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ro_8samkeit:
Sein und Nichtsein,
Materie und Schwingung.
Heisenberg fand,
das sind gleichzeitige Erscheinungen.
Da ich gerade faste,
sprechen mich die kulinarischen Vorschläge
weniger an.
Mich beschäftigt eher,
welcher Zustand erreicht werden kann,
wenn das Hilfsmittel Zen einst überwunden ist.
Auch die Evolution des Geistes
steht nicht still...
"ich bin kein meister und kein lehrling, ich bin nicht wissend und nicht unwissend, denn ich bin auf dem weg. ich bin huete hier an diesem punkt und werden morgen weiter sein, nur das zählt für mich. wobei es wichtiger ist, nicht wirklich weiter zu kommen, als wirklich mit dem strom zu fliessen, mit dem tao zu leben."
Du kannst nicht "nicht wissend und nicht unwissend" sein. Du kannst auf "dem Weg" nicht an "diesem" Punkt sein und morgen an jenem (oder weiter). Du kannst nicht mit dem Strom fließen und erst recht nicht mit dem Tao leben.
Friß Scheiße, kacke und piß. Kotze, furze und rülpse, pflege den löchrigen Leichnam - sonst nichts.
Ralf54:
Hallo Andre,
Der Geist des Zen, Hrsg. und übers. v. John Blofeld
entweder vom Scherz Verlag/O.W: Barth Verlag 1983 oder (deutlich billiger) als Fischer Taschenbuch 13256 (1997)
außerdem:
Die Lehre des Huang-Po vom Universalbewusstsein
und
Dialoge des Huang-Po mit seinen Schülern
zusammen mit
Der Weg zur blitzartigen Erleuchtung von Hui Hai
in:
Meditations-Sutras des Mahayana-Buddhismus Bd.2
ins Englische übersetzt von Chu Ch'an, Hrsg. und übers. v. Raoul v. Muralt, Origo-Verlag 1973 (ist mW als Neuauflage noch im Handel).
Hmmm.. Lieblingsbuch. Kommt ganz drauf an, wie mir's grade ist (bzw. in welcher Konstellation sich das bedingte Entstehen - Pratitya Samutpada gerade so abspielt :-)).
So spontan würde ich im Moment sagen: die Übersetzung des Bi Yän Lu von Gundert. Frag mich vielleicht morgen noch mal ... :-)
Liebe Grüße zurück,
Ralf
Zennist:
Zweifel - vielleicht wichtiger, als wir denken. Zweifel, angekommen zu sein. Gibt es so etwas wie Erkenntnis? Oder ist Erkenntnis schon wieder Stillstand, die projezierte Vorstellung, endlich am Ziel zu sein und nicht mehr suchen zu müssen. Ich glaube, wir werden immer in Gefahr sein, uns selbst einen Strich durch die Rechnung zu machen, indem ein Teil von uns sich dem Zweifel in den Weg stellt und behauptet, irgendetwas erkannt zu haben.
Eckhart zitiert an einer Stelle Augustinus: Was man von Gott aussagt, das ist nicht wahr; was man aber von ihm nicht aussagt, das ist wahr. Wovon immer man sagt, dass es Gott sei, das ist er nicht; was man nicht von ihm aussagt, das ist er eigentlicher als das, von dem man sagt, dass er es sei; während Lao-tse kurz und bündig sagt: "Das Tao, das benannt werden kann, ist nicht das wahre Tao." Gibt es überhaupt eine treffendere Anweisung, wie man mit dem eigenen "Weg" umgehen kann, fragte ich mich heute.
Ralf54:
Ich rede hier eigentlich nur mit, weil's mir im Schach-Forum zu langweilig wurde. Dauernd warfen dort die Leute mit Begriffen wie 'Rochade' und 'Gambit' um sich. Manche meinten sogar, sich profilieren zu müssen, indem sie was von 'sizilianischen Eröffnungen' und solchem Zeug schwafelten. Und wenn ich von meinem letzten Mensch-ärgere-dich-nicht-Turniersieg erzählte meinten sie, ich sollte 'vielleicht mal Tarrasch lesen', um ein Verständnis dafür zu kriegen worum es eigentlich geht. Als ob ich das nicht wüsste. Einer wollte sich sogar mit mir treffen, 'um mir das Spiel beizubringen', der hielt sich wohl für einen Guru :-).
Und fast alle haben behauptet, sie wären noch Anfänger (na ja, ein paar Angeber haben dabei durchblicken lassen, dass ihr Verein in der Kreisklasse spielt).
Kopfschüttelnd,
Ralf
Auch Dir vielen Dank für Deine Antwort! Es ist
gut zu wissen, daß man sich auf dem Pfad der
Rekonvaleszens befindet g
Du mißverstehst mich jedoch, wenn Du denkst, daß
ich einen Lehrer suche. Wer mein und zugleich
der beste Lehrer ist, daß habe ich vor einem
Jahr erkannt. Nein - ich suche jemand (wie z. B.
HelmutLange1), der die gleiche Erfahrung gemacht
hat. Wie heißt es so schön? Du kannst einem
Blinden die Farbe Rot beschreiben ....
Vielen Dank für den Link. Den Text des Wanderlings
habe ich mit großem Interesse gelesen und sehr
viele Paralleln gefunden. Als "Checkliste" unge-
fähr das, was ich suchte 8)
Ralf54:
Hallo,
Wenn man 'verrückt' als Normabweichung definiert, dann bist Du vielleicht verrückt. Wenn man darunter den Verlust geistiger Gesundheit versteht, halte ich Dich eher für einen Rekonvaleszenten :).
Wenn Du einen Lehrer suchst, wirst Du wohl ein wenig herumreisen und Dir verschiedene Leute ansehen (und anhören) müssen.
Vielleicht hilft Dir vorerst diese Seite: http://www.geocities.com/the_wanderling/Recognize.html
Freundliche Grüße,
Ralf
Ralf54:
Hi Ralf,
schau z.B. mal hier nach: http://www.sivananda.de/Artikel/Gayatri.html
Übersetzungen (auch andere deutsche) gibt's noch eine ganze Menge mehr im Web - das Gayatri Mantra scheint im Hinduismus recht beliebt zu sein...
Gruß,
Ralf
Wanderer0:
Hallo Ron,
dies ist ein interessanter Punkt. "wenn ich mir nicht bewusst wäre, dass ich sterblich bin, wäre ich da unsterblich? " Es gibt Theorien, die besagen, dass unsere Programmierung (Bewußtsein ?) auf das Sterben ausgerichtet ist. Ein Schriftsteller hatte beschlossen, sehr alt zu werden. Um dies zu erreichen, besuchte er die Friedhöfe aller möglichen Orte, um zu sehen, welches Alter die Menschen dort durchschnittlich erreichten. Nachdem er einen Ort fand, der die meisten über 100-Jährigen auf seinem Friedhof beherbergte, entschied er sich, dort sein restliches Leben zu verbringen. Er ging davon aus, dass die Lebenden dieses Ortes aufgrund der vergangenen Erfahrung mit ihren Vorfahren ein langes Leben aller im Dorf erwarteten. Die allgemeine Einstellung zum Alter und der Erwartungshorizont aller, was das Alter bezüglich der Anzahl der Jahre betraf, war für ihn die wichtigste Voraussetzung um sein Ziel zu erreichen. Er wurde 115 Jahre alt.
Lieben Gruß Bettina
der grund, warum ich diese fragen gestellt habe, war die anfangs zitierte anmerkung von ralf. ich habe mich gefragt, ob ich nicht genau von diesem missverstaendis ausgehe und ob es ueberhaupt sinn fuer mich macht, mich mit zen zu beschaeftigen. wenn ich das allerdings ernsthaft betreibe und nicht nur als diy-psychotherapie sehe, dann scheint die urspruengliche motivation zweitrangig zu sein, da sie nach euren worten im lauf der zeit immer mehr in den hintergrund rueckt. eigentlich ein beruhigender gedanke.
Ralf54:
Hallo Robert,
mit Yoga hab ich's nicht so, mehr mit dem alltäglichen Geist :-). Hier das Zen der gut durchbluteten Beine:
Viel bewegen. Nicht rauchen. Viel trinken (Tee, Wasser, Fruchtsäfte). Keine engen Schuhe, keine Socken mit einschnürenden Rändern. Schweissfüße oder Fußpilz behandeln. Keine heissen Fußbäder, Heizkissen, o. ä....
Und: zum Arzt gehen. Die Durchblutungsstörungen könnten Anzeichen für erhöhten Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte und sogar Diabetes sein.
Gruß und gute Besserung für Deine Freundin,
Ralf
Ralf54:
Hallo Stephan,
Wolfgang hat das Wichtigste, was die Motivation zum Beschreiten des Weges angeht, schon dargestellt (danke für das 'sprechende' Bild mit der Mohrrübe und dem Esel). Die Gründe, den Weg zu beschreiten, scheinen zunächst sehr unterschiedlich, auch wenn sie wohl letzten Endes alle auf eine Art Leidensminderung hinauslaufen. Der Drang nach Erkenntnis, die klassische 'Sinnsuche' etwa, kann auch als Wunsch gedeutet werden, das Leid des In-die-Welt-Geworfenseins, der Orientierungs- und Bestimmungslosigkeit zu beenden.
Welches Motiv auch immer das ursprüngliche gewesen sein mag, es verliert zunehmend an Bedeutung und verschwindet schließlich - in dem Maße, wie man lernt, dass kein Ziel existiert, das zu erreichen wäre. Auch der Weg ist nicht das Ziel (ich habe diesen albernen Spruch nie gemocht), der Weg ist einfach der Weg. Hier ist dann irgendwann wirklich keine Antwort mehr auf die Frage 'warum' zu finden, es ist keine Motivation mehr, die vorantreibt, sondern ein Automatismus,'dumme Angewohnheit'...
Das alles trifft's eigentlich nur halb, aber ich kann's nicht besser erklären. Es gibt keinen Grund (mehr), warum ich Zen praktiziere, genau so wenig, wie es einen Grund gibt, damit aufzuhören.
Was die Zen-Krankheit angeht, da gibt's wirklich sehr unterschiedliche Auffassungen bzw. sehr unterschiedliche Erscheinungsformen, die mit diesem Begriff bezeichnet werden. Ming Zhen Shakya etwa schildert sie als eine Art überschäumender Euphorie, Hakuin andererseits scheint ein oder zweimal fast daran gestorben zu sein - wobei es sich aber anscheinend um körperliche Begleitsymptome zu intensiver Übung handelte(?). Der von Wolfgang erwähnte 'spirituelle Materialismus' bzw. das 'Stinken nach Erleuchtung' ist wieder ein anderer Formenkreis.
Gruß,
Ralf
RonOhm:
Hallo Helmut!
Du sagtest "Etwas Unsterbliches kann sich nicht klammern, da es nichts von seiner Unsterblichkeit weiss, den wüsste es davon wäre es sterblich." Ich könnte das so interpretieren, dass wenn etwas sich selbst reflektiert es zur Unterscheidung und zur Dualität kommt und es durch dieses falsche (?) Wissen der Vergänglichkeit bewusst wird. Warum verliert es aber selbst seine Unsterblichkeit und wenn ich mir nicht bewusst wäre, dass ich sterblich bin, wäre ich da unsterblich?
Vielen Dank sagt RonOhm!
Ralf54:
Hallo Andreas,
interessante Frage. Nun, mein medizinisches Taschenlexikon definiert Psychopathie als "anlagebedingte Abnormität der Persönlichkeit, und zwar im Sinne von Abweichungen von der allgemeinen Norm in Bezug auf die Triebe, Affekte und die Willensbildung als Charaktereigenschaften." Psychosen im engeren Sinne werden auf nachweisbare oder vermutbare hirnorganische Schäden zurückgeführt, entweder als exogener (von Aussen herbeigeführter) Schaden oder als funktionelle Störung (z.B. durch Alkoholismus oder Arterisklerose).
Interessant, dass die genannten Persönlichkeitsfaktoren Triebe, Affekte und Willensbildung durchaus der klassisch buddhistischen Auffassung von Persönlichkeit entsprechen.
Zur 'Funktionsstörung' wird das Ganze eigentlich erst durch die Abnormität, d.h. dadurch, dass das entsprechende Verhalten ausserhalb des von der Gesellschaft noch als 'normal' empfundenen Bereichs liegt. Die fehlende gesellschaftliche Akzeptanz ist meist auch direkte Ursache des Leidensdrucks der 'Erkrankten'. Psychische Gesundheit ist also eine soziale Definition, deren Maßstab die sozialen Fähigkeiten des Betreffenden sind - nicht ganz unberechtigt, wenn man die Gefährlichkeit mancher Kranker in Betracht zieht.
Gruß,
Ralf
danke fuer die aufschlussreiche antwort. vor allem der verweis auf die zen-krankheit ist sehr interessant. trotzdem moechte ich nochmal nachhaken. das ziel der psychotherapie ist es, den leidensdruck zu vermindern, den ein mensch empfindet. der weg, den sie waehlt, ist das funktionieren der psyche zu optimieren. zen hat das gleiche ziel (?), nur waehlt einen anderen ansatz, weil von anderen annahmen ausgegangen wird, naemlich dass das konzept der seele nur eine illusion ist, die beseitigt werden kann.
oder sehe ich das zu beschraenkt? worauf ich hinaus will, ist folgendes: was ist die motivation, sich fuer den zen-weg zu entscheiden, wenn man sich dadurch nicht die erloesung vom leiden verspricht? ansonsten liesse es sich doch auch mit der illusion leben.
Materie und Schwingung.
Heisenberg fand,
das sind gleichzeitige Erscheinungen.
Da ich gerade faste,
sprechen mich die kulinarischen Vorschläge
weniger an.
Mich beschäftigt eher,
welcher Zustand erreicht werden kann,
wenn das Hilfsmittel Zen einst überwunden ist.
Auch die Evolution des Geistes
steht nicht still...