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Nur dieses "hinten runterfallen" fällt mir jetzt auf - und passte für mich zu Deinem Artikel.
Ich bin zwar noch nicht ganz wiederhergestellt - das wird aber schon - dieser Ausflug in die rauhe See ist ganz gut - sorgt auch immer wieder dafür, daß ich "Profil" hinterfrage und "erneuere"
Dat_Hexe1971:
So ganz trifft das ja nicht zu - mein Fokus hat sich verschoben - in "engen" Situationen, die mich eiskalt erwischen" , neige ich eher zur Zwiesprache mit meinem Gott als zu zazen...
Überlege, warum das so ist oder war - ich weiß es nicht...
Und: Daß mit dem grüneren Gras liegt am Lichteinfall - bestimmt! schmunzel
Was ja Deiner Theorie nicht wiederspricht...
mipoohji:
Ein Lehrer fragte mal (mehr rhetorisch) in die Runde: "Warum kommt Ihr immer nur, wenn es Euch schlecht geht?"
Ich finde es völlig normal, dass nur jemand nach einer Lösung sucht, der ein Problem hat. Zumindest bis er festgestellt hat, dass mache Probleme gar nicht erst auftauchen müssen, wenn man klar und bewusst durch´s Leben geht.
Man muss aber nur darin nachlassen und wird sich alsbald wieder in einer problematischen Situation wiederfinden.
Die Prinzipien sind eindeutig, an welcher Stelle der drei edlen Wahrheiten man sich jeweils befindet, ist davon unberührt.
Wenn also das Gras der Wiese nebenan grüner ist, dann nur deswegen, weil man nicht genau genug hinguckt...
"Aber das Leiden ist eine Triebfeder für starke Praxis.".
Meinst Du zen-Praxis?
Und diese "Setzung" erscheint mir zweifelhaft.
Zumindest für mich.
Leiden ist Leiden - Die Auflösung, die Überwindung des Leidens ist das, was Buddha als "Geschenk" mitbrachte - nicht das Leiden an sich.
Natürlich kann aus Leiden und der dadurch entwickelten Energie viel Tun (Praxis?) entstehen, es kann auch antriebslos machen.
Hat Jesus gesagt, alle müssten sich ans Kreuz nageln lassen, weil es sein Weg war?
Den mittleren Weg stelle ich mir ohne "grosses Leiden" vor - alles relativeiert, keine großen Kurven mehr...
Die Relität hat mich mal wieder auf die andere Seite des Gleis gesetzt - dort ist es unangenehm, böig - aber echt...
Vielleicht ist auf der Wiese nebenan das Gras immer grüner? :-))
mipoohji:
Da tauchen schon ein paar Gedanken auf...
Gibt es ein Verständnis, das nicht "weltlich" wäre?
Und ist es wirklich das Leiden, das Triebfeder ist? Wenn es so wäre, hätte der Buddha doch eher lehren sollen, wie man möglichst viel leidet statt den Weg zu weisen, durch den Leiden aufgehoben wird.
Buddha hatte seine Erleuchtung nicht am Ende seines Lebens, sondern recht früh und hat danach recht lange gelehrt. Denkst Du er hat gelitten? Erkennst Du an Zen-Meistern, dass sie leiden und sich somit gezwungen sehen eine starke Praxis zu entwickeln? Und wozu? Um weiterhin zu leiden?
Sich mit etwas abzufinden ist ganz sicher nicht meine Intention. Schon gar nicht mit Leiden. Es anzunehmen dürfte unumgänglich sein, aber es aufzuheben ist nicht etwas, das durch das Annehmen behindert würde.
Worum es mir oben ging, war, ein wenig mit den Extremen (des Vortages) aufzuräumen, die mE keineswegs helfen werden, Leiden aufzuheben.
Dazu gehört auch eine Vorstellung einer "für unsere heutigen Begriffe unvorstellbar(en) starke(n) Praxis"... denn allein ihre "Unvorstellbarkeit" entrückt sie unserer Wirklichkeit, dem Ort an dem wir nunmal sind.
(und den ich auch nicht verlassen möchte)
Tai:
Interessant, dass du das beneidenswert findest. Nicht, dass es so, wie es ist, für mipooh nicht genau das Richtige sein wird. Und im weltlichen Verständnis ist eine solche, aus einer gewissen Lebensweisheit geborene Zufriedenheit sicherlich ausgesprochen anstrebenswert. Aber das Leiden ist eine Triebfeder für starke Praxis.
Die Lebensgeschichte des Buddha zeigt dies besonders anschaulich. Aus tiefem Leiden über das (Immer-Wieder-)Geborenwerden, das permanente Altern, die Krankheit und den Tod brachte Buddha diesen unglaublichen Willen zu einer Praxis auf, die ihn nach etlichen Wirrungen letztlich die Erleuchtung erfahren ließ. Fast alle, mir bekannten Lebensgeschichten großer Zen-Meister weisen ein ähnliches Muster auf. Natürlich hätten sie oder der Buddha sich mit dem, worunter sie litten, auch abfinden können. Aber gerade das haben sie nicht getan, sondern stattdessen eine für unsere heutigen Begriffe unvorstellbar starke Praxis entwickelt.
Was ist dies? = Was bin ich? = Was ist dasjenige, das sich das jetzt fragt?
Machst du das eine Weile, dann kannst du diese Art von auf sich selbst gerichtetem Gewahrsein auch nonverbal (intuitiv) praktizieren.
Taucht ein Gedanke auf und ich werde mir dessen bewusst, dann versuche ich den Genau-Jetzt-Gedanken loszulassen, indem ich mich wieder auf dasjenige ausrichte, das da denkt bzw. loslässt.
Merke ich nicht, dass Gedanken auftauchen, dann verliere ich mich in meinen Gedanken, Tagträumen etc. Und das kann dann eigentlich nicht mehr Zen genannt werden - auch wenn ich noch so schön im vollen Lotus dasitze. Praktiziere ich dagegen die oben beschriebene Form von gegenstandslosem, auf den Geist gerichtetem Gewahrsein, dann würde ich das jetzt als Zen bezeichnen - auch wenn ich währenddessen z.B. gerade mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre oder was auch immer tue. Die Praxis im Sitzen bietet aber die besten Vorraussetzungen für die oben beschriebene Haltung des Geistes.
Gelöschter Benutzer:
Großen Mut erfordert es nach dem verlassen des begrifflichen Denken/Sprechen die Sprache wieder zu finden und sich zum Idioten zu machen nur um einen Verstehenden zu erkennen.
Tai:
Gute Frage!
Und ja, für mich ist Mut der Schlüssel zur Zenpraxis, ebeneso wie ich den automatischen, reflexartigen Denkzwang als eine Art Angstreflex verstehe. Denn das unmittelbare So-Sein kann so unsagbar überwältigend sein! Ich wüsste nicht, was mehr Mut erfordert, als auch nur einen Augenblick das begriffliche Denken loszulasen.
_()_
Tai
mipoohji:
Ob Innen und Aussen tatsächlich eins werden, sei mal dahingestellt. Es ist nämlich mangels dualen Empfindens nicht nachprüfbar.
Tatsächlich entsteht allerdings ein Empfinden, in dem es keine Rolle spielt ob Innen und Aussen getrennt sind oder nicht.
Das was wahrgenommen wird wird nicht dualisiert... mehr nicht...
Daher auch das Empfinden wie von Heimat... oder Zuhausesein... oder weiss der Geier... die Ausdrücke sind vielfältig.
mipoohji:
"Blöde Sache nur, wer ist es der da Selbst ist,
und sich eine Heimat glaubt bevor er weiß wer er ist ?"
Was daran sollte blöd sein? Der, der da Selbst ist, benötigt kein weiteres Wissen, weil das Bewusstsein seiner Selbst bereits vollständiges Wissen ist. Der glaubt sich keine Heimat, der hat sie. Und all das ohne Worte...
Kompliziert wird diese existentiell simple Angelegenheit dadurch, wenn man ihren Ausdruck in Worten nicht als Hinweis auf genau das nimmt, sondern sich in den Bereich der Dualität begibt um Subjekt zu definieren... ab da beisst der Dackel sich in den Schwanz...
Am einfachsten beantwortet man die Frage danach wer denn das Selbst sei mit "ich". Sollte dann ein ungläubiger Blick folgen könnte man hinzufügen "oder Du"...
mipooh