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bezüglich des Anteils von ernsthaften Beiträgen gebe ich dir recht. Ich sehe aber weniger Selbstbeweihräucherung, sondern eher Schlammschlachten, die eigentlich gar nicht nötig wären (die aber teilweise auch ganz unterhaltsam sind). Vielleicht sollte man ein eigenes Forum "Schlammschlacht" einführen, damit das "Rund um Zen" Forum nicht so zugemüllt wird ;-)
Es gibt jedoch weitaus schlimmere Foren, ich sehe die Sache nicht so negativ. Und es gibt immer wieder wertvolle Beiträge. Für mich persönlich war dieses Forum sogar eine wichtige Ursache, mich wieder intensiver in Zen zu vertiefen.
Mein Eindruck ist, dass hier ernsthaft versucht wird, Anfängern wertvolle Ratschläge zu geben. Was kann da nützlicher sein als persönliche Erlebnisse? Erleuchtung oder keine Erleuchtung, was soll das? Jede Erfahrung ist es wert, beachtet zu werden. Die Interpretation der Beiträge bleibt jedem selbst überlassen. Das bleibt sowieso keinem erspart, der sich auf den Weg macht.
Ho-Kai:
Es ensteht eher der Eindruck, dass mit den gemachten Erfahrungen geprahlt wird ...
Mein Erleben beim Lesen dieser Plattform ist:
Hier herrscht Stammtischmentalität!
Vor Selbstverliebtheit stark betrunkene Zennis lungern am Tresen (Board) herum und scheinen tagsüber auch selten etwas anderes zu tun zu haben, als sich gegenseitig entweder mit Selbstbeweihräucherung über ihre ach' so tolle Erleuchtungerfahrungen übertrumpfen zu wollen oder sie reißen einfach nur provokante Sprüche und kommen sich dabei höchst gescheit vor.
Schade um die wenigen ernsthaften Beiträge und erschütternd für Zeneinsteiger, die Hilfe suchen.
Prost Männer!
Ihr seid die Buddha's der Gegenwart!
Ho-Kai:
fragen nach dem 'warum' werden immer wieder gestellt und meist folgt auf die antwort von einem älteren ein 'ja, aber ..' so hat auch schon vor hunderten von jahren diese und ähnliche fragen die zenschüler beschäftigt.
Unmon sagte: 'Die Welt ist unermeßlich weit wie dies. Warum legen wir beim Erklingen der Glocke unser siebenstreifiges Gewand an?'
im kommentar zum fall 16 schreibt mumon so schön:
'Oh, dieses Warum! Es ist das wundervolle Zauberwort, der magische Talisman, der einen Zenschüler zur Erleuchtung führt. Dieses Warum ist das wunderbare Mittel, das warum-denken mit all seinen Gedanken und Ideen abzustreifen. Um das Warum zu erjagen, müsst Ihr das Warum übersteigen!
ein internetforum ist zumindest für mich, nicht der ort mit ganz persönlichen gedanken solche fragen zu beantworten. deshalb bediente ich mich für meine antwort bei den älteren.
ich würde dir in einem solchen augenblick, wenn du mich fragst, warum ich eine O'Kesa trage, lieber gegenüber sitzen und in die augen sehen können ...
zum Thema passend sind mir in den letzten Tagen zwei Episoden aus den Erzählungen der Chassidim untergekommen. Eine wie ich finde lebhafte Parallele zu den Gelöbnissen des Bodhisattva:
Rabbi Schlomo sprach: "Wenn du einen Menschen aus Schlamm und Kot heben willst, wähne nicht, du könntest oben stehen bleiben und dich damit begnügen, ihm eine helfende Hand hinabzureichen. Ganz mußt du hinab, in Schlamm und Kot hinein. Da fasse ihn dann mit starken Händen und hole ihn und dich ans Licht."
Rabbi Abraham Jehoschua erzählte einmal: "Zehnmal war ich auf dieser Welt. Ein Hoherpriester war ich, ein Fürst war ich, ein König war ich, ein Exilarch war ich, zehnerlei Würden hatte ich inne. Aber keinmal habe ich die Menschen vollkommen geliebt. Darum wurde ich wieder gesandt, um die Liebe zu vollenden. Gerät es mir diesmal, kehre ich nicht mehr zurück."
HelmutLange:
Hallo Roland
Das haste nun davon wenn Du etwas Privater sein wolltest, etwas Nähe schaffen aus persönlicher Vertrautheit.
Aber bleib wie Du bist!!!
liebe Grüsse
Helmut
Bitte entschuldige wenn ich dich nidht mit Ho-Kai angesprochen habe.
Es war mir nicht bewust das der namre Ho-Kai dein Dahrmaname ist und nicht ein "fake"wie du es nennst
- Wenn ich nach einem Sesshin nicht mehr überlege "Was hat mir das Sesshin gebracht ?" sondern "Was hat meine Familie, Kollegen, Freunde, Haustiere, der Stein in meinem Garten usw. von diesem Sesshin, an dem ich teilgenommen habe ?"
- Zwei Roshis gehen durch eine Fußgängerzone. Es sind sehr viele Menschen unterwegs. Auf die bekannte Frage nach Mitgefühl, und wie man das verwirklichen kann (Alle Lebewesen retten...) antwortet der eine "Einfach zur Seite gehen"
(-->wenn ich mich recht erinnere wird dieses Zitat Aitken Roshi zugeschrieben)
warum negierst du den dharma?
ich weiß, dass in deiner sangha auch nach einer ordination weltliche namen weiter benutzt werden, aber das ist nicht in allen traditionen so üblich ...
und da du gerade auf zen.de jedes fake mit seinem selbst gewählten namen ansprichst, wäre ich dir verbunden, wenn du diese achtsamkeit auch bei dharmanamen bei behalten würdest.
wie recht du hast ..
kobun roshi ertrank bei dem versuch seine jüngste tochter vor dem ertrinken zu retten. er selbst konnte nicht schwimmen - was ihn jedoch nicht davon abhielt ins wasser zu springen ..
in meinem pflegeleitbild steht:
'sorge für andere tragen,
setzt sorge
für sich selbst tragen vorraus!'
mein tägliches arbeiten mit dementiell erkrankten menschen ist teil meiner praxis geworden. mitgefühl wächst dabei wie von selbst, aber auch das burnout-syndrom ..
und als ich in einer phase meines lebens hilfe brauchte, wurde ich gerettet! dafür empfinde ich tiefe dankbarkeit und den wunsch hilfe weiter zu geben.
digne:
...weißt du,
ich hab schon immer ein Problem damit.
Es begann vermutlich als ich Kind
eine Wespe aus dem Plantschbecken hob,
mit dem Daumen
(übrigens stach sie mich, sobald sie
wieder Land sah)
Jeder Touri der verloren mit einer Karte
hier herumsteht, kann meines Mitgefühls
und der erlösenden Auskunft gewiss sein.
Ehrlich; ich wär froh,
fühlte ich mich nicht mehr permanent zuständig...
Ich bin hier, sitze gerade im Büro, mache Mittagspause, schreibe e-mails. Mein Chef und ein Filmteam haben mich heute schon genervt;-) Wie reagiere ich? Ja, ich nehm das wahr, das Genervtsein, aber ich kann anders damit umgehen als noch vor einem Jahr, viel viel relaxter, umsichtiger und angemessener.
Je mehr allerdings an "Prüfungen" kommt, umso weniger kann ich im Gleichgewicht bleiben, umso mehr muß ich meditieren. Um es mal kurz zu machen ohne Anflüge von "ich rette jetzt die Welt".
Außerdem hab ich Hunger und mit knurrendem Magen werde ich irgendwann leichter genervt:-)
HelmutLange:
Hallo ho-kai
Wie das Mitgefühl lebendig wird weiss ich nicht genau. Es hat mit dem Aufgehen in einen Menschen zu tun ohne das ich weiss das es geschehen ist. Dann fehlt mir etwas das ich vorher nichtmal vermisst hatte, weil ich glaubte das es zu mir gehörte. Seid die Selbstbezogenheit weg ist ist das Mitgefühl da und alle Ängste weg.
Praktisch beginnt das erretten aller Wesen damit das ich überhaupt erkenne das sie nicht gerettet werden müssen. Alle Wesen ist auch falsch.
Es geht um Menschen, alle anderen haben damit nichts am Hut.
Ich bin Heiler, für Krankheiten gibt es Ärtzte! Was ist meine Aufgabe?
Das Heil das ich bringen kann ist das Bewusstsein in einem Menschen wecken das er heil ist, egal wie unheil er glaubt zu sein. Eine sehr schwere Arbeit die mir sehr leicht fällt weil ich keine Ängste mehr habe. Das konnte ich nur erkennen weil ich dieses Heil meiner Grossmutter brachte und durch dieses tun ohne tun sind wir eins mit allen Wesen. Nichts zu retten da.
liebe Grüsse
Helmut
doch ..
die einen studieren nur die schriften,
die anderen sitzen nur ihr zafu platt,
& manche machen beides;
die nächsten sind schon lange erleuchtet
(& reden nur darüber)
und wieder andere begeben sich auf die (irr-)wege der esoterik ;-)
doch im ernst:
wie wird euer mitgefühl lebendig?
und wie funktioniert es praktisch -
mit dem retten aller wesen?
frage ich mich zumindest immer wieder ...
gassho ho-kai
falls es die Empfehlung des Lehrers ist, die Dich stört, sieh es mal so: Was macht es für einen Sinn und wo liegt die wahre Motivation mit jemandem über die "Inhalte" des Zen-Buddhismus zu reden oder sogar zu streiten. Erst Recht, wenn im Grunde kein existenzielles Bedürfniss danach vorliegt. Eine logische Auseinandersetzung führt nur in eine Endlosschleife und nährt das beiderseitige Ego.
'was stört's die deutsche eiche, wenn sich ne sau dran kratzt' war eine standart kommentierung von f.j. strauss, wenn er von politischen gegnern angepisst wurde. spontan wollte ich in ähnlicher form mit deinem geschreibsel umgehen und dann ganz zenlike dazu schweigen ..
da du jedoch auf zen.de die 'neue' bist, überlegte ich es mir anders und sag' deshalb erstmal 'hallo und herzlich willkommen!'
leute die auf anhieb erkennen, wo - wer - in seiner spirituellen entwicklung steht, können wir hier gut gebrauchen. besonders hilfreich ist es, wenn sie dann auch noch meinen selbst was verstanden zu haben und sich mal so nebenbei auch noch über andere stellen. was ich sagen will, an echten schlaumeiern mangelt es auf zen.de ungemein ... du scheinst hier richtig zu sein und wir alle haben sehnsüchtig auf deine bereicherungen gewartet! :-)
in diesem sinne: was ist denn der 'große zweifel?' wo beginnt er und wo hört er auf?
Hannes