Hallo Zennies,
ich beschäftige mich z. Z. mit dem sogenannten Bösen.
Die Psychoanalyse sagt, es ist im Menschen veranlagt (Aggressionstrieb & Todestrieb). Die Verhaltensforschung nach Konrad Lorenz, spricht ebenfals von einer Veranlagung.
Im Gegensatz dazu steht der Behaviorismus und die Milieutheorie, beide behaupten das sogennante Böse ist Außen, also im sozialen Umfeld und es wird somit erlernt.
Das christliche Paradigma brauche ich nicht näher zu erwähnen.
Mir gefällt was Shakespeare zu diesem Thema sagte:"Nichts ist gut oder böse, erst das Denken macht es dazu." Das klingt sehr "zennistisch", oder?
Was haben die großen Gestalten des Zen zu dem Thema gesagt?
Viele Grüße
Um etwas auszuschweifen: Der derzeitige Amerika-Taliban-Konflikt etwa beruht beiderseits unter anderem auf einem Nicht-Erkennen der Tatsache, dass man dem anderen schadet - und damit letztendlich sich selbst. Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung gibt es eben keine Berechtigung für einen Akt der Rache, der Reaktion, die wiederum zu einer Re-Reaktion führt usw. Dennoch befindet sich die halbe Welt in einem Taumel der Gut-Böse-Polarisierung, mal von der einen, dann von der anderen Seite. Und so gibt es "zivilisierte" Menschen, die, wie die Schriftstellerin Loy so treffend formulierte, Krieg dem Frieden und Frieden dem Krieg gleichsetzen. Was ist gut, was ist böse? Und wie relativ, wie beliebig sind diese Denkkategorien - vor allem, wenn sie als derart allgemeine Projektionen verwendet werden, die ganze Menschenmassen in den Bann ziehen, ohne Rücksicht auf die individuelle Frage nach gut und böse?
Gruß,
Ken