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jishu:
Moin Sundro,
auf einer bestimmten Ebene geht es natürlich alles über Verwirklichung, da hast du wahrscheinlich recht. Aber es ist ja nicht so, dass jeder Mensch mit den gleichen Voraussetzungen die Koan-Arbeit beginnt, nenne es meinetwegen Karma, Prägung oder Konditionierung. Die Koans die du schnell löst, da dort für dich einfach kein Widerspruch drin steckt, bieten für jemand anderen ganz viele Möglichkeiten in Fallen zu tappen. Und umgekehrt natürlich auch, es kann sein, dass du Monate an etwas hängst, was andere spontan lösen. Aber das ist ja, wenn du es mit etwas Abstand betrachtest, nichts nur Koantypisches. Wenn wir uns und andere im Alltag anschauen, begegnen wir ja auch ständig solchen Situationen, dass ein Mensch aus einer Sache ein riesengroßes Problem macht, während jemand anderes in einer ähnlichen Situation dort kein großes Problem empfindet. Dafür hat der Zweite Schwierigkeiten bei anderen Dingen, mit denen der Erste dafür viel besser umgehen kann. Die unterschiedlichen Koans bedienen sozusagen unterschiedliche Mechanismen in dir. Jemand kann z.B. bezogen auf einen Aspekt seines Lebens (teilweise) verwirklicht/erleuchtet sein, während er dafür in vielen anderen Bereichen nicht mit seinem Leben zurecht kommt.
Also ich meine mit all dem, dass du bezüglich der Aspekte deines Lebens, die durch die spontan gelösten Koans angesprochen sind, zumindest eine teilweise Verwirklichung besitzt. Also ist es gar kein Widerspruch zu deiner ursprünglichen Annahme, dass es nur über Verwirklichung laufen kann.
Schließlich ist kein Mensch bezüglich aller Aspekte seines Lebens auf allen Ebenen gleichzeitig und völlig verblendet.
Jeder hat bereits vor Beginn des Zen-Weges oder sonst irgendeines Weges bereits kleine Funken von Erleuchtung in sich, die nicht verschleiert sind. Es geht mit der Zeit darum, diese zu entdecken, als solche zu erkennen und die Freiheit und das Lebensgefühl das dort drin steckt auch nach und nach auf andere Lebensbereiche auszuweiten.
Dies ist natürlich nur ein ganz kleiner Teil der gesamten Wahrheit.
Du hilfst mir sehr mit deinen Beiträgen. Zwar habe ich das alles auch schon von meinem Meister gehört, aber es tut immer gut auch hier im Forum mal etwas Fundiertes zu hören, das dann auch noch frei von Eitelkeit vorgetragen wird.
Eines meiner größten Mißverständnisse sprichst du an im Satz "Bei der Koan-Arbeit mit einem Lehrer geht es erst zum nächsten Koan über, wenn man dieses Koan auf verschiedenen Ebenen beantwortet, verwirklicht oder aufgelöst hat."
Ich dachte ursprünglich immer, es ginge nur durch Verwirklichung. Nachdem ich einige Koans einfach beantwortet hatte, ohne das dabei eine Verwirklichung stattgefünden hätte, war ich erstmal etwas verwirrt.
mipoohji:
Nein, er ist der sinnlosen Meinung, dies müsse unbedingt endlich mal jemand erledigen. Und da sich sonst niemand opfert, würde er es gern selbst tun...
Ich interpretiere die UserListe so:
die User die du siehst sind alle User von WebPool. Die verteilen sich auf die einzelnen Foren, zB. single.de, hausfraue.de usw.
Das würde auch so manchen Schwachsinn hier erklären - Forum verwechselt :-)))
Mal im Ernst: Nichts besonderes.
Manchmal Freude ihn wiederzusehen, manchmal Ärger über das Ablehnen meiner Super-Koan-Lösung, manchmal Dankbarkeit, manchmal wie gerade der Schmerz im Knie nachlässt, manchmal ....was gerade anliegt.
Yohannes:
Keine gute Frage. Eine Antwort führt zu nichts, außer Du bist selbst entscheidungsschwach und brauchst Hilfe, ob Du erst am Weißbier nippen oder ein Spargel in den Mund einführen solltest. Mein Tipp: Kein Bier und kein Spargel. Der Urin stinkt nach Spargel grauenvoll und nach Bier muß jeder öfter Wasser lassen. Zuviel Geruchsbelästigung!
Dae Kyong
ich arbeite auch als Programmierer im IT-Bereich.
Im Zen arbeite ich mit Koans.
Das geht sehr gut zusammen.
Mippooh: Ich wüßte nicht warum mich die Koan-Arbeit beim Programmieren stören sollte ;-)
Mit Shikantaza habe ich mal angefangen. Da wurde ich vor eine Wand gesetzt, in der Hoffnung das
sich alles von selbst klärt. Hat es aber bei mir nicht. Saß nur so rum. Gespräche mit dem Meister waren eher die Ausnahme.
Bei der Koanarbeit sehe ich den Roshi ständig im Dokusan. Das liegt mir mehr. Die ganzen selbstgestrickten Konzepte (Ah jetzt weiß ich wie es läuft !) werden da wunderbar, auf der Stelle zerbröselt.
Dein Verstand wird im Zen so oder so vor die Wand fahren. Koans werden nicht mit dem Verstand gelöst.
Also mein Tip, gehe dort hin wo du nicht so weit fahren musst und schau dirs mal an.
Gelöschter Benutzer:
Hallo mi-so
Ich danke Dir!!
Du hast mir gezeigt wo mein Fehler in meinem Verständnis von Sangha liegt. Ich bin immer noch in einer, ohne das diese etwas davon weis, oder mir bisher klar war.
Es ist der VHS Kurs der von dem Bremer-Zenkreis veranstaltet wurde. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, ich wurde an die Hand genommen und lies mich führen, ohne mich aufzugeben. Alles was Du geschrieben hast kann ich heute bestätigen und bin Dir dankbar für das Wissen das ich in einer Gemeinschaft bin. Ich habe den Zenkreis nie betreten, aus Angst wieder Menschen zu enttäuschen, weil ich nicht regelmäßig, aus beruflicher Begründung, teilnehmen kann. Nun weis ich das es ein Fehler war, aber ich bin ja immer noch drin.
Eine weitere Sangha ist mir eingefallen: Die Bundeswehr, während der Grundausbildung.
Immerhin wird es noch wahrgenommen, und warum wohl...
Ich fühle mich keineswegs traumatisiert, denn ich habe meine Schlußfolgerungen und lebe damit ganz prima.
Ich erinnere mich, mit einer Meisterin im Dokusan über Rituale gesprochen zu haben. Sie meinte ganz erstaunt, wir haben doch gar keine... naja, da ist es mit der Aufmerksamkeit stellenweise eben nicht weit her...
Dass all diese Dinge nicht Zen sind, bzw mit dem Sinn der Praxis wenig zu tun haben, das ist mir sonnenklar. Deshalb sage ich ja was ich sage.
All das Beiwerk ist unnötig. Das Sitzen allein reicht völlig aus. Und wie Du ja weisst, reicht meine Toleranz sogar soweit, das Sitzen im Liegen zu gestatten ohne eine Augenbraue zu heben...
Einzig in einem Punkt gebe ich Dir recht. Ein längeres Sitzen ist in der Gruppe einfacher.
mipoohji:
Sehr nett, wie Du subtil Angst machst und vor Leuten warnst, die in die Irre führen.
Aber ist nicht genau dies, was niemand gebrauchen kann? Angst und Mißtrauen?
Wo sind die Fallen? Und warum falle ich nicht hinein ohne die "Hilfe" der Sanghas?
Es ist richtig, dass manche Menschen so viel Angst vor dem Leben haben, dass nur ein sehr enger Rahmen ihnen als Befreiung erscheint. Damit zu missionieren halte ich jedoch für falsch.
Etwas machen, was wie Zazen aussieht, aber irgendwie was ganz anderes ist... was soll das denn sein? Ausser ein Wink mit einer diffusen Sorge, irgendein Ziel nicht erreicht haben zu können. Und dies in einer Umgebung, die davon spricht dass es keines gäbe, weil bereits alles da ist...
Es gibt all diese Möglichkeiten, sie zu nutzen ist nicht falsch. Sie zum Dogma zu erheben ist dumm und anmaßend.
für mich ist eine Sangha sehr wichtig. Wichtig wie die Teilnahme an einem Sesshin, das alleine Sitzen und natürlich die Beziehung zu einem Roshi (Meister/Lehrer).
Das alleine Sitzen ist ein guter Anfang. Nach einer Weile entseht dann aber die Gefahr in die falsche Richting zu gehen.
Dann ist es gut jemanden zu haben der dir das zeigt. Die Sangha hilft sich wechselseitig die Fallen besser zu sehen, in die man gerade hineinzufallen droht. Sonst wirst du bald irgendwas machen, was wie Zazen aussieht, aber irgendwie was ganz Anderes ist.
Die Rituale sind am Anfang des Weges oft ein Problem. Im Laufe der Zeit wirst du merken, das sie nichts Anderes als Zazen sind, Praxis eben. Da liegt eine, vorher nie geglaubte Freiheit drin. Ein Sesshin mit all seinen Ritualen und Zeitplänen ist für mich die freiste Zeit überhaupt.
In diesem Forum schreiben natürlich sehr viele "Freigeister" ohne Anbindung an eine Sangha oder einen Meister. Das ist nur natürlich. Hier kann Ihnen nichts passieren. Lass dich davon nicht in die Irre führen.
Übrigens muss es nicht gleich ein Sesshin sein, das würde ich eher nicht empfehlen. Es gibt noch sogenannte Zazenkais oder auch Tagessesshins. Da geht es etwas lockerer zu, trotzdem ist der Roshi dort und es besteht die Möglichkeit zum Einzelgespräch.
auf einer bestimmten Ebene geht es natürlich alles über Verwirklichung, da hast du wahrscheinlich recht. Aber es ist ja nicht so, dass jeder Mensch mit den gleichen Voraussetzungen die Koan-Arbeit beginnt, nenne es meinetwegen Karma, Prägung oder Konditionierung. Die Koans die du schnell löst, da dort für dich einfach kein Widerspruch drin steckt, bieten für jemand anderen ganz viele Möglichkeiten in Fallen zu tappen. Und umgekehrt natürlich auch, es kann sein, dass du Monate an etwas hängst, was andere spontan lösen. Aber das ist ja, wenn du es mit etwas Abstand betrachtest, nichts nur Koantypisches. Wenn wir uns und andere im Alltag anschauen, begegnen wir ja auch ständig solchen Situationen, dass ein Mensch aus einer Sache ein riesengroßes Problem macht, während jemand anderes in einer ähnlichen Situation dort kein großes Problem empfindet. Dafür hat der Zweite Schwierigkeiten bei anderen Dingen, mit denen der Erste dafür viel besser umgehen kann. Die unterschiedlichen Koans bedienen sozusagen unterschiedliche Mechanismen in dir. Jemand kann z.B. bezogen auf einen Aspekt seines Lebens (teilweise) verwirklicht/erleuchtet sein, während er dafür in vielen anderen Bereichen nicht mit seinem Leben zurecht kommt.
Also ich meine mit all dem, dass du bezüglich der Aspekte deines Lebens, die durch die spontan gelösten Koans angesprochen sind, zumindest eine teilweise Verwirklichung besitzt. Also ist es gar kein Widerspruch zu deiner ursprünglichen Annahme, dass es nur über Verwirklichung laufen kann.
Schließlich ist kein Mensch bezüglich aller Aspekte seines Lebens auf allen Ebenen gleichzeitig und völlig verblendet.
Jeder hat bereits vor Beginn des Zen-Weges oder sonst irgendeines Weges bereits kleine Funken von Erleuchtung in sich, die nicht verschleiert sind. Es geht mit der Zeit darum, diese zu entdecken, als solche zu erkennen und die Freiheit und das Lebensgefühl das dort drin steckt auch nach und nach auf andere Lebensbereiche auszuweiten.
Dies ist natürlich nur ein ganz kleiner Teil der gesamten Wahrheit.
herzliche Grüße