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Mushotoku:
Hi,
möglicherweise verstehst Du den Lehrer nur falsch. 1/2 - 1 Stunde zazen am Tag schadet bestimmt niemand. In den Klöstern geht es aber mehrere Stunden/Tag. Dann könnte schon ein Realitätsverlust oder aber Probleme entstehen, dass man neben Arbeit und Zazen für nichts mehr Zeit hat und auch nicht auf erfahrungen aus vorherigen Zeiten zurückgreifen kann. Die meisten von uns sind ja wohl keine Mönche.
Vielleicht meint der Lehrer auch nur, dass man auch noch ein Leben neben dem zazen aufbauen und nicht in eine "Zensucht" verfallen sollte.
Traditionell war auch z.B. in Indien so, dass man erst eine Zeit des Lernens hatte, dann viele Jahre seinem Beruf nachging, wenn die Familie dann abgesichert war, hat man das Geschäft dem ältesten sohn übertragen und beschäftigte sich dann erst z.B. mit yoga. Wir leben aber unter anderen Verhältnissen.
HelmutLange:
Hallo Mushotoku
Das Leben ist Zazen.
Da es das Leben ist kann es nicht wirksam WERDEN.
Ich tue mir Zazen an um das alles zu erfahren.
Verstehe das Hannya Shingyo.
In einer Vergangenheit hätte ich Dir zugestimmt.
Ich bin jenseits des Zazen gewesen und musste erkennen das Zazen nur Worte oder Quatsch ist. Zwei Bücher und ein Sterben haben mich das in aller Deutlichkeit erkennen lassen. Die Bücher "Der Weg zum Glück" Dalai Lama und "Eintritt in das Leben zur Erleuchtung" Santideva, das Sterben "meine Grossmutter".
Wobei Oma der grösste Meister war dem ich wohl je begegnen durfte. Sie war, in sterben, für mich der Buddha. Seit ihrem Tod ist bei mir jede Form von Depression verschwunden. Ich kann sie nicht einmal mehr erzeugen.
Das selbst Sein von Leere
Lichtblüten fallen im Wind
Selbst sein von Dasein
liebe Grüsse
Helmut
Ps Vieleicht kann Dir Dein Meister bei "Wiedergeburt?" helfen. Ich das nur im direkten Gespräch.
digne:
mensch unsui;
es geht hier nun mal nicht so ganz ohne worte.
und ich vermisse an der zitronenstelle
wieder mal deine sonstige achtsame mütterlichkeit;-)
Wir armen nichtsorichtigerleuchteten
brauchen manchmal ein wort
oder einen blick
oder eine hand...
vielleicht nicht gerade "Quatsch". Für die Kommunikation sind Begiffe schon nützlich und wertvoll, solange man nicht der Illusion unterliegt, das in der Realität tatsächlich etwas vorhanden ist was man z.B. "Sinn" nennen kann. Es ist nur ein Symbol, ein Begriff.
Solange die Menschen sich mit der direkten Übertragung von Erkenntnis so schwer tun, werden wir aber auf solche Symbole zurückgreifen müssen.
ich weiss nicht, ob ich deinen Satz "Ich tue mir das zazen an" richtig interpretiere. Für mich klingt das so negativ, als ob Du Dich da zu etwas zwingen musst/willst, mit dem Ziel als "Gegenleistung" Einsicht zu erlangen.
Ich denke, die Beine tun jedem gelegentlich weh und man denkt ich ab und zu, was soll das ganze und muss sich etwas zum zazen motivieren. Aber wenn es oft / immer so ist...
In diesem Fall ist deine Praxis des zazen nicht so gut, weil es so nicht funktionieren kann. Ich würde mal mit Deinem Lehrer drüber sprechen.
Das zazen letzlich nur im Leben wirksam werden kann, kann ich nur unterstreichen. Unser Zendo gehört zur sanbo kyodan - Linie, die dies noch nachdrücklicher als soto/rinzai betonen.
Das Leben ist Zazen. Einen anderen Weg gibt es nicht.
Ich tue mir Zazen an um das alles zu erfahren.
Das Erfahrene sind Lichtblüten im summenden Wind.
Jenseits des Zazen gibt es keine Gegensätze oder Unterscheidung. Ein Friede der nur durch Lichtblüten, Zazen, zerbrochen wird, wenn ich es will oder muss.
liebe Grüse
Helmut
aus meiner Sicht hat es keinen Sinn Bewußtsein zu erlangen, er hat keinen Grund, sich Zazen "anzutun".
"Jenseits des Zazen gibt es keine Gegensätze oder Unterscheidung. "
gibt es überhaupt Gegensätze oder Unterscheidung, auch und gerade beim zazen ?
"Ich tue mir Zazen an um das alles zu erfahren."
Damit machst Du dir den Weg unnötig schwer. es ist paradox, aber solange Du mit zazen irgend etwas bezweckts, wirst Du dieses Etwas nicht erreichen. Sobald Du es nicht ereichten willst, hast Du es erreicht.
Jeder Mensch hat die Buddhanatur in sich, somit kann er sich seiner Natur bewußt bzw. erleuchtet werden.
Karma und Wiedergeburt werden in zweifacher Weise gesehen: einige Richtungen des Buddhismus glauben, das man tatsächlich entsprechend seiner Taten im vergangenen Leben wiedergeboren wird als Mensch, Tier, Gott, Dämon...Andere sehen es eher als Gleichnis für die Veränderungen während des Lebens eines Menschen.
A.
Nebensaechlich:
ich meine mit einsamkeit nicht die völlige flucht von allen mitmenschen, lediglich, dass kein weggefährte nötig ist, um zazen zu praktizieren ... ich respektiere alle meister, die konstant und ausdauernd gesessen haben ... ich lasse mir aber von niemandem vorschreiben, was richtig und was falsch ist, es gibt die möglichkeit allein seine erfahrungen zu machen und aus eventuellen fehlern zu lernen, oder auf den rat eines erfahrenen acht zu geben und die "fehler" von vornerein zu vermeiden ... dann wurde meiner meinung nach nicht der vollständige weg bestritten, sondern eine abkürzung genommen :-)
dann kommt nach dazu, dass das Dehnen der Nackenmuskulatur scheinbar reflexartig das Einschlafen verhindert. Wenn man beim Autofahren Sekundenschlaf bekommt, und der Kopf nach vorn fällt, wacht man dadurch wieder auf. Wenn man ihn hinten anleht, schläft man ein.
was ist stark, was ist schwach? Das schwache Wasser versetzt Gebirge, der stärkste Mann wird von schwachen Mikroben krank....
Einsamkeit? Manchmal mag alleinsein zur Selbstfindung notwenig sein. Aber zen ist auch Erkenntniss, dass Du eins mit allem bist. Insofern existiert keine Einsamkeit - egal was Du tust, du kannst Dich nicht vom Ganzen trennen.
Es ist ein Weg mit vielen Sackgassen, Löchern in die man fallen kann. Besser man hat jemand, der vor einem geht.....
A.
selbst in Japan ist mittlerweise die Sanbo Kyodan Linie des Zen als Laienbewegung neben den 2-3 traditionellen Schulen weit verbreitet, wenn auch nicht so weit wie in Europa und Amerika.
Im Buddhismus sieht man das Mönchstum sowieso anders. Viele Leute sind nur für ca. 1-3 Jahre Mönch, manche sogar nur 1 Tag (wo dann aber am Sinn gezweifelt werden kann) und kehren dann ins normale Leben zurück. Ein Teil nur macht es zur Lebensaufgabe.
Zen will die Erleuchtung im Leben erreichen, daher arbeiten auch die Zen-Mönche im Kloster, auf den Gärten und Feldern usw. Und in der Sanbo Kyodan ist es die Regel, dass die Schüler ganz normalen Berufen nachgehen, wie es n Japan ist weiss ich nicht, der Lehrer unseres Zendos arbeitet jedenfalls ganz normal.
Wenn ich die Augen beim zazen schließe, verliere ich schnell den Kontakt zur Realität - dies würde wohl auch passieren, wenn ich mich ganz dem Zen widme - Im Sinne nur noch Zazen, Schlafen, Essen.
Andererseits beeinflusst es schon das ganze Leben - Deine Art Dinge zu sehen oder zu tun. Dies ist eine eben so wichtige Seite der Medaille - zen ist Zazen, aber nicht NUR Zazen.
In dieser Hinsicht hast Du wohl nur die Wahl zwischen Stillstand = "Garnicht" oder Entwicklung zum "Ganz".
Zen hat wohl die Wurzeln im Buddhismus und verwendet auch einige Begriffe und Denkmuster. Aber als Buddhistische Religion wäre es zu eng gefasst. In Deuschland gibt es z.B. eine ganze Zahl christliche Zenlehrer. es hat wohl eher die Wurzel in dem was allen Menschen kulturübergreifend gemein ist.
Aintsch:
hi mushotoku,
vielen Dank für deine Antwort. Ich leide an keinen Minderwertigkeitskomplexen, vielleicht ist mein Problem eher gegenteilig???
Mein Wissen über Zen habe ich mir hauptsächlich aus Büchern gezogen, manches aus dem Internet - mit Vorsicht natürlich. Ich bin natürlich auch kein Mönch, aber frage mich, ob das höchste Ziel nur erreicht werden kann, wenn man sein ganzes leben diesem Ziel widmet. Oder ist der Weg das Ziel, also sollte man einfach anfangen und tun. Genauer: Gibt es bei Zen und der Ausübung ein "Ganz oder Gar nicht", oder gibt es was dazwischen. Wenn ersteres zutrifft, müsste ich meine Zelte abbauen und nach Japan in eine Tempel ziehen, behaupte ich jetzt einfach mal. Denn ich finde es ganz schön schwierig, in unserer westlichen Welt nach einer Religion zu leben, die aus einer vollkommen anderen Kultur ihre Wurzeln hat.
möglicherweise verstehst Du den Lehrer nur falsch. 1/2 - 1 Stunde zazen am Tag schadet bestimmt niemand. In den Klöstern geht es aber mehrere Stunden/Tag. Dann könnte schon ein Realitätsverlust oder aber Probleme entstehen, dass man neben Arbeit und Zazen für nichts mehr Zeit hat und auch nicht auf erfahrungen aus vorherigen Zeiten zurückgreifen kann. Die meisten von uns sind ja wohl keine Mönche.
Vielleicht meint der Lehrer auch nur, dass man auch noch ein Leben neben dem zazen aufbauen und nicht in eine "Zensucht" verfallen sollte.
Traditionell war auch z.B. in Indien so, dass man erst eine Zeit des Lernens hatte, dann viele Jahre seinem Beruf nachging, wenn die Familie dann abgesichert war, hat man das Geschäft dem ältesten sohn übertragen und beschäftigte sich dann erst z.B. mit yoga. Wir leben aber unter anderen Verhältnissen.
A.