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Pilger-Ho:
Ich möchte Dir auch sagen, daß der viertel Lotos (den Fuß auf den Unterschenkel) geeigneter wäre, da Deine Versuche zu weinen wahrscheinlich vom Schmerz herrühren. Wenn der Mensch seelischen oder körperlichen Schmerz hat, weint er eben. Also alles bestens :o)
Andreas
Pilger-Ho:
Ding = etwas unbeholfener Versuch, einer Sache einen Namen zu geben. So kann ein Gegenstand ein Ding sein oder auch eine Handlung, also etwas nicht mit den Sinnen zu erfassendes.
Abstrakter habe ich es nicht ;o) Sind zwei Minuten recht?
Ketelhohn:
()
hallo Andreas,
ken hat glaube ich recht wenn er sagt, es hängt von
mentaität und tradition ab,vorallendingen wird
niemand dazu gezwungen,sieh es einfach als eine
übung des vertrauens einem anderen gegenüber
an,auserdem lockert es die wirklich die muskulatur,
ich glaube, der Kyosaku läßt sich - neben seiner üblichen Verwendung - als traditionelles Symbol betrachten, frei nach den überlieferten Geschichten um Ma-tsu und Lin-chi, die in ihren Unterweisungen einen Stock oder ähnliches benutzten. In Japan gehört er, das dürfte klar sein, allerdings nicht überall zum Inventar eines Tempels. Er ist in dieser Form und Verwendung meines Erachtens spezifischer Bestandteil japanischer Zen-Formen. Im Nan Hua-Kloster in China, soweit ich weiß einem der letzten ernstzunehmenden Ch'an-Klöster, wird bei den Meditationen statt Kyosaku-Schlägen Jasmin-Tee verabreicht. Es hängt also von der Tradition und Mentalität ab.
Pilger-Ho:
Hi Roland,
mir drängt sich die Frage auf, wieso im Zen diese Methode angewendet wird. In der Gruppe, in der ich momentan jede Woche einmal sitze, folgen einige Häupter der Schwerkraft und niemand käme auf die Idee einer Akkupunktur mittels eines Stabes. Sie streben zwar dem Arhat zu, jedoch fände ich es Haarspalterei jetzt daran den Unterschied festzumachen. Ich konnte das Geräusch des kyosaku akzeptieren und falls ich wieder in einen Dojo gehen werde, wird es dabei bleiben, doch in meinem Kopf ist nur das Wort: Schlag.
Grüße
Andreas
Markus--:
Ich hatte auch starke Schmerzen am Anfang, irgendwie sind diese Schmerzen nicht nur negativ...wenn man nach 10 Minuten schon Schmerzen hat und dann aber noch weitere 20 durchhält kann das zu einer kleinen Einsicht führen und es diszipliniert ;)
Aber nunja es gibt da wohl einen Punkt den man nicht überschreiten sollte, und sich zu sehr selbst quälen ist sicherlich nicht Sinn der Sache sonst macht einem das Ego schnell einen Strich durch die jeden-tag-üben-Rechnung...
Pilger-Ho:
Hi Daniel,
bei Knieproblemen scheint ein Bänkchen eher nicht die Lösung. Entweder Du setzt Dich auf eine Stuhl oder beschränkst Dein Zazen auf die Zeit vor dem starken Schmerzen, also ca. 10 Minuten.
Neulich erzählte jemand, daß einer nach dem Üben sich übergab, weil er den Schmerz bis zu diesem Punkt erlitt. Das ist wohl nicht der Sinn des Sitzens.
Diese Geschichte bitte nur als Warnung nehmen.
Andreas
Markus--:
Hab das Buch heute erhalten und auch schon ein wenig darin gestöbert. Sehr interessant unter anderem das in der Einführung endlich zugegeben wird das Deshimaru damals das "shiho" bei seiner Ankunft tatsächlich nicht hatte, wobei ich das für wenig bedeutend halte aber da viel darüber diskutiert wurde etc...
Nunja die Texte im Buch haben natürlich Ähnlichkeit zu denen von "die stimme des tales" wobei andere Themen behandelt werden, vor allem viel über die unterschiede zwischen soto-/rinzai, und einige auch sonst interessante punkte zur praxis. ebenfalls enthalten sind viele mondo...
Markus--:
Ich denke das Zusammenspiel von Konzentration auf Atmung und Haltung sowie gleichzeitige Beobachtung führen zur "Gedankenlosigkeit".
Unter anderem ist dieses "Zusammenspiel" sehr gut in "Konzentration - Die Praxis des Zen" beschrieben wobei das Büchlein welches ich sehr schätze derzeit leider nichtmehr verfügbar ist.
Ich halte dagegen nichts von einem gewollten Atem-Langziehen wie das z.B. Sekita als Bambus-Technik beschrieben hat. Es stimmt schon das wenn die Haltung korrekt ist und die Gedanken einmal zur Ruhe kommen sich gewissermassen eine solche Atmung automatisch einstellt, aber diesen Prozess UMZUKEHREN kann so nicht richtig sein finde ich.
Mir sehr geholfen hat die aktive Beobachtung, das schauen in den Geist, aber da hab ich oft den Fehler gemacht den Geist mit dem Geist beruhigen zu wollen was nicht wirklich funktioniert. Einfach "zuschauen", sich mit jedem Ausatmen "hineinentspannen und loslassen" das hat mir zumindest geholfen beim Üben.
Zazen ist wirklich eine ganz komische Sache, im Grunde ist es das einfachste auf der Welt weil man tatsächlich garnichts tun muss aber das fällt uns doch unheimlich schwer ;)
Pilger-Ho:
Wie ist der Weg in die "Gedankenlosigkeit"? Mir will nur geduldiges Zazen mit Beobachtung des Atems und der Haltung einfallen. Darüber brüte ich seit geraumer Zeit und vielleicht ist ein Nachschlagen im Palikanon (Kometverlag-Ausgabe) nicht verkehrt.
Pilger-Ho:
Ob Zen für Dich das Richtige ist, wirst Du Dich immer wieder fragen. Es werden Dir andere Schulen und Richtungen des Buddhismus begegnen. Behalte einfach diese Offenheit, wie sie aus Deinen Worten spricht. Und setze Dich irgendwann zur "Meditation", die bei uns Zazen heißt.
als dann :o)
Andreas
Pilger-Ho:
Hi Markus,
hier noch ein Buchtipp aus dem Umfeld des Meister Deshimaru:
Kômyôzô Zanmai
Das Licht des Satori
von Meister Kôun Ejô
nach den Kommentaren von Taisen Deshimaru-Rôshi hrsg. u. kommentiert von Evelyn de Smedt.
ISBN 3-921508-84-3
Ralf54:
Hallo Michi,
Danke für die Belehrung :-)
Von Kanna hab ich wirklich keine Ahnung ...
Nein, ich kann Dir Dein Heute nicht zeigen, kann kaum mein eigenes finden ....
Was das Zeigen angeht:
Wenn die Augen geschlossen sind, ist alles Zeigen für die Katz. Wenn sie geöffnet sind, kann das Zeigen allenfalls die Suche etwas abkürzen.
Zeigen ist sicher verdienstvoll und dankenswert - aber nicht das, worauf es ankommt.
lieben Gruß,
Ralf
Ralf54:
Hallo Michi,
hast recht, das mit den Tresterleckern ist nicht so wichtig. Schließlich bin ich selbst einer, sonst hätte ich diese olle Kamelle nicht serviert....
Du siehst zwei Wendewörter? Ich dachte, Huang-Po hätte in seiner unerschöpflichen Geduld und bekannten Leutseligkeit lediglich noch eine zweite Version für die Begriffstutzigen geliefert ;-) - oder, wie Yüan-wu augenzwinkernd bemerkt, "er ist nicht imstande, sich deutlich zu erklären."
"Wo aber habt ihr euer Heute?" bohrt am selben Zahn wie "es gibt keinen Meister" - vielleicht ein wenig tiefer...
Die Stelle im Vimalakirti-Sutra, auf die Hsüeh-tous Gesang zum Beispiel anspielt, gibt Anlass zu noch einer Variation:
"Nicht trachten mit Hangen am Buddha, nicht trachten mit Hangen am Dharma, nicht trachten mit Hangen an der Sangha, das ist der Geist, in dem ich täglich meine Verehrung darbringe." (so teile ich - wie gesagt - guten Gewissens Deine Dankbarkeit).
Wo ist Dein Heute; Dein Jetzt - nur da wirst Du fündig.
Ralf54:
Hallo Michi,
"Ich sage nicht: Es gibt kein Zen; nur: Es gibt keinen Meister." (Huang-Po, Bi-Yän-Lu 11. Beispiel)
Soll nicht heissen, dass ich Dich einen Tresterlecker nenne :-), dankbar für die dreifache Zuflucht bin ich auch...
ich danke Dir,
Ralf
Zennist:
noch ein Zitat aus dem Plattform-Sutra:
"Freunde, als ich bei Priester Jen [=Hung-jen, der fünfte Patriarch] war und es [=das Diamant-Sutra] nur einmal hörte, erreichte ich sofort das große Erwachen und sah plötzlich, dass Wahre Realität meine ursprüngliche Natur war. Daher habe ich diese Lehre angenommen, und indem ich sie an spätere Generationen weitergebe, möge ich euch Schüler des Weges zum plötzlichen Erwachen zur Erleuchtung führen, und jeden von euch in seinen eigenen Geist sehen und plötzlich zur ursprünglichen Natur erwachen lassen. Wenn ihr nicht selbst Erleuchtung erreichen könnt, dann müßt ihr einen großen Lehrer suchen, der euch den Weg zeigt, in eure eigene Selbst-Natur zu sehen. Was ist ein großer Lehrer? Es ist ein Mensch, der sofort versteht, dass der Dharma des Höchsten Fahrzeugs in der Tat der korrekte Pfad ist. Das ist ein großer Lehrer. Das ist das große kausale Ereignis, die sogenannte Umwandlung, die euch ermöglichen wird, Buddha zu sehen. Alle guten Dharmas werden von einem großen Lehrer aktiviert. Daher: Obwohl die Buddhas der drei Welten und alle zwölf Teile des Kanons von Beginn an innerhalb der Natur des Menschen sind - wenn er das Erwachen nicht mit seiner eigenen Natur erreichen kann, muss er zu einem guten Lehrer kommen, der ihm zeigt, wie man in seine eigene Selbst-Natur sieht. Doch wenn ihr von euch aus erwacht, dann verlaßt euch nicht auf Lehrer außerhalb. Wenn ihr versucht, einen Lehrer außerhalb zu suchen, und hofft, Befreiung zu erlangen, werdet ihr sie unmöglich finden. Wenn ihr den guten Lehrer innerhalb eures eigenen Geistes erkannt habt, dann habt ihr bereits Befreiung erlangt. Wenn ihr in eurem eigenen Geist verblendet seid, und irrige Gedanken und widersprüchliche Konzepte hegt, werdet ihr nicht imstande sein, Erlösung zu erlangen, selbst wenn ihr zu einem Lehrer außerhalb geht. Wenn ihr nicht imstande seid, Selbst-Erwachen zu erlangen, dann müßt ihr Prajna entstehen lassen, und mit ihr Licht ins Dunkle bringen, und dann werden falsche Gedanken in einem Augenblick vernichtet sein. Sobald ihr zu der Tatsache erwacht seid, dass ihr selbst euer eigener wahrer guter Lehrer seid, werdet ihr in einem Erwachen den Buddha kennenlernen. Wenn ihr, euch auf eure eigene Natur verlassend, mit Weisheit Licht ins Dunkle bringt, und Innen und Außen klar macht, dann werdet ihr euren eigenen ursprünglichen Geist kennen." (aus Sektion 31 der englischen Yampolsky-Übersetzung des Plattform-Sutra von Hui-neng)
harrymcmartin:
Hallo aus Nordzypern.
Wie Du weißt, hechelte ich erst kürzlich noch einem Lehrer hinterher. Denn auch ich hatte irgendwo gelesen ohne Lehrer kein Zen. Aber das ist so ähnlich wie die Sache mit der Henne und dem Ei. Also vielleicht nur Ansichtssache.
Und außerdem: Die einen konnten nicht, weil ich glaube nicht mit denen zu können, ein anderer wollte nicht. Aus gutem Grund, nehme ich an. ...und wenn ich einen neunzigjährigen Weisen im Dharma belehren kann, werde ich das demütig tun.
Auch ein guter Satz.
Mittlerweile gurke ich weiter mit mir herum - wie früher auch - und fühle mich nicht schlecht dabei. Halt ich es doch mit dem verehrten Bankei und wenn man sich bei dem aufgehoben fühlt, nimmt man es eigentlich mit allem und allen auf, gleich wie groß deren Wissensvorsprung zu sein scheint. Schließlich, hat man Bankei richtig verstanden, versteht man alles andere auch, da es letztlich im Verstehen keine Unterscheidung gibt.
Und der Bankei hat sich ja auch mit sich selbst lang genug herumgequält.
Nur, ich habe den dicken schwarzen Brocken noch nicht an die Wand vor mir gespuckt. Obwohl, manches mal glaube ich, einen dünnen Faden herunterlaufen zu sehen.
Herzlichst Heinz
ich nehme zuflucht zur sangha und bin dankbar für meine unsichtbaren und sichtbaren lehrer der vergangenheit, den buddhas, bodhisattvas und mahasatvas, meinen gegenwärtigen lehrerInnen, für alle meine sichtbaren und unsichtbaren schwestern und brüder und für alle wesen, den blumen und gräsern, der luft und dem wasser, den tieren und den steinen, die mit mir üben und in deren gemeinschaft ich lernen und leben darf.
Andreas