Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklärst du dich mit dem Einsatz von Cookies einverstanden. Weitere Informationen
auch Dir nochmals danke. Deine Erläuterungen geben mir - und sicher anderen Lesern auch - einen guten Einblick!
Es ist sehr freundlich von Dir und auch Ralf So Gen, so ausführlich und gut verständlich zu antworten!
Wie das so ist... auch bei Deiner Nachricht ist mir eine weitere Frage entstanden:-)
Du schreibst: >Vor vielen Kalpas (Zeitaltern) war Manjushri der Meister von 7 verschiedenen Buddhas, als letzer Shakyamuni.<
Dieser Satz bringt mich zur Frage nach dem Verständnis von Wiedergeburt in den verschiedenen Traditionen.
Wenn Du wieder anwesende Gelegenheit hast;-) wäre es toll, darüber etwas zu lernen.
Liebe Grüße und einen angenehmen Tag!
Rita
PS: Ich habe gerade ein bißchen Urlaub, ich Glückliche und das bei tollem Wetter hier in Rhein-Main...also weniger online. Ich hoffe, in Spanien ist es auch "gut auszuhalten".
ich danke Dir für Deine rasche und ausführliche Antwort!
Da ich auch mitbekommen hatte, dass almaluz nicht so häufig online ist, hab ich mich auch ein wenig in Geduld geübt - umso froher bin ich, dass ich nun gleich zwei hilfreiche Antworten lesen darf.
Als Nicht-Buddhistin interessieren mich sehr die Begriffe, Darlegungen, Umschreibungen, Historie ... Ich möchte gerne noch mehr erkennen und bin doch schon sehr beeindruckt von dem was ich bereits kenne. Selbstverständlich vergleiche ich dies auch bewußt und unbewußt mit dem Glaubenssystem, in dem ich aufgewachsen bin (römisch-katholisch). Diesen Vergleich ziehe ich weniger - und will es auch tunlichst vermeiden - in einer Art "Stammtisch-Dialog". Ich denke beide Glaubensrichtungen haben viel Gutes zu schenken. Das ist es, was mich interessiert und dabei die Trennung beider Systeme/Methoden einhaltend, ein rein intellektuelles Lernen also. Das sich dennoch auf meine Zen-Praxis sehr gut auswirkt.
Doch zurück zu Deiner Nachricht, denn ich habe noch eine weitere Frage, die Du vielleicht auch beantworten kannst?
Und zwar interessiert mich die psychologische Wirkung des Bodhisattva-Gelübdes. Du hast als Lehrer vielleicht auch einiges bei Schülern beobachten und erfahren können, insbesondere wie westliche Schüler mit diesem "Schwur" umgehen und welche Wirkungen er im Individuum auslösen kann.
Ich stelle mir zum Beispiel vor (auch almaluz' e-mail schon gelesen und einbeziehend), dass ein solches Gelübde "nicht eher Erlösung bis alle Wesen gerettet sind", eine erhöhte Orientierung im Außen und damit auch eine Überforderung schaffen kann. Sicher entspringt dies allein meiner Vorstellungswelt darüber, doch ich denke, dass eher das eigene Gleichgewicht und damit die Basis für mitfühlendes Handeln ohne ein solches Gelübde gehalten werden kann.
Wie siehst Du das, wie sind Deine Erfahrungen, Deine Meinung darüber?
diese drei symbolischen Bodhisattvas stehen für unterschiedliche Energien. Kannst Du dazu vielleicht bitte auch etwas schreiben? Und woher kommen die Namen der drei?
wie ist das mit Deinem Herz, bist Du fähig einen anderen Menschen zum Lächeln zu bringen oder sein Leiden zu verringern?
Ich sage einfach mal ja.
Die Menschen in diesem Gefängnis, vor den TNH den Vortrag hielt, waren sie auch fähig, Bodhisattvas zu sein? Ich sage auch hier ja.
TNH selbst, ist er fähig ein Bodhisattva zu sein?
Auch hier wieder ja.
Wir hier, die lesen und schreiben, sind wir auch fähig, Bodhisattvas zu sein? JA JA JA.
Und dazu bedarf es keiner außerordentlichen Erfahrung. Es bedarf Menschlichkeit.
Du liest und Dich berühren Worte der Menschlichkeit. Wie erleuchtet willst Du noch werden?
Selbst wenn Du irgendwann diese Erfahrung, nach der Du Dich sehnst, gemacht hast, wirst Du als Mensch diese leben.
Wenn ich nicht irre, dann ist ein Bodhisattva ein Mensch.
Maura0:
Nicht ganz unnütz, wenn es genau das ist, was man fürs Ausloten zur eigenen Mitte braucht.
Es ist wie eine Reflektion, man wird auf sich selbst zurückgeworfen. Das eigene Empfinden wird im Sehen von Ereignissen anderer wahrgenommen. Die Menschen, die ihre Arbeit verlieren, da siehst Du in Wirklichkeit Dich selber. Das klingt jetzt womöglich hart oder kalt von mir, ist aber so nicht gemeint. Selbstverständlich kannst Du auch nur deshalb nachempfinden, wie sie sich fühlen müssen, dass sie enttäuscht sein werden und dass sie auch Ängste haben werden. Du hast auch welche. Und das ist keine Schwäche.
Wenn Du aber mitleidest, hilfst Du wirklich niemandem, weder den anderen noch Dir selber.
Du kannst nichts dafür, dass so entschieden wurde. Doch Du kannst etwas tun, auch wenn es Dir vielleicht zu wenig erscheinen mag. Diesen Menschen mitfühlend, ehrlich und offen mit Liebe gegenüber treten und ihnen sagen, welch gute Arbeit sie geleistet haben und dass sie weitergehen müssen. Dann tust Du gut daran sie auch gehen zu lassen. Dass das alles nicht einfach ist und weh tut, kann ich mir denken.
Es gab schon einfachere Zeiten. Aber es gab auch schon schwierigere.
Wer weiß, vielleicht kommt es nicht gerade zum Niedergang des "Kapitalismus", aber vielleicht zu mehr Wärme und Hilfsbereitschaft und anderen Entscheidungen darüber, was man wirklich braucht im Leben...
Jeder tut, was er kann. Aus der Mitte. Alles andere bringt nichts.
Liebe Grüße.
So jetzt muß ich mal loslassen, sonst kleben die Finger noch an der Tastatur an.;-)
Gesegnetes Osterfest und sonnige Herzlein Euch allen!
Maura0:
Ja, das ist so. Ein anderer wäre nicht so verstrickt gewesen wie Du – aber er könnte auch nicht soviel Liebe wahrnehmen wie Du. Und: nicht so hervorgehen wie Du.
Die Menschen, die einen berühren, über die muss man nachdenken. Und denkt doch eigentlich immer nur über sich selber nach.
Vielleicht sind da Vorstellungen, wie etwas anders sein sollte, damit man sich nicht verstrickt, vielleicht auch, dass man glaubt, etwas falsch gemacht zu haben, sich was anders wünscht, wie etwas besser sein sollte und vielleicht schließlich, warum man nur so ärgerlich wird und sich über den eigenen Ärger dann auch noch ärgern muß. :-)
Schau der Buddhaweg ist immer der gegenwärtige Augenblick. (Glaub jetzt bitte nicht, ich Klugsch... könnte das perfekt.) Es ist immer DIESER Augenblick. Es gibt keinen anderen.
Das bedeutet auch, es ist nicht der Augenblick gerade von vor ein paar Tagen, Monaten, Jahren – der ist eine Erinnerung, hat stattgefunden. Zwischen einem Augenblick nachhängen und diesen Augenblick wach und frisch leben, ist ein Unterschied - keiner der irgendwelches negative Karma produziert.
Jetzt IST. Thomas am PC lesend.
Und achtsam. Du hast das schon geschrieben, in diesem und im anderen Thread, diese Gedanken und Gefühle weisen einen auf etwas hin. Und Du hast auch geschrieben, dass man sich Zeit nehmen sollte, wenn man das spürt. Grübeln ist schlussfolgerndes Denken. Wenn man es aber mal tut, dann ist das eben einfach so. Das ist wie beim zazen. Die Gedanken sind da. Du denkst nie nicht. Aber Du kannst sie vorbeiziehen lassen, wenn JETZT eben zazen IST. Es ist nichts egal, aber es wird gleich-gültig. Ohne dass Du Deine Liebe je verlierst.
Ich weiß zwar was Du meinst, aber ich weiß auch, dass es mit anderen NICHT am schwersten ist, den Buddhaweg zu verwirklichen! Ich glaube, in einer Höhle wäre es wirklich schwierig...:-)
Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage, sei herzlich gegrüßt
Rita
PS: Ich weiß, Du wolltest gar nicht sooviel hören. Trotzdem noch eins: Du machst Freude. :-)
wo drauf ich hinaus will, mir wurde soeben klar das man sich scheinbar nicht vor negativem karma bewahren kann es sei denn ma lebt allein in einer höhle! <
Es gibt unzählige "Inspirationen" von Außen.
Zur selben Zeit am selben Ort mit anderen zu sein, das ist auch keine.
Was meint man mit Depressionen? Eine Freundin von mir sagt manchmal, dass sie Depris hat und meint damit einen Zustand des vorübergehend leichten Niedergeschlagenseins. Ich vermute, dass sie nicht genau weiß, was sich in ihr drin dann eigentlich abspielt und was die Ursachen für diese Empfindungen wirklich sind. Beim Zuhören kann man das schon mitkriegen und wenn der Depri-Zustand aus ihrer Wahrnehmung wieder weg ist, ist es ihr auch nicht wichtig, der Sache weiter auf den Grund zu gehen. (Schade eigentlich.) Ich denke, es gibt keinen Menschen, der solche Phasen in seinem Leben nicht kennt. Depressionen im medizinisch definierten Sinn, von Fachleuten diagnostiziert, sind eher heftigere Knötchen und Knoten, die man nicht unbedingt allein - und nur auf dem Zafu behandeln sollte. Trotzdem meine Meinung: Ja, meditieren hilft gegen Depressionen. Man sieht in sich hinein und schaut sich an, wovor man vielleicht lieber weglaufen würde. Und dann sieht man irgendwann, dass man ja gar nicht weglaufen muss.
Ich hatte eine "Meditationsphase" in der ich glaubte, ich halts nicht mehr aus, noch weiter zu machen. Die Unruhe brach über mich herein und die Tränen flossen nur so, weil alles mögliche hoch kam. Aber es gab keine andere Wahl. Da war diese innere Stimme und der Sog zum Zafu :-)
Ruhig werden. Entspannen. Und weiter sitzen.
Heute bin ich ungeheuer dankbar, es ausgehalten zu haben.
Maura0:
Das ist wirklich toll, wenn Dir das sogleich gelungen ist.
Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, haben Probleme mit dem Zuhören, weil die eigenen Gedanken im Kopf nicht schweigen und insbesondere bei Schlüsselworten die gesunde Distanz auch teilweise unbewußt verloren geht. Manchmal schlagen die Gedanken Purzelbäume, ohne dass man es gleich merkt und selbst wenn man es gleich merkt und auch die Ursache bei sich weiß, heißt das noch nicht, dass man dann auch entsprechend wieder in den Augenblick zurückkehren und das angemessene tun kann.
Aber richtig gut zuhören, es ist wunderbar. Eine Wahnsinnskraft. Es geübt zu haben und immer wieder mit dem ganzen Herzen zu üben, ich kann nicht beschreiben, wie wunderbar das ist. Einfach nur mit allem, was ich bin, zuhören. Nichts weiter.
Es ist meistens schon alles, was gebraucht wird. Das einzige, was gefehlt hat. Und es fehlt sehr oft.
Maura0:
Eine Ausdrucks-Form geschaffen aus Tradition und Kultur. Das wesentliche der Sutren: Mach Dein Herz auf. Spür Deine Liebe und alle Liebe dieser Welt. Nimm einfach den ersten Buchstaben oder das erste Wort und lies es. Lies es mit dem ganzen Herzen. Lies es mit Gott und lass einfach alle Deine Liebe zu. Lies es wirklich. Lies ohne Anstrengung und mit aller Klarheit und Sanftheit. Lies es, als gäbe es sonst nichts.
Es gibt tatsächlich dann sonst nichts.
ich bin keine Buddhistin, aber ich war Christin. Ich nehme an, Deine Frage richtet sich nur an Menschen, die ordiniert sind bzw. sich ganz eindeutig dem Buddhismus zugehörig fühlen?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Buddhisten sehr sehr tolerant gegenüber Menschen in anderen Glaubenssystemen sind - nicht nur gegenüber Christen. Für mich sind sie die toleranteste Gemeinschaft bzw. Gemeinschaften, die ich bisher kennen gelernt habe. Weshalb das so ist, da gibt es viele Antworten...
Aber es gibt hier einige Buddhisten, soweit ich das mitbekommen habe, die sicher "aus erster Hand" Deine Frage beantworten können.
auch Dir nochmals danke. Deine Erläuterungen geben mir - und sicher anderen Lesern auch - einen guten Einblick!
Es ist sehr freundlich von Dir und auch Ralf So Gen, so ausführlich und gut verständlich zu antworten!
Wie das so ist... auch bei Deiner Nachricht ist mir eine weitere Frage entstanden:-)
Du schreibst: >Vor vielen Kalpas (Zeitaltern) war Manjushri der Meister von 7 verschiedenen Buddhas, als letzer Shakyamuni.<
Dieser Satz bringt mich zur Frage nach dem Verständnis von Wiedergeburt in den verschiedenen Traditionen.
Wenn Du wieder anwesende Gelegenheit hast;-) wäre es toll, darüber etwas zu lernen.
Liebe Grüße und einen angenehmen Tag!
Rita
PS: Ich habe gerade ein bißchen Urlaub, ich Glückliche und das bei tollem Wetter hier in Rhein-Main...also weniger online. Ich hoffe, in Spanien ist es auch "gut auszuhalten".