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ich halte nicht so viel vom 'hören-sagen' und bin deshalb zu einer veranstaltung mit ole gegangen, obwohl es für mich viele gründe gab, die dagegen sprachen - gründe - die ähnlich waren, wie das zitat von ralf ...
aber ich schaue mir die dinge lieber selbst an!
wie war's also:
sein (stundenlanger) vortrag war ohne rassistischen und frauenverachtenden inhalt.
als lehrer hat er mich nicht berührt und das worüber er sprach hat mich nicht angesprochen.
Ralf54:
Hallo Janwillem,
Deine Frage nach persönlichen Erfahrungen ist verständlich, es gibt im Web genug Gerüchte, genug Hörensagen. Allerdings ist ein Zenforum wohl nicht so ganz die geeignete Anlaufstelle für Fragen zum 'Diamantweg' und seinen Repräsentanten - daher wohl das Ausbleiben von Antworten.
Positive Aussagen über O.N. (von Leuten, die persönliche Erfahrungen mit ihm haben) gibt es im Web eine ganze Menge - offensichtlich hat O.N. eine Menge Charisma (und seine Organisation eine starke Präsenz im Internet). Die Angriffe auf O.N. werden zumeist mit Mißverständnissen und Fehlinterpretationen erklärt. Allerdings frage ich mich, was an manchen Zitaten eigentlich missverständlich sein soll. Um selbst auch einen Beitrag zum 'Hörensagen' zu leisten, folgendes (natürlich irreführende und aus dem Zusammenhang gerissene) Zitat:
"Wir sind die Rasse der blonden, blauäugigen, großgewachsenen und zivilisierten Arier, die ursprünglich aus dem Ural, der Ukraine und Sibirien stammen ... Der Buddha war auch weiß mit blauen Augen ... Diese Ausländer aus den warmen Regionen gefährden unsere Zivilisation ... Alle diese schwarzen Frauen sind immer schwanger, denkt nur an die Huti- und Tuti-Frauen, ich meine die Tuti in Ruanda. Wie sie sich abschlachten lassen. Das ist typisch für diese Schwarzen und Braunen ... Es ist nicht normal, sich mit anderen Rassen zu vermischen ... Türken sind keine Weißen ... Wir müssen uns gegen diese Gefahr wehren und aufhören, nett zu sein." (Zit. in Victor und Victoria Trimondi, Der Schatten des Dalai Lama, S. 669)
Soviel nur zum Vorwurf des Rassismus. Dass es auch noch andere Vorwürfe gibt, ist Dir sicher bekannt.
Das Buch der Trimondis (alias Herbert und Mariana Röttgen) ist - wie ich finde, zu Recht - SEHR umstritten, das Zitat ist allerdings mW bislang nicht widerlegt.
Freundliche Grüße,
Ralf
Ralf54:
Bei nachträglichem Lesen fällt mir auf, dass ich die Hälfte von 'Fuse' unterschlagen habe. 'Fuse' wird selbstverständlich nicht nur im Geben, sondern auch im Nehmen praktiziert - wobei letzteres vielleicht der schwierigere Teil ist. 'Fuse' ist u.a. der Grund für den Bettelgang buddhistischer Mönche - jenseits aller ökonomischen Notwendigkeit. WER gibt oder empfängt ist unerheblich, wichtig ist der Geist von Fuse - das von Andreas genannte Mushotoku; ohne Absicht, ohne Ziel.
Feundliche Grüße,
Ralf
P.S.: dass 'fuse' auf Englisch 'Sicherung' heisst, ist in englischsprachigen Foren schon öfters Anlass mehr oder weniger geistreicher Wortspiele gewesen :) ....
Ralf54:
Hallo Helmut,
'Fuse' oder 'O-fuse' wird oft als Almosengeben übersetzt. Fuse (skrt. dana) hat allerdings einen etwas tieferen Hintergrund - es ist die erste der sechs Paramitas, der erste (laut Dogen der wichtigste) Schritt auf dem Bodhisattva-Weg.
Es ist eine Übung in Altruismus, nicht auf Verdienst gerichtet. Kein Austausch, sondern ein Abwerfen von Ballast. Es ist im sozialen Umfeld geübtes Nicht-Anhaften. Z.B. sein Geld für Meisenknödel zum Fenster hinauswerfen, statt sich dafür Süßigkeiten zu kaufen ....
Freundliche Grüße,
Ralf
Ralf54:
Hallo Andreas,
dazu fällt mir eine Geschichte ein. In China wurden immer schon gerne Vögel (z.B. Nachtigallen) als Haustiere im Käfig gehalten. Ein frommer buddhistischer Kaiser (der Name ist mir entfallen, es war wohl in der T'ang-Dynastie) wollte sich Verdienst erwerben, indem er alle erreichbaren Käfigvögel aufkaufte und dann frei ließ. Er musste jedoch bald feststellen, dass damit nur den Vogelfang zu einem lukrativen Geschäft gemacht hatte .....
Nun geht es Dir ja nicht um Verdienst, sondern um Fuse. Die Frage, ob es sich um Fuse handelt, würde ich bejahen (es kommt dabei schließlich auf die innere Einstellung an, und es kostet Dein Geld respektive die dafür aufgewendete Arbeitszeit). Trotzdem folge ich den Empfehlungen der Fachleute und spende nur bei geschlossener Schneedecke Vogelfutter.
Freundliche Grüße,
Ralf
Ralf54:
Wie's in der Hütte aussieht? Schlampig und unaufgeräumt wie immer. Der Herr des Hauses ist auf Dienstreise.
Die Sicht des Wetter- und die des Brunnenfrosches ist Sicht. Nicht, dass daran etwas auszusetzen wäre ....
Der Ozean gibt eine ausreichend große Pfütze ab, um kalte Füße zu bekommen. Da muss man halt durch.
Freundliche Grüße,
Ralf
Matthias45:
Wenn der Vorgarten zwischen den Ohren sitzt, sind die Augen waagerecht und die Nase senkrecht, Glückwunsch. Wie sieht´s in der Hütte aus?
Ist die Sicht des Wetter- oder des Brunnenfrosches weiter? Und der Ozean?
Ein alter Mönch schrieb mal:
Das war´s dann wohl
Sagte der Frosch
Als er in den Mixer sprang
Und die Farbe
Von grün nach rot wechselte
Was mich zu folgendem Ausspruch inspirierte:
Der Frosch gehört
weder in den Mixer
noch auf den Baum
sondern in die Pfütze
auch wenn er dabei
kalte Füße bekommt
Ralf54:
Hallo Matthias,
wie gesagt, passt schon - wobei eine Leiter bis zum Himmel schon ganz schön lang sein muss. Aber der Frosch im Wetterglas fühlt sich ja bei schönem Wetter auf seiner Leiter dem Himmel auch schon näher. Wobei es auch Frösche gibt, die auf Bäume klettern - es gibt da ein Gedicht von Meister Busch ....
Nach dieser eleganten Überleitung zum Thema Bäume zur Frage, wo die Eiche wächst. Ohne lang zu reflektieren, würde ich mal sagen, zwischen meinen Ohren. Was natürlich wiederum zur Frage führt, wo denn meine Ohren sind. Also vermeide ich lieber die direkte Antwort und beantworte die Frage nach dem Ort (dem WO) des Baumes mit einer Aussage über das WAS: der Baum ist der Ort, an dem ich mich erleichtere, wenn mich im Freien ein menschliches Rühren befällt.
Freundliche Grüße,
Ralf
"vor ein paar Tagen hörte ich von einem Bekannten Ähnliches. Du wirst lachen"
Nein! Nur die Chance nutzen als erster Sprücheklopfer und Zitatenfledderer
"JUNG" und "Synchronizität".
zu schreien. :P
Japanisch hab' ich nie gelernt, mir aber trotzdem Blutergüsse und Beulen vom ständigen Gegen-die-Wand-rennen geholt. Das kann man leider
niemand abnehmen. Da muß Mann durch.
Herzlichst,
vor ein paar Tagen hörte ich von einem Bekannten Ähnliches. Du wirst lachen: aus meiner derzeitigen Perspektive hört sich dein "JETZT" genauso gut oder staubig an, wie Eckhart und Lao-tse.
Dann hör' ich vor kurzem jemanden von seinem spirituellen Lehrer schwärmen, wie diese Zusammenarbeit ihm weiterhalf und wie er endlich "auf dem richtigen Weg angekommen" sei, im Sinne eines nicht-mehr-nach-irgendeinem-Weg-suchen-Müssens. Meinerseits Skepsis: darauf bezog sich mein obiger Beitrag. Denn auch ich meinte vor nicht allzu langer Zeit, auf dem richtigen Weg angekommen zu sein. Da war dieses schwache Licht, und es schien so einfach.
Zu einfach, sich auf der richtigen Seite zu wähnen. Doch etwas für richtig zu halten, heißt, anderes für falsch zu halten, und ohne dass man es bemerkt, liegen zunehmend die Meinungen falsch, die der bequemen eigenen Meinung widersprechen.
Wir WOLLEN benennen, wir WOLLEN begreifen, erkennen, einteilen, in die Schublade stecken. Wir KÖNNEN gar nicht anders. Unser Gehirn ist so strukturiert, es ist ein Reflex. Das macht es zuerstmal schwierig. Ich glaube, selbst Erfahrene sind davon nicht ausgeschlossen. Und werden zu Licht-Junkies, vielleicht auch spirituellen Gurus, ohne es selbst wirklich zu bemerken.
Dann: alles ist relativ. Mag ja noch so toll sein, dieser Weg oder jener Weg, Meditation, Beten oder Studieren. Und bleibt doch nur Methode, eine weitere potenzielle Falle, Maske Nr. X, die man sich überstülpt (die Maske des "Auf-dem-spirituellen-Weg-Seienden").
Die Bücher hab ich seit einiger Zeit zur Seite gelegt. Nicht, dass ich's bereut hätte. Kommt vielleicht wieder. Irgendwann. Ich taste momentan etwas herum, spiele ein bisschen blinde Kuh, das ist alles.
klar, bezüglich deutscher Übertragungen sieht's leider noch vergleichsweise mager aus. Zensplitter und Zenforum.de sind da momentan eine der wenigen Adressen. Da ist es schon lohnenswert, zu den im Internet reichlich vertretenen englischen Texten zu greifen und sie ins Deutsche zu übertragen. Sobald ich die Zeit und Energie dazu aufbringe, werd' ich's nochmal versuchen.
Matthias45:
An alle Rühreier (wahrscheinlich leider nicht die Steigerung von Weichei)
Schlimm find´ ich nicht die Philosophen, was ich mal ´ne ZEIT lang zum anbrennen fand, waren solche wie Bernard de Clairveaux, wirklich(?) was gesehen und dann einen Kreuzzug ausrufen, Amen. Das beraubt sie leider der Gnade totaler Ignoranz (meine nicht die von Tofu Roshi) in der sich unsere Politiker sonnen.
ACHTUNG nur für Ralf: die Go-I wie auch immer, sind halt auch nur ´ne Leiter, wie soll die wohl über den Himmel hinaus führen?
Wo also wächst die Eiche? Was ist der Vorgarten? Was die Eiche? Was ist dann ein Blatt? Wohin weht der Wind? HA, Ha,...(Ho?)!
Du - Ich
fehlen Worte
wer spricht wer hört
wer ist gestört
in des Einklangs Ton
ist diese Frage
mehr ein Hohn
Ralf54:
Hallo Ken,
danke für den Hinweis auf zensplitter. In dem spärlichen Angebot dort finden sich auch deutsche Übersetzungen von Bodhidharma (nach Suzuki) und Han-shan (nach Guo-gu Shi). Viele tun sich mit Englisch doch etwas schwer ....
Freundliche Grüße,
Ralf
Ralf54:
Hallo Matthias,
immer wieder erfrischend, Deine Beiträge. Die Go-I eine Mengenlehre, die mit Prämissen arbeitet und Konklusionen vermeidet; passt schon. Ob Prädikatenlogik auf chinesisch überhaupt funktionieren könnte, sollte mal ein Linguist klären - ich bezweifle es.
Der gute alte Russell war übrigens selbst nicht immer ganz dicht - so z.B. als 1945 vom Pazifismus und Antimilitarismus so die Nase voll hatte, dass er die Sowjetunion mit Atombomben bepflastert sehen wollte. Aber Bernard Lévy findet ja auch die Bombardierung Afghanistans in Ordnung. So ändern sich die Zeiten. Gut, dass wir hier nicht unter die Philosophen gefallen sind - wir haben hier hoffentlich noch nie ein Problem gelöst (nicht einmal unbeabsichtigt).
Amüsierte Grüße,
Ralf
ich halte nicht so viel vom 'hören-sagen' und bin deshalb zu einer veranstaltung mit ole gegangen, obwohl es für mich viele gründe gab, die dagegen sprachen - gründe - die ähnlich waren, wie das zitat von ralf ...
aber ich schaue mir die dinge lieber selbst an!
wie war's also:
sein (stundenlanger) vortrag war ohne rassistischen und frauenverachtenden inhalt.
als lehrer hat er mich nicht berührt und das worüber er sprach hat mich nicht angesprochen.
was hilft dir das?
lieben gruß
( ) michi ho-kai