest so, und bei manchem anderen vielleicht auch.
1) "Kommt drauf an was Du erreichen willst mit Zen": ich dachte, man soll nichts erreichen wollen? Ich meditiere, im allgemeinsten Sinn, weil ich mir davon positive Veränderungen erwarte, un konkreter, weil ich auf der Suche nach einem erfüllteren Leben bin, das sein Glück nicht im Äußerlichen findet, sondern im Inneren.
Aber ich erwarte mir nichts total Konkretes davon.
Ich glaube nicht, dass ich - für ein Kind des zeitgenössischen Westens - außergewöhnlich abhängig bin von Dingen und Konsum und anderer Menschen Meinung usw. Aber doch mehr, als ich es mir für mich wünsche. Auf der Suche nach einem erfüllten und selbstgenügsamen Da-Sein ist für mich Zen nur EIN Weg. Die Frage nach der Kunst des Lebens" beschäftigt mich schon seit meiner Jugend und unter den Antworten fand sich auch Meditation im allgemeinen und Zen im Konkreten. Und da ja empfohlen wird, nicht zwischen den vielen Schulen der Mediation umherzuhüpfen, will ich nicht bloß hineinschnuppern, sondern auch mittelfristig dabei bleiben.
Ich bin auch nicht gestresst oder unglücklich und "nutze" Zen sicher nicht als Beruhigung nach der Arbeit oder als Therapie (das soll es ja auch nicht sein). Ich will es überhaupt nicht "benutzen".
2) "20 Minuten am Tag sitzen ist ein Tropfen auf den heißen Stein": Wie lange "soll" man sitzen am Tag? Gibts nur "Hardcore"-Zen und sonst nichts? Fängt man nicht klein an? Ich muss sagen, auch angesichts meines ersten Punkts, dass diese pauschale Aussage mich sehr wundert.
3) Zen und Religion: Ich weiß um die Existenz des religiösen Hintergrunds von Zen, habe mich aber damit nicht näher damit auseinandergesetzt. (Ehrlichgesagt vertraue ich sehr auf mein eigenes ethisches Empfinden, das, da bin ich mir sicher, sich in vielen Punkten schon von vornherein mit vielen buddhistischen Ansätzen deckt, auch wenn das Tun oft dem Wollen nicht gerecht wird.) Ist dieser Mangel in Euren Augen ein schwerwiegender?
Bensch
Ich habe mit Begeisterung eure Berichte gelesen und habe festgestellt und habe dabei wieder volle Bestätigung bekommen das es ziemlich egal ist wie man sein Weg findet( Buchtitel:Der Erleuchtung ist es egal wie du sie erlangst)Hauptsache man findet ihn überhaupt und wenn möglich nicht auf schmerzlicher Weise. ( z.B. schwere Krankheit) Der erste Schritt ist am wichtigsten und schwersten, aber wenn man sagt ich WILL und dafür tue ich was, dann habe ich festgestellt, das genau die richtigen Menschen einen dabei weiterhelfen, man lernt sie einfach kennen oder Bekannte auten sich plötzlich. Man muß nur dafür offen sein und man geht intuitiv den richtigen Weg. Ich bin über Geistheilung auf meinen Weg gekommen und in mir gewachsen. War noch nicht einmal schwierig daran zu glauben, nach diesen Heilerfolgen die durch habe. Obwohl sie über Monate hinweg sehr schmerzhaft waren und ich mir manchmal die Frage gestellt habe :,,Oh Gott, was tue ich mir hier nur an“ Aber danach ging es mir jedes Mal besser. Liebe die Einsamkeit. Woran sich manche stoßen, aber wenn ich es erkläre, dann wird es für viele einfacher es zu verstehen und sie geben mir dann sogar recht und sagen sogar das sie das auch mögen. Aber es gibt Einsamkeit(als Wort mehr nur auf Ruhe bezogen) und Einsamkeit( als Ausleben mit komplette Lebensänderung) noch gewaltige Unterschiede. Wenn man Einsamkeit lebt dann braucht man auch keine Menschen mehr um sich herum. Eifersucht, Neid, Hass diese Gefühle verschwinden. Man füllt sich irgendwie befreiter. Das Leben läuft positiver . Und alles was nicht so läuft wie ich es mir erhoffte, denke ich einfach nur Mal nach was ich daraus lernen soll. Mein Bekanntenkreis ist sehr Vielfältig. Einer macht Kriya Yoga, mit ihm kam ich früher überhaupt nicht klar, heute liegen wir auf einer Ebene. Der andere Macht Zen und mein Nachbar Lichtmeditation und so geht es in meinen Bekanntenkreis weiter. Manche springen noch von eins ins andere. Aber wenn wir uns alle an einen Tisch setzen, wissen wir alle wovon der andere Spricht, wir fühlen alle gleich und wir suchen alle das gleiche, nämlich das was uns die innere Ruhe gibt, und jeder hat SEINEN Weg. Den muß jeder für sich finden, aber mit der Ruhe, zeigt sich auch der richtige Weg. Aber auch hier spiel Selbsdiziplin eine große Rolle, sonst schafft man nichts.Ich hoffe ich konnte mit diesen Beitrag die vielen Suchenden etwas weiter helfen.
Viele liebe Grüße Salida
Hallo Zusammen,
ich habe mal wieder eine Frage an Euch:
Auf der einen Seite lese ich in "Die drei Pfeiler des ZEN" die Tagebücher von Erleuchteten.
Sie werden beim Sitzen immer wieder angetrieben.
Z. B. sagt man Ihnen: Strengt Euch noch mehr an.
Mobilisiert alle Eure Kräfte. Es ist nicht mehr weit. Und so weiter.
Auf der anderen Seite höre ich immer wieder, dass man seinen Willen nicht während des Sitzens benutzen soll, sondern absichtslos sitzt.
Man versucht auch nicht sich zu konzentrieren oder Gedanken zu vermeiden. Sondern bringt sich immer wieder zurück z. B. zur Beobachtung des Atems. Willen dient nur dazu, sich dazu aufzuraffen, sich überhaupt hinzusetzen.
So, bis ich das verstanden habe, werde ich natürlich die absichtslose Variante wählen.
Aber kann mir jemand erklären, warum sich das widerspricht? Ist das eine vielleicht Rinzei, das andere Soto? Betrifft das eine einen Anfänger, das andere einen Fast-Erleuchteten? Widerspricht es sich gar nicht, sondern beschreibt nur dasselbe aus unterschiedlichen Blickwinkeln?
Gruß,
Peter.
Hallo!
Wie sieht es aus mit Zen und Selbstdiszplin?
Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag zu meditieren, immer ca. 20 Minuten.
An manchen Tagen habe ich aber keine Lust, das kommt schon mal vor.
Sollte man sich Eurer Meinung nach auch mal dazu "zwingen" (so schlimm ist es dann auch wieder nicht :-)? Oder sollte man immer nur dann Zazen machen, wenn man aus freien Stücken heraus gerade Lust dazu hat?
Ich erinnere mich da immer an den Satz von Erich Fromm, wonach man niemals die Meisterschaft in einer Kunst erreichen kann, wenn sie nur übt, wenn man Lust dazu hat.
Was denkt Ihr?
Bensch
Hallo,
seit ein paar Tagen bin ich hier bei zen.de angemeldet und lese mit Interesse die Beiträge, manchmal auch mit leichter Verwunderung.
Ich bin nicht offiziell Buddhistin, sondern Freundin des Buddhismus, denn ich habe bei keiner Gemeinschaft Zuflucht genommen. Nur bei Buddha und Dharma.
Vor vielen Jahren war ich das erste und einzige mal in Japan bei einem Sessin in einem Tempel. Danach habe ich allein weiter Shikantaza geübt. Eines Tages habe ich einen Ochsen gesehen, der hat mich angeschaut und ganz laut Mu gemacht. Da bin ich erschrocken weggelaufen und habe kein Zazen mehr geübt.
Nun nach Jahren habe ich wieder damit begonnen, denn ich vermissete es sehr. Manchmal meine ich den Ochsen zu riechen oder seine Spur wieder zu sehen. Ich möchte zu ihm rennen und ihn umarmen, aber jetzt hat er sich gut versteckt.
Immerhin ist die Suche schon wunderbar ...
Seit einiger Zeit lebe ich auf Mallorca, und hier ist es wegen der Sprache noch schwieriger für mich Zuflucht zu Sangha zu nehmen. Es macht mir nichts aus allein Zazen zu üben, aber ich brauche ab und zu Gespräche, Auseinandersetzungen, Anregung und alles in einer Sprache, die ich besser verstehe und spreche als Spanisch.
Eine Anregung, die ich hier schon bekommen habe ist: Haiku schreiben. Irgendwo hier im Forum las ich davon und habe es gleich ausprobiert, nachdem ich am frühen Morgen aus dem Fenster schaute.
Nebelschleier liegt auf den Land
ich atme tief
und schreite durch die Schleier.
Das war mein erstes. Ist es eins?
Im Moment habe ich keine drängenden Fragen, und auch keine großen oder sonstwie gearteten Zweifel - sondern wollte nur nicht mehr "heimlich" eure Konversation lesen und dann wieder unbemerkt aus dem Forum verschwinden.
Ich wünsche euch allen einen guten Tag und verneige mich.
almaluz
Hallo zusammen!
Ich dachte ich begrüße mal alle hier, da ich mich neu angemeldet habe und eventuell hier mal den einen oder anderen Beitrag schreiben werde.
Zusätzlich wollte ich auf meine neue Webseite http://kodo.me.uk aufmerksam machen, diese befasst sich mit Zazen in der Form des reinen Sitzens, Shikantaza sowie mit Dogens Lehre.
Zu Beginn habe ich eine Einführung in Zazen sowie ein Essay über die "kosmische Ordnung" geschrieben.
Schaut einfach mal rein...
Gassho(),
Kodo
Hi,
Ihr habt es wahrscheinlich schon viel zu oft
gehört, aber: Was ist Zen?
Also so viel weiss ich: Zen ist eine Form des Buddhismus und wird hauptsächlich irgendwo in Asien praktiziert.
Aber Zen ist auch ein Begriff, der im Internet überall anders ausgelegt wird. So halbseriöse Internetseiten trau' ich nicht, zumal Zen in den Vereinigten Staaten zu einem Modetrend geworden ist.
Deshalb dachte ich mir, hier nachzufragen um vielleicht hier kompetente Antwort zu bekommen.
Mich interessiert vorallem ob Zen eine Bereicherung für mein Leben sein kann.
Stefan