allman: Aintsch, du klebst an der Abstraktion wie ein Klammeraffe. Du springst doch wohl nicht gern im Nebel umher? Wenn du Hunger hast, glaubst du, dass du dann essen musst? Wenn du nichts ißt, glaubst du, dass du dann verhungern musst? Und wenn du verhungert bist, glaubst du, dass dich dann die Wuermer genussvoll zu sich nehmen und dich verteilen?
Glaubst du nicht, dass du auch im Kreis laeufst?
Lieben Gruss
allman

allman: Hallo Helmut,
du moechtest meine Ueberzeugung, ja meinen ganzen logischen Verstand in Frage stellen?
Sowas hab ich doch gerne. Wuensche dir viel Kraft dazu. Ich bin selber erschrocken ueber meine innere Stimmigkeit, obwohl ich ueberhaupt keinen Grund dazu habe.
Aber meinen wir denn nicht dasselbe: Das Unveraenderliche, das Unwandelbare? Du brauchst keinen Schritt zutun, um es wahrzunehmen. Den Formenreichtum, den Klang, den Geruch, den endlosen Herzschlag des Lebendigen, das unbedingte Denken und die unsagbar gierige formelle Sehnsucht nach Verschmelzung mit Allem (Todessehnsucht?). Und wie schnell und einfach die Lust ueber das Leid herrscht...
Tu nicht so, als gaebe es keine formenden oder formierenden Ursachen? Es braucht schon das Zusammenspiel einer ganzen Horde Galaxien, um so eine lebendige Erde wie die unsere in Gang zu setzen. Fuer eine "unbedeutende" Weile. Du tust so, als gaebe es ueberhaupt keinen Platz fuer "Selbstwahrnehmung"? Und fuehrst sie mir aber deutlich vor. Du willst Spaß haben.
Schmunzelnd
allman

HelmutLange: Das Leben findet jetzt in diesem Moment statt und nicht in der Zukunft...jetzt aufpassen jedes begriffliche Denken aufgeben und achtsam sein reicht völlig.

Hallo unsui
Fange am die ungeheure Dimensionen diese "einfachen" Wahrheit zu erahnen.
Ich empfinde es als äusserst schwierieg Achtsamkeit umzusetzen seid dem ich erfahren habe was dieses Wort bedeuten kann.
liebe, dankende Grüsse
Helmut

allman: Hallo unsui,
der Zeitverschwendung Sinn ist die Entdeckerlust. Zu den geheimnisvollen Inseln gehoert das Kap Jenseits. Die Traeumer finden es zuerst.
Das Bewusstsein reflektiert alles Gesehene. Aber jeder sieht ein bisschen was anderes. So als ob man sieht, was man sehen will. Und das ist eine interessante Erscheinung, wenn nicht sogar ordentliche Funktion.
Ordentliche Funktion? Ja, moi, da staun ich wieder mal ueber das "Eine".
Gruss
allman

Aintsch: Vielen Dank für eure Antworten,
Sicher wissen können wir eigentlich gar nichts, nur Glauben. Eine wirkliche Bedeutung hat es meiner Meinung nach auch nicht, da stimme ich euch zu. Aber trotz alle dem ist doch die Reinkarnation beim Buddhismus ein wichtiges Thema, Bestandteil der Lehre oder irr ich mich?
Aus diesem Blickwinkel heraus fand ich es mal interessant zu erfahren, was ihr darüber wisst.
Grüsse
Aintsch

HelmutLange: Hallo Allman
Der Allgeist den Du beschreibst ist also eine Existenz, Lebensform, die sich in Sachen "Vernunft" dargibt oder geben kann. Wenn das so ist, dann ist der Allgeist nur eine Erscheinung und kann somit nicht aus sich selber heraus existieren, ist also immer in wechselseitiger Abhängigkeit von Ursachen. Was willst Du mit dieser Vorstellung? Finde den Atman das unveränderliche, unwandelbare.
liebe Grüsse
Helmut

allman: Hallo Aintsch,
wenn ich heute morgen sage, ich gehe am Nachmittag mit meinem Dackel spazieren, denke ich auch nicht drueber nach, wo ich dann hingehen werde. Es sei denn, ich fuerchte mich vor irgendwelchen "Raeubern". Dann denke ich nach, wo der sicherste Weg sein koennte.
Du verstehst?
Fuer Buddha war jeder Weg sicher. Aber das vermag ich nicht zu glauben, wenn ich an die boesen, boesen Stechmuecken denke.
Ich glaube, nein, ich weiss, dass sich der Allgeist im Koerper eines Menschen immer wieder mal sehr bescheiden in Sachen "Vernunft" dargibt. Und sei es, dass es sich auch um solche angehimmelten Idealtypen wie Buddha handelt.
Gruss
allman

HelmutLange: Hallo Anitsch
Von Texten weiss ich viele, sie wissen Nichts.

Das Buddha keine Fragen zu diesem Thema beantwortet hat ist mir verständlich.

Zum Thema kann ich nur Wiederholen:
Über das Leben nach dem Tod können nur Tote reden oder denken.
Ich MEINE: Das Leben vor dem Tod ist wie das Leben nach dem Tod, wie das Leben vor dem Tod.

Das ist meine Hilfe aber es bleibt bei Dir sie anzunehmen oder nicht.
liebe Grüsse
Helmut

allman: Hallo Xiong Shui,
da faellt mir eine Idee fuer eine Bildmontage ein: "Ein Stein im Lotossitz."
Gruss
allman

snoop_O: viele "neue" habe ich hier entdeckt, manch "alte" sind noch teilweise im aktuellen und manche sind weg oder woanders - wer weiß `?

ebenso auch reiht sich wissen-schaft zu und in mystik, religion, natur, philosophie ... um dann in kommendes noch mit hereinzuwachsen oder anderem zu weichen, wie auch schon alles zuvor.

mir schmerzt und ich muss mich übergeben, bitte verzeih, doch der schwindel und die müdigkeit übermannen mich und ich sollte gehen.

Nebensaechlich: klar ist zen für jedermann, wenn jeder zen praktizieren würde, sähe die welt etwas anders aus ... aber ich halte nichts von vorschriften, gelübten usw. bevor man nicht eine gewisse erfahrung aus der praxis vorweisen kann ...
die praxis ist die essenz, buddha hat nicht durch irgendwelche lehren befreiung erfahren, im gegenteil, er wurde durch sie vom rechten pfad abgehalten ... also flüchte dich nicht in bücher (obwohl diese auch nicht schaden können, wenn du sie nicht über die praxis stellst)
leb einfach so weiter wie bisher, lege aber so viel selbstdisziplin an den tag, dich wenigstens 1mal am tag hinzusetzen und zu praktizieren ... der rest kommt von alleine, zazen wird immer wichtiger usw.

peacen

Nebensaechlich: interessanter Artikel, eigentlich ist nur der allerletzte absatz wertvoll, der rest wieder mal nur einteilung in begriffe, die westliche intellektuelle zum gebrauch ihres ach so großen verstands benötigen ... meiner meinung nach nur blabla

erst war der mensch, dann die sprache, also wie sollte man durch worte an irgendeine fürs leben relevante erkenntnis gelangen ?

naja es gibt viele offene fragen, solange die menschen labern, statt zu handeln, wird dieser unendliche kreislauf bestehen bleiben ...

peace

newplayer: ()
Hallo Aintsch,
seit ca. einem 1/2 Jahr versuche ich, Zen zu leben. Das erste Buch, das ich zum Thema lesen konnte, hat mich nachhaltig geprägt (und jetzt lese ich es wieder).
Es ist "Einfach Zen" von Charlotte Joko Beck.
Schon die erste Seite des Vorwortes sagt eigentlich alles.
Ich habe dann weiter etliche Bücher gelesen, im Internet viele Texte und Ausführungen - aber beachte Meister Rinzai "Setze keinen Kopf über deinen eigenen".
Herzliche Grüße
Matthias
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Mushotoku: Hi Aintsch,

selbst in Japan ist mittlerweise die Sanbo Kyodan Linie des Zen als Laienbewegung neben den 2-3 traditionellen Schulen weit verbreitet, wenn auch nicht so weit wie in Europa und Amerika.

Im Buddhismus sieht man das Mönchstum sowieso anders. Viele Leute sind nur für ca. 1-3 Jahre Mönch, manche sogar nur 1 Tag (wo dann aber am Sinn gezweifelt werden kann) und kehren dann ins normale Leben zurück. Ein Teil nur macht es zur Lebensaufgabe.

Zen will die Erleuchtung im Leben erreichen, daher arbeiten auch die Zen-Mönche im Kloster, auf den Gärten und Feldern usw. Und in der Sanbo Kyodan ist es die Regel, dass die Schüler ganz normalen Berufen nachgehen, wie es n Japan ist weiss ich nicht, der Lehrer unseres Zendos arbeitet jedenfalls ganz normal.

Wenn ich die Augen beim zazen schließe, verliere ich schnell den Kontakt zur Realität - dies würde wohl auch passieren, wenn ich mich ganz dem Zen widme - Im Sinne nur noch Zazen, Schlafen, Essen.

Andererseits beeinflusst es schon das ganze Leben - Deine Art Dinge zu sehen oder zu tun. Dies ist eine eben so wichtige Seite der Medaille - zen ist Zazen, aber nicht NUR Zazen.
In dieser Hinsicht hast Du wohl nur die Wahl zwischen Stillstand = "Garnicht" oder Entwicklung zum "Ganz".

Zen hat wohl die Wurzeln im Buddhismus und verwendet auch einige Begriffe und Denkmuster. Aber als Buddhistische Religion wäre es zu eng gefasst. In Deuschland gibt es z.B. eine ganze Zahl christliche Zenlehrer. es hat wohl eher die Wurzel in dem was allen Menschen kulturübergreifend gemein ist.

Gruss

A.

Aintsch: hi mushotoku,
vielen Dank für deine Antwort. Ich leide an keinen Minderwertigkeitskomplexen, vielleicht ist mein Problem eher gegenteilig???

Mein Wissen über Zen habe ich mir hauptsächlich aus Büchern gezogen, manches aus dem Internet - mit Vorsicht natürlich. Ich bin natürlich auch kein Mönch, aber frage mich, ob das höchste Ziel nur erreicht werden kann, wenn man sein ganzes leben diesem Ziel widmet. Oder ist der Weg das Ziel, also sollte man einfach anfangen und tun. Genauer: Gibt es bei Zen und der Ausübung ein "Ganz oder Gar nicht", oder gibt es was dazwischen. Wenn ersteres zutrifft, müsste ich meine Zelte abbauen und nach Japan in eine Tempel ziehen, behaupte ich jetzt einfach mal. Denn ich finde es ganz schön schwierig, in unserer westlichen Welt nach einer Religion zu leben, die aus einer vollkommen anderen Kultur ihre Wurzeln hat.

Grüsse
Aintsch

newplayer: ()
Hallo XiongShui,

da wird es wohl in nicht allzu weiter Ferne eine wissenschaftliche Auflösung der philosophischen, psychologischen und theologischen Fragestellungen (oder auch Dogmen ?) durch die Hirnforschung geben.
Ob damit nun buddhistische Positionen bestätigt werden, vermag ich nicht so recht beurteilen.

Die jahrtausend alten Fragen des Menschen "Was ist der Sinn des Lebens ?" oder auch "Was bin ich ?" kann ich nur so beantworten, als das der Mensch ein Teil der Natur ist und und nicht wider die Natur handeln kann.
Sein bestimmt das Bewußtsein, aber ebenso bestimmt das Bewußtsein das Sein. Diese Wechselbeziehung zwischen "Außenwelt" und "Innenwelt" jedes Menschen hat die evolutionäre Entwicklung der Spezie Mensch wie eine Spirale (auf eine höhere Stufe nach der anderen) vorangetrieben.

Meine Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus hat mich jedenfalls weiter darin bestärkt, daß der Mensch genau so wie Millionen (Milliarden ?) Tier- und Pflanzenarten entsteht, lebt und vergeht.
Er kämpfte und kämpft um seine Existenz, sein Überleben. Einzig die durch die Gehirnentwicklung bedingte Bewußtbarmachung seiner selbst und seiner Umwelt unterscheidet sich der Mensch von allen anderen Lebewesen.

Aber der Mensch lebt nicht mehr in einer gesunden Symbiose mit seiner natürlichen Umwelt - er entzieht sich letztendlich seine existenziellen Grundlagen (ist eine künstliche Welt nur Vision ?).
Ist da nun die moralische Kategorie der Verantwortung heranzuziehen, der sich die Menschheit stellen sollte ?

Mein Fazit:
Der Mensch kann sich nicht über die oder außerhalb der Natur stellen.
Die Bewußtseinsentwicklung des Menschen birgt die unendliche Gefahr der Manipulation, der Überschätzung (Fehleinschätzung ?) seiner natürlichen Daseinsweise (bsp.weise "ein Leben nach dem Tod" oder auch die zunehmende Zahl kosmetischer Operationen, sprich Schönheitsideal) sowie der nicht mehr beherrschbaren "Verarbeitung" aller auf den Verstand und die Sinne einwirkenden Informationen.
Ich tendiere immer mehr zu der Ansicht, daß die seelische (gefühlsmäßige) Entwicklung des Menschen einfach nicht mehr Schritt halten kann mit der komplexer werdenden gesellschaftlichen Entwicklung (politisch, wirtschaftlich, technisch).
Damit ist der hohe Sozialisationsgrad und kulturelle Entwicklungsstand des Menschen im Vergleich zu Tieren und Pflanzen stark gefährdet.

Es gibt keine einfachen Wahrheiten; doch es besteht die Möglichkeit, die einfachen, die natürlichen Dinge zu tun: Achtsamkeit, Bescheidenheit, Dankbarkeit gegenüber ALLEM und sich selbst - wie ich es versuche (auch wenn es mir öfter nicht so leicht fällt). Eben im Einklang mit der Welt.
Und - wie bereits gesagt - der Mensch ist nicht privilegiert, aber auch nicht dazu "verurteilt", das Leben so zu leben, wie es ist.

Was nun die Gehirnforschung anbelangt, so kann ich mit meinen laienhaften Kenntnissen nur so viel verstehen, als daß es beim Menschen (aber nicht nur da !) "inputs", die Verarbeitung im Gehirn und "outputs" gibt.
Das jedoch in einer unendlichen Vielzahl, noch dazu in einer unüberschaubaren Vernetzung - bei z.Z. über 6 Mrd. (menschlichen) Erdbewohnern.

.... ein weites Feld !

newplayer
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tar: hallo zusammen!
das hirn ist nicht der macher,es funktioniert doch eher als empfänger,die antenne-wie beim
fernsehen,der sender sollte der geist sein.die seele ist ein produkt des ich,ein hauptgrund um den ego zu bestätigen.
ist diese aussage eine wirkliche buddhistische position?

tar

Peter96: Hallo Aintsch,

ich habe noch nichts von einem Rauschmittelverbot gehört.
Trinke aber von vorneherein wenig Alkohol - ca. 1/2 Glas Wein pro Monat.

Alkohol an sich kann aber einige Probleme verursachen, von denen man eigentlich erst richtig erfährt, wenn man ein paar Alkoholikern begegnet ist. Die Gefahr >Alkohol< ist nicht zu unterschätzen. Sie kann jemanden fast unbemerkt überrollen.

Ausserdem sollte man natürlich nicht in alkoholisiertem Zustand meditieren.
Man weiß nie welcher Bewußtseinszustand sich daraus ergibt.

Es gibt übrigens auch einige Drogen, die eine Bewußtseinserweiterung hervorrufen können.
Aber auch davon kann ich nur abraten.
Der Geist wird in eine Richtung gezwängt, ohne wirklich dafür gereift zu sein.

Dass Du selbst nichts wert bist, stimmt wohl nicht. Eher, dass Du selbst alles bist, oder alles Du ist.

Meinen Alltag versuche ich im Augenblick zu leben.
Jeden Moment voll bewußt zu erleben.
Was aber nicht immer klappt bei mir.
Die Gedanken schweifen in Zukunft und Vergangenheit. Scheint die Macht der Gewohnheit zu sein.

Gruß,
Peter.

Mushotoku: Hi,

wer erzählt Dir denn, dass Du nichts wert seiest? Du selber? Bücher? Ein schlechter Lehrer? Oder fasst Du die Worte nur so auf?

Zen strebt nur an, nicht zu werten. Das hier ist gut - das da schlecht. Es ist einfach nur...
Das schließt natürlich aus, das man "mehr wert" ist als - sagen eine Küchenschabe oder Spinne. Man ist aber auch nicht "weniger wert" als das ganze Universum. Denn das was Du als "ich" bezeichnest, ist ein Mythos, eine Konstruktion Deines Gehirns, es existiert nicht wirklich.
--> d.h die Frage nach dem Wert ist in diesem Sinne eigentlich eine irrelevante Frage

Gilt ganz klar für buddhistische Mönche. Bist Du einer? Hintergrund ist eher, das der Genuss von Rauschmitteln im Gegensatz zu dem steht, was man erreichen möchte. Beschäftige Dich regelmäßig mit Zen, am besten jeden Tag zur gleichen Zeit nur 25 min zur selben Zeit Zazen machen. Der Rest kommt von allein, Du wirst ganz einfach immer weniger Bedürfnis haben, zur trinken, zu rauchen usw. Ich akzeptiere, dass es im Zendo keinen Alkohol usw. gibt, trinke aber schon abends mein Bier. Es gibt bei uns kein richtiggehendes Verbot, aber es macht einfach keiner.

Vor dem Zazen sollte man aber schon nüchtern sein und nicht von Kaffee oder Nikotin aufgeputscht, sonst hat es wohl nicht so viel Sinn.

PS. Buddhas Weg war der mittlere Wer. Den Weg der Askese lehnte er als ungeeignet ab.

A.