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In meiner "neuen Rolle" fühle ich mich viel wohler als beim Austeilen von Schimpfworten oder agressivem Entgegnen auf ebenfalls agressive oder nachdrückliche, unhöfliche e-mails.
Ja, ich hab mich manches Mal mitreissen lassen und auf Nachrichten nicht mit der notwendigen Achtsamkeit und nicht mit friedfertigeren Worten geantwortet. Ich will allerdings auch meine Meinung sagen, nur werde ich dies mit wohl gewählteren Worten tun, als es mir leider nicht immer gelungen ist. Außerdem werde ich so antworten, wie ich es zeitlich kann. Ich denke dieses Recht steht hier jedem ganz selbstverständlich zu.
Kommunikation ist möglich, aber meines Erachtens nicht, wenn ich mich mitreissen lasse und nur dann positives Feedback bekomme, wenn meine e-mails der Meinung (oder des Verständnisses) eines anderen gleichen. Ich möchte auch dann posivites Feedback, im Sinne von freundlich, höflich, respektvoll und verständlich, wenn ich nicht gleicher Meinung mit jemandem bin. Was ich möchte, gebe ich auch!
Oder kurz: Ich möchte weder Auslöser noch Empfänger von unachtsamen e-mails sein (auch keinen im messenger!).
Wenn dies nicht gelingt, gehe ich lieber auf mein Kissen und meditiere, als hier weiter zu lesen und zu schreiben.
danke für Deine Antwort. Dass Du (noch?) kein Lehrer bist, verblüfft mich immer noch, aber ich nehme es mal so hin.:-)
Gyôji (wie spricht man das wohl aus?:-), also unaufhörliche Übung und Balance habe ich mir aus Deinem Beitrag als Schlüsselworte "notiert" und Deine Erläuterungen sind sehr hilreich. ()
Einige Zeit gelang mir etwas sehr schönes. Ich habe einfach die Dinge geschehen lassen. Oder ich sollte besser schreiben, ich habe nichts aktiv angestoßen - ohne jedoch dabei passiv zu sein. Es war dieses berühmte Gleichgewicht.
Manchmal frage ich mich in letzter Zeit, wie es wohl wäre, wenn die meisten oder auch alle Menschen Erwachte wären. Wie sähen Entwicklungen und Forschritt aus? Einerseits gäbe es bei den Individuen eine Grund-Balance und ein "Nicht-Handeln", dementgegen eine erblühte Kreativität und Lösungen mit geringstmöglichem Schaden stünden.
Also das, was ich mal als unmöglich gelernt habe: Mit geringst möglichem Einsatz, den größtmöglichen Nutzen erzielen. - Zen gefällt mir von Tag zu Tag besser.:-)
das ist wirklich aufmerksam, mir eine Zwischenmeldung zu geben, bitte mache Dir aber weder Zeitdruck noch zu aufwendige Arbeit. Ich komme selbst nicht gut dazu, dieser Tage online zu sein und es ist für mich vollkommen ok, wenn zwischen Beiträgen auch mal Wochen dazwischen liegen!
damit ich deine Geduld nicht zu lange auf die Probe stelle und dich auf eine Antwort warten lasse: Wenn ich Glück hab ist morgen einer der Tage, an denen ich im Büro nur mehr anwesend sein brauche, dann kann ich in Ruhe schreiben ... hab schon Angefangen mit der Antwort, aber da kam jemand mit Arbeit dazwischen. Also , spätestens übermorgen melde ich mich mit einer Antwort auf deine Frage.
Bis dahin genieß deinen Urlaub!
Ralf54:
Hallo Rita,
bitte entschuldige die Verzögerung beim Antworten; z.Z. gibt es so Einiges zu tun ...
Zunächst ich bin kein Lehrer, in meiner Tradition wird man das nicht so schnell ;-). Trotzdem möchte ich eine Antwort versuchen.
Im traditionellen Zen sind die Bodhisattva-Gelübde ein unverzichtbarer Bestandteil der Schulung; die vier großen Gelöbnisse (shigu sei gan mon) sind wohl der erste Rezitationstext, den man lernt:
{k}Die Wesen sind zahllos; ich gelobe, sie zu befreien.
Täuschungen sind unerschöpflich; ich gelobe, sie zu enden.
Dharma-Tore sind grenzenlos; ich gelobe, in sie einzutreten.
Der Weg Buddhas ist unübertrefflich; ich gelobe, ihn zu verwirklichen.{/k}
Man kann diese vier Gelöbnisse auch auf die großen Bodhisattvas beziehen (ich tue dies jedenfalls) das Gelöbnis, alle Wesen zu befreien, ist das Gelöbnis Jizôs, des ewigen Wanderers. Monju ist der Bodhisattva, der mit der Schwert der Prajna die Wurzeln aller Täuschungen durchschneidet und Fugen durchschreitet alle Dharmatore, er übt jeden Aspekt der Dharma-Praxis aus. Der Weg Buddhas besteht nicht alleine in der Erfahrung von Anuttara Samyak Sambodhi, höchstem unübertroffenem Erwachen, sondern auch und vor allem darin, aus Mitgefühl mit allen Wesen eben diesen Wesen zum Weg des Erwachens zu werden. Insofern kann man sagen, dass Kanjizai, der Bodhisattva des Mitgefühls, die Verwirklichung des Weges Buddhas ist sein Mitgefühl ist nicht einfach ein rezeptives, mit-leidendes, sondern ein erwachtes und aktives Mitgefühl.
Die Gelöbnisse sind also, um dies nochmals zu verdeutlichen, nicht nur Mittel zum Zweck, die auf Grund ihrer psychologischen Wirkung abgelegt und eingehalten werden. Sie sind vielmehr der Weg selbst. Ihr offensichtlichster psychologischer Aspekt ist das Überwinden der Ich-Perspektive und Fixierung. Es geht nicht um {f}mein{/f} Erwachen, um {f}meine{/f} Befreiung, sondern um Befreiung überhaupt und die kann es auf Grundlage einer Ich-Fixierung nicht geben. Da mögen vielleicht Erleuchtungen erfahren werden, doch diese Schritte auf dem Weg gehören zu den unerschöpflichen Täuschungen, es sind Bonno auf einer höheren, schwerer zu durchschauenden Ebene.
Das vollständige Erwachen kann sich nur ereignen, wo es keine Trennung zwischen Ich und allen Wesen gibt. Da diese Trennung nur Täuschung, Bonno, ist, ereignet sich auch das Erwachen immer. Und da Täuschung existiert, täuschen wir uns über unser Erwacht-Sein, unsere Buddha-Natur. Alle Wesen sind erwacht und alle Wesen sind verblendet und gleichzeitig sind sie es auch nicht das sind alles nur Worte, Geisteskrücken.
{k}Alle Dinge sind leere Erscheinung, sie existieren nicht, sie vergehen nicht, sind nicht befleckt nicht rein, nehmen nicht zu nicht ab. Daher ist in der Leere keine Form, keine Empfindung, Wahrnehmung, Wollen, Unterscheidung; nicht Sehen, Hören, Riechen, Schmecken Tasten, Vorstellung; nicht Form, Klang, Geruch, Geschmack, Berührung, Vorgestelltes. Keine Welt der Sinnesorgane, nicht einmal eine Welt unterscheidenden Denkens, keine Unwissenheit und auch kein Ende von Unwissenheit. Nicht einmal Alter und Tod, auch kein Ende von Alter und Tod. Kein Leiden, kein Ursache des Leidens, kein Verlöschen des Leidens, keinen Weg; keine Erkenntnis und auch kein Erlangen, weil nichts existiert, das zu erlangen wäre.{/k}
(Herzsutra)
Was bleibt, ist das, was Dogen Gyôji, unaufhörliche Übung nennt. Diese Übung ist nicht an ein Erwachen oder Nicht-Erwachen gebunden, sie ist vor allem nicht an ein Ich gebunden. Die Orientierung im Außen, wie Du es nennst, ist nur scheinbar zwischen Außen und Innen ist kein tatsächlicher Unterschied. Die Aufhebung der Trennung von Innen und Außen allerdings kann erst gelingen, wenn beides in Balance gebracht wird. Auch Du sprichst ja vom eigenen Gleichgewicht was ist da womit im Gleichgewicht?
Die von Dir befürchtete Gefahr einer Überforderung besteht, wenn von einem Extrem (der Ich-Fixierung) in das andere (die Außen-Fixierung) gekippt wird. Jegliche Fixierung die auf das Du (das mögen die anderen Wesen sein, das mag Gott sein ...) genau wie die auf das Ich verhindert das Aufheben der Trennung. Eine solche Außenfixierung wäre ein Ichverlust im pathologischen Sinne. Dann ist etwas schief gelaufen. Um so etwas zu verhindern, sind Lehrer da.
auch Dir nochmals danke. Deine Erläuterungen geben mir - und sicher anderen Lesern auch - einen guten Einblick!
Es ist sehr freundlich von Dir und auch Ralf So Gen, so ausführlich und gut verständlich zu antworten!
Wie das so ist... auch bei Deiner Nachricht ist mir eine weitere Frage entstanden:-)
Du schreibst: >Vor vielen Kalpas (Zeitaltern) war Manjushri der Meister von 7 verschiedenen Buddhas, als letzer Shakyamuni.<
Dieser Satz bringt mich zur Frage nach dem Verständnis von Wiedergeburt in den verschiedenen Traditionen.
Wenn Du wieder anwesende Gelegenheit hast;-) wäre es toll, darüber etwas zu lernen.
Liebe Grüße und einen angenehmen Tag!
Rita
PS: Ich habe gerade ein bißchen Urlaub, ich Glückliche und das bei tollem Wetter hier in Rhein-Main...also weniger online. Ich hoffe, in Spanien ist es auch "gut auszuhalten".
ich danke Dir für Deine rasche und ausführliche Antwort!
Da ich auch mitbekommen hatte, dass almaluz nicht so häufig online ist, hab ich mich auch ein wenig in Geduld geübt - umso froher bin ich, dass ich nun gleich zwei hilfreiche Antworten lesen darf.
Als Nicht-Buddhistin interessieren mich sehr die Begriffe, Darlegungen, Umschreibungen, Historie ... Ich möchte gerne noch mehr erkennen und bin doch schon sehr beeindruckt von dem was ich bereits kenne. Selbstverständlich vergleiche ich dies auch bewußt und unbewußt mit dem Glaubenssystem, in dem ich aufgewachsen bin (römisch-katholisch). Diesen Vergleich ziehe ich weniger - und will es auch tunlichst vermeiden - in einer Art "Stammtisch-Dialog". Ich denke beide Glaubensrichtungen haben viel Gutes zu schenken. Das ist es, was mich interessiert und dabei die Trennung beider Systeme/Methoden einhaltend, ein rein intellektuelles Lernen also. Das sich dennoch auf meine Zen-Praxis sehr gut auswirkt.
Doch zurück zu Deiner Nachricht, denn ich habe noch eine weitere Frage, die Du vielleicht auch beantworten kannst?
Und zwar interessiert mich die psychologische Wirkung des Bodhisattva-Gelübdes. Du hast als Lehrer vielleicht auch einiges bei Schülern beobachten und erfahren können, insbesondere wie westliche Schüler mit diesem "Schwur" umgehen und welche Wirkungen er im Individuum auslösen kann.
Ich stelle mir zum Beispiel vor (auch almaluz' e-mail schon gelesen und einbeziehend), dass ein solches Gelübde "nicht eher Erlösung bis alle Wesen gerettet sind", eine erhöhte Orientierung im Außen und damit auch eine Überforderung schaffen kann. Sicher entspringt dies allein meiner Vorstellungswelt darüber, doch ich denke, dass eher das eigene Gleichgewicht und damit die Basis für mitfühlendes Handeln ohne ein solches Gelübde gehalten werden kann.
Wie siehst Du das, wie sind Deine Erfahrungen, Deine Meinung darüber?
almaluz:
Hallo So-Gen, liebe Rita und alle anderen
ja, in der letzten Zeit komme ich selten zum Schreiben, da ich auf der Arbeit im Moment tatsächlich arbeiten muß, was nicht immer der Fall ist, dann brauche ich nur anwesend sein.
Nein, keinesfalls bin ich dir böse für deine Erklärungen! Im Gegenteil, ich kann davon nur lernen.
Trotzdem, da ich nun schon mal die Antwort vorbereitet hatte, will ich sie auch schicken.
Avalokiteshvara ist der Bodhisattva des universellen Mitleids. Die wörtliche Bedeutung von Avalokiteshvara wird verschieden interpretiert, einerseits als Der Herr, der herabschaut, wobei der letzte Wortbestandteil als ishvara, Herr, verstanden wird, andererseits als Der die Klänge (Schreie) der Welt wahrnimmt (erhört) oder auch als Der Klang, der die Welt erleuchtet, wobei man svara, Klang, als letzten Bestandteil des Wortes ansieht.
Sein tibetischer Name lautet spyan ras gzigs, das bedeutet wörtlich Mit klaren Augen schauend. In der tibetischen Ausprägung des Buddhismus Vajrayana wird der Dalai Lama als eine Verkörperung Avalokiteshvaras angesehen.
In China und Japan wird er als eine Frau Kuanyin oder Kwannon verehrt.
Er ist der bedeutendste Bodhisattva, ein Wesen, das die vollkommene Erleuchtung erreichte, dann aber den Schwur getan hat, nicht eher in das Nirvana einzugehen, bis alle Wesen erlöst sind. Auf ihn bezieht sich das Mantra: Aum mani padme hum ("O du Kleinod im Lotos").
Mañjushri ist ebenfalls einer der wichtigsten Bodhisattvas. Er ist die Verkörperung aller Weisheit Baddhas. Manju heißt etwa: charmant, schön, erfreuend und shri bedeutet: Herrlichkeit, Scharfsinn. Er ist bekannt als derjenige Bodhisattva, der die buddhistische Weisheit am Besten erklären kann, der Patron (Kronprinz) der buddhistischen Lehren, der, der Kummer auslöscht und Erleuchtung hervorbringt, der Bodhisattva des Wissens und des Lernens; Beschützer der Weisheit, der Denker, Dichter, Schüler und Studenten.
Vor vielen Kalpas (Zeitaltern) war Manjushri der Meister von 7 verschiedenen Buddhas, als letzer Shakyamuni.
Buddha Maitreya ist der Buddha des nächsten Zeitalters, Shakyamuni ist der Buddha des jetzigen Zeitalters. Er erscheint auf einer bestimmten Daseinsebene auch als Bodhisattva.
Maitreya der Liebende ist nach der Lehre von den fünf irdischen Buddhas die Verkörperung der allumfassenden Liebe. Als fünfter und letzter irdischer Buddha wird er in der Zukunft erwartet. Er wird, (je nach Quelle) 5000 bzw. 30.000 Jahre nach Buddha erwartet (d.h. frühestens in rund 2500 Jahren). Derzeit soll er sich im siebenten Himmel aufhalten (Tushita, tibetanisch), wo er den Göttern den Dharma näherbringt und auf seine Erscheinung auf Erden wartet.
Er lebte auch zur Zeit Shakyamuni Buddhas wurde dessen Schüler und erhielt von ihn alle Lehren und die Voraussage, dass er als künftiger Buddha auf die Erde zurückkehren werde.
Im Mahayana-Buddhismus hat er die größte Bedeutung, besonders in Tibet und wird auch als Träger der Hoffnung auf eine bessere Zukunft gesehen.
Es gibt noch viele Bodhisattvas, der tibetanische Buddhismus ist voll davon und es ist sehr unübersichtlich, aber diese hier sind auch im Zen von einiger Bedeutung. Zen bezieht sich auf Shayamuni Buddah und dieser wird am stärksten verehrt.
Ralf54:
Hallo Rita,
da almaluz nur gelegentlich zum Schreiben hier kommt, erlaube ich mir, ihrer Antwort vorzugreifen. Sie wird es mir sicher nicht übel nehmen.
Die von ihr genannten Namen sind in Sanskrit - versuchsweise Übersetzungen siehe am Schluß des Postings.
Maitreya (jap. Miroku oder Jishi) ist der zukünftige Buddha, der das Rad der Lehre erneut in Gang setzen wird, wenn der Dharma in Vergessenheit geraten ist. Er wird (in Japan) vor allem in der Shingon-Schule verehrt. Im Zen findet man ihn gelegentlich als Teil einer Trinität dargestellt: Amida, Shaka und Miroku (Amitabha, Shakyamuni und Maitreya). In diesem Falle ist Miroku kein Bodhisattva/Bosatsu, sondern ein Nyorai (Tathagatha, Buddha) - die Trinität symbolisiert dann den Buddha der drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft).
Manjushri (jap. Monju) steht für Weisheit (Prajna), Intelligenz und Willensstärke. Auch er wird im Zen gelegentlich zusammen mit Shaka in einer Trinität (Shaka Sanzon) dargestellt. Der dritte ist dann Samantabhadra (Fugen), der Unbeirrbakeit und Dharma-Praxis symbolisiert. Manche interpretieren in diesem Fall Fugen auch als einen Bodhisattva, der für Mitgefühl, Karuna, steht und damit Monjus Prajna ergänzt. In Zen-Klöstern, wo es eine getrennte Buddha- oder Haupthalle für Zeremonien und Rezitationen und eine spezielle Zendo für Zazen gibt, ist in der Regel Monju auf dem Altar (Shumidan) in der Zendo.
Die Shaka Sanzon - Trinität mit Shaka als einer Inkarnation Birushana Nyorais, des Buddhas grenzenlosen Lichtes (Vairocana, im Shingon auch Dainichi genannt) und den beiden transzendenten Bosatsu Monju und Fugen steht eher für den überweltlichen und -zeitlichen Aspekt Shakyamunis. Die Darstellung der Shaka Sanzon - Trinität geht vor allem auf das Avatamsaka-Sutra (Kegon-kyo) zurück. Der historische Aspekt Shakyamunis als Lehrer wird dafür in einer anderen Trinität betont - zusammen mit seinen Hauptschülern Kasho (Kashyapa) und Anan (Ananda), die auch die beiden ersten Patriarchen des Zen sind. Kasho steht dabei für Erfahrung und Verwirklichung, Anan für Intellekt, Studium und Gelehrsamkeit.
Avalokiteshvara (Kannon oder Kanjizai) ist sehr viel eindeutiger als Fugen der Bodhisattva des großen Mitgefühls (Karuna). Er wird in allen Mahayana-Traditionen verehrt; natürlich auch im Zen, wo er in den täglichen Rezitationstexten eine Rolle spielt (Hannya Shingyo, Daihi Shin Dharani, Fumonbon Ge).
Neben den genannten Bodhisattvas hat in Japan und im Zen noch ein weiterer Bodhisattva eine bedeutende Rolle: Kshitigarbha (Jizo). Jizo Bosatsu steht für unendliche Geduld (Kshanti) und unaufhörliche Anstrengung zur Rettung aller Wesen. Er durchwandert zu diesem Zweck alle sechs Daseinsbereiche; aus diesem Grund wird er manchmal an Kreuzwegen sechsfach dargestellt. Häufig findet man seine Darstellung auch auf Friedhöfen. Er ist besonders populär als eine Art 'Schutzheiliger' der Kinder - und der Politiker ;-).
Wie sicher schon deutlich wurde, symbolisieren die transzendenten Bodhisattvas eine Entwicklungsstufe des Geistes, und zwar die sog. Brahma-Vihara: Maitri (Liebe / Freundlichkeit), Karuna (Mitgefühl / Mitleid), Mudita (Großmut / Mitfreude) und Upeksha (Gleichmut / Geduld). Es gibt allerdings nicht unbedingt eine eindeutige Zuordnung einer bestimmten Brahma-Vihara zu einem bestimmten Bodhisattva, doch sind die 'Schwerpunkte', der 'Charakter' jeweils etwas anders.
Ich habe mich bei der Darstellung auf die Bodhisattvas beschränkt, die im Zen eine gewisse Rolle spielen. In anderen Schulen (vor allem im Shingon) werden z.T. etliche weitere verehrt, und im tibetischen Buddhismus wird's vollends unübersichtlich. Zen ist da eher sparsam. im Übrigen ist im Zen das Daihonzon - das höchste Objekt der Verehrung - Shaka Nyorai, der historische Buddha Siddharta Gautama Shakyamuni.
Maitreya: der Liebende
Manjushri: der edel und sanftmütig ist
Avalokiteshvara: der die Schreie der Welt hört
Samantabhadra: universelle Tugend
Kshitigarbha: Schoß der Erde
Ralf54:
Hallo Hilbert,
Du findest auf www.altbaeckersmuehle.de unter 'LehrerIn/Tradition' - 'Geschichte Zen' (oder auch auf www.soto-zen.bghh.de unter 'Geschichte des Zen') eine kurze Darstellung der verschiedenen Zen-Traditionen. Am Ende des Textes auch einen Abschnitt über Vietnam, der vielleicht Deine Fragen zumindest teilweise beantwortet.
diese drei symbolischen Bodhisattvas stehen für unterschiedliche Energien. Kannst Du dazu vielleicht bitte auch etwas schreiben? Und woher kommen die Namen der drei?
almaluz:
Hallo Gnurzel,
viele Antworten hast du schon bekommen, hier ist noch eine Weitere:
Bodhisattva
Von "bodhi" (Erleuchtung) und "sattva" (Wesen) = "Erleuchtungswesen".
Im Mahayana-Buddhismus ein nach höchster Erkenntnis strebendes Wesen, das auf dem Wege der Tugendvollkommenheit (paramita) die Buddhaschaft anvisiert bzw. in sich selbst realisiert und zum Heile aller lebenden Wesen einsetzt.
Unterschieden wird zwischen irdischen und überirdischen Bodhisattvas. Erstere sind im Weltleben stehende Menschen, die von Güte (maitri) und Mitgefühl (karuna) getragen, ihre Verdienste zum Wohle aller mit-fühlenden Wesen (Menschen und Tiere) einsetzen. Letztere sind überirdische (transzendente) Wesenheiten, die in gleicher Weise den Wesen beistehen und ihnen auf dem Pfad der Befreiung behilflich sind. Die bekanntesten transzendenten Bodhisattvas sind: Avalokiteshvara, Mañjushri und Maitreya.
Shântideva (ein Bodhisattva)sagte:
Ich nehme auf mich die Last aller Leiden.
Ich bin entschlossen, sie zu ertragen.
Ich kehre nicht um.
Ich fliehe nicht, noch zittre ich.
Ich gebe nicht nach, noch zögere ich.
Und warum?
Weil die Befreiung aller Wesen mein Gelöbnis ist. "
Es ist wohl so, dass alle Menschen Bodhisattva werden könnten, ... doch nur Wenige wollen es wirklich, denn Bodhisvattas geloben solange Wiedergeboren zu werden, bis alle fühlenden Wesen erlöst sind.
Was deine Frage zur Erleuchtung angeht ist sie von unsui ausreichend beantwortet: Erfahre es selbst.
Mein unmaßgeblicher Kommentar dazu, wenn dir die Erleuchtung in irgendeiner Form wichtig erscheint, und du glaubst, sie ist dir zuteil geworden, dann lass sie dir von einem Meiser bestätigen.
gnurzel:
Vielen Dank für die vielen Antworten. Mir ist klargeworden, dass ein Bodhisattva nicht mit einem Mensch gleichzusetzen ist, der die Buddhaschaft erreicht hat.
Der erkennbare Punkt ist der das Du wenn die Erleuchtung gewesen ist Du erkennst das Du sie gehabt hast. Du lebst einfach eine Erkenntnis die Du gehabt hast und weiss hinterher das es Erleuchtung war.
Wenn ich mit einem Menschen spreche der mir Schwierigkeiten offenbart sprechen wir so lange bis er mit herzlichem Lachen auf das Besprochene reagiert. Sein Lachen zeigt mir das er eine Erleuchtung hatte. Er muss das garnicht wissen. Es würde ihn auch nur danach streben lassen diese Befreiung noch einmal zu erleben, wenn er es wüsste.
Bodhisattva sein heisst ein Mensch sein der mit jedem Menschen Mitgefühl hat der in Schwierigkeiten ist. Es ist sein Tun diese davon zu befreien. Allen Wesen hilft er aus Lebensbedrohung.
liebe Grüsse
Helmut
ich antworte Dir, aber ich meine nicht nur Dich.
In meiner "neuen Rolle" fühle ich mich viel wohler als beim Austeilen von Schimpfworten oder agressivem Entgegnen auf ebenfalls agressive oder nachdrückliche, unhöfliche e-mails.
Ja, ich hab mich manches Mal mitreissen lassen und auf Nachrichten nicht mit der notwendigen Achtsamkeit und nicht mit friedfertigeren Worten geantwortet. Ich will allerdings auch meine Meinung sagen, nur werde ich dies mit wohl gewählteren Worten tun, als es mir leider nicht immer gelungen ist. Außerdem werde ich so antworten, wie ich es zeitlich kann. Ich denke dieses Recht steht hier jedem ganz selbstverständlich zu.
Kommunikation ist möglich, aber meines Erachtens nicht, wenn ich mich mitreissen lasse und nur dann positives Feedback bekomme, wenn meine e-mails der Meinung (oder des Verständnisses) eines anderen gleichen. Ich möchte auch dann posivites Feedback, im Sinne von freundlich, höflich, respektvoll und verständlich, wenn ich nicht gleicher Meinung mit jemandem bin. Was ich möchte, gebe ich auch!
Oder kurz: Ich möchte weder Auslöser noch Empfänger von unachtsamen e-mails sein (auch keinen im messenger!).
Wenn dies nicht gelingt, gehe ich lieber auf mein Kissen und meditiere, als hier weiter zu lesen und zu schreiben.
Beste Grüße
Rita ()