Unten hat jemand geschrieben, dass 20 min am Tag nicht allzuviel seien.
Und dass man als "Laie", der ich ja bin solange ich mich nicht völlig dem Klosterleben verschreibe, eigentlich den ganzen Tag über meditieren kann.
Erst mal die Frage: Wie lange meditiert Ihr denn? Was ist eher viel, was eher wenig?
Ich nehme mal an, dass jeder mal so bei 20 min am Tag war und sich das dann gesteigert hat?
Und die andere Frage: Wenn ich nun als Laie während meines Tagesablaufes meditiere, dann kann ich das beim Essen, beim Saubermachen, beim Lesen, und so weiter. Aber im Job - wo ich ja die meiste Zeit bin - wie soll ich es denn da machen?
Wäre ich jetzt Koch oder Gärtner oder so, kann ich es mir ja vorstellen. Oder auch Gerichtsschreiber oder in der Buchhaltung.
Was macht aber nun ein Projektleiter, dessen tägliches Brot es ist, ständig die Folgen von Prozessen abzuschätzen. Alle Möglichkeiten durchzudenken um die Zukunft möglichst genau zu erraten. Alle Eventualitäten in einen Ablauf mit aufzunehmen. Wo bitte soll man bei dieser ganzen Denkerei denn ZEN machen???? Wie?
Gruß,
Peter.
das ist ganz schön beachtlich, gell? Ich meine, was einem alles bewusster und klarer wird.
Was Du schreibst, ging mir mal ganz genauso und ich dachte da in etwa so was wie "dass mir das nicht schon immer so deutlich klar war, ist ja vielleicht witzig".
Das mit den Ängsten ist natürlich nicht witzig. Die Sachen, die wir so Angst nennen, sind in Wirklichkeit illusionäre Geschichten. Meistens handelt es sich z. B. um "ungelegte Eier", um Sorgen oder "was wäre wenn". Dann ist man nicht im tatsächlichen Moment, man kann vor lauter Denkerei nicht sehen. Man kann auch die Möglichkeiten nicht klar sehen, die man hat. Verständlich bzw. menschlich schon, aber wenn man sich darin verliert...
Stell Dir mal vor, Dir fällt in Saarbrücken am Hbf ein Mann vor die Füße. Er röchelt und droht zu ersticken. Nachdenken, was das denn nun für eine Situation ist, wie die denn weitergehen könnte und was da alles für Konsequenzen mit einhergehen könnten und und und? Denke nein. Erstmal ist da ein Erschrecken, keine Zeit fürs Abwägen. Und dann ein spontanes Handeln aus dem Moment heraus.
Bei "was wäre wenn"-Spielchen meint man, eine Wahl zu haben. Statt aber mit kühlem Kopf abzuwägen und zu planen, verliert man sich dann meist in Grübelei.
Da ist es dann doch auch irgendwie befreiend, zu wissen, dass es keine Sicherheit gibt.
Es gibt tatsächlich keine. Sicher ist nur, dass nichts sicher ist. Alles ist im Wandel.
Ich finds auch so klasse, wie Du ausdrückst, dass genau deshalb! auch eine Menge Raum und Freiheit da ist. Die andere Seite der Medaille. Man kann auf sich selbst vertrauen.
Ja und wieviel Freiheit hat man mit Ballast und wieviel hat man ohne?
Liebe Grüße,
Rita