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Überzeugung: Zen
Hobbies: Trap-Schießen, Belletristik, Ölmalerei.
Ein englischer Freund sah ein Ölbild von mir (gezeichnet mit HM=Abkürzung meiner beiden Vornamen) und meinte: Oh a scotish painter, Harry McMartin. Seither mein Nickname.
Ralf54:
Hallo Heinz,
ohne jetzt die Diskussion auf den Sinn/Unsinn theoretischer Analysen und den des Studiums der Schriften ausdehnen zu wollen (das wäre vielleicht einen eigenen Thread wert), nur eine kleine Anmerkung:
Theoretisieren ist, wie wenn man seinem Hund einen Gummiknochen gibt. Er ernährt ihn nicht, aber er stärkt sein Gebiss.
Freundliche Grüße,
Ralf
harrymcmartin:
Ich könnte mich fast an Euren Beiträgen zu diesem Thema begeistern. So viele gescheite Gedanken zu dem, was das EINE sein soll. Das was sich nicht unterscheiden soll voneinander. Und doch bleibt man verwirrt zurück.
Von meinem Verständnis her vermeide ich gerade dieses theoretisieren um Begriffe. Und komme mir dadurch selbst manchesmal etwas naiv vor.
Aber ausgehend von Kernsätzen wie NICHTS UNTERSCHEIDET SICH oder ALLE DINGE SIND VOLLKOMMEN GELÖST IM GEIST DES UNGEBORENEN oder ALLE ERSCHEINUNGSFORMEN SIND LEER erscheint mir ein Nachgrübeln über die Möglichkeiten und Folgen von Klammern, Ausklammern, Yin und Yang irgendwie (für mich) Zeitverschwendung, vielleicht weil ich nicht mehr so viel Zeit habe.
Und doch, man lässt sich darauf ein und versucht zu erklären, was doch nicht zu erklären ist. Deutet was nicht deutbar erscheint wodurch jeder nach seinem Verständnis sich weiter vortastet.
Nach dem meinigen ist alles, also Freude, Leid, Glück und Unglück usw. durch dieses Leben, diese Inkarnation, bedingt, mit all ihren Begleitumständen. Wir unterliegen immerwährend unseren verblendeten Ansichten, seien diese glücklich oder leidvoll. Sie bleiben Verblendungen, deren Ursachen Anhaftungen sind. Ständig möchten wir als Menschen mehr oder anderes an Gegenständen aber auch an Deutungen und Wissen und klammern dadurch verstärkt, obgleich wir doch den Weg des Nichtanklammerns, des Nichtanhaftens und damit die Erleuchtungserfahrung suchen. Ständig taucht irgendwo ein neuer Meister auf, der flugs publiziert und all das, was bisher in klaren Worten von den Alten gesagt war, auf den ganz aktuellen Stand (seines Horizonts) bringt und im günstigsten Fall, das Althergebrachte mit neuen Worten wiederholt, wodurch allerdings keine Verkrustung eintritt.
Wenn in letzter Konsequenz alle Erscheinungsformen aber leer sind, wovon wir nach der buddhistischen Lehre auszugehen haben, ist aber das Wollen und Deuten ein müßiges, überflüssiges Unterfangen, das nichts enthält was wünschenswert wäre. Einen Körper zu haben, zu leben, das Leben als solches mit seinen ständig vorhandenen und neu aufkeimenden Begierden, die das wahrhaftige Erkennen und Erfühlen blockieren, das dürfte mit Leiden gemeint sein, wenn von LEBEN IST LEIDEN gesprochen wird.
Ich schaue dem mir zugelaufenen kleinen Hund in die Augen und versuche zu erfühlen nicht zu verstehen oder zu denken dass wir von einem Geist sind, letztlich ohne Unterscheidung. Indem ich ihm helfe, helfe ich auch mir, dabei wissend, dass ich nicht alle Wesen durchfüttern kann. Wir sind von gleicher Natur, gleichem Geist. Unser Geist ist Buddha und so lange wir das nicht wahrhaftig erleben, leiden wir, haften an und werden wieder geboren und wieder und immer wieder und ist das nicht Leiden? Und doch sind Leiden und Nirvana, so gegensätzlich auf den ersten Blick, nicht unterschiedlich, sind doch beide, ihrer Substanz nach, leer.
Und wieder wurden viele Worte verloren, obgleich das letzte Argument, die letzte Wahrheit sich jenseits von Worten verbirgt oder manchen auch zeigt.
Herzliche Grüße Heinz
Pilger-Ho:
Mit Gärtnerzunge gesprochen:
Je mehr Blüten ein Kirschbaum hat, desto weniger trägt er.
Oder:
Je größer die Blüte, desto kleiner die Frucht.
Erfahrungen aus der Todesnähe sind auch kein Garant für ein ... Leben.
Andreas
Ralf54:
Hallo Heinz,
ich bin mir ziemlich sicher, dass Ioua/YHWH nicht das letzte Profil war bzw. ist, dass uns Helmut 'ich bin' Lange präsentiert.
Wer weiss, wenn wir lange genug warten, dann unterhalten sich hier irgendwann nur noch diverse Profile von Helmut Lange miteinander. Ob das dann noch jemand lesen mag, ist eine andere Frage.
Freundliche Grüße,
Ralf
harrymcmartin:
Ei Helmut. Warum sagst Du nicht gleich, daß Du es bist. Das mit den Nahtod-Erfahrungen ist ein gewagtes Ding. Und daß alle Antworten - wohl außer Deiner Meinung - garantiert nicht von Wissen geprägt sind, ist direkt putzig. Und da ich zu den Nichtwissenden zähle, zitiere ich einen, der es zweifelsfrei drauf hat:
"So lange man seinen eigenen Geist nicht kennt, ist das Hersagen von noch so viel Prosa nutzlos."
Und dem ist nichts - jedenfalls von mir - noch hinzu zu fügen.
Und wenn Du wieder mal loslegst. Bitte sag, daß Du es bist und nicht irgend ein Huahua, denn man wiederholt sich schließlich nicht gerne mit seinen von Unwissenheit geprägten Äußerungen gegenüber einem, der es halt schon drauf hat.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo mein scheuer namensloser Freund.
Die Frage ist, verstehst Du die Antworten?
Unter dem von Dir angeregten "Was ist Zen" hast Du teilweise schon Antworten erhalten, nach denen Du suchst.
Um mit Huang Po zu sprechen - und das sollte genügen, denn hast Du das verstanden, verstehst Du alles:
"Was ihr behalten sollt sind folgende Ermahnungen: Lernt, völlig unempfänglich zu sein für Empfindungen, die aus äußeren Formen entstehen, und reinigt Euren Körper dadurch von der Empfänglichkeit für Äußerlichkeiten.
Lernt alle Unterscheidungen zwischen diesem und jenem, die aus Euren Empfindungen entstehen, keine Beachtung zu schenken und reinigt Eure Körper dadurch von unnötigen Unterscheidungen zwischen einer Erscheinung und einer anderen.
Seid besonders bedacht, Euch aller Unterscheidungen in angenehme und unangenehme Empfindungen zu enthalten, und reinigt Eure Körper dadurch von nutzlosen Unterscheidungen.
Vermeidet es, Euch über irgend etwas Gedanken zu machen, und reinigt dadurch Euren Körper von begrifflichem Denken."
Mache Dich also ganz einfach frei von Denken, von Thesen, vom Sinnieren über Existenz oder Nichtexistenz, höchstes Wissen oder höchste Weißheit, frei von Hindernissen, über die Du hinaus gehen willst. Der Buddha-Geist ist frei wie der Mars, der in der Leere absichtslos herumhängt.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Also nochmal. Sinn sehe ich als Möglichkeit. Als Chance. Und ist dann nicht der Sinn des Lebens die Chance, aus dem Rad der Wiedergeburt auszubrechen? Ist diese Meinung so blöd?
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Lieber Helmut.
Du bist kein kleiner Dummer. Und Du bist sicherlich ein Gefühlsmensch. Doch bedenke, daß Gefühle nur aus Deiner Voreingenommenheit für Dich selbst entspringen. Zwanzig Jahre Sitzen hat nichts zu tun mit einer Minute im Geist des Ungeborenen zu sein. Da gibt es weder Fortschritt noch Rückschritt, noch hat dies irgend eine Bedeutung. Sei jenseits von unterscheidenden Überlegungen. Lösen von selbstsüchtigem Denken, das einem in Rage geraten läßt, ist ein erstrebenswertes Tun.
Und glaube ja nicht, daß ich hier mit erhobenem Zeigefinger verbal einherschreite. Fiel mir nur so spontan ein, als ich Deine Zeilen las, und spontan äußere ich mich halt zu gerne.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo Thomas. Natürlich wird jeder Dir hier in gewissem Umfange zustimmen. Buddhismus ist einfach. Und wäre er kompliziert? Alles was kompliziert ist, kann man auch einfach ausdrücken. Sonne ist Sonne und Mond ist Mond und Sonne ist Mond und Mond ist Sonne. Gleich und doch verschieden. Das Verflixte liegt im einfachen. Und das kannn dann zum Problem werden. Kompliziert oder einfach ausgedrückt. Es ist nicht leicht.
Herzliche Grüße Heinz
Ambrella:
Das Problem mit dem Glauben ist, das ihr euch beide anscheinend im Glauben an eure Position ja schonmal einig seid !
Das zeigt für mich mal wieder, daß man mit gegensätzlichen Standpunkten sehr wohl das selbe aussagen kann, von einem gewissen Standpunkt aus gesehn natürlich.
was meinen Beitrag betrifft, habe ich bewußt manches zugespitzt - mir ging es einfach darum, inwieweit ich mich meiner Verantwortung entziehen könnte, indem ich die Lebenssituation einer anderen Person auf ihr Karma schiebe. Ähnlich wie beim Schicksal bliebe die Person sich selbst überlassen (Austausch des Begriffs Schicksal durch Karma).
Deine Ansicht, dass die Entscheidungsfreiheit erhalten bleibt, teile ich vollkommen.
Zum Thema Karma stellt sich mir konkret die Frage, ob ich mir Karma linear (als Ursache-Wirkungs-Kette) oder sozusagen organischer als Netz, als Matrix vorstelle. Ein konkretes Beispiel für Letzteres: Man nehme eine Schale mit Wasser und tauche zwei Finger hinein. Die sich ringförmig nach allen Richtungen ausbreitenden, einander überkreuzenden Wellen stehen für die Handlungen zweier Wesen in Zeit und Raum. Dieses Modell müßte man sich nun unendlich vergrößert mit unzähligen Wellen erzeugenden Wesen vorstellen.
Dann wäre da nur noch die Frage, wofür das Wasser steht...
Gut, ich bekenne, ich bin ein Schlingel, aber ein bisweilen lernfähiger. Inwiefern bin ich denn "erkannt"? Würd' mich echt interessieren.
Was die Diskussion um "beginnendes Leben" betrifft, so sehe ich schon einen Unterschied zwischen embryonalen Zellen (die bereits den Lebenskeim enthalten) und bloßen Samenzellen. Sicher, embryonale Zellen sind so noch nicht lebensfähig, aber wenn du dich erinnerst, sprach ich von der individuellen Chance auf Leben, einem individuellen Potenzial. Diese beginnt für mich mit dem Moment der Befruchtung. Und da stellt sich für mich die Frage, ob man diese jeweils einmalige Chance (so minimal sie auch sein mag) vernichten darf. Vertretbar ist m.E. die Weiterentwicklung der alternativen Methode, in der jeweils nur eine geringe Anzahl an embryonalen Zellen extrahiert wird und der potenziell lebensfähige Keim nicht vernichtet wird. Solchermaßen extrahierte Zellen könnten ruhig für die Forschung und für etwaige Therapien eingesetzt werden.
Glauben,
Dieser glaube An Etwas
der glaube an etwas das größer ist als
man selbst ,das alles umfasst und das einen seine wahre Größe erkennen läßt !
Dieser Glaube,glaube ich gibt einem die kraft
sein/unser Leben zu leben SO wie es gerade IST.
Gruß
Roland
harrymcmartin:
Moin Ralf.
Aus meiner einfachen Sicht:
Das mit den Göttern. Jede Zeit hatte und wird zukünftig ihren Gott oder ihre Götter haben. Jedesmal sind die Gläubigen von deren Allmacht überzeugt. Im Rückblick erkennen wir, daß jedenfalls die bisherigen Götter allesamt Versager waren. Auch wenn man sich bis zum Er steigert. Was ist Er wenn es ein Gott ist? Siehe vorstehend.
Im Buddhismus werden auch Gottheiten oder Gotteszustände erwähnt. Aber eben als das was sie sind. Ein Zustand. Eine Inkarnation. Und das wars dann auch schon. Das leuchtet mir einfach mehr ein, als an irgend einen dieser Uhus zu glauben. Wenn einer sagt, glaube das, sei mißtrauisch und glaube erst mal nicht. Erfühle, erkenne selbst.
Herzliche Grüße
Heinz
harrymcmartin:
Hallo Felix. Alles Vorstehende ist richtig. Aber vielleicht hilft Dir auch das Nachstehende etwas weiter:
ZEN ist:
Eine Abkürzung des japanischen Wortes zenna, das die Übertraung des Sanskritwortes dhyana, bzw. des chinesischen ch´an oder ch´anna bedeutet und den Vorgang der Konzentration und Versunkenheit bezeichnet, durch welchen der Sinn beruhigt und zu geschlossener Sammlung gebracht wird. Als Sekte des Mahayana-Buddhismus ist Zen eine Religion, deren Lehren und Praktiken darauf gerichtet sind, zur Selbst-Wesensschau hinzulenken, also zu Satori zu führen, wie es Shakyamuni Buddha selber nach äußerst anstrengender Selbst-Schulung unter dem Bo-Baum erlebte. Die Zen-Sekte umfasst drei Sekten: Soto, Rinzai und Obaku.
Entnommen aus Wort- und Begriffserklärungen. Die Drei Pfeiler des Zen. Herausgeber Philip Kapleau. O.W. Barth Verlag.
Wenn Du Dich für Zen-Buddhismus interessierst, lies dieses Buch. Es ist sehr verständlich geschrieben und gibt einen guten Einblick in die Praxis des Zen. Aber vorsicht. Ruck-Zuck bist Du infiziert.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo Ralf, Helmut, Anicca, Ken und Gernot.
Ich setze auf per 4.2., 18:07.. Vegetarier: Ich habe das schon zweimal jeweils ein Jahr lang durchgezogen. Zwar mit tierischen Produkten, aber kein Fleisch. Es sind die üblen Begierden, die einem dann doch immer wieder scheitern lassen (nach ner ordinär fettigen Wurst z.B., widerlich) oder auch die besorgten Fragen von Geschäftspartnern u.ä., ob man krank sei und so. Man ist insoweit falsch angefüttert worden. Aber wir sollten es einfach lassen können, auch wenn wir dann ständig relativ aufwendig kochen müssen (was Dir Helmut dann ja leicht fällt) und immerzu Hunger haben, weder Eier noch Käse auch nur ansehen können, alldieweil man das Zeugs zu oft in sich reinstopfte, den Salatteller im Restaurant am liebsten dem Kellner hinterherschmeißen würde. Zur Zeit essen wir, meine Frau und ich, nahezu ausschließlich Geflügelprodukte, hin und wieder Fisch. Und ich schäme mich wirklich dafür.
Aber wie Ralf so zutreffend ausführte, kann man sich mit der raffinierten tibetanischen Methode helfen und sagen, ich töte ja nicht selbst. Wenn die anderen das auf sich laden wollen, bitte. Ich kann mich noch erinnern, wie total verwirrt ich war, als ich las, dass der Dalai Lama Fleisch isst, zumindest hin und wieder und wie man damals entschuldigend schrieb, aus gesundheitlichen Gründen. Na ja.
Und ich stimme Helmut uneingeschränkt zu. Die Fleischfresserei ist schlicht die Folge von Tiermord und wir zahlen für die Mörder. (Übrigens habe ich mein ganzes Leben lang trotz der unzähligen, teilweise im hohen Leistungsbereich, ausgeübten Sportarten immer leichtes und heutzutage etwas zu viel Übergewicht mit mir rumgeschleppt. Und in den fleischlosen Zeiten nicht ein Gramm abgenommen. Wirklich.) Der dickste Fehler, die Menschen stopfen ihre Kinder oft trotz besseren Wissens mit dem gleichen Dreck voll, dem sie selbst ihre immer häufiger festzustellenden Gesundheitsschwächen zu verdanken haben. Schande über uns alle.
Buddhageist ist. Überall und in allem, und zu jeder Zeit. Er ist, war und wird immer sein.... Genau so einfach ist es und so erkenne ich es. Und natürlich ist deshalb die Geburt im Reagenzglas Karma. Aber Karma, lieber Ken, ist nach meiner Auffassung überhaupt nicht gleichzusetzen mit Schicksal. Schicksal ist unabwendbare Zukunft für mich, für Meyers Lexikon: 1) das, was dem Menschen widerfährt; 2) die Macht, die den Lebensweg des Menschen lenkt, urspr. ein Hochgott, z.B. Allah, bzw. die Funktion einer dem Hochgott unterstellten Gottheit, z.B. der grch. Moiren, der röm. Fortuna, der german. Nornen; 3) die vom `Weltgesetz´ bzw. der `Weltvernunft´ gestiftete Ordnung.
Karma hingegen bedeutet Aktion und Reaktion, den unaufhörlichen Vorgang von Ursache und Wirkung. Somit sind unser gegenwärtiges Leben und unsere Lebensumstände das Ergebnis vergangener Gedanken und Handlungen und gleichermaßen bilden unsere Handlungen in diesem Leben unsere zukünftige Daseinsform aus. Das Wort Karma wird auch auf schlechte Neigungen angewandt, die aus früherem falschem Handeln resultieren. Karma, das sich in diesem Leben auswirkt, ist also ein Rahmen, eine gestaltbare Vorgabe. Das wiederum bedeutet nicht, dass wir in diese Umstände, in die wir hineingeboren wurden, nicht gestalten könnten. Der Mensch, der in eine Familie von Mördern hineingeboren wird, muß nicht zwingend ebenfalls zum Mörder werden. Er hat die freie Entscheidung. Er kann im entscheidenden Moment sich für Ja oder Nein, Falsch oder Richtig, Böse oder Gut, entscheiden. (Weiter Fleisch fressen oder nicht krchknumpfkrchkrchschnauf). Also, die Einzelperson spielt doch die entscheidende Rolle (und gleich wie sie sich entscheidet, ist sie vom Buddhageist nicht getrennt, zu keiner Zeit. Sie lässt ihn lediglich wirken oder nicht).
Ken (wäre ich jetzt ein Meister) würde ich Dir einen Tritt verpassen. Du bist erkannt, Du Schlingel. (sehr wohlwollend gemeint, damit mir da kein Missverständnis aufkommt).
Die in der Forschung verwendeten Zellhaufen sind soweit ich das weiß für sich nicht lebensfähig. Für mich würde die Entnahme von Zellen dort aufhören müssen, wo man selbständiges, lebensfähiges Leben (ich hoffe, ich mache mich hier richtig verständlich) vernichtet, um an gleich welche Materialien heranzukommen. Alles andere kommt dem Onanieverbot des Vatikans nahe, weil dadurch Leben verschleudert wird.
Buddhageist im Reagenzglas ist natürlich ein Eye-Catcher. Hat ja auch gewirkt. Doch siehst Du Buddhageist letztlich in allem und um mit Bankei zu sprechen: Euer ungeborener Geist ist der Buddha-Geist selbst, und er kümmert sich nicht um Geburt und Tod. ... In diesem Ur-Geist ist auch nicht eine Spur von Verblendung. Ich versichere Euch: Nichts geht je aus ihm hervor. Es ist weder Freude noch Zorn in dem Geist, mit dem ihr geboren wurdet nur der Buddha-Geist mit seiner wunderbaren Weisheit, die alle Dinge erleuchtet.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, Gernot, kein Widerspruch zu Deinen Überlegungen. Natürlich muß der Buddhageist in uns erst freigelegt und erkannt werden, verschüttet wie er ist durch unsere Verblendungen. Und natürlich ist jeder für sich und jeder für die anderen in die Pflicht genommen, Verantwortung zu übernehmen. Gerade deshalb darf man Hilfen, die sich aus Wissenschaft und Forschung ergeben, nicht verweigern. Man muß die Möglichkeiten in die richtigen positiven Bahnen lenken und diejenigen fördern, die guten Willens sind (auch wenn Konzerne sich daran dumm und dämlich verdienen können).
Und, Helmut, natürlich bist Du verstrickt. Auch das Individuum Helmut ist ein Tropfen im großen Meer und damit von gleicher Substanz, nämlich Wasser, um bei diesem Bild zu bleiben. Natürlich bist Du meines Erachtens verwickelt in die Handlungen Deiner Schwester; das ist nicht deren Schicksal, sondern Deine freie Entscheidung gewesen, sich da einzumischen. Und was Du gemacht hast, hast Du nach reiflichem Überlegen, abgeklärt und zum Wohle der Betroffenen, gemacht. Da bin ich mir sicher. Daran ist auch absolut nichts Schlechtes. Übrigens, die richtige Antwort auf Hat der Hund Buddhageist unterscheidet sich in nichts von Alle Dinge sind vollkommen gelöst im Geist des Ungeborenen.
das ist, finde ich, ein wichtiger Punkt. Meiner Meinung kann diese oft verstandesmäßig gewonnene "Alles-ist-Eins"-Einsicht wirklich leicht zu einer Einstellung des, 'Was kümmert's mich?' oder 'Es ist ohnehin alles Buddha-Geist, was kann da schon falsch oder richtig sein?' führen. Meiner Meinung nach müssen wir diese Sicht in oder auf die Einheit rückstandslos hinter uns lassen, um ihr überhaupt entsprechen zu können. Buddha-Geist ist eben nicht der Buddha-Geist, den ich verstehe und dem ich verstehend gegenüber stehe, sondern er ergibt sich erst in unserem konkreten (Lebens)vollzug bzw. letztendlich dem Vollzug seiner selbst. Von daher sehe ich uns schon in die Pflicht genommen volle Verantwortung für und in unserem Handeln zu übernehmen in dem Maß, in dem es sich ergibt. Sorry, heute morgen hatte ich einen etwas präziseren Kommentar, der mir leider abhanden gekommen ist. Vielleicht ein Wink :-).
Zennist:
Hallo anicca, Heinz, Helmut und alle anderen,
mag ja sein, was ihr schreibt, doch wo bleibt die Antwort auf die ethische Frage, ob man den derzeitigen Entwicklungen ihren Lauf läßt? Ich meine, wenn man die Dinge einfach so mit dem Karma erklärt oder auch mit dem Buddha-Geist, wo bleibt dann die einzelne Person? Spielt sie überhaupt eine Rolle? Wie verhält sie sich konkret?
Ich bezweifle hier nicht Karma oder Buddha-Geist, aber so wirkt's, als ob man sich selbst aus der Schusslinie herausnimmt, indem man die Dinge mit den Dingen erklärt - eine Endlosschleife. Als ob man einfach den Begriff Schicksal durch den Begriff Karma/Buddha-Geist ersetzt. Ein überhöhtes Prinzip, dass die Bedeutung der einzelnen Person nichtig macht. Dann wär's allerdings Fatalismus: "Was kümmert's mich?"
Oder hab ich da was falsch verstanden? Wie seht ihr das?
anicca:
Buddhageist IST! Überall und in allem, und zu jeder Zeit. Er ist, war und wird immer SEIN. Er durchdringt alles und jede/s/n.
Das angesammelte Karma (aus dem hier und jetzt, und das aus vorhergegangenen Erscheinungsformenformen) ist für unsere Wiedergeburt verantwortlich. Folglich ist die Geburt im Reagenzglas folge unseres angesammelten Karmas.
Nihil fit sine causa (Nichts geschieht ohne Ursache)
harrymcmartin:
Hallo Euch.
Ha, bei guten 25 Grad (in der Sonne) und strahlend blauem Himmel. NRW mit 17 ist getopt (Kicher).
Richtig, Buddhageist ist oder alles ist Buddhageist.
Ich zitiere Bankei: Ich werde nicht versuchen, Euch den Buddha-Geist zu geben. Ihr habt ihn schon. Wo auch immer Ihr steht, dieser Ort ist der Buddha-Geist. --- Die Buddhas der Vergangenheit und die Menschen der Gegenwart sind von ein und derselben Substanz. Nichts trennt sie. --- Und das Zitat, das Grund gab zur Erregung: Der Mensch empfing den Buddha-Geist und nichts sonst bei seiner Geburt von seiner Mutter. Der ererbte Buddha-Geist ist ohne jeden Zweifel ungeboren und birgt eine wunderbar klare, erleuchtende Weisheit. Im Ungeborenen sind alle Dinge vollkommen gelöst.
Nun dürfen wir wohl annehmen, dass der liebe Bankei keine Vorstellungen von Genforschung hegte. Seine Aussage umfasst jedoch auch diese, denn folgen wir ihm sind alle Dinge Avollkommen gelöst im Geist des Ungeborenen. Und was er das Ungeborene nennt, ist der Buddha-Geist. So sagt er. Huang-Po lehrt uns, dass sich nichts unterscheidet und so unterscheidet sich die gebärende Mutter in letzter Konsequenz auch nicht von der labormäßigen Brutstätte. Ich verstehe das so, dass hier Bankei sagen will, dass das Neugeborene (das endproduzierte Laborgeborene) letztlich in diesem Moment nur im Besitz des Buddha-Geistes ist, was er bildlich gesprochen als von der Mutter empfangen bezeichnet.
Und dann kommt die Erklärung der Deutschen Buddhistischen Union. Die haut einem natürlich vom Hocker. Haben die bei der Katholischen Kirche abgeschrieben? Oder sind die nur genauso klerikal eingeengt? Die DBU spricht sich entschieden gegen alle Bestrebungen aus, den Menschen durch Maßnahmen der gezielten Züchtung und genetischen Selektion, des reproduktiven Klonens ... undsofort. Vor was haben die denn Angst? Zu jeder Zeit in der Menschheitsgeschichte war es der Wunsch der Menschen, ein tolles Kind zu haben, das gescheiteste, das schönste, das erfolgreichste, schlicht das beste aller Kinder. Und dafür haben Eltern auch gemacht was sie konnten, wenn sie konnten und entsprechend dem Wissensstand ihrer Zeit. Das beste Essen, die beste Medizin, die richtigen Zuwendungen, die optimalen Schulen usw. Mit den heutigen oder zukünftigen Möglichkeiten wird die Fortpflanzung im Labor all das bieten können. Ist es erstrebenswerter ein Kind mit dem Risiko aller möglichen Krankheiten im Bett oder im Kornfeld zu zeugen, als um das mal auf die Spitze zu treiben im Labor die genetischen Eigenschaften der Kinder festzulegen? Das ist Auswahl von Möglichkeiten, nicht Manipulation.
Ist es nicht gerade die ethische Verantwortung, die die DBU so platt strapaziert, die diesen Weg ebnen sollte? Lassen doch praktisch alle Frauen heutzutage eine Fruchtwasseruntersuchung vornehmen, um festzustellen, bestehen gesundheitliche Risiken oder nicht. Die Folge ist dann im ungünstigen Fall Abtreibung im dritten Monat. Was ist daran so anders? Im Gegenteil.
Fragt doch mal das Kind, ob es ihm lieber wäre, im Heuhaufen natürlich und angenommen krank produziert zu werden als gesund im Labor? Sowas hat doch nichts mit der Forderung nach Erfüllung aller Wünsche oder einem blinden Dogma des Helfens und Heilens zu tun. Auch das menschliche Leben wird in Zukunft nicht fehlerfrei, leidfrei, unsterblich und gänzlich beherrschbar, komme was da wolle. Leider. Und wäre es möglich, geschähe es im Geist des Ungeborenen, im Buddha-Geist. Die Verwirklichung der Buddhaschaft ist nicht abhängig von diesen Vorgaben.
Und an Leid Menschenskind - gibt es doch kein Mangel. Um mit Buddha zu sprechen: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden. Kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens sind Leiden. Das alles wird es weiter geben. Darauf hat eine natürliche Geburt oder eine im Labor keinen Einfluß, auch nicht, ob man ein paar Krankheiten im Vorfeld vermeiden oder später heilen kann. Und ein Trost den verpappten, pessimistischen Geistern der DBU, vielleicht kann ja das Gen für Weisheit und Mitgefühl separiert und befördert werden, wodurch es ein paar Hansels mehr geben wird, die sich für die buddhistische Denkweise folgerichtig interessieren werden.
Beinah gehts mir jetzt wie Gernot, Kennt Ihr das Gefühl... aber es wird nicht gelöscht.
Ach ja, Deine Vorstellung, Helmut, nur wenn ein Mensch über den Grund seines Seins stolpert, wird der Buddhageist für ihn Gegenstand des Denkens... hat was. Geht aber auch andersrum: Gedanken sind bereits meilenweit von der Wirklichkeit des Buddha-Geistes entfernt. Und, verzeih, mit Wer Gott sucht beleidigt Gott, weil er Gottes Allgegenwart nicht achtet, kann ich nichts anfangen. Ich kann keinen Gott und schon gar keinen personifizierten empfinden, überhaupt nichts damit anfangen. Sorry.
Natürlich ist der Babba auch beteiligt, Andreas. Im Kornfeld und im Reagenzglas. Wollen wir doch stark annehmen, gell!
Herzlichst Heinz
ohne jetzt die Diskussion auf den Sinn/Unsinn theoretischer Analysen und den des Studiums der Schriften ausdehnen zu wollen (das wäre vielleicht einen eigenen Thread wert), nur eine kleine Anmerkung:
Theoretisieren ist, wie wenn man seinem Hund einen Gummiknochen gibt. Er ernährt ihn nicht, aber er stärkt sein Gebiss.
Freundliche Grüße,
Ralf