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Ralf54:
Ein hervorragender B12-Lieferant ist auch das klassische japanische Frühstück - Miso-Suppe (die auch zu anderen Gelegenheiten gern gegessen wird). Miso ist eine fermentierte Sojabohnenpaste und dient Suppengrundlage und Speisewürze. Die klassische Miso-Suppe wird mit Dashi (einer Brühe aus Bonito-Flocken) gekocht, doch gibt es natürlich auch vegetarische Varianten. Besonders lecker mit Shiitake - Pilzen ...
Ralf54:
Hallo Hannes,
ich ernähre mich seit einigen Jahren ovo-lacto-vegetarisch. D.h. (für die, denen das nichts sagt), dass ich an tierischen Produkten lediglich Milchprodukte (vor allem Käse) und gelegentlich Eier (selbstverständlich aus Freilandhaltung;-)) zu mir nehme. In gesundheitlicher Hinsicht ist dies völlig unbedenklich.
Die früher häufig gehörte These, bei vegetarischer Ernährung fehltem dem Körper essentielle Aminosäuren (dies sind zum Aufbau des körpereigenen Eiweiß benötigte Stoffe, die der Körper nicht selbst synthetisieren kann) hat sich als unhaltbar erwiesen. Rein von der Menge her (um die 60g/Tag bei Erwachsenen) ist die Proteinzufuhr insgesamt kein Problem, wobei die Ernährung allerdings generell nicht zu einseitig sein darf. So enthalten die meisten Hülsenfrüchte sehr wenig von der essentiellen Aminosäure Methionin, während Getreideprodukte arm an Lysin sind. Besonders empfehlenswert sind daher Soja sowie die getreideähnlichen Pflanzen Amaranth und Quinoa (häufig als Bestandteil von Müslimischungen angeboten). Sie enthalten vollständige Proteine; d.h. sie haben als Lieferant für essentielle Aminosäuren dieselbe Qualität wie etwa Fleisch. Bei Beachtung dieser einfachen Regeln ist auch eine rein vegane Ernährung gesundheitlich unbedenklich. Bei lacto-vegetarischer Ernährung gilt dies natürlich erst recht.
Lösungen für das Problem mit der B12-Zufuhr wurden ja schon angesprochen. Bei regelmäßiger Zuführ (also über drei Mahlzeiten am Tag) kommt der Körper mit 10 Mikrogramm per Tag aus. B12 wird in kleinen Dosen sehr gut, in großen Dosen dagegen sehr schlecht resorbiert. Nimmt man B12 in Form von Tabletten als Nahrungsergänzung einmal wöchentlich zu sich, sollten es schon 2000 Microgramm sein, dabei werden nur zwischen 0,5% und 2% resorbiert. Glücklicherweise ist B12 auch in hohen Dosen nicht toxisch. Mein persönlicher Favorit als B12-Lieferant ist der englische Frühstücksklassiker 'Marmite', ein Hefeextrakt. Ich liebe es als Aufstrich auf frischem Toast, nehme es aber auch z.B. als Suppenwürze. In Deutschland ist es leider schwer zu bekommen. Das Produkt 'Vitam-R', das in jedem Reformhaus erhältlich ist, enthält leider kein B12, ist aber davon abgesehen ebenfalls durchaus empfehlenswert. Der Geschmack von Hefeextrakten ist allerdings nicht jedermanns Sache ... Milchprodukte und Eier sind natürlich auch B12-Lieferanten; B12-Mangel kann eigentlich nur bei rein veganer Ernährung auftreten.
Probleme hatte ich in der Anfangszeit mit sog. Eisenmangel, was sich in ständiger Müdigkeit äußerte. Allerdings bin ich auch regelmäßiger Blutspender (3 Liter im Jahr), was in dieser Hinsicht eine besondere Belastung darstellt. Dies war durch Einnahme eines Eisenpräparates (Eryfer) problemlos zu kompensieren. Mittlerweile hat sich mein Hb-Wert (also der Hämoglobin-Gehalt des Blutes) auch ohne zusätzliche Eisenzuführ stabilisiert; der Körper hat sich offenbar umgestellt und verwertet nun das Eisen in der Nahrung besser als früher.
ganz herzlichen Dank für Deine Anregungen.
Wie schon gesagt, habe ich mich entschlossen, die Dinge nun etwas
langsamer anzugehen.
Haus- und Grundsteuer sind in Erzenhausen momentan noch einigermaßen
erschwinglich.
Das größere Problem sind notwendige Renovierungsarbeiten. Natürlich, ich
habe auch schon daran gedacht, mithelfende örtliche Handwerker im
Gründungsbuch lobend zu erwähnen, ebenso wie ich dies evtl. mithelfenden
Buddhisten angeboten habe. Ich fürchte jedoch, dass sich die Pfälzer
Handwerker von dem Angebot ebensowenig beeindruckt zeigen, wie die
Buddhisten. Es ist auch etwas fragwürdig, ob eine Reklame viel bringen
wird, in einem Haus, in das wenig Leute reinkommen. Interessant wäre sie
möglicherweise im Garten, weil dieser stellenweise von der Strasse
einsehbar ist. Ich werde mal mit dem ortsansässigen Gartenbauingenieur
darüber reden.
Was den Denkmalschutz angeht, ist das Haus vielleicht noch ein bisschen
zu jung (es wurde 1911 erbaut)?
Ich danke Dir jedenfalls, dass Du Dir Gedanken über meine Situation
gemacht hast.
Warten wir einfach mal ab, wie sich die Dinge entwickeln. Vorerst gibt
es bei mir in Erzenhausen erstmal Zen in seiner ursprünglichen Form.
Ralf54:
Hallo Weiner,
der zentrale Punkt in der Lehre Buddhas ist bodhi, das Erwachen. Alles, was Shakyamuni gelehrt hat, ist auf diese eine Erfahrung ausgerichtet. Zen ist eine Ausprägung des Dharma (der buddhistischen Lehre), die sich darauf konzentriert, eben diese Erfahrung auf direkte, unmittelbare Weise nachzuvollziehen. Dafür ist das Studium der schriftlichen Überlieferung, von Doktrinen und Dogmen weitgehend verzichtbar. Oder wie es Bodhidharma ausgedrückt haben soll:
Eine besondere Überlieferung außerhalb der Sutren
Nicht gegründet auf Schrift und Wort
Direktes Zeigen auf des Menschen Herz
Die eigene Natur schauen und Buddha werden
Das heisst aber nicht, dass Zen und die Lehren der Sutren einander widersprechen würden. Zen ist das Studium des Dharma mit ungeteiltem Körper und Geist, der direkte Weg zur plötzlichen Erleuchtung. Der andere Weg ist der des Studiums, des allmählichen Begreifens und Vertiefens. Beide Wege haben ihre Berechtigung - das hat kein geringerer als der sechste Patriarch Hui-neng im Platform-Sutra klargestellt. Beide Wege können zum Ziel führen, wenn sie mit Konsequenz gegangen werden; der eine ist ein bequemer, breiter, aber auch weiter Weg. Der andere Weg ist kurz - aber steil und schmal.
Sicher gibt es nun Menschen, die sagen, wenn 'Schrift und Wort' nur Einkleidungen der Wahrheit sind, nicht die Wahrheit selbst - dann sei die Einkleidung beliebig und die Zen-Erfahrung finde sich auf dem Grunde jeder Religion. Möglicherweise ist das so. Trotzdem gibt es Unterschiede. Wenn die Wahrheit eine schöne Frau ist, dann kann man sie in ein durchsichtiges Negligé hüllen oder in einen dicken knöchellangen Pelzmantel (man verzeihe mir dieses etwas frivole Bild). Entscheidend ist, wie sehr die Einkleidung die Wahrheit verbirgt. Nicht jeder, der mit dem Finger deutet, zeigt damit auch zum Mond - manche deuten nur mal so ungefähr in Richtung Himmel (und manche ganz woanders hin).
"Jene, die Zen eine eigenständige Identität unabhängig von der buddhistischen Lehre zuschreiben, verstehen nicht, dass die Schriften die Worte Buddhas sind und Zen der Geist Buddhas. Da gibt es keinen Widerspruch zwischen dem, was Buddha im Geiste begreift und dem, was er mit dem Mund spricht."
Tsan-ning (919-1001)
Schokokeks79:
()Hallo So Gen
Danke So Gen, die paar Euro werd ich aufbringen können ;-)
Nur die Krankengymnastik kostet sehr viel, danke für deine Tips. Mal erkundigen ob hier so was angeboten wird:-)
Gassho
Sunshine
()
Ralf54:
Hallo Sunny,
solche Geschichten sind immer recht langwierig - und je länger sich Fehlhaltungen eingeschliffen haben, um so länger dauert es, sie wieder loszuwerden. Das ist wie mit dem Karma ;-) ... Das Korrigieren durch den Lehrer ist vor Allem am Anfang sehr wichtig, so dass man ein Gefühl dafür bekommt, 'wie es eigentlich sein sollte'. Dass man die korrigierte Haltung nicht lange durchhalten kann, ist dabei ganz normal und kein Grund zur Entmutigung.
Ich selbst habe (immer noch) einen Rundrücken (Skoliose) und natürlich auch meine Probleme damit; speziell HATTE ich sie beim Sitzen. Wobei ich an dem Problem seit mehr als zehn Jahren arbeite - z.T. bewusst und z.T. 'als Abfallprodukt' mit Zazen. Das hört sich natürlich furchtbar lange an - aber andererseits habe ich auch mindestens ein Jahrzehnt mehr Fehlhaltung auf dem Buckel (im wahrsten Sinne des Wortes) als Du, da geht das alles natürlich langsamer.
Du kannst schauen, ob Dir die Krankenkasse eine Rückenschule bezahlt. Wenn es ganz schlimm wird, kannst Du schauen, ob Dein Arzt dir ein paar Massagen verschreibt. Wichtiger ist aber, langfristig etwas für den Rücken zu tun. Ich habe bei mir gute (wenn auch langsame Fortschritte) durch Taiji Quan (Tai Chi Ch'uan) erzielt. Yoga ist vielleicht noch effektiver. Bei unseren Sesshin macht meine Lehrerin nach dem Samu (der Arbeit) immer Yoga-Übungen, die haben mir vor allem am Anfang sehr geholfen, ein Sesshin trotz Rückenschmerzen durchzustehen.
Am besten geholfen hat allerdings dann irgendwann das Zazen selbst. Wenn Deine Übung sich genug entwickelt hast, dann brauchst Du die Korrektur von Außen kaum noch. Dann formt der Atem von selbst Deinen Körper, richtet ihn auf und 'drückt' ihn ganz natürlich und ohne bewusste Anstrengung in die richtige Haltung. Aber warte nicht darauf - irgendwann kommt das von selbst ...
Mittlerweile ist es so, dass ich Rückenschmerzen, wie sie z.B. durch langes, konzentriertes Sitzen am Computer (beruflich bedingt) gelegentlich auftreten, durch Zazen wieder loswerde oder zumindest lindere. Langer Rede kurzer Sinn: hab Geduld, vertraue auf die Übung und ergänze die Übung durch ein geeignetes körperliches Training. Ein paar Euro Vereinsbeitrag sollten das schon Wert sein ;-).
newplayer:
()
Na, da werde ich mal über die mir fehlenden Leiden nachdenken und die paar, die mir momentan zu "schaffen" machen, ergänzen.
So kann ich mein Leben ausfüllen ... ;-}
newplayer
()
Ralf54:
Habe die von Hannes empfohlene Seite mal eben kurz überflogen - die Darstellung entspricht in etwa der von mir empfohlenen englischsprachigen T'ien-T'ai-Seite. Nur falls sich jemand den englischen Text nicht antun mag :-).
Auf der webseite steht SEHR viel und sicher ist es auch lohnend, sich dort durchzuarbeiten. Trotzdem ist der Link irreführend - über die 108 'Leidenschaften' wird man dort nämlich nichts finden.
Die Theravadin unterscheiden 10 (primäre) kilesa und 16 (sekundäre) upakkilesa, hinzu kommen noch einmal 37 upakkilesa, die nur 'Unreinheiten' der Versenkung (Dhyana) betreffen.
Übrigens finden sich selbst diese Klassifikationen nicht in den Sutten, sondern im Abhidharma.
Ralf54:
Hallo Hilbert,
'Leidenschaften' ist eigentlich eine etwas zu enge Übersetzung des jap. 'Bonno'. 'Bonno' umfasst neben der Bedeutung 'Leidenschaften' auch die Bedeutungen 'weltliche Sorgen', 'Sinnliche Begierden', 'Leiden', 'Schmerzen' usw. - alles, was mit einer verblendeten Weltsicht zusammenhängt.
Zu den 108 kann man folgendermaßen kommen:
In der buddhistischen Psychologie werden nicht nur fünf Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) gezahlt, sondern das geistige Empfinden des Bewusstseins wird als sechster Sinn gezählt. Die durch diese 6 Sinne ausgelösten Empfindungen können leidvoll (dukha), freudvoll (sukha) oder neutral (adukhasamukha) sein. Die Empfindungen konnen außerdem im gegenwärtigen Augenblick präsent sein, als Erinnerung oder als Vorausschau auf Zukünftiges (Antizipation). Die jeweilige Empfindung kann eine karmisch heilsame Reaktion auslösen oder eine unheilsame - hier erst kommt der Leidenschafts-Aspekt ins Spiel. Sie ist somit selbst heilsam (kusala) oder unheilsam (akusala).
Dies ergibt 6x3x3x2 = 108 Klassen von sinnlich-geistiger Erfahrung. Alle sind sie 'Bonno', da sie als Fesseln an die Welt der Erscheinung binden - selbst wenn sie heilsames Handeln auslösen.
Dies ist jedenfalls eine unter Shin-Buddhisten verbreitete Systematik. Die Tendai-Schule (chin. T'ien T'ai) hat eine völlig andere, ziemlich komplizierte Systematik. Eine sehr gute Zusammenfassung (leider nur auf Englisch) findest Du hier: http://www.tientai.net/glossary/108bonno.htm
Im Zen hat man mW keine eigene Systematik entwickelt - man begnügt sich damit, dass es halt 'ne Menge Bonno gibt (die 108 sind ja nur 'Klassen' von Bonno), die alle zu überwinden sind:
bonno mu jin sei gan dan
Täuschende Gedanken und Gefühle sind grenzenlos - ich gelobe, sie alle zu lassen
(das zweite der Shigusei Gan Mon, der 'vier großen Gelübde')
Jamady:
Erlebnis? mir hat vor Jahren schon mal der Michi Jackson zugewinkt und der war so nahe ich konnte beinahe seine falschen Haare beruehren aber ein erlebnis war das nicht.
Aber mir gehts ja darum was die Herren (der Dalai Lama ist ja nicht der einzige ) erzaehlen von achtung und gleichheit wenn die mehrheit der Menschen einen halben monatslohn hinblaettern muessen um ihnen zu zu hoeren. Der weg der erluechtung ist fuer die Reichen und die anderen.....was geht uns dass an!
jamady
Zenji:
Nun,lieber Ralf, wenn das SO ist, dann werde ich mal ganz schnell meinen Nick ändern. Melde mich wieder als Hannes; habe nicht gewusst, was ich da tat. verstehe jetzt auch den Grinser von XiongShui.
Ralf54:
Hallo Hannes,
das Missverständnis lag auf meiner Seite ;-).
'Zenji' kann man mit den Zeichen 漸次 schreiben, aber auch 禪師.
Im ersten Falle bedeutet es etwa 'allmähliches Voranschreiten'; im zweiten ist es ein Ehrentitel. Im Soto-Zen kommt er lediglich den beiden höchsten Repräsentanten der Schule zu, den Äbten des Eiheiji und des Sojiji.
Gelegentlich (äußerst selten) wird dieser Titel auch anderen Möchen verliehen - vom Tenno persönlich und idR postum.