Nach drei Wochen ohne Internet (und fast ebensolange ohne meine liebe Frau) schaute ich gestern abend erstmalig ins Perpetuum Reinerle. Betört von der Sinnlosigkeit musste ich zunächst mal leicht schwindelig den Rückzug antreten ohne mich beteiligen zu können.
Zu viele Ansatzpunkte, um sinnlos mitzureden, zu viele Hinweise darauf, dass es eigentlich nichts zu sagen gibt....
In meiner "Reha", die diesen Begriff nicht verdient, mir aber aufgezwungen war, gab es Termine für eine sogenannte progressive Muskelentspannung. Man spannte nach gesprochener Anweisung verschiedene Muskelgruppen an um sie danach in ihrer Entspannung besser wahrzunehmen, vielleicht sogar überhaupt erstmalig fühlen zu können.
Die Verwandtschaft zu dem, was ich im bisherigen Leben an Meditationstechniken kennengelernt habe, war nicht zu übersehen. Eine einfache Übung ohne erkennbaren Zweck als dem, zu sein wer man ist nachdem Stressoren abgefallen sind.
Und nun wieder das Spiel der Sprachgewalten... Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Blödeste im Land...
Zen ist dies, nein das, nein jenes, wer will nochmal, wer hat noch nicht... erstaunlich, wieviele Seiten Unsinn sich mit schlichten Worten produzieren lassen.
Aber was bleibt uns schon, wenn wir die Tastatur benutzen, als Worte einzutippen, die nicht ausdrücken können wer wir sind... vermitteln könnten sie vielleicht, anregen, den Zugang zu Wortlosigkeit zu betrachten. Wenn sie denn freundlich genug und interessant wären... versuchen wir es weiter, es mag gelingen...
Guten morgen in die Runde
mipooh
Ich bin normalerweise eher ein Mensch, der Politik und Gesellschaft eher passiv verfolgt und auf die meisten Pros und Contras, zu welchen Themen auch immer, eher gelangweilt, achselzuckend reagiert...
...die Dynamik, die durch wikleaks entsteht lässt mich aber nun mehr als hellhörig werden.
Die Dokumente selbst interessieren interessieren mich kaum sondern viel mehr die Entwicklung im Gesamten, die durch die Veröffentlichungen stattfindet...
...es macht mir den Eindruck als wenn dort Einiges, der gewohnten Weltstruktur verdammt stark ins Wanken kommen könnte...
...und das Internet hier zum nächsten tiefen Revolutionsschlag ausholen könnte, der diesmal auf einer höchst brisanten Ebene stattfindet, nämlich insofern, dass er die gesellschaftliche Elite und deren Strukturen betrifft.
...ich persönlich stehe dieser Entwicklung positiv-spannend gegenüber...
...wie seht ihr das?
d
Hallo zusammen
Ich habe für mich festgestellt, dass es mir recht schwer fällt, mir regelmässig Zeit zu nehmen und zu sitzen. Ohne mir immer wieder einen Tritt zu geben, würde ich es wohl nie schaffen, zumindest 3 bis 4 mal por Woche zu sitzen (Täglich schaff ich es sowieso nicht). Die Tage sind immer voll mit Beschäftigungen und Pflichten, morgens um 5 mag ich auch nicht aufstehen. So reicht es meist nur noch vor dem Schlafengehen, mich für 15 bis 20 Minuten aufs Kissen zu setzten, nach dem Motto besser kurz als gar nicht.
Mich nimmt nun Wunder, wie Ihr es bei Euch ist. Bin ich der einzige mit dieser "Zeitnot" (die zugegemenermassen auch durch setzten eigener Prioritäten zustandekommt)? Wie schafft ihr es, regelmässig zu sitzen ? Kann das von selber gehen ? Oder soll ich gar nicht so einen Wert aufs regelmässige Sitzen setzen (ich erachte eine gewisse Regelmässigkeit als wichtig) ?
Gruss
2CV
Jo,
hallo- bin mal wieder hier, nach langer Zeit. Ist viel geschehen. Ich habe keine Frage zum Thema Shunyata oder Madhyamaka bwz. dialektischer Logik, sondern möchte wissen, wie und ob ihr jemanden, der euch schlimmes angetan hat, "verzeihen" könnt. Ist ja ein sehr wesentlicher Aspekt von Metta & Bodichitta.
LG,
thigle
Siehst Du das ist mal ein ganzer Satz.
Ja, das beschäftigt mich auch:
..warum sind wir Menschen(auch du und ich) nach jahrtausenden Erfahrungen und Leiden und trotz angehäuften Wissen immer noch die Gleichen ???..
Wobei ich die Klammer da raus nehme:
..warum sind wir Menschen nach jahrtausenden Erfahrungen und Leiden und trotz angehäuften Wissen immer noch die Gleichen ???..
Doch da ist noch was zu entfernen:
..warum sind wir Menschen immer noch die Gleichen ???..
Halt da ist doch immer noch was das weg muss:
..warum sind wir Menschen???..
Da ist ja immer noch was:
..warum sind wir
Und das ist noch immer zu viel:
Warum ist Ich?
Nun das ist zu wenig, also kehre ich alles wieder um und mache das weggenommene wieder dazu.
Hallo unsui
Du möchtest etwas bereden von dem Du im Ansatz her schon eine Nicht-Hilfreiche Vorstellung hast.
Der Mensch der jetzt ist ist erst seit dem 21.05.1945 um 10.45 in dieser Welt und er hat auch nach allem Studieren nicht das Wissen der Jahrtausende an Erfahrungen und Leiden. Ja, er hat noch nichteinmal die 100% Erfahrung der letzten Stunde parat. Ich sitze hier vor dem Computer und mein Mann schläft, der Fernseher läuft so nebenbei doch ohne eine Reflexion in einem anderen Wesen das als Mensch da ist kann ich keine Erfahrung des Leidens oder Wissens machen.
Unsere, Arnolds und meine gemeinsame, letzte, Erfahrung ist, wie immer kurz:
Wenn Gott als Illusion erkannt ist finden wir nur noch einen Tröster in dem von uns geliebten Menschen.
Ich finde auch Tröster in Zen.de und Buddhaland doch ohne dem ganzen Menschen nahe zu sein, von Herz zu Herz, von Hand zu Hand, bleiben diese
Tröster unvollständig. Da wir( A&H) in LIEBE verbunden sind können alle Tröster wirken durch die körperliche Anwesenheit eines ihnen vollkommen unbekannten und doch anwesenden.
mipooh weiss wovon ich spreche(Zenzwerg, Pali, Zarafel), glaube ich. Seine Frau nimmt unbekannt anwesend Teil an Zen.de und gibt ihm die Freiheit uns alle körperlich wahr zunehmen, Liebe ist, wenn Vorstellungfrei etwas ganz anderes.
Warum sind wir Menschen, weil wir (wissend) Lieben, weil wir (wissend) Leben. Die Erfahrungen der zehntausend Jahre können wir nicht machen uns bleiben nur die wenigen in unserer bisherigen eigenen Lebensgeschichte und wenn da keiner ist den wir Lieben so wie er ist, wie ich wahrnehme wie er ist, haben wir nicht einmal die.
Nur wenn wir den Mond im Wasser des Anderen sehen können wir die Erfahrung machen das da kein Mond ist, platsch, ist das Wasser weg und es bleibt der Mensch den ich liebe.
liebe Grüsse
Helmut
Osho sagt das der Apfel das Wort gewesen sein muß.
Das Wort das am Anfang war und am Ende ist.
Welches Wort ist es, das mich aus dem Paradies warf?
Welches Wort ist es das mich wieder in Paradies bringt wenn ich es wieder ausspucke?
Gott
Wozu nach Thailnad fahren - äh fliegen - die ganze Heilquatschsoße kommt hier her und außerdem ist es ein Unterschied ob mann von altem Mann oder schöner Frau mit Edelstein-Informations-Öl beschmiert wird.
Warme Thai-Klopfkissen-Massage mit anschließender Ganzkörper Massage mit Edelsteinölen von Farfalla.
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Eine alte,traditionnelle japanische Anwendung. Die warme Kompressen werden auf die Nierenlager gelegt. Sie aktivieren die Durchblutung der Nieren und wirken stärkend und entgiftend. Gut bei Tendenz zu wiederholten Hexenschüße!
Wellness-Massage mit Edelstein-Ölen
Wird ein Edelstein längere Zeit in Öl angesetzt, nimmt das Öl nach einiger Zeit die Information des Edelsteins an. Bei den Edelstein-Balance- Ölen von farfalla werden ausgewählte Edelsteine unter besonderen Bedingungen in Bio-JojobaÖl angesetz
Wenn alle Dinge Buddhalehre sind, dann gibt es Verirren und Erwachen, Übung, Leben und Tod, alle Buddhas und leidende Wesen.
Wenn die zehntausend Dinge ohne Ich sind, dann gibt es weder Verirren noch Erwachen, weder Buddhas noch leidende Wesen, weder Entstehen noch Vergehen.
Da der Buddhaweg von Grund auf Überfluss und Mangel entspringt, gibt es Entstehen und Vergehen, Verirren und Erwachen, leidende Wesen und Buddhas.
Doch obgleich sich dies sagen lässt, fallen die Blüten in sehnsüchtiger Liebe, und das Unkraut sprießt zu unserem Ärger, und das ist alles.
:-)
gute Nacht allerseits.
Innere Aufgewühltheit ist ein Thema, was mich immer noch und immer wieder beschäftigt, wahrscheinlich sogar das Thema, was mir selbst am meisten zu schaffen macht.
Impulsivität, Rastlosigkeit, Manie, Ideenflucht usw. usf....
...manchmal dann als Folge Dessen komplette Ermüdung, Trägheit, Niedergeschlagenheit, da ich im Umgang mit innerer Aufgwühltheit meist scheitere...
...welche Ratschläge haben meine Freunde bei zen.de dazu?
Buddhas Worte? Andere Schriften? Persönliche Erfahrungen...
...alles erwünscht :-)
D.
als ich mich hier auf zen.de einklinkte glaubte ich menschen kennenzulernen deren interesse in richtung zen,meditation oder zumindestens religionen in richtung buddhismus liegen würde.
vergleiche ich dies nun mit einem forum für angeln komme ich zu dem schluß das hier niemand angeln will.
man tauscht bücher oder zitate aus büchern aus von denen man animmt das dies jeden interessieren müßte.
bleiben wir bei dem beispiel angeln.
es sitzen einige angler an fluß und reden über das angeln und warum überhaupt.
der eine sagt das es ihn beruhigt,
der andere das er gerne bekanntschaften macht,
der andere das er gerne buchtitel darüber austauscht,
ein anderer weil er so schön seine frau vergessen kann,
weitere meinungen sind
weil er so schön von seinen sorgen abgelenkt wird,
weil er danach immer so schön ausgeruht ist,
weil es seinem rücken so gut tut,
usw.. usw ..
zum schluß meldet sich der letzte und bemerkt :
ich wollte einen fisch zum essen angeln!!
ja ,alte schriften und neue schriften berichten darüber wie man meditieren sollte und aus welchem grund.
warum berichtet niemand darüber was zen bewirken kann, was meditation uns ermöglicht und was uns religionen als wissen über jahrhunderte hinweg zu vermitteln suchen?
es gibt diese fische in verschiedenen ausführungen.
als wunder,als siddhi oder übermenschlichen fähigkeiten und wie auch immer,
sind sie uns bekannt und wurden uns bekannt gemacht.
warum werden sie heutzutage so lange verfälsccht bis sie als märchen abgetan werden können und zum anglerlatein verkommen?
sie werden immer noch in den schriften erwähnt und alle kennen beispiele dazu.
wenn sie märchen sind, warum dann der rest nicht auch?
so viele anleitungen in allen religionen dazu.besonders im buddhismus war man bedacht möglichst viele zu sammeln und riet dazu alles zu überprüfen bevor es unser handeln bestimmt.
gerade buddha sagte man nach das er alle versuche vorher machte um zu einem ziel zu kommen.
ja zu einem ziel, nicht mal das wird heute noch angestrebt im sogenannten zazen,
dem ziel einszuwerden mit allen wesen und dingen um uns herum.
wie so fragt niemand wie geht das?
wie schafft man es und wie sind die ersten schritte dazu und dann erst das ergebnis (fisch)wodurch die ganze theorie bewiesen wäre, wirklich alles ein märchen?
was ist mit dem fisch, wehalb man eine angel auswerfen sollte?
zuerst läßt man den köder weg weil es zu aufwendig ist ihn zu suchen.
dann läßt man die angelschnur weg weil sie sich immer wieder verheddert,
zum schluß läßt man die angel weg weil sie beim sitzen und gehen stört.
hat am angeln erlernt und hält sich an die anweisungen dazu kommt sogar der umstand zu stande in dem ein fisch anbeißt.
zen und meditation dazu funktioniert.
werfen wir die angel aus haben wir eventuell mal einen schuh oder ein paar pflanzen am haken aber es ist ein ergebnis des angels vorhanden.
der weg stimmt dann.
es heißt rund um zen
nicht rund um sitzen
rund um bücher oder rund um theorien ohne ergebnis im handeln.
ich behaupte doch nicht das meditation nicht funktioniert ich behaupte das fische anbeissen wenn von der angel bis zum köder alles stimmt.
egal was man mit dem gefangenen fisch anschliesend macht ,ob die katze füttern ,den nachbarn neidisch machen will,sich bei der frau ein lob erhofft oder sich einfach ein tolles essen zubereiten will, der fisch muß erst mal geangelt werden.
die bescheibung des buddhas hat etwas bewirkt.
ein fisch war geangelt worden.
er meditierte und saß nicht ergebnislos herum.
bin froh gelernt zu haben wie man angelt bis zum ergebnis ,fisch.
ich benutze das so erreichbare durch die anleitungen im zen zur meditation um da zu wirken wo es ohne fisch nicht gehen würde.
um nichts zu bewirken hätte es nicht der vielen anleitungen in allen religionen bedurft.
angeln ohne einen fisch zu wollen?
ist das angeln?
überlieferungen haben sicher einen sinn.
zum beispiel es dem geschilderten nach zu eifern.
uns zu inspirieren den bescheibungen des angelns zu folgen.
bücher die uns beschreiben wie man angeln baut, wie man sich richtig hinsetzt oder welchen köder man auswerfen soll verlieren doch ihren sinn wenn der fisch nicht erwähnt uns beschrieben wird den man erhofft zu angeln.
nur so ein gedanke den man verwerfen kann oder uns zum nachdenken inspirieren könnte,das bleibt jedem selbst überlassen.
gruß reiner
Die 48 Koan des Mumonkan, aus dem Chinesischen übersetzt und ausgiebig kommentiert von Heinrich Dumoulin, sind nun wieder zu haben: http://www.amazon.de/Mumonkan-Die-Schranke-ohne-Tor/dp/3936018669/
Amazon dürfte in ca. einer Woche liefern können, im Buchhandel kann man schon jetzt bestellen.
Es wird doch glatt ein ernsthaftes Thema!
http://www.welt.de/politik/deutschland/article10587727/Schroeder-warnt-vor-erleuchteten-Politikern.html
Vielleicht kann ich mal mit seinem Ex-Kulturstaatsminister im Philosophie-Seminar darüber diskutieren.
Ich beschäftige mich gerade mit einer "Entdeckung" die mit diesen "klassifizierungen zu tun haben. Man findet immer das was gerade gebraucht wird.
Wo ist eigentlich mein Problem? Es ist Zazen! Bisher war ich der Überzeugung das ich das so richtig mache, nun bin ich mir nicht mehr sicher. Wenn ich meditiere ist nach einiger Zeit nichts mehr da außer das Gefühl ichbin lebend mehr nicht, nicht mal der Gedanke das ich lebe. Ich glaube das ich in die Regionen unter die viññāṇakāyā gerutscht bin in etwa ein "begraben" desIchbewusstseins unter die Sinne. Durch die Entdeckung des Begriffes Klistavijnana habe ich, glaube ich bisher, das es mit dem Zazen so verhält das Meditation genau über dem Sinnenbewusstsein und unter dem Klistavijnana richtig ist. Das heist das Meditation da korket ist wo es die Sinne wahrnimmt und die daraus erzeugten Abstraktionen durch das von den Sinnen, beim Menschen, erzeugten Klistavijnana.
Eine Frage bewegt mich schon sehr sehr lange: Warum meditierte Buddha bis zu seinem Lebensende?
Ich glaube diese Frage bantworten zu können. Er meditierte weil es nur so möglich ist diesen Zwischenbereich zwischen Sinnenbewusstsein und erster Absrtraktionsbereich ( Klistavijnana, meine Idee) mit dem Ichbewusstsein einzudringen. Warum ist das wichtig, es ist an dieser Stelle möglich die Abstrktionen Ideen, Vorstellungsbildung zu beeinflussen zu korrigieren. Das Ichbewusstsein geht durch alle Wolken der Abstraktionen um diese so besser zu berichtigen mit dem Wissen des Ichbewusstseins das direkt an der Quelle seiner Vorstellungen tätig wird.
Gruß
von Helmut
Eben fiel mir witziges auf...
Mitgefühl ist nicht anstrengend, Mitgefühl ist nicht schwierig , nicht sentimental und auch nicht lieb... Mitgefühl ist einfach das mitfühlen dessen, was mir begegnet (insofern da etwas fühlbares ist).
Im Zen, in Religionen, vor allem dem Buddhismus, spricht man ja gern vom Mitgefühl. Davon, dass es entwickelt wird und es hat in Erzählungen auch wirklich viel ganz besonderes. Maitreya als der Buddha des Mitgefühls wurde mir nahegebracht als ein Buddha, dessen Mitgefühl sich stark in "Erbarmen" mit den leidenden Wesen ausdrückt.
Ich habe selbst auch gern maitryisches Mitgefühl, es rührt so schön das eigene Herz an... aber es kann natürlich auch leicht in den Verdacht geraten, etwas sentimental zu sein. Nicht alles was man so mitfühlt erzeugt automatisch "Erbarmen" und das wäre oft auch nicht angebracht.
Im Verstehen des Begriffs fiel mir auf, wie vieles man doch so mitfühlt. Manches regt einen an, agressiv zu reagieren, manches regt einen an "kalt zu bleiben", manches regt eben auch das "Erbarmen" an. Aber all das muss zunächst einmal erst mitgefühlt werden bevor eigenes Handeln entstehen könnte.
Ich glaube, dass man zu wenig vom Leben mitkriegen könnte, wenn man davon ausginge, dass nur "Erbarmen" Mitgefühl sei. Oder dass man, nur weil man mitfühlen fast gar nicht vermeiden kann, nun unbedingt Vollprofi des Erbarmens werden müsste. Aber vielleicht ist Erbarmen auch gar nicht so sentimental...
Ich finde, Mitgefühl ist unvermeidbar.
Gruß
mipooh
Es ist irgendwie buddhistisch, weil es in einem Wat stattfindet, und deshalb mag ich mal davon erzählen:
Meine Frau ist ja Thai und sie hat seit frühester Kindheit eine ungebrochene Beziehung zu den erlernten buddhistischen Ritualen.
Neulich hatte sie ein ernsthaftes seelisches Problem. Es gab Gedanken, die ihr Angst machten, die sie so beanspruchten, dass sie förmlich körperlich davon erschöpft wurde. Fühlte sich denen recht hilflos ausgeliefert und hatte bereits Sorge, dass diese sie dann auch mal wieder stark belasten könnten.
Sie wollte dann gern in den Wat gehen. Völlig irrational für mich und auch sie weiss darüber nur, dass es sie glücklich macht, ihr sämtliche Last von der Seele nimmt. Ich hatte sie schon gelegentlich in Thailand im Wat erlebt und weiss, das funktioniert wirklich.
Es geschieht grundsätzlich und jedesmal auf vorhersagbare Weise, dass sie bei einem solchen Besuch völlig gelöst und frei wird, glücklich und "leer".
Deshalb ging (fuhr) ich natürlich mit ihr dorthin. Ich sitze dann auch immer wieder ganz gern dabei, erlebe einfach mit, was ich selbst genauso niemals tun könnte ohne erst als Thai geboren zu werden und in einer solchen Tradition die vielen kleinen Regeln zu lernen, die alle mehr oder weniger eine Bedeutung haben oder auch gar nicht...
Für mich sind das dann auch immer wieder ruhige Erfahrungen, ich höre das Rezitieren der Mönche ganz gern, mehr wie ein musikalisches Werk, denn natürlich verstehe ich kein Wort. Es hat auch auf mich eine geringere Wirkung als auf meine Frau. Da sind eben ganz unterschiedliche persönliche Prägungen und Erfahrungen.
Wie gesagt, es funktioniert und es funktioniert zuverlässig und immer.
Da ich nun mal wieder eine Gelegenheit hatte dies mitzuerleben habe ich in meiner Denkerart natürlich analysiert, soweit das möglich ist.
(Ohne dabei mentale Infos zu brauchen, die dann im physischen Bereich etwas bewirken...)
Was mir daran wichtig war und ist, ist die Feststellung, dass erlernte Rituale unterschiedlichster Art für einen Menschen ein Ende des Leidens bewirken. Denn darum ging es in diesem Fall schon. Und dass ein Ritual, was bei dem einen funktioniert für einen anderen weitgehend bedeutungslos sein kann. Denn für mich würde es nicht genau so funktionieren.
Was bedeutet das nun für mich, für Zen.de, für unseren Umgang mit den Ritualen, dem Zugang zu innerer Freiheit?
Ich sehe mit eigenen Augen und eigenem Fühlen, dass eine mir etwas hirnrissig erscheinende Form genau das bewirkt, was wünschenswert war. Also habe ich Gelegenheit zu größtmöglicher Toleranz.
Für mich selbst kann ich reflektieren, welche Rituale (Zazen zB) mir diesen Erfolg bringen, also größtmögliches Wissen.
Und ich kann beides ohne Bedenken zulassen, für meine Frau den Watbesuch und für mich das Sitzen, also größtmögliche Harmonie und größtmögliches Verständnis.
Wir diskutieren allerdings nie darüber, wessen Methode nun die bessere oder gar richtigere sei... ;)
Noch ein paar Impressionen: Für mich, als "gelernter Katholik" und teils an strenge Disziplin in Zazenräumen gewöhnt, ist es faszinierend, wenn sich eine Frau im Wat die Hände eincremt oder eine der anderen den Blutdruck misst, Kinder herumlaufen und durchaus einmal auch herumbrabbeln, jemand dem Nachbarn irgendetwas lustiges erzählt, weil es ihm gerade einfällt, also diese ungeheure Disziplinlosigkeit in einer durchaus spirituellen Atmosphäre... und dann natürlich die Exotik des Bildes... vor dem Wat ein Brunnen mit einer Buddhafigur (an höchster Stelle) und darunter u.a. ein Gartenzwerg, ein Engel, ein Reh, ein Elefant, eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft, weder in der Figurengröße noch im Stil aufeinander abgestimmt...
Doch, Theravada ist irgendwie niedlich und doch liebenswert...
Guten morgen allerseits
mipooh
Heute morgen sagte meine Frau im Wachwerden, dass sie gern einen Watbesuch machen würde. Ich war etwas überrascht, weil sie meist nicht mehr als jedes halbe Jahr oder weniger solche Bedürfnisse äussert.
Es ist einer der besonderen Feiertage, ein Fest an dem den Mönchen gedankt wird, traditionell dadurch, dass man ihnen neue Kleidung schenkt. Da gibt es etliche Regeln, wie ich weiss (meine Frau kennt aber nur die Form, wie das Fest tatsächlich immer gefeiert wird/wurde), wovon auch eine ist, dass jeder Mönch nur ein oder zwei dieser Kleidungsstücke annehmen darf.
Es waren enorm viele Leute dort, eine Festhalle war angemietet, aber schon früh sehr voll. Wir kamen kaum rein und raus, alle Sitzplätze waren entweder mit Menschen oder mit Taschen oder anderen Gegenständen besetzt. Vorn auf der Bühne saßen die Mönche, kaum sichtbar und von einer Seite näherten sich die Gläubigen mit Nahrung um sie den Mönchen zu spenden.
Auf der rechten Seite stand ein "Geldbaum", an den reichlich Gläubige (ich nenne sie einfach mal so, obwohl ich nicht weiss, was die glauben) Euronoten angeheftet hatten und es noch weiterhin taten. Ich sah dort u.a. einen 500-Schein, etliche 100er, ohne dass ich mit diesem Part wirklich etwas anfangen könnte. An der Querseite des Raumes wurden Alltagsgegenstände verkauft, die dann gespendet werden um anschliessend wieder zum Verkaufsstand gebracht zu werden, um wieder verkauft zu werden um wieder zurückgebracht zu werden....
Durchsagen konnte man trotz Lautsprechern im allgemeinen Stimmgewirr nicht verstehen.
Ruckzuck waren mal eben etliche als direkte und indirekte Spende aus meinem Portemonnaie verschwunden, so dass ich etwas unwillig knurrte, dass es nun genug sei...
Diese Art von Fest kenne ich aus Thailand. Fast alle großen Feste sind die reinsten Geldsammelveranstaltungen und fühlen sich für mich etwa so neppig an wie deutsche Kirmes (die allerdings für mich noch nie religiösen Charakter hatte und wo ich auch nicht mehr hingehe).
Für mich ist eine solche Veranstaltung eine echte Toleranzprobe. Es ist laut, chaotisch, unkomfortabel und es geht vordergründig ausschliesslich um Geld.
Meine Frau war glücklich und erzählte mir, dass sie in ihrer Heimat jeweils so lange bleibt, bis ihr Geld alle ist... dann geht sie mit einem leichten Gefühl in ihrem Herzen. (Kein Wunder, dass man sich erleichtert fühlt, wenn man doch erleichtert wurde... ;) )
Sie hatte halt immer nur umgerechnet wenige (aber sicher durchaus oft ihren gesamten Besitz) und ich war ganz froh, dass sie nicht vorher auf der Bank war und somit ihr selbstverdientes Monatsgehalt nicht mit sich trug.
Krasser als auf einer solchen Veranstaltung kann unser kulturelles Empfinden nicht auseinandergehen. Für mich ein totaler Geierakt, für sie die Erfahrung von Leichtigkeit durch Großzügigkeit. Wohlgemerkt bei identischen äusseren Umständen.
Zu ihrem oder meinem Glück kenne ich ein ähnliches Erleben, wo ich erfahren durfte, wie unbezahlbar doch innere Freiheit ist und dass Geld dafür ein eher witziges Hindernis darstellt. Ich habe immer gern und großzügig geschenkt (allerdings gern nur ungefragt), weil es mich froh macht das zu tun. Dies mit dem Wissen, dass sich auf meiner Bank immer noch genug befand und auch mehr als das was ich so von mir gab.
Meine Kultur ist u.a. durch Jahreszeiten geprägt, die die Menschen in Vorzeiten dazu brachte, Vorräte anzulegen um im Winter nicht zu verhungern. Die thailändische Kultur hingegen benötigte solche Dinge früher nicht, denn kaum hatte man das Haus verlassen, befand man sich im kostenlosen Natursupermarkt, in dem es reichlich Köstlichkeiten im Überfluß gab. (Ist heute durch Zivilisation, Monokultur und Chemieeinsatz erheblich eingeschränkt und im Verschwinden.)
An solchen Tagen, ganz anders als letzte Woche, sehe ich vorwiegend eine Seite der heutigen Theravada-Kultur, die mich heftig abstößt. Trotzdem war ich auch heute froh, mich daran zu erinnern, dass das freie Fühlen priceless ist.
Gruß
mipooh
http://www.master-han-shan.de/nava-disa-thailand.html
Auch ein Scharlat-han-shan.
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Der International Zen Temple e.V. Berlin ( www.international-zen-temple.de/deu/index.htm) hat das Diamant-Sutra auf Spendenbasis neu herausgebracht, in Englisch-Deutsch auf gegenüberliegenden Seiten, hinten auch mit dem chin. Originaltext, alles in schöner gebundener Form. Ich habe dafür, dass ich meinen Verlagsnamen auf deren Wunsch zur Verfügung stellte, einige Exemplare erhalten, und verlose mit dem morgigen Eintrag (16.10.) 3 Exemplare auf meinem Asso-Blog ( http://der-asso-blog.blogspot.com/). Ansonsten bitte ich, diese Botschaft zu verbreiten und auf den möglichen Erwerb direkt beim Zen-Tempel hinzuweisen. Es sollten aber keine "Massenbestellungen" dort eintreffen (wenn man fair bleibt, dürfte das Buch im Laden seine 15,- Euro kosten, dort ist es aber wie gesagt nicht zu haben).
P.S.: Ich bin ansonsten nicht mit dem Tempel verbunden und kann darüber keine Auskunft geben.
http://www.youtube.com/watch%3Fv=uiNSMkWZoCI&feature=related
Man muss es nicht verstehen, aber man erkennt es.
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