Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklärst du dich mit dem Einsatz von Cookies einverstanden. Weitere Informationen
Layman_Ho:
Hm - ich seh's ähnlich wie Unsui - m.E. geht's beim Zen um's Loslassen, und nicht um's Festhalten (bzw. Erinnern). Man kann einer Schlange allerlei schöne, interessante und geheimnisvolle Beine anmontieren - ob sie damit besser vorankommt, ist fraglich... ;)
Ein Teilnehmer in zenforum.de ist ehemaliger Vertreter von DZ - vermutlich kann er was sagen zum konkreten Verfahren. Was mich dort immer gestört hat war, daß 'der Meister' heftig abgelehnt, aber Zenmar hintenrum wieder neu zu einem aufgebaut wurde :?
Layman_Ho:
Muß ich mir merken! ;)
Erinnert mich an Morgernstern:
Ein blonder Korke spiegelt sich
in einem Lacktablett.
Allein, er säh sich selber nicht,
selbst wenn er Augen hätt.
Dies macht, dieweil er senkrecht steigt
zu seinem Spiegelbild.
Wenn man ihn aber seitwärts neigt,
zerfällt, was oben gilt.
O Mensch, gesetzt, du spiegelst dich
im - sagen wir, im All -
und senkrecht -
wärest du dann nicht
ganz in demselben Fall?
"Wenn du mit dem Geist den Geist behandelst, wie kann dann große Verwirrung vermieden werden?" ;)
Andererseits - womit, wenn nicht mit einer Fiktion, kann man eine Fiktion behandeln?
Du sprichst mir aus der (nichtvorhandenen ;) Seele - gerade im Zen ist ja Humor bis zur (auch Selbst-)Verspottung durchaus ein pädagogisches Mittel zum Aufrütteln. Schade daß er in den letzten Jahrhunderten ein wenig eingeschlafen ist...
erst gestern hatte ich in einer australischen Liste geschrieben:
Im Ch'an gibt's eine Menge Humor, aber er ist ein wenig verlorengegangen in der Zwischenzeit (oder zumindest sorgfältiger verborgen). Ich fürchte, in den letzten 1000 Jahren gab's nur eine Handvoll großer Meister davon (Mein eigener alter Lehrer wurde manchmal 'der kleine Meister vom großen Spiegel' genannt :)
Layman_Ho:
Da war ich mir eben nicht so sicher - lebt Aitken Roshi in Hawaii oder auf Hawaii?
Wo Chao-chou genau liegt, weiß ich nicht auswendig - aber im Wasser liegt's nicht; dafür existiert's jedoch wirklich -
Ost-Tor, West-Tor, Nord-Tor, Süd-Tor.
...eine Flucht von stolzen Toren...
Layman_Ho:
Diese Interpretation kenne ich zwar, aber nachdem er erst als 90jähriger zu Amt und Würden kam, dürfte er bei der bewußten Geschichte wohl schon ziemlich jenseits von gut und böse gewesen sein...
(Er wohnte in Chao-chou und nicht in P'eng-lai ;)
Layman_Ho:
Also mit der Karma-Mechanik bin ich nicht so vertraut, um das bestätigen oder bezweifeln zu können, und die Einsgerichtetheit und karmische Reinheit der Motivation in dieser Situation ist (zumindest bei mir ;) auch manchmal fraglich, aber wenn ich an die Geschichte von Bobo Roshi denke, dann scheint mir dieser Ansatz doch irgendwie nachdenkenswert. Wetering erwähnt sie, ich glaube im 'Leeren Spiegel'
Ein Mönch hatte es nach 20 Jahren im Kloster zum Jikijitsu und Mönchsältesten gebracht, der letzte Durchbruch war ihm jedoch trotz aller Anstrengung nie gelungen. Da beschloß er seine Bemühungen aufzugeben und ins Weltleben zurückzukehren.
Er ging einfach aus dem Kloster hinaus und kam nach einiger Zeit ins Weidenviertel, wo ihm eine der dortigen Damen ein verlockendes Angebot machte. Er ging mit ihr aufs Zimmer und - nun ja, 'bobo' ist ein japanisches 'four-letter-word'.
Der bei dieser Gelegenheit erzielte Höhepunkt war sozusagen ein doppelter - in diesem Augenblick überkam ihn die Große Einsicht. Er kehrte nicht mehr ins Kloster zurück, sondern begründete in einem Keller der Stadt ein eigenes Zen-Zentrum, wo all das erlaubt war, was in traditionellen Klöstern zum umgehenden Rausschmiß geführt hätte. Und 'Bobo Roshi' wurde von anderen Zen-Meistern durchaus als gleichberechtigt anerkannt.
Wetering fragte dann den Erzähler, warum dieses Zentrum dann nicht total überlaufen sei, warum er selbst denn nicht dorthin gehe. Und der meinte: "Dort gibt es eben nur andere Regeln, und in seiner Weise ist Bobo Roshi zumindest genauso streng wie jeder andere Meister..."
wenn Dir Schach nicht so viel gibt und Du gern mit ca. gleichstarken Partnern spielst, versuch's mal mit Go - da gibt's handicaps zum Ausgleich der Spielstärke, und es ist zumindest so anspruchsvoll wie Schach (und mir gefällt's viel besser :)
Nur zeitintensiv ist es - ein paar Stunden mußt Du für eine Partie schon einplanen...
Doch dem Wesen von Zen kommt man wohl auch auf diesem Weg näher (vielleicht mit etwas weniger Gefühlsüberschwang ;) - eine liebe Freundin hat's einmal so ausgedrückt: Loving-kindness, compassionate presence... (Was da alles mitschwingt, ist schlecht zu übersetzen)
das Zitat von Nichiren war mir auch neu, muß ich mir merken ;)
Ja, dieses Sektierertum entspricht sicher nicht dem Buddhismus oder allgemein dem ostasiatischen Zugang - dafür ist es bei uns im Westen umso verbreiteter, und hier leider auch im Buddhismus recht häufig zu finden. Man braucht gar nicht die lustvoll konkurrierenden Alleinseligmacher in der Newsgroup zu strapazieren - auch im Zen gibt's das immer wieder, die 'Zen-Krankheit' "Ich, oder zumindest mein Meister, meine Tradition, meine Geistigkeit, ist allein das Gelbe vom Ei; oder jedenfalls viiiel besser als du, oder deine!"
In der Buddhismusliste hab' ich ja schon das Beispiel gebracht von dem 'Meister, der in Japan alle anderen in die Tasche steckt' - und als ich dann einen Freund in Japan fragte, meinte der nach einigem Nachdenken: "Ach ja, das ist ein ganz normaler Roshi, nur seine deutschen Schüler sind etwas extrem..." ;)
auf die Schnelle fallen mir ein paar Adressen ein, die Dir (nach Deinem Profil) evtl. gefallen könnten und auch nicht allzu weit weg sind. Da Du aber ebenfalls in Innsbruck wohnst, könnten wir uns ja auch mal zusammensetzen.
Ja, ich habe gerade heute an das 'Felsentor' geschrieben, weil eine Freundin ganz was Ähnliches sucht.
Ich schau' hier nicht mehr so viel 'rein wie früher; daß Du besonders 'kritisiert und zerrissen' würdest, wäre mir eigentlich nicht aufgefallen - aber vielleicht liegt es auch daran, daß Du selbst Dich besonders sicher und 'unverwundbar' darstellst?
Extrem-sein und In-Frage-stellen sind - zumindest in einer Diskussion - wichtige Dinge, und Satire kann ein wertvolles Werkzeug sein. Aber sie müssen auch als solche erkannte werden, und Deine Texte sind (wenigstens für mich) manchmal recht schwer verständlich.
An Deinem Hier-sein liegt es m.E. nicht - wer sollte dagegen Einwände haben? (Als 'beherrschend' habe zumindest ich Dich nicht wahrgenommen :)
Wenn Du dieses Forum magst - warum stellst Du Dir dann die Frage, ob es unterstützungs- und erhaltenswürdig ist? Fragen an das Leben haben wir vermutlich alle; ob sie hier beantwortet werden (können) ist eine andere Frage - aber auch wenn es nicht so ist, ist dieses Forum ja nicht nutzlos...
daß die Lehre in manchem nicht so neu ist, daß der alte Shakyamuni auch so einiges abgekupfert hat, das darfst Du aber keinem Buddhisten erzählen!
Also nach der Tradition gibt's das nur alle paar Millionen Jahre einmal (wenn überhaupt... ;)
Daß manche 'die Klappe gehalten' haben, das gibt's allerdings auch in der Tradition - die pratyeka- Buddhas, die aber von manchen Zen-Meistern recht scheel angesehen werden...
Wenn Du unter 'richtig, so wie es ist' was anderes verstehst als andere Leute, dann solltest Du das aber gleich erklären, und nicht erst auf Rückfrage - mit 'nicht bewerten' bin ich gern einverstanden. Wenn ich aber nicht bewerte, ist denn dann 'alles richtig'? Ist das nicht auch eine Bewertung?
Layman_Ho:
Nun, wenn alles genau so richtig ist, wie es nunmal ist, wozu mußte er dann eine neue Lehre anfangen? Für Depressionen oder neue Technologien hätte er aber wohl wirklich kaum einen Platz gesehen...
Nur rein praktisch hätte er vermutlich der Sache einen Riegel vorgeschoben - bei tiefsinnigen Gespräche mit Abermilliarden von Anhängern aus Tausenden von Jahren in der Zukunft hätte er wenig Zeit gehabt, in seiner eigenen Zeit das Dharma zu verbreiten (aber vielleicht hätten ein paar tausend geklonte Buddhas mithelfen können... ;)
Ja, würde mich auch freuen - schreib mir noch den genauen Termin. Von 15. - 18. mache ich vermutlich ein Kurzretreat mit ein paar FreundInnen auf irgendeiner Berghütte.
Und bis August bin ich hoffentlich schon halbwegs eingerichtet ;)
ja, ich war etwas im Zweifel, hielt es aber für unwesentlich. Und schnell - da hast Du recht, bei mir z.Z. besonders - große Änderungen...
Hm - Retreat - das obligate BergRetreat werde ich dieses Jahr wohl ausfallen lassen müssen; evtl. wären ein oder zwei Kurzretreats über verlängerte Wochenenden drin - ist aber wohl wenig rentabel, dafür von HH nach Tirol zu anzureisen ;)
Aber wenn Du mal hier sein solltest, kannst Du jederzeit bei mir Station machen - ich habe ab Juni eine neue Wohnung.
ja, ich war letztes Jahr einmal dort, als Nakagawa Roshi gemeinsam mit Marcel Geisser (vom Haus Tao) ein Kurzretreat anbot. Ich kenne beide von früher.
lädst Du uns armen gaijin da nicht ein bisschen viel auf? ;) Wer unter uns könnte von irgendeiner Verwirklichung sprechen, in welchem Rang auch immer, und sie dann mit einer anderen vergleichen, ob ihre Früchte höher- oder minderwertig sind? Und hört sich Hakuin nicht ebenfalls ein ganz klein wenig nach 'Höhle der Selbstgefälligkeit' an?
Was mich aber persönlich sehr interessieren würde: Der Satz "Oben kein Ziegelscherben, gegen den Regen zu schützen; unten kein Zollbreit Boden, Halt darauf zu finden" ist mir schon oft begegnet und sehr zentral; ich konnte ihn aber bisher nicht recht zuordnen. Auch ein japanischer Roshi, den ich deswegen fragte, konnte mir keine Antwort geben. Gibt Hakuin oder der Herausgeber irgendeine Quelle dafür an?
Ein Teilnehmer in zenforum.de ist ehemaliger Vertreter von DZ - vermutlich kann er was sagen zum konkreten Verfahren. Was mich dort immer gestört hat war, daß 'der Meister' heftig abgelehnt, aber Zenmar hintenrum wieder neu zu einem aufgebaut wurde :?
() Ho