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wem gibt der Tropfen das Zeichen?
Dem, dem es gleichgültig ist?
Oder dem, der in diesem Körper und mit diesen Gedanken derzeit glaubt, ausschließlich so in dieser Form da zu sein?
Es gibt keinen Menschen, der es nicht in insgeheim weiß - dass er (auch) der Tropfen ist, meine ich.
Tief innen drin, wissen es alle und es ist nur eine Frage von hinschauen und verbinden.
Ich kann Deinen Gedankengang hinsichtlich der körperlichen Unsterblichkeit nicht nachvollziehen, hilfst Du mir mal?
Ansonsten: Wir unterscheiden das Körperliche und das Geistige so schnell und so leicht, weil wir uns nunmal mehr körperlich wahrnehmen. Im Grunde gibt es diesen Unterschied aber nicht. Wenn wir die Zeit hinzu nehmen und auch mal nachdenken, dass die Vergänglichkeit sich innerhalb eines selbstkreierten Systems abspielt, dass wir als das einzige Wahre annehmen, dann wird das hinfällig.
Ich meinte, dass mit der Methode Zen, dies erfahrbar werden kann, das was wirklich ist. Zen weiß gar nichts, aber die Menschen, die es kreiert haben, wußten und wissen eine ganze Menge. Zen war insofern stellvertretend hier gewählt und aus Deiner vorherigen Mail aufgegriffen.
Ach, es ist das "alte Problem", ich versuche irgendwie einen Kommunikationszugang zu jemandem zu bekommen, damit er mich annähernd verstehen kann, aber das geht halt unweigerlich schief, da ich dann die.. - tja, ich nenns mal einfach so, auch wenn mich einige jetzt für kirre halten- "Geist-zu-Geist-Verbindung" löchere, wenn nicht gar abbreche.
Es fällt schwer, sich eine unendliche Menge vorzustellen im "kleinen Geist". Das ist vollkommen ok, wenn man seinen Kopf weiter gemacht hat, absolut easy. Du bist Alles und gleichzeitig Du - Du weißt das. Wir dürfen einfach nur nicht in den scheinbaren Kategorien denken, die wir uns selber erschaffen haben, um auf dieser Welt zurechtzukommen. Diese Kategorieren sind ja auch nicht verkehrt, aber wir haben das andere vernachlässigt. Wir müssen es nur verbinden.. nur, tja, nur halt;-))
Maura0:
Ja, dem Tropfen ist das egal. Dem Mensch aber nicht:-)
Es ist eine schöne Analogie. Wir sind schon das Meer, sehen uns aber nur als Tropfen. Wenn wir wissen, dass wir das Meer sind (womit ich jetzt nicht Tod meine), dann sind wir vor dem Austrocknen bewahrt. Wir selber bewahren uns vor dem Austrocknen. Tag und Nacht, Glück und Schmerz, reich und arm, verschwinden nicht, aber unsere Vorliebe oder Abneigung für eines der beiden wird anders er- und gelebt.
Zen weiß ne ganze Menge davon:-)
Maura0:
Ebenso wie die von uns empfundene lineare Zeitachse nicht wirklich, aber durchaus sinnvoll ist, sind auch die Denkprozesse für weitere Erfahrungen sinnvoll.
Ich denke unser "leeres" menschliches Bewusstsein ist recht vielschichtig. Für mich sind Erfahren und Denken wie ein Reißverschluss. Von gut oder schlecht kann man nicht sprechen, nur von zwei Seiten der gleichen Medaille.
Ich hab als Kind z. B. die Eisenbahn von meinem Bruder sehr wohl erfahren, nur wie, das war mir erst klar, als ich den Trafo auseinandergebaut hab. (Danach hab ich noch viel mehr erfahren.. war aber nicht so optimal;-)
wir haben halt ein Hirn und ich find das recht ok. Er-denken und er-fahren finden im selben Neokortex statt... vorher dies, nachher das, zwischendrin jenes und irgendwann alles zur selben Zeit.:-)
Wenn man mal über den Zeitfaktor nachdenkt (na ja so ganz ohne Denken geht doch nich;-)und dann auch mal einen umgekehrten Vorstellungsweg nimmt...
Der Dalai Lama hat dazu was sehr schönes geschrieben, finde ich:
>Das Bewußtsein ist nicht physisch. Es hat keine Farbe, keine Form und nicht die behindernde Eigenschaft von physischen Dingen. Seine Wesensart ist reine Leuchtkraft und Erkenntnis, und wenn es auf bestimmte Bedingungen trifft (wie zum Beispiel, wenn ein Objekt vorhanden ist und ein Sinnesvermögen einwandfrei funktioniert), dann reflektiert es dieses Objekt.
Dass sich der Geist von Augenblick zu Augenblick verändert und in verschiedenen Aspekten erscheint, weist darauf hin, dass der Geist unter dem äußeren Einfluß von Ursachen und Bedingungen arbeitet.
Ein Geist entsteht in Abhängigkeit von einem vorangegangenen Geist gleicher Art, was erfordert, dass es ein früheres anfangsloses Kontinuum gibt. Wenn die Entstehung eines Geistes nicht von vorangegangen Augenblicken des Geistes abhinge, sondern einfach grundlos hervorgebracht werden könnte, dann könnte ein Geist zu jeder Zeit und an jedem Ort erzeugt werden, was absurd ist.>
Viel Spaß beim Denken und Nicht-Denken
Rita
PS: Verwirrt Sein, kann manchmal richtig niedlich sein;-)
Maura0:
Nein, ich verstehe, ebenso wie wir alle, mit dem Ich. Und ich rede für mich, auch wenn das manchmal nicht jedem gefällt - vor allem wenn er nihilistische Ambitionen für seine heilige Kuh hat.;-)
Maura0:
Die Frage ist ja gar nicht, ob er versteht oder nicht versteht, sondern wie er versteht und es ausdrückt. Du machst es auf Deine und er auf seine Weise.
man unterscheidet grob gegenständliche und nicht-gegenständliche Meditation. Beim zazen (üben des Zen) wird nicht-gegenständlich meditiert. Das bedeutet, die Gedanken ziehen einfach vorüber ohne dass man sie weiter beachtet. Selbstverständlich sind immer Gedanken da und sobald man in die Stille geht und in entspannter Konzentration sitzt, werden sie auch wahrgenommen. Es geschieht auch, dass man sich ohne es zu bemerken, an einem Gedanken "aufhält" und er sich fast automatisch zu einer Gedankenkette weiterspinnt. Sobald man das bemerkt, kehrt man einfach wieder sanft in die Konzentration zurück und kümmert sich nicht weiter darum. Die Gedanken einfach vorüber ziehen lassen, ist zu Beginn womöglich keine leichte Übung, aber mit der Zeit und regelmäßigem Üben wird dies immer besser und vor allem mit den kleinen und großen Erfolgen, die spürbar werden (z. B. verbesserte Konzentration und Wahrnehmung, Klarheit, Ruhe, Gelassenheit).
Gegenständlich gut meditieren, kann man z. B., wenn man die Atemzüge zählt. Das habe ich am Anfang für etwa ein halbes Jahr ausschließlich getan und tue es auch heute noch oft, wenn ich "nicht gleich" in eine gute Konzentration komme. Das ist einfach Tagesform-abhängig.
Wichtig ist nur, dass man regelmäßig dabei bleibt und auch nicht aufgibt, wenn es mal schwierig zu werden scheint, denn das sind genau die Phasen, die einen viel weiter bringen...
Was Du über Deine Yoga-Erfahrungen schreibst, klingt ähnlich dem Shikantaza (einfach nur sitzen). Es ist eine Schwierigkeitsstufe weiter als das zazen, da die Wahrnehmung geschulter und gleichzeitig ruhiger geworden und die Meditation körperbezogener ist.
Das Gehen (oder schnell gehen) nennt man kinhin. Es wird meistens zwischen zwei zazen-Perioden durchgeführt und ist nichts weiter als die Verlängerung der zazen-Übung in einer anderen Körperhaltung. Hier gilt es, weiter im Moment bei sich zu bleiben und nur den Schritt, der gerade ansteht, zu tun.
Und Deine letzte Frage, egal ob Du sie für Meditationsmethoden oder generell gestellt hättest, die kann man nur so beantworten: Für wen richtig, für wen falsch?
ich habe dergleichen nicht getan, aber darüber nachgedacht und dieser Prozess kommt in ähnlicher, unterschiedlicher Weise immer mal wieder bei mir. Einen solchen "radikalen" Schritt zu tun, da bin ich aber bisher immer beim Nachdenken da gelandet, dass es für mich auch eine Art Flucht wäre, mehr als dass es aus innen heraus eine Berufung oder ein Spüren, dass es mich weiterbrächte, wäre. Es gibt in meinem Leben immer soviele kleine Schritte, bei denen ich schon "versage", die mir also zur Übung werden und sie kommen immer auf mich zu im Alltag. Vielleicht könnte ein Klosteraufenthalt mich mehr befähigen, aber wie gesagt, ich beobachte mehr noch, dass ich es aus der Motivation heraus täte, aus dem, was gerade ist, zu fliehen.
Dein Mitgefühl und "Gerechtigkeitssinn" in allen Ehren, aber e-mails haben die Nebenwirkungen, dass man mitunter liest, was gar nicht in der Nachricht steht. Daher plädiere ich im Allgemeinen für Sachlichkeit. Ich sehe das nicht so, dass Vielschreiberei ermutigt. Das konnten wir ja auch in den letzten Wochen beobachten. Zähl mal die e-mails nach Absender zusammen.
Da bettelt jemand um Statements, weil er entweder Langeweile hat oder Probleme damit, seine Erkenntnisse nicht bestätigt zu sehen. Anstatt sich den Meinungen anderer zu stellen und sie auch mal stehen zu lassen oder mal abzuwarten, wird sein Kommunikationsstil polemisch, fordernd und schließlich mitleiderhaschend. So kriegt man keine Diskussion sondern eher bla bla. Kurzum: Wenn man Respekt erwartet, sollte man ihn auch geben.
Mipooh hat eine Antwort auf seine ambivalenten Versuche von mir im messenger bekommen. Die lautete in Kurzform ‚Feel free aber erwarte nichts’. Das Gleiche möchte ich Dir auch ans Herz legen.
Jokes und persönliche Infos würzen hier die Kommunikation, aber man sollte doch vordergründig beim Thema bleiben. Daher auch an Dich eine Bitte: Es wäre nett, wenn Du mich mit Old Shatterhand-Infos und dergleichen verschonen würdest. Ich meine, was ist das hier? Es interessiert doch niemanden, welches Männerideal Du verfolgst und wie Du da so drauf bist. Und auch: Geht es Dir um Zen oder ums Ausleben Deiner Stutenbissigkeit? Hier ist keine Selbsthilfegruppe und die Grenze zwischen Flexibilität und Opportunismus ist auch fließend, also Obacht. Klar sagen, was man meint und wenn möglich passend zur Ausgangsfrage, sonst wird es eine Glosse und macht keinen Sinn.
Rita
PS: Maura war hier als Nick für das Profil noch frei, aber Rita ist mein Vorname. Du kannst Dir aussuchen, was Dir lieber ist, aber mix es nicht bitte, das verwirrt ggf. andere/Neue.
PPS: Ich fahre jetzt ein paar Tage zu einem Seminar (Willigis Jäger), bin also erst wieder nächste Woche online.
Maura0:
Mipooh, ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass Dir im real life soziale Kontakte fehlen und Du deshalb hier soviel schreiben musst. Dein immenses Mitteilungsbedürfnis ist eine Energie, mit der Du arbeiten solltest. Beobachte sie, schau, was sie mit Dir macht und entdecke, wie Du sie für Dich noch besser nutzen kannst. Ein Forum mag dafür nicht der rechte Ort sein, obwohl einige Deiner postings bereichernd waren/sind.
Meine Bitte an Dich ist: Wenn Dich und jemanden anderen hier ein Thema besonders anspricht, könnt Ihr es doch im messenger oder via private mail ausführlich behandeln. Durch Dein vieles Schreiben nimmst Du hier ein wenig Raum für andere und schüttest mit Worten auch manchen guten Ansatz einfach zu. Vermutlich schreiben auch einige deshalb nicht mehr. Ich bin zwar noch nicht lange da, aber ich kann ganz gut auch ein paar Tage damit sein, dass hier mal geschwiegen wird. Außerdem solltest Du vielleicht auch bedenken, dass man nicht unmittelbar am gleichen Tag oder am nächsten auf eines Deiner postings antworten kann, zumal dann schon wieder zehn weitere von Dir aufgetaucht sind.
Wir haben alle unterschiedliche Lebensrhythmen und nicht alle gleichviel Zeit online zu sein.
Was Deine Grundfrage anbelangt: Es ist nicht richtig, dass Zen nur sitzen und kein reden ist. Zen umschließt das ganze Sein und vor allem die Bewusstheit darüber.
Guten Morgen:-)