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danke für den Buchtip. Ich lese gerade "Ethik des Zen" von Robert Aitken. Darin wird auch immer wieder auf diese absolute Sicht der Dinge "Es gibt kein Selbst - also kann man auch töten" und die Andere Seite "Was ist mit all dem Leiden, das durch Töten entsteht." bezug genommen.
Mit meinem Lehrer rede ich natürlich auch des Öfteren über die Kais. Ich muß dann zu jedem Kai eine kurze Bemerkung bei der Ordination abgeben.
Interressanter Weise heißt es da nicht "Du sollst nicht (töten, lügen usw.), sondern "Ich betrete den Weg des Nicht Tötens".
Für mich heißt das im Moment die Dinge aufmerksa zu tun, was bedeutet diese meine Handlung in bezug auf die Gebote.
Viele Dinge, die ich früher bedenkenlos einfach so gemacht habe, fallen so einfach und ohne Zwang weg.
Wenn ich die Gebote übertrete kann es nicht sein, das ich gleichzeitig in Zazen wirklich absichtslos sitze, da gibt es immer noch ein Kreisen um das Ich.
Gelöschter Benutzer:
Hallo Sundro
Die Gebote, Kai, geben eine Richtlinie die helfen soll das Leben mit Menschen zu ermöglichen. Sie geben an was vermieden werden sollte. Ich kenne mich besser mit den zehn Geboten des Judentums aus. Sie haben mich immer begleitet und waren mir Wegweiser, vor allem wenn ich sie verletzt hatte. Sie bringen mich wieder in die richtige Bahn. Ich bin bei den Zehn geblieben, weil ich sie gewohnt bin und weil ich sie verstehen kann ohne durch fremde Sprache irritiert zu werden.
Ich kann dir nur raten, wenn Du die Kai für dich annehmen willst dann tue es und setz dich ernsthaft mit ihnen auseinander. Mische Gebotssysteme nicht sie sind in sich geschlossen und widerspruchsfrei, auch wenn es manchmal nicht so aussieht.
Wenn ich ein Gebot verletzt habe heißt es, für mich, erstmal stillhalten und sehen was für Wirkungen entstehen und diese dann aushalten, widerstand ist sinnlos, ich weis ja woher das kommt.
liebe Grüsse
Helmut
ich werde demnächst die Jukai-Zeremonie mitmachen.
Natürlich beschäftige ich mich jetzt mit den Kai's (Geboten).
Dabei wurde mir klar, wie doch Zen und Altag eins sind.
Es gibt kein Sitzen, das nichts mit meinem Leben zu tun hätte.
Die Kai's fassen das in Worte.
Ein Verletzen der Kai's hat immer auch was mit der falschen Vorstellung eines unveränderlichen Ich's zu tun.
So viel erst mal für jetzt. Wie ist das für euch. Könnt ihr die Kai's als Indikator eurer Praxis sehen ?
Was tut ihr wenn ihr bemerkt, das Ihr eine Gebot verletzt ?
>>>>>Die Antworten der Eso-Fraktion auf diesen Beitrag werde ich ignorieren.<<<<
gut das es noch fundierte, durch die Praxis und den Umgang mit einem autorisierten Lehrer belegte Antworten hier im Forum gibt. Ich halte es für absolut wichtig, das du hier immer wieder klarstellst, das Zen kein Esoterik-Zeugs, wie von Mippooh und so-so dargestellt, ist.
Ich selbst habe nicht so den Drang, auf jedes schwachsinnige Posting zu antworten. Für die Anfänger im Forum ist es aber total wichtig das das einer tut.
Nur konzentriere dich doch etwas mehr auf die Sache. Du mußt doch nicht jeder Anwort eine hinterherschicken. Dies ist ein Zen-Forum (steht wenigstens drauf) und kein Rethorik Forum. Es geht nicht um dich, es geht um den Dharma.
du mußt dieses Forum und seine virtuellen Teilnehmer wirklich lieben.
Meine Hochachtung. Wer so viel Zeit investiert, der hat wirklich ein Anliegen.
-->Das ist keine Ironie !!!
Toll das du mithilfst dieses Forum am Leben zu erhalten.
Die anderen Foren sind doch nicht wirklich eine Alternative.
Es sei denn man hat Lust sich zum 100mal der Frage der Wiedergeburt zu stellen -->DBU oder zu diskutieren ob es bedenklich ist, das einem beim Zazen der große Zeh einschläft -->Zenforum
Yohannes:
Heute, am 6. Februar um 14 Uhr auf 3sat als Wiederholung. Leider nicht verlinkt auf der Homepage des Senders. Die Sendung heißt "sonntags" und wir vom Gerd Scobel moderiert. Der moderiert wochenweise auch die "Kulturzeit" auf 3sat und ist an der roten Schleife am Revers sicher zu erkennen. Viel Vergnügen!
Dae Kyong
Das ist völlig richtig: Zazen ist Zazen. Als Mensch kann ich dem jedoch mehr oder weniger Raum geben. Sitze ich krumm wie eine Banane da, ist das Zazen nicht so offenkundig, als nehme ich die exakte Haltung ein. Mein Körper ist das Mittel, um Zazen zu praktizieren. Ohne geht nicht oder ist nur Hirnstein.
wir sind immer schnell am Urteilen. Auch über die "Qualität" unseres Zazen.
Das ist aber nur unsere eigene beschränkte Sicht.
Mein Lehrer sagt dann immer, wenn ich jammernd ins Dokusan komme, das auch wenn ich mein Zazen für schlecht halte, wenn ich 30 Minuten lang nur über vermeintliche Probleme gegrübbelt habe, wenn mein Knie schmerzt, das auch dann das Zazen ok ist so wie es ist.
Einfach immer wieder zurück zum Atem oder zum Koan, je nach dem.
Und das auch dann etwas passiert. Das sagt er übrigens auch wenn ich ihm von meinem letzten "Satori" ;-) erzähle.
Also der Wellenbrecher bricht die Welle auch, wenn ich nicht glaube das er sie bricht.
Danke für die Antwort. Eine (scherzhafte) Frage liegt mir auf der Zunge: Wie kann Zazen etwas bewerten? Das wäre zu vergleichen mit der Frage nach dem Weg zum nächsten Geldautomaten, die ich einem Schneeglöckchen im Vorgarten stelle. Zazen ist doch eher einem Wellenbrecher an der Küste gleich.
Sundro:
alleine und in der Gruppe.
Gruppe einmal in der Woche und zwei bis drei Sesshin im Jahr.
Manchmal nervt der Nachbar in der Gruppe, manchmal die Kinder zuhause.
Manchmal passiert nur Sitzen zuhause, manchmal in der Gruppe.
Dem Zazen sind meine Bewertungen egal.
Poona war inm Verhältnis zu Deutschland sehr billig. Auch die Gruppen wären so in Deutschland nicht zu finanzieren gewesen. Ich war damals Student und hatte keine sonstigen Einkünfte.
In Deutschland im Ashram gab es ein Taschengeld, wohnen und essen war natürlich umsonst.
Aber ich weiß um was es dir geht. Rolls Royce, Geld, Gehirnwäsche sind halt so die Themen zu dieser Zeit. Sex hatten wir noch nicht !
Sicherlich gab es Leute die Ihr Erbe der Kommune vermacht haben. Aber die gibt es auch in der Kirche, oder ?
Einzig die "verpassten Chancen auf dem Berufsmarkt" wären in dieser Zeit finanziell als negativ zu verbuchen.
Ich hatte dann Glück und kam als Seiteneinsteiger in einen gut bezahlten Job.
Andere sind wiegesagt zum Harz4 Empfänger geworden.
Ich rede aber von 1980. Was heute ist kann ich nicht beurteilen.
An deiner Stelle würde ich mir was "Richtiges" suchen. (dich fasziniert da doch was an Osho, oder ?)Kein Instant-Zeugs mit Erleuchtungsgarantie. Als dynamische Meditation geht auch Joggen mit anschließendem Relaxen auf dem Sofa.
ihr habt das Glück einen echten ehemaligen Osho Schüler in eueren Reihen zu haben.
Nähmlich mich !
Ich war 1980 ein Jaht in Poona und dann noch ein paar Jahre BerufsSannyasin.
Das war eine schöne Zeit an die ich gerne zurückdenke. Da konnte man alles mal ausprobieren.
Meditieren, TaiChi, SuffieTanz, Therapie und ja auch Zen. Ein spiritueller Kindergarten und sehr lustig.
Genau richtig für einen suchenden Heranwachsenden, der ich damals war. Auf jeden Fall 10 mal besser als im Büro zu hocken und eine Familie zu gründen. ;-)
Irgenwann war mir das dann zu seicht und ich bin gegangen. Mein Gehirn ist noch ganz ok trotz Wäsche.
Sonst hätte ich ja kaum mit Zen angefangen. ;-)
Oshos Programm war Provokation. Deshalb die Rolls und die Beschimpfungen von Mutter Theresa (Ja das hat er wirklich gesagt, heute war Mutter Theresa dran, dann Jesus, der Papst oder auch mal ein Witz über Hitler) Das hatte zur Folge das man sich auf seine Worte in keinster Weise verlassen konnte. Kaum hate man etwas für sich als neues Konzept etabliert (Osho hat gesagt) behauptete er das Gegenteil.
Das diese "Schulung" Abhängigkeit erzeugt ist klar. Dafür habe ich auch eine ganz feine Antenne enwickelt. Immerhin gibt es auch in Zen Kreisen solche "Meister". "Meister" Kopp aus Wiesbaden sagt ja von sich, das Osho in ihn hinein gestorben ist .. Cool ! Er hat sich da auf jeden Fall einiges abgekuckt.
Für mich ist diese Zeit längst abgehakt. Die übriggebliebenen Sannysasin sind heute fast alle Harz4-Empfänger und haben mein Mitgefühl. :-)):-)):-)):-))
wow, selten so viel geschrieben. Kommt wohl daher, das ich eine woche die Klappe halten musste (Sesshin)
mil:
Es geht doch nicht darum, sich hier gegenseitig virtuell blosszustellen und unnötig zu kritisieren. Aber es gehört doch zur Ehrlichkeit finde ich, den anderen darauf hinzuweisen, wenn er zB. Aussagen tätigt, die leicht missverstanden werden können.
Warum so grundsätzlich den Dialog ablehnen? Hier wird oft alles zu persönlich genommen. Aber es geht doch um uns alle!
Der Punkt des Absichtslosen Sitzens ist meines Erachtens wirklich zentral, und sollte immer wieder neu verstanden werden.
Hast du jemals ausgelernt? Im Weg des Zen - nach meinem Verständnis - nicht. Im Gegenteil, man steht immer wieder am Anfang. Auch wenn ich alle Sutras und Bücher studiert habe und viele Erfahrungen gemacht habe, letztendlich gehört das zur Vergangenheit und man ist immer neu konfrontiert mit der Wirklichkeit so wie sie ist Jetzt.
Für mich sind die Argumente Ikkyus einleuchtend und klar, und meiner Meinung geht es dabei nicht um sophistische Streitereien, sondern eine klare Verständigungsbasis. Mancher mag deine Aussagen intuitiv verstehen, ein anderer wird davon verwirrt - es widerspricht offensichtlich manchmal dem, was grosse Meister gesagt haben und sagen. Weisst du was ich meine?
Aus "Thirty-seven practices of a Bhodisattva" von Gyalksey Thokmay Sangpo:
15. "If in the middle of a crowd of people
Someone reveals your hidden faults and abuses you for them,
To see him as a spiritual friend and to bow with respect
Is the practice of a Bhodisattva"
Die lieben Halbstarken müssen doch erst ihre Muskeln in Körper & Hirn und die Leber im Besonderen trainieren. Sie bilden Gruppen, die sich nachts laut gegen den Schlaf der Alten wenden. Jedoch nur in einer Gegend, in der man nicht selbst wohnt. Da sonst der Entzug des Geldes für die Eskapaden droht, sofern die Eltern nicht Schuldgrefühle plagen und deshalb unter allen Umständen blechen.
Sundro:
Genau !
Deshalb sind auch in Zazen alle Kai's mit einem Mal erfüllt. Weil man da eben keinen Blödsinn anstellen kann.
Wäre sicherlich auch eine gute Sache für meinen pupertierenden Sohn. :-))
Also jetzt mal im Ernst. Was hier so verzapft wird hat doch auch irgendwo in meinem Geist seine Entsprechung.
Wie oft habe ich schon vor meinem Roshi gesessen und so ein Zeugs abgesondert wie Mipooh, Aloke, Unsui oder IkkyuSojun. Nur um dann wieder zu hören, das auch dies nur der verzweifelte Versuch ist die Wirklichkeit in ein Konzept zu zwängen.
Zum Glück habe ich diesen Roshi !
Hier im Forum haben wir keinen Roshi.
Ich sehe zumindestens keinen.
Also lasst uns weiter Konzepte ausdenken. Da muß ich das nicht alles alleine machen.
Jeder ist willkommen !
avidya:
Die Aussage "Erstmal Erleuchtung erlangen, dann gibt es keine Frage was zu tun ist" stammt auch nicht von mir ;-)
Stimmt, es gibt nichts anderes als das selbst, da hab ich mich falsch ausgedrückt, denn wie schon einer meiner Vorschreiber es ausgedrückt hat, geht es um die Findung des Selbst. Es ist nie weg gewesen, wir haben's nur vergessen.
danke für den Buchtip. Ich lese gerade "Ethik des Zen" von Robert Aitken. Darin wird auch immer wieder auf diese absolute Sicht der Dinge "Es gibt kein Selbst - also kann man auch töten" und die Andere Seite "Was ist mit all dem Leiden, das durch Töten entsteht." bezug genommen.
Mit meinem Lehrer rede ich natürlich auch des Öfteren über die Kais. Ich muß dann zu jedem Kai eine kurze Bemerkung bei der Ordination abgeben.
Interressanter Weise heißt es da nicht "Du sollst nicht (töten, lügen usw.), sondern "Ich betrete den Weg des Nicht Tötens".
Für mich heißt das im Moment die Dinge aufmerksa zu tun, was bedeutet diese meine Handlung in bezug auf die Gebote.
Viele Dinge, die ich früher bedenkenlos einfach so gemacht habe, fallen so einfach und ohne Zwang weg.
Wenn ich die Gebote übertrete kann es nicht sein, das ich gleichzeitig in Zazen wirklich absichtslos sitze, da gibt es immer noch ein Kreisen um das Ich.
gassho Sundro