Liebe Freunde,
nachdem mir die letzten Tage nur wenige Beiträge zugänglich waren, möchte ich mal wieder auf Grundsätze zurückkommen.
Einer der ersten Grundsätze für mich ist der, dass ein zufriedener Mensch nicht nach Sinn sucht sondern das Leben als sinnerfüllt wahrnimmt.
Ein weiterer ist der, dass Sinn auch sinnlich wahrgenommen wird und nicht etwa als gedanklich konstruiertes Modell eines Teilbildes von Wirklichkeit, das dann anschliessend anderen dogmatisch um die Ohren gehauen werden kann.
Weiterhin sehe ich den Menschen als Subjekt, ein ganz wichtiger Punkt für mich. Denn ich bin es, der in meinem Leben von Anfang bis Ende dabei bin, ich bin es der sein Leben als gelungen oder weniger gelungen bewertet und ich bin es, der damit klarkommen muss, dass es vor mir etwas gab, was nicht ich bin und dass es nach mir etwas geben wird, was auch nicht ich bin.
Völlig unabhängig von irgendwelchen Objektivierungen habe ich mein Leben zu leben und darin entweder Zufriedenheit zu finden oder eben nicht. Die Zufriedenheit anderer kann anregend sein, ist aber nicht meine.
Weiter gilt für mich der Grundsatz, dass all dies auch auf jeden anderen zutrifft. Ist er zufrieden, ist er zufrieden. Ist er es nicht, ist er es nicht. Da kann ich Kriterien zu Rate ziehen wie ich will, beurteilen auf Teufel komm raus, nehme ich seine/ihre Zufriedenheit wahr, dann wird sie wohl da sein... nehme ich seine/ihre Unzufriedenheit wahr, dann wird die wohl da sein. Mit meiner hat das zunächst einmal wenig zu tun, ebenso wie meine emotionale Lage für andere zunächst einmal irrelevant sein muss.
Nun, was hat das alles mit der Übung zu tun?
Da stele ich fest, dass es einen weiteren Grundsatz gibt. Wer sich besinnt, der wird besonnen. Wer besonnen wird, verlässt den Raum der Spekulationen und findet sich in der sinnlich wahrgenommenen Welt wieder und darin seine tatsächliche aktuelle Situation. Gelebt und gefühlt und mit allen Sinnen und seinem ganzen Sinn aufgenommen...
Was auch immer an rationalen Modellen darübergestülpt werden mag, im "einfach nur Sitzen" verliert sich jede Idealisierung im Meer sinnlicher Wahrnehmung. Das lässt mich aufatmen. Und deshalb habe ich höchsten Respekt vor der Übung (die wir hier Zazen nennen mögen und die wir ritualisiert haben mögen).
Und wozu nun all diese Gedanken an einem frühen Morgen? Ich möchte darauf hinweisen, dass inmitten jeder Diskussion Personen stehen, die entweder besonnen sind oder weniger besonnen. Die mehr oder weniger ihr Leben als sinnerfüllt erleben, die aber alle die Möglichkeit dazu haben ohne irgendeine Bedingung zu erfüllen als sich zu besinnen.
Für mich folgt alles da heraus. Meine Einstellung zu Welt und Weltgeschehen entsteht täglich vor diesem Hintergrund und kann dann durchaus kämpferisch sein oder auch resignierend bzgl mancher absehbarer Eintwicklung. Nur eines wird nicht geschehen, nämlich, dass ich mich nicht mehr besinnen kann und dem Wahnsinn sagen, dass er Wahnsinn ist.
Ideologien sind hübsches und häßliches Spielzeug für Modellschieber. Real ist, dass wir lebendig sind und atmen, uns bewegen, essen, trinken, schlafen. Und zwar genau so, wie es tatsächlich gerade für den Einzelnen ist. Das allein ist so viel mehr als jede Ideologie.
Ich wünsche Euch allen einen erfüllten Tag
mipooh
Keine Muse und keine Zeit, zu lesen noch verstehen, was da steht - hole ich nach, wenn es passt - Bis dahin:
Danke für die Wünsche und:
Ebenso.
Viele Grüsse
Andrea
...ein wenig Dehmut täte dir gut...
Gruß
mipooh
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Hättest Du Dir (und mir) auch sparen können.
Gruß
mipooh
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Der Glaube der Bodhisattva
von Torei Zenji
Wenn ich betrachte die wahre Natur dessen, was ist
alles ist die vollkommene Form des unfehlbaren Tathagata
jedes Ereignis, jeder Moment, jeder Ort
ist nichts anderes als sein strahlendes Licht.
.usw.
Tathagata ist einer der sieben Namen Buddhas.
Alles was mir begegnet ist der unsagbare Glanz des Tathagata.
Alles was ich mag und alles was ich nicht mag, Zufriedenheit und Unzufriedenheit, alles der unsagbare Glanz des Tathagata.
Eben genau dies. Nicht nur das was wir gerne haben wollen.
Kann ich das sehen?
Alles andere als eben genau dies ist ein am Leben vorbeigehen.
Gestern ist mein Auto abgebrannt(wirklich), der Taiji-Lehrer und Zen Schüler der ich gerne bin, war sehr verspannt und fast etwas panisch kann ich das als den unsagbaren Glanz des Tathagata sehen?
Dieses "Scheiße mein Auto brennt!"
Und es bleibt "Scheiße" auch wenn ich den Glanz erkenne ;-)
Glanz weckt Freude - Sonne weckt Freude, Wärme weckt Freude, Licht auch - aber Gier?
Ist das die radikal-Abkehr aus Angst über Dich selbst zu szolpern?
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
deine Lebensweisheit ist sicher gut geeignet, die Zufriedenheit in deinem Leben zu erhalten. Entscheidend ist für mich aus Zensicht aber vor allem, dass, wie du schreibst, du es bist, der sein Leben als ... was auch immer empfindet. In diesem DU liegt für mich der Schlüssel, nicht in der Zufriedenheit oder Sinnerfülltheit. "Jede Idealisierung" wird sich im einfach nur Sitzen nur dann verlieren, wenn und solange du ihn wirklich schaust, diesen "Glanz des Tathagata", von dem Sundros Sutra spricht.
Mit herzlichen Grüßen
Tai
Gruß
mipooh
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
...es gibt weder Glanz noch Nichtglanz und der Tathagata wird niemals blenden...wer Glanz, Licht oder andere besonderen Ideale sucht, füttert nur sein eigenes Ego und verkommt im Idealismus... alles was ist, ist Ausdruck des Tathagata und alles andere dient nur einer neuen Identität...es entspringt einer abergläubischen Vorstellung von Tathagata oder Buddha...jedes Festhalten an Vorstellungen muß daher von vornherein zum Scheitern verurteilt sein...
Daher ist völlig berechtigt von "einem Glanz des Tathagata" die Rede, denn der Mensch, der ihn wahrnimmt befindet sich in einem äusserst angenehmen emotionalen Zustand. (Man muss das nicht unbedingt so ausdrücken, es gibt sicher modernere Ausdrucksweisen.)
Mit Idealsimen hat sowas gar nichts zu tun, sondern mit einem natürlichen menschlichen Empfinden, welches bei Dir offenbar schwer gestört ist. (Sonst wüsstest Du von dem Wohlbefinden das sich automatisch einstellt, wenn man praktiziert.)
Laß mal den Schlaumeier in Dir etwas los... dann klappt auch das wieder...
Gruß
mipooh
...eigenartige Vorstellungen hast du...
...wie wäre es, wenn du mal das Beurteilen loslassen würdest ???
...schau dich doch mal um, was natürliche menschliche Empfindungen aus unserer schönen Welt gemacht haben...
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Wenn du dir Sundros Zitat noch einmal zu Gemüte führst, wirst du sicherlich erkennen, dass es gar nichts geben kann, was nicht dieser Glanz wäre. Du musst jedoch die Augen öffnen und es schauen! Das ist essentiell. Der Bauer kann die Kuh zum Wasser führen, doch trinken muss sie selbst. Lass dich von der Manie des verallgemeinernden Denkens nicht dazu verleiten, diesen Punkt (das tatsächliche, genau-jetztige Schauen/Gewahrsein) für unnötig zu halten!
Und noch am Rande: Zu behaupten, "ich hafte an nichts", ist buchstäblich und im wahrsten Sinne des Wortes ein Haften an etwas.
_()_
Tai
Was man an Herrlichkeit verherrlichen müsste und wozu man das dringende Bedürfnis haben sollte, sie ebensogut als Scheiße zu bezeichnen, das müsste mir dann doch mal jemand näher erklären.
Gruß
mipooh
(in der mir vorliegenden Übersetung)
UNSAGBAR
Wie sollte ich dir das erklären?
Nicht umsonst sparen seriöse Meister an so einer Stelle sehr mit Worten und Erklärungen.
Es geht keinstenfalls um das Wählen, das wir wir ja alle wissen nicht auf den höchsten Weg führt.
Und trotzdem mache ich jetzt die Heizung an da ich friere.
Ich halte das für eine Marotte, Dinge nicht zu benennen weil sie auch mißverstanden werden könnten. Die Sparsamkeit von Meistern wird hoffentlich nicht als Geiz ausgelegt...
Ich wollte ja gar nicht wirklich eine Erklärung, die Aufforderung dazu war rein rhetorisch. Ich weiss ja wovon die Rede ist...
Wie sollte ein Mensch wählen, der sich bereits entschieden hat, ganz und gar zu sein? Und doch wird er den Unterschied zwischen Glanz und Scheiße durchaus kennen können... jedenfalls wenn er hinreichend gebildet ist ;) .
Daran ändert auch der Glanz nichts. Oder würdest Du ernsthaft in Erwägung ziehen Fäkalien zu frühstücken, nur weil in irgendeiner Ideologie nicht unterschieden werden soll zwischen Brötchen und Scheiße? Sicher nicht... bis zum Verlust des Unterscheidungsvermögens wenigstens...
(meine Frau erzählte heute von ihrer Arbeit im Pflegeheim, da war einer der nicht unterscheiden konnte...)
Gruß
mipooh
Für das Verständnis in einem Gespräch ist es jedoch sinnvoll, sich verständlich auszudrücken.
Und genau um das was Du schriebst ging es mir als ich den Thread begann. Diskussionen um Alles oder Nichts können sehr sinnlos sein, Lebenspraxis eher nicht.
Gruß
mipooh
Das Leben als Hintergrundmurmeln zu erleben.
Dabei ist es das, was Fülle bietet!
Ach, alles schon 1000X geschrieben...
Ich werde alt!
Die Antwort: Ich sage nichts. Ich sage nichts.
find ich besser als nur Mu. Oder noch toller Mu Mu.
Warum zwei mal : Ich sage nichts.
Weder sage ich was dazu ob das lebt noch sage ich was zu deinem dann folgenden : Warum sagst Du nichts dazu, Mu versteh ich nicht? Unsagbar, kann verdammt viele Worte haben.
Unmon erwiderte: "Kanshiketsu (=trockene Scheiße auf einem Stock)."
(Mumonkan, 21. Fall)
Unmons 'Kanshiketsu' auf die Frage nach Buddha und dass im Sutra vom 'unsagbaren Glanz des Tathagata' gesprochen wird, sind beides nur Finger, die auf denselben Mond zeigen.
Das könnte diese ganze Fingerzeigerei ersparen...
Gruß
mipooh
Guten Morgen
mipooh
Zu Wissen, daß ICH vergänglich bin, zusammegesetzt aus was war und ist, nichts, was bleibt, wandel-fähig bis illusorisch für mich und andere - und doch fest bauend und vertrauend auf den Kern, der ICH ist - denn nur er macht mir das Leben hier und Jetzt möglich (ohne Verletzungen an mir und anderen.)
Wenn ich dann auch noch erkennen darf, daß dieser "Weg der Mitte" für jeden anderen auch existieren darf und es nicht meine Aufgabe ist, andere zurechtzurücken, wohl aber begleitend zu sehen - dann sind Deine ersten beiden Grundsätze mit LEBEN angereichert - und mein Finger ist so wurscht wie die Farbe der Nägel - wichtig ist dann das "verstehende Schauen" - etwas, das mich immer wieder Staunen läßt, in der Schlichtheit, mit der "es" daherkommt - und mich verblüfft in der Auswirkung auf das Umfeld.
Sehe ich, dicht bei mipoohs Bild geblieben, anders.
In dem Moment, in dem eine Diskussion über die Farbe der lackierten Fingernägel begonnen wird, bzw. darauf eingestiegen wird, setzen geistige Platz-Hirsch-Entwicklungen ein, geprägt von Forderungen und Widerstände gegen diese Forderungen.
Will mensch "sehen", ist eine Stufe vorher gefragt - und genau deswegen verzetteln wir uns hier in Foren so gerne - die Ebene, auf der wir uns bewegen, scheint vorgegeben - Diskutieren geht hier - "schauen" geht immer - aber mensch kann sein Schauen hier nur für den lesbar machen, der das versteht - ansonnsten ist es nun mal ein Diskussionsforum der schriftlichen Form - und da kann mensch sich so leicht als Checker und den anderen als Vollpfosten darstellen - denn es geht ja um die Farbe der Nägel - und darauf kann mensch bestehen - ich denke, es ist wünschenswert, daß immer wieder bewusst ist und wird, daß die Farbe der Nägel nicht das ist, was uns hier auf zen.de verbinden kann...
Gruß
mipooh
Ob nun das Potential egal welcher Beiträge tatsächlich als gleich groß zu bewerten ist, das ist schon eine interessante Fragestellung. Sollte ich mich etwa erinnert fühlen statt genervt...? Weil mein Genervtsein mich dann doch dazu führt, mir darüber klarzusein, was ich da eigentlich bevorzuge? Der Gedanke hat was... wenn ich ihn weiterdenke, kommen mir jedoch auch Zweifel... denn würde das nicht bedeuten, dass ich mir besser täglich die Tagesschau ansehen sollte um mir immer wieder klarzuwerden, dass ich nicht korrupt sein möchte, dass ich friedlich bin und dass ich ungern lüge?
Ein wenig kommt mir die Idee, dass ich das eigentlich zur Genüge weiss....
Gruß
mipooh
Was läßt mich dann doch immer wieder in den Dialog treten?
Die Erfahrung und die Erinnerung daran, daß bei allem "mein" Wissen, es in den Dar-Bietungen anderer Menschen, Neues, anderes für mich zu entdecken gibt, wie auch "Gleiches", das so ein angenehmes Gefühl von Verstanden-Sein hervorruft - mein Genervt-Sein, wenn es auftritt, ist mir oft Fingerzeig dahingehend, daß es für mich" zu viel" ist... und den erachte ich als wert-voll!
Ich erwarte grundsätzlich von Menschen, die mich interessieren "sehr viel"... zumindest sagen das manchmal andere...
Und deshalb bewege ich mich üblicherweise gern in Kreisen, in denen Menschen zumindest den Eindruck erwecken, dass sie ebenso viel vom Leben (und dann auch von mir) erwarten.
In meiner Kleingartenanlage wiederum erwarte ich fast gar nichts und kann damit leben, dass etliche von den "Kollegen" bei Vereinstreffen alkoholisiert dummschwafeln. Würde ich in einem Freundeskreis keineswegs unkommentiert lassen...
Gruß
mipooh
So gesehen erfüllen Erwartungen auch einen Zweck, nämlich den, sich frei entscheiden zu können.
Meist sind sie einfach da, ohne dass man sich ihrer großartig bewusst wäre oder sie gar formulieren würde.
Gruß
mipooh
Dabei schließt das eine "Erwartungen haben" das andere "Wahrnehmen" gar nicht aus, finde ich - wenn ich meine Erwartungen als solche bewusst habe.
Erwartungen entstehen aus Erfahrungen im Umgang mit anderen und Situationen - sie geben uns die Chance, "besser" zu entscheiden, worauf, auf wen und wie wir uns einlassen.
Dazu sind sie "gut"
Ich bestelle mir in einer Pizzeria eine Pizza und erwarte, dass diese in einer bestimmten Qualität geliefert wird und zum vereinbarten Preis. Der Lieferant wiederum erwartet, dass ich die auch bezahle.
Bis zur Erfüllung sind das zunächst Erwartungen.
Übrigens Erwartungen enthalten durchaus erworbene Kenntnisse. Problematisch kann es werden (wird es auch), wenn die Kenntnisse unangemessen auf Menschen übertragen werden, von denen sie nicht erworben wurden. Auch hier ein Beispiel. Mir wurde das Christentum zunächst von lieben Menschen mit viel Zuneigung und Verantwortungsgefühl nahegebracht und heute muss ich damit leben, dass es eine ziemlich verlogene Gemeinschaft gibt, die sich christlich in ihren Parteinamen schreibt, aber überhaupt nichts mit dem Christentum zu tun hat, wie ich es kennengelernt hatte.
Auch hier eine Erwartung, die jedoch leider enttäuscht werden muss.
Oder man hatte mir solange eingeredet, der Mensch sei vernunftbegabt, bis ich das glaubte und erwartete. Gerade diese Erwartung wurde dann so oft enttäuscht, dass ich so manches Mal denjenigen die Pest an den Hals wünsche, die mir eine solche falsche Vorstellung verschafft haben und so eine Erwartung in mir erzeugt haben (die auch wiederum in 99,9% aller Fälle zu Enttäuschungen führt).
Erwartung hat prinzipiell zwei Ziele, Erfüllung und Enttäuschung. Beides ist möglich.
Bringt ja nix wenn wir sie deshalb nicht mehr Erwartungen nennen würden. Und dass sie oft nicht großartig bewusst sind, das liegt an mehreren Faktoren. Manche wurden erzeugt zu einer Zeit als wir noch gar nicht stark differenziert haben (frühkindlich zB), andere während wir uns in ideologisch geprägten Gruppen bewegten, wo sie sich fast bedenkenlos etablieren durften.
Dass Erwartungen nicht unbedingt unproblematisch sind dürfte nicht von der Hand zu weisen sein. Dass jemand ohne sie auskäme wird es wohl nicht geben. (Nicht jeder der behauptet er erwarte nichts tut das tatsächlich nicht...) Kennen wir unsere Erwartungen wenig sind Enttäuschungen heftiger, kennen wir sie, können wir uns zumindest als mitverantwortlich erkennen.
Dass Erwartungen grundsäützlich verhängnisvoll seien unterschreibe ich nicht. Ich werde öfter erfüllt als enttäuscht, habe aber auch etliche Erwartungen bereits korrigiert.
Gruß
mipooh
Und obwohl man mir genau gesagt hatte, wie ich das denn nun zu tun hätte, ließ sich meinereiner nicht dazu bewegen, der einfachen Anwendung zu folgen.
Irgendwann habe ich es schliesslich doch kapiert. Beim "einfach nur sitzen" muss man einfach nur sitzen (was für viele enorm schwierig ist und was ja auch nicht die einzige Variante ist).
Beim "Verfolgen" des Atems muss man einfach nur dem Atem folgen.
Beim Kinhin muss man einfach nur gehen und beim Samu einfach nur seine Aufgabe erledigen.
Nichts suchen, nichts entdecken, alles offenbart sich ganz von allein. Und die Gegenwart entsteht auch ganz von allein.
Bei der Übung gilt, bemerkst Du dass Du raus bist, geh wieder rein... sonst nichts. Du musst nun nicht rausfinden warum Du raus warst, sonst bist Du nämlich gleich wieder raus.
Du musst nicht einmal bedauern, dass Du "es nicht fertiggebracht hast" im Jetzt zu bleiben, denn auch das bringt Dich nur wieder raus. Alles bringt Dich da raus und nur die von Dir gewählte/angewandte Technik bringt Dich da rein...
Es entwickelt sich währenddessen durchaus ein gewisses Wissen auch darum, wie was wann passiert. Das liegt einfach daran, dass wir Menschen schon auch eine Affinität zu unserer Intelligenz haben ;)
Nur tun muss man dazu (im Gegensatz zur Schule) nichts...
Guten Morgen
mipooh
(Nichtsnutz)
Ich sprach ja davon, dass man sich ausschliesslich an "seine Technik" halten kann und dadurch ins Jetzt kommt. Wenn Du jetzt sagst, "je mehr Technik, desto mehr ist man raus...", dann ist scheinbar Dein Technik-Begriff anders als meiner. Denn ich plädiere ja für eine Technik zur Zeit und irgendein "mehr" existiert für mich da nicht.
Nochmal, wenn ich Technik sage, dann meine ich entweder "einfach sitzen" oder "Atem verfolgen" oder "Kinhin" oder "Samu", aber nicht einfach sitzen und Atem verfolgen (obwohl man dabei möglicherweise sitzt), was für mich bedeuten würde, mal das eine mal das andere zu beachten.
Und je mehr man beachtet um so eher beachtet man Dinge um die es gerade gar nicht gehen sollte, landet im Herumspekulieren und auch wenn das alles im selben Moment stattfindet ist man nicht da wo man von Jetzt sprechen würde.
Konzentration auf das Jetzt... da muss ich mal drüber nachdenken... in meinem Verständnis gibt es sowas nicht, da das Jetzt fliessend ist. Deshalb wendet man ja eine Technik an mit der man die Konzentration fixieren kann (den Affen anbinden) um in den Fluß des Jetzt zu kommen.
Am Jetzt selber ist kein Fixpunkt, nichts woran man die Konzentration heften könnte.
Mag sein, dass man nach einigem Üben diesen Vorgang soweit verinnerlicht hat/automatisiert, dass man über die konkrete Technik nicht nachdenken muss, sondern sie anwendet, so wie man im Auto nicht mehr über Gänge und Kupplung nachdenkt sondern sie einfach benutzt.
Und dann erscheint es natürlich so, als sei man einfach im Jetzt konzentriert.
Dazu trägt auch bei, dass in der Wahrnehmung des fliessenden Jetzt (Meditation im eigentlichen Sinne) selbst die Technik aus dem Bewusstsein gerät, obwohl sie noch (mechanisch gesehen) ausgeübt wird. Man starrt also nicht ständig auf ein "den Affen anbinden" sondern da der angebunden ist, tanzt der nicht mehr auf der Nase herum... spielt vorübergehend keine Rolle mehr.
Gruß
mipooh
Das was ich da von Dir lese macht mir Freude.
Ich habe da noch eine Übung von Hakuin.
Lege dich hin, Bringe deine Fußsohlen gestreckt so weit wie möglich in Richtung Auflage, nur die Fußsohlen nicht die Beine anheben. Wenn Du dich ganz auf diese Tätigkeit konzentrierst und bewusst jede weitere Anspannung in deinem Körper aus/abschaltest und dann deinen Atem und deinen Körper von den Füßen bis zum Kopf wahrnimmst und nur Spannung in den Füßen hast wirst Du feststellen Wie Dein Atem wirklich geht. Das bewusste eingreifen in dem Atem ist sehr schwer da Du dich ja um die Fußsohlen kümmerst.
Diese Übung schafft einen guten Schlaf, ja Du schläfst auch schnell ein außerdem kann sich dein Körper schnellen und besser regenerieren. Hakuin beschreibt diese Übung als Mittel gegen die "Zenkrankheit".
liebe Grüsse
Helmut
Gruß
mipooh
Was würdest Du tun, wenn Du nichts mehr zu erwarten hättest? Aber keine Sorge, es wird nicht vorkommen.
Gruß
mipooh
...oh oh...
Manchmal finde ich das gut!
dabei ist mensch nur in sich selbst zu Hause!
Für mich nicht.
Ich weiß, wer ich bin - Du etwa nicht?
"In sich selbst" weist auf einen internen Fokus hin - mein Wesen.
und sich eine Heimat glaubt bevor er weiß wer er ist ?"
Was daran sollte blöd sein? Der, der da Selbst ist, benötigt kein weiteres Wissen, weil das Bewusstsein seiner Selbst bereits vollständiges Wissen ist. Der glaubt sich keine Heimat, der hat sie. Und all das ohne Worte...
Kompliziert wird diese existentiell simple Angelegenheit dadurch, wenn man ihren Ausdruck in Worten nicht als Hinweis auf genau das nimmt, sondern sich in den Bereich der Dualität begibt um Subjekt zu definieren... ab da beisst der Dackel sich in den Schwanz...
Am einfachsten beantwortet man die Frage danach wer denn das Selbst sei mit "ich". Sollte dann ein ungläubiger Blick folgen könnte man hinzufügen "oder Du"...
Guten Morgen
mipooh
Tatsächlich entsteht allerdings ein Empfinden, in dem es keine Rolle spielt ob Innen und Aussen getrennt sind oder nicht.
Das was wahrgenommen wird wird nicht dualisiert... mehr nicht...
Daher auch das Empfinden wie von Heimat... oder Zuhausesein... oder weiss der Geier... die Ausdrücke sind vielfältig.
Gruß
mipooh
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Gruß
mipooh
Du weisst doch, vom Schweigen schmerzt die Zunge nicht.
Gruß
mipooh
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können
Hallo mipooh!
Deine Grundsätze teile ich - das "Kappeln", das ich mir bisweilen leiste, ist nicht zuletzt mein erfassender Schelm oder das, was ich dafür halte - der mir auf der Schulter sitzt und sagt: "Gib ihm seine Worte zurück!" - würde ich ihm nicht folgen, gäbe es weniger zu lesen - aber auch weniger (wünschenswerterweise gemeinsammes) Schmunzeln, über das, was da passieren mag und darf.
Be-sonnen - also er-hellend für mich und vielleicht auch für andere Gedanken niederzuschreiben wie auch zu handeln, zu leben - das ist Weg und Ziel in einem - ohne Weg und Ziel zu sein.
Das intuitive Erfassen von Worten und Bedeutungen erlebe ich da als hilfreich und gut - und auch als Übung - klappt ja nicht immer.
Über das wichtigste jedoch, das Zugewandt-Sein, kann mensch schreiben oder sprechen oder auch nicht - erfassen kann es nur der Adressat.
Du musst angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können