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Hannes1957:
Hallo unsui,
klar brauche ich den Hintergrund nicht für die Erkenntnis als solche. Ich interessiere mich lediglich seit kurzem für die Geschichte und die Entwicklung des Buddhismus und stieß auf unterschiedliche Aussagen ( auch in anderen Bereichen).
Messe dem Intellekt lediglich beruflich bedingte Notwendigkeit bei ( oder wo man ihn sonst zu brauchen pflegt ) :-)
Hannes1957:
Nein, mehr brauchts nicht; da geb ich dir schon recht. Mich interessierte hierbei nur der intellektuelle Hintergrund. Bezogen auf "das, was wir tun" hat irgendeine Benennung keinen Einfluss. Hinsichtlich Satori ist ein Erleben ohnehin mit großer Wahrscheinlichkeit sehr individuell ( aus Sicht des Psychologen ); einzuordnen auf keinen Fall ( aus Sicht des Zennis).
Ich wünsche Frieden und Glück
QBrick:
Eine Vorstellung von Erleuchtungserlebnissen zu haben würde nur mein Üben beeinträchtigen, wie die irreführende Grübelei über Koanpraxis und Zen-Schulen, als ich anfing zu sitzen. Mittlerweile ist es mir ganz egal, wie jemand das nennt, was ich mache. Der eine mag Zazen darin erkennen, der andere eine "natürliche Vipassana-Meditationtechnik". In der übrigen Zeit lese ich Sutren des Palikanons oder das Shobogenzo und versuche ansonsten achtsam zu sein. Braucht's mehr?
QBrick:
Entschuldige, wenn ich leicht OT werde, aber da du Buddhadasa erwähnst: Der Paketbote klingelte gerade eben und brachte mir "Kernholz des Bodhibaums" von eben diesem Buddhadasa Bhikkhu.
Ich packe also das Buch aus und wundere mich über das Photo vorne auf dem Einband: Da sitzt ein wohlbeleibter Herr in Safranrobe mit gekreuzten Beinen. Doch was ist das auf seinem rechten Knie. Sitzt (oder steht?) da doch ihm zugewendet ein Huhn.
Und nun muß ich dazu noch zitieren, womit Buddhadasa sein Büchlein beginnt:
"Laßt Euch nicht von Hühnern beschämen
Die Menschen dieser Welt konsumieren tonnenweise Drogen.
Hühner dagegen picken nicht ein Körnchen davon auf.
Sie schlafen auch so gut,
denn ihr Geist ruht hundertprozentig in sich selbst.
Ist Euch das nicht ein klein wenig peinlich?
Die menschliche Geburt gibt uns das Recht, neurotisch zu sein.
Sollten wir das als Segen oder als Fluch ansehen?
Findet doch bitte ein bisschen Dhamma, bevor es zu spät ist, damit Ihr glücklich leben könnt, und Euch nicht länger vor den Hühnern schämen müßt.
ich habe in TNHs Kommentar zum bewußten Atmen keinen Hinweis gefunden, daß begriffliches Denken zu meiden sei. Deshalb verstehe ich seine Stufen, die sich später in Beschwörungsformeln wie "Ich atme ein, und lasse meinen Geist glücklich und leicht werden." oder "Ich atme ein, und befreie meinen Geist" eher als eine Art autogenen Trainings, wo der Übende soweit ich weiß durch Autosuggestion zu physischen und geistigen Resultaten kommen soll.
TNHs Kommentar zum achtsamen Atmen war eines meiner ersten Bücher zum Thema Meditation udn Achtsamkeit und hat mich eine geraume Zeit angeleitet, während des Sitzens den Kopf voller Worte zu haben, die das ablenkende Geplapper nur verstärkten.
Ich lese seinen Kommentar nun ganz anders (und ich vermute, auch anders, als er selbst ihn verstanden haben möchte), allerdings finde ich ihn nun auch wenig hilfreich und für Anfänger sogar hinderlich.
{k}TNH fordert (insbesondere in seiner Erläuterung des Sutras der achtsamen Atmung) zu begrifflichem Denken auf, zu einer verbalsierten Atmung. Nicht nur daß ich dergleichen nicht im Anipanasati-Sutra gefunden habe{/k}
Hmm... ich lese das auch nicht aus dem Anapanasati heraus, allerdings auch nicht aus TNH's Kommentar. Könntest Du evt. angeben, auf welche Stelle Du Dich konkret beziehst?
Was allerdings bei TNH zu beachten ist, das ist, dass er das Sutra als Beschreibung eines Stufenweges mit 16 aufeinanderfolgenden Etappen ansieht - das ist nicht gerade typisch für Zen mit seiner 'Praxis der Unmittelbarkeit'. Aber dieser Stufenweg führt mE schon von der Begrifflichkeit weg, schau Dir noch mal Stufe 15 und 16 an, da geht es nur noch um das Beobachten des Loslassens und Aufgebens nach der Einsicht in die Leerheit und Vergänglichkeit der dharmas (Stufe 14). Nun kann man natürlich argumentieren, zum Beobachten des Loslassens wäre ein Begriff dessen, was losgelassen wird, notwendig. Aber das halte ich für einen Trugschluss und gerade darauf will TNH sicher nicht hinaus. Der Trugschluss wird schon im Widerspruch zwischen be-{f}greifen{/f} und loslassen deutlich; das Loslassen bedeutet eben gerade, Begriffe zu lassen.
Wie gesagt ist ein solcher Stufenweg keine orthodoxe Zen-Übung, aber eine ähnliche Arbeit mit dem Atem kennen wir ja auch im Zen als eine Form der sich entfaltenden Übung - warum diese 'Entfaltung' kein Stufenweg ist, ist ein anderes Thema, das die Didaktik berührt. Es ist nach meiner Meinung ein Missverständnis, wenn man TNH unterstellt, er lehre ein 'verbalisieren' der Atmung. Ich denke, es geht darum, das Beobachtete im Atem aufgehen zu lassen, es in den Atem 'hineinzunehmen'. Die Unterscheidung von Atem und Beobachtetem wird so aufgelöst. Damit wird nicht der Atem 'verbalisiert', sondern das Beobachtete wird ent-verbalisiert, ent-begrifflicht.
Gasshô,
() SoGen
P.S.: In seinem Kommentar macht TNH übrigens auch einige lesenswerte Bemerkungen zu der hier kürzlich wieder so verständnislos bespöttelten 'Absichtslosigkeit' (apranihita). Sicher fasst TNH apranihita nicht so radikal und kompromisslos auf wie Dogen - und entsprechend ist die von ihm gelehrte Praxis ja auch kein shikantaza - aber vielleicht kann TNH gerade deswegen einen hier ein Stück Zugang vermitteln.
Um Zen geht es hier sowieso nicht; das würde sofort strikt geleugnet werden. ;)
Zu deiner Frage: Eine thailändische Variante des Theravada. Interessant wird es auch sein , von den nicht-buddhistischen Einflüsse zu hören, von denen uns ein bestimmter Forenteilnehmer, der dort lebt, sicherlich gerne mehr erzählen wird.
QBrick:
Eine Anmerkung direkt aus meiner "Praxis" möchte ich noch anschließen. TNHs Zusammenfassung der buddhistischen Philosophie (Das Herz von Buddhas Lehre) ist auf jeden Fall zu empfehlen. Gerade für Unkundige vermittelt es einen hilfreichen Ersteindruck.
Andererseits habe ich nach einer Weile festgestellt, daß TNHs Achtsamkeitsbegriff, wie er sich in der von ihm beschriebenen Praxis darstellt, ein anderer ist als der, der sich bei mir selbst nach einiger Zeit der Meditation eingestellt hat. TNH fordert (insbesondere in seiner Erläuterung des Sutras der achtsamen Atmung) zu begrifflichem Denken auf, zu einer verbalsierten Atmung. Nicht nur daß ich dergleichen nicht im Anipanasati-Sutra gefunden habe. In meiner eigenen Achtsamkeitsmeditation mit der Atmung als Meditationsobjekt und erst recht in der Zen-Meditation wird allgemein Abstand von begrifflichem Denken genommen.
Was sagen die alten Hasen dazu?
Hannes1957:
Witzbold!
Sehe immer so aus. Ist halt so ne Sache mit den Aufnahmen aus Digitalkameras.
Bin auch schon gut angegraut und zum Friseur könnte ich ja bald mal wieder. Sollen aber noch wachsen, die Haare.
Gelöschter Benutzer:
Da ist kein Mensch, da ist kein Leiden, da ist kein Lächeln.
Nur Spiegel, nur Vorstellung erzeugende Farben.
Nichtmal ein Grund. Nichtmal Farben.
liebe Grüsse
Helmut
QBrick:
Also manchmal trinke ich den Tee auch völlig unkonzentriert und bewußtlos; und im Unterschied zu gewissen sonderbaren Menschen, die sich während des Zazen einreden, sie tränken Tee, bin ich mir bewußt, daß ich nicht sitze, während ich im Stehen Tee trinke, wobei ich anmerken muß, daß ich mich hinsetze, wenn ich mitten im Sitzen Tee trinke. ;)
Ralf54:
Also wenn Du zum Teetrinken erst darauf warten musst, daß Konzentration und Bewußtheit zunehmen, dann habe ich die Kanne schon leergesüffelt, bevor Du auch nur den Arsch hochkriegst.
Eifere dir nach.....
und ich passe gut auf mich auf..:-)
Danke mein Freund im Zen.
Gassho
() Hannes