Eben fiel mir witziges auf...
Mitgefühl ist nicht anstrengend, Mitgefühl ist nicht schwierig , nicht sentimental und auch nicht lieb... Mitgefühl ist einfach das mitfühlen dessen, was mir begegnet (insofern da etwas fühlbares ist).
Im Zen, in Religionen, vor allem dem Buddhismus, spricht man ja gern vom Mitgefühl. Davon, dass es entwickelt wird und es hat in Erzählungen auch wirklich viel ganz besonderes. Maitreya als der Buddha des Mitgefühls wurde mir nahegebracht als ein Buddha, dessen Mitgefühl sich stark in "Erbarmen" mit den leidenden Wesen ausdrückt.
Ich habe selbst auch gern maitryisches Mitgefühl, es rührt so schön das eigene Herz an... aber es kann natürlich auch leicht in den Verdacht geraten, etwas sentimental zu sein. Nicht alles was man so mitfühlt erzeugt automatisch "Erbarmen" und das wäre oft auch nicht angebracht.
Im Verstehen des Begriffs fiel mir auf, wie vieles man doch so mitfühlt. Manches regt einen an, agressiv zu reagieren, manches regt einen an "kalt zu bleiben", manches regt eben auch das "Erbarmen" an. Aber all das muss zunächst einmal erst mitgefühlt werden bevor eigenes Handeln entstehen könnte.
Ich glaube, dass man zu wenig vom Leben mitkriegen könnte, wenn man davon ausginge, dass nur "Erbarmen" Mitgefühl sei. Oder dass man, nur weil man mitfühlen fast gar nicht vermeiden kann, nun unbedingt Vollprofi des Erbarmens werden müsste. Aber vielleicht ist Erbarmen auch gar nicht so sentimental...
Ich finde, Mitgefühl ist unvermeidbar.
Gruß
mipooh