Hallo Ralf,
Du hast hier vor einiger Zeit mal nach dem alternativen Text zum zehnten Ochsenbild gefragt. Tut mir leid dass es so lang gedauert hat, ich musste selbst mehrmals bei meiner damaligen Quelle rückfragen und habe jetzt erst eine - offenbar fehlerhafte - Rückmeldung bekommen: der stamme aus 'Piron: Die neun Stadien der meditativen Stabilisierung nach Asanga und Maitreya', in U&W 34. Dort habe ich zwar die Bilder gefunden, die Stelle aber vergeblich gesucht - doch etwas Ähnliches steht in der klassischen deutschen Ausgabe der Ochsenbilder (Ohtsu; Neske 1958). Dort lautet das Vorwort zum zehnten Bild:
"Die Reisigpforte ist fest verschlossen, und selbst der weiseste Heilige kann ihn nicht sehen. Er hat sein gelichtetes Wesen schon tief vergraben und erlaubt sich, von den befahrenen Geleisen der altehrwürdigen Weisen sich abzuwenden. Bald kommt er mit einem ausgehöhlten Kürbis herein auf den Markt, bald kehrt er mit einem Stab in seine Hütte zurück. Wie es ihm gefällt, besucht er die Weinkneipen und Fischbuden, um die betrunkenen Menschen zu sich selbst erwachen zu lassen."
Vor ein paar Jahren hatte ich einmal Kontakt mit einer Studentin, die an der Hanazono University eine Diss. über die Ochsenbilder machte - evtl. lässt sich dort noch etwas eruieren, wenn's von Interesse ist.
gassHo ()
Wolfgang
Ich bin mir nicht sicher, ob sich ein Zen-Meister 'damit auskennt' (wenn damit ein klarer und eindeutiger Befund 'Deines Zustandes' gemeint ist). Nachdem Du nicht wie Heinz in Nordzypern lebst, würde ich Ralf beipflichten - schau' Dir Lehrer in näherer und fernerer Umgebung an - und leg' Deine Erfahrung dabei nicht zu den Akten. Die ist für Dich wohl lebendiger und aussagekräftiger als das, was Dir jemand sagt, der Dich noch nie gesehen hat. Der Empfehlung von Bankei und Huang-po kann ich mich nur anschließen, möchte Dir aber auch einen Bankei-Text ans Herz legen, der in dem deutschen Buch nicht vorkommt: das Honshin-no-uta findest Du unter 'Texte' in http://www.zenforum.de
Was den Meister angeht - ich habe erst heute einer Freundin in einer US-mail-list geschrieben: 'Ein Meister ist ein Meister; aber kein Meister ist ein Meister für jede/n.'
Mir geht's da nicht unähnlich wie Heinz - ich habe zwar einige Meister kennen und schätzen gelernt, aber 'meinen' habe ich nicht gefunden dabei.
gassHo ()
Wolfgang