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Überzeugung: Zen
Hobbies: Trap-Schießen, Belletristik, Ölmalerei.
Ein englischer Freund sah ein Ölbild von mir (gezeichnet mit HM=Abkürzung meiner beiden Vornamen) und meinte: Oh a scotish painter, Harry McMartin. Seither mein Nickname.
Ketelhohn:
Hallo Heinz,
in Gottes gnadenloser hand
kannst du mir den text schicken würde
mich schon intresieren.
oder mal hier ins forum stellen
wär doch bestimmt ganz intresant
was der rest hier dazu sagt
Gruß
Roland
Bruder-Ho:
Hallo Heinz,
das andere Extrem, daß einen der liebe Gott gnadenlos mit Schönem überhäuft, kommt auch vor, doch mir ist es dazwischen am liebsten. Vielleicht meint der Autor es auch so, daß der liebe Gott einen erst ordentlich an den Fels schlagen muß, bevor er bemerkt wird. Meine Idee dazu :o)
Andreas
Hallo zusammen. Ich las gerade eben "...in Gottes gnadenlos liebender Hand..." Jetzt stellt Euch das mal vor. Da steht so ein Gott rum, packt Dich an einer Deiner Extremitäten, klopft Dich gnadenlos liebend an einen Felsen und fragt Dich, ob Du seine liebende Hand nicht endlich spürst. Na ja, so sind sie halt, die Götter oder so ist er, DER GOTT. Der gnadenlos Liebende.
Danke. Lieber nicht.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo Gernot. Da ist tatsächlich nichts. Und wir sind alle wunderbar zeitlos verbunden miteinander. Alles ist Buddhageist. Folglich ist nichts außerhalb des Buddhageistes. Wenn Du um Dich herum blickst, siehst Du Formen, die aus dem Buddhageist heraus sind. Letztlich zu vernachlässigende Erscheinungen. Richte Dein Augenmerk auf Dein Bewußtsein und versuche die Unterscheidung von Erscheinungsformen und Bewußtsein zu durchdringen und aufzulösen. Verzichte auf mentale Filter und Dein Geistmagen zwingt Dich nicht mehr zu unterscheiden über geistiges Wohlbefinden und Übelkeit.
Ich zünde meine alte Pfeife wieder einmal an.
Am noch frühen Sonntagmorgen.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo Thomas. Nach meinem Verständnis: Das Ziel im Buddhismus ist letztendlich vollkommene Erleuchtung zu erfahren und damit das Rad der Wiedergeburt außer Gang zu setzen, wenn ich das einmal so vereinfacht ausdrücken darf. Die Lehre des Gautama ist nur eine Hilfestellung für die Gestaltung des Lebens allgemein und natürlich für die, die eben nicht wiedergeboren werden möchten, weil sie das Leben, die Anhaftungen an selbiges und die damit verbundenen karmischen Verknüpfungen, als die Ursache des angesprochenen Leidens erkennen, was das Leben ist, denn es endet mit dem Tod.
Gleichmut, wie von Anicca eingeworfen oder Achtsamkeit, gerichtet auf die eigenen Handlungen und das eigene Denken sind eben Mittel, um die Anhaftungen, die aus Gier, Emotionen und Verblendungen entstehen, zu vermeiden.
Warum soll ich mich nicht an schöne Dinge in der Vergangenheit erinnern oder auch mal in die Zukunft hinein träumen? Nur, man darf sich daran nicht berauschen, daran klammern ohne wieder loslassen zu können, sondern es als das sehen was es ist: Das eine Vergangenheit, eine Erinnerung halt, wenngleich hoffentlich eine schöne, die so nicht wiederkehren wird; das andere eine Wunschvorstellung, ein Traum, ein Fingerschnippen, ein Trugbild, ein Kopffilm ohne Bedeutung. Und deshalb eher hinderlich als fördernd.
Irgendwer sagte einmal so in etwa, dass der normale Mensch auf sein Umfeld blickt, während der Schüler des Weges seine Aufmerksamkeit auf sein Bewusstsein richtet.
Und wenn es einem gelingt, für kurze oder längere Zeit, den eigenen Geist zu entleeren, dann werden auch die Erscheinungen unserer Umwelt leer, verlieren an Bedeutung und reduzieren sich auf das was sie sind, nämlich vergängliche Erscheinungen oder Situationen.
Und das führt nicht etwa dazu, dass einem etwas fehlt. Im Gegenteil. Das bewusste Aufnehmen, das achtsame Erfahren und das leichte Gehenlassen, geben Dir das Erleben potenziert wieder, ohne, dass Du in dieser Erfahrung, in diesem Erleben aufgehst und Dich verlierst.
Und natürlich gibt es Schönheit und natürlich soll man das Schöne wahrnehmen, es beachten und sich darüber freuen. Nur wissen wir alle, dass auch das vergänglich ist und da mögen wir uns alle vergeblich an die alten schönen Erinnerungen klammern: es ist Vergangenheit und heute so nicht mehr vorhanden sondern eben anders oder gar nicht mehr.
Wie Bankei sagt: Dein Geist ist ursprünglich ungeboren, unsterblich und ohne Verblendung. Wenn Du das nicht erfasst, glaubst Du, Deine Gedanken besäßen Wirklichkeit, und so bleibst Du an Geburt und Tod im Lebensrad gebunden. Du musst Dir klarmachen, dass Deine Gedanken flüchtig und unwirklich sind.
Herzliche Grüße Heinz
HelmutLange:
Der Schleier heist Unwissenheit.
Unwissenheit ist nicht die letzte erkennbare Zweiheit (Leben- Tod) Erfahren.
Warum wirft Du den Schleier nicht ab?
Gruss
Helmut
Pilger-Ho:
Hi Ralf und Heinz,
Dank diesem lauen Lüftchens, das hier in Berlin weht, des Frühlingshimmels und Eurer Wünsche ist es überstanden. Noch ein wenig Schonung für die Knie und dann kann sie kommen: Die Kirschblüte :o)
Grüße
Andras
harrymcmartin:
Moin moin Andreas.
Heute morgen dürfte es Dir ja schon wieder besser gehen. Wenn dem nicht so ist, sei einfach krank. Leide, jammre, lamentiere, zeig Deiner Umwelt, daß Du Dich elend fühlst.
Ja, das kann wunderbar sein.
Früher nahm ich mir - so im November, wenn es regnerisch, trüb, einfach naßkalt war in Offenbach - meine "Novemberdepression". Das hielt so zwei drei Tage an. Ich litt genußvoll und quängelte so vor mich hin - und plötzlich: Die Wiederauferstehung. Topfit. Und ich hatte wieder Lust zu malochen etc.
Letzten November wollte sich keine depressive Stimmung einstellen. Das Wetter ist hier einfach zu gut (aktuell, gerade eben 18° im Schatten, in der Sonne so bei 22-23° geschätzt. Eine der Katzen schnurrt mir um die Füße, mein junger Hund kaut auf nem Stück Holz. Leiser Jazz (der ist möglich, alldieweil meine Frau noch schläft).
So - und jetzt sei gefällig neidisch und drück den Mist weg - oder genieße das Kribbeln in der Nase, den Druck in der Birne, das Kratzen im Hals.
Und scheiß auf Drogen.
Herzliche Grüße
Heinz
harrymcmartin:
Hallo Gernot.
Bitte versteht mich recht. Ich will nicht "den Dicken" markieren, wenn ich auf die Gefahren der "Vieldenkerei" verweise. Wie Ken sehr richtig anmerkt, bedarf es manches mal des Umwegs, der dann sogar der direktere Weg sein kann. Und hier soll ja gerade diskutiert und Meinung ausgestauscht werden. Ich möchte nur darauf verweisen, daß man sich auch verlieren kann in Wenn und Aber, in der Darlegung von Meister X und dem Wiederkäuen des Pseudomeisters Y. Buddhismus -nach meinem Verstehen - ist ganz einfach, grenzüberschreitend und doch schlicht personenbezogen. DEN KLEBER FÜR DAS ANHAFTEN VERDÜNNEN. Man kann es nicht besser ausdrücken.
Herzlichst Heinz
harrymcmartin:
Hallo Ken. Diese "Kernsätze" - so will ich sie einmal nennen - sind für mich die einfachste Weise, Verständnis zu entwickeln. Vielleicht weil ich einfach gestrickt bin (was ich hier nicht negativ verstanden wissen möchte). Und weil ich auch etwas vertrauensselig bin. Ich meine, wenn so einer wie ein Bankei oder Huang Po sich jahrelang abmühten, um zu einfachen Schlüssen zu kommen, hat das eine Bedeutung. Ich übernehme die einfachen Schlußfolgerungen und vollziehe nach - soweit mir das möglich ist. Sowas hat sich früher auch in meinem Berufsleben bewährt. Gut ist gut und schlecht ist schlecht. Das ist richtig und das ist falsch. Das kann jeder intuitiv erkennen - folglich, wenn man will - auch umsetzen. Mit solch schlichten Gedanken habe ich seitenweise Schriftsätze gefertigt und oft ist es gelungen, die Gegenseite mit solch einfacher Denkweise zu überzeugen, ob die wollten oder nicht. Alles was kompliziert ist, kann man einfach ausdrücken, oder man hat Schwierigkeiten mit dem eigenen Verständnis.
Weißt Du, ich kann schon nachvollziehen, daß manches mal ein Umweg für einen der direktere Pfad sein kann. Aber warum ein schlichtes Wort arrogant und abgehoben wirkt, weil es das Problem auf einen kurzen Nenner zu bringen in der Lage ist, bleibt mir unklar. Daß es "leer" ist, wäre optimal. Letztendlich sind das die Erscheinungsformen, mithin auch Worte, ohnedies.
Und den Zugang finde ich zu mir, zu dem "was bin ich" zu dem "was hört, was sieht, was riecht", um Deine Frage insoweit zu beantworten.
Herzlichst Heinz
Du hast durchaus Recht. Mir ist auch nicht ganz wohl bei soviel Geschreibe. Aber wenn man genau hinschaut, sind wie ich finde die beschriebenen Phänomene auch nicht befriedigend erklärt bzw. in Ihrer Erklärung zumindest widersprüchlich. Eine verstehbare bzw. mitteilbare Antwort auf die Frage "Was ist das Wesen von Zen", wird immer ausbleiben. Wenn wir die Postings auf die Widersprüche reduzieren, "kommt's" vielleicht etwas zentypischer(?).
Die oft schroffen und knappen Antworten der Meister haben natürlich den Vorteil, dass sie den Kleber für das Anhaften, nämlich das Denken, für den ausstehenden Sprung ordentlich verdünnen.
ich kann deinen Standpunkt der "Einfachheit" schon nachvollziehen, der definitiv seine Berechtigung hat - auf der anderen Seite können aus einer bestimmten Perspektive Sätze wie "Nichts unterscheidet sich", "Alle Dinge sind vollkommen gelöst im Geist des Ungeborenen" und "Alle Erscheinungsformen sind leer" dermaßen arrogant, abgehoben, nichtssagend und "leer" wirken, dass einem kotzübel werden könnte. Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum es tausende von Wegen, Nicht-Wegen, Pseudo-Wegen gibt; warum man innerhalb des Zen-Buddhismus müßige Diskussionen über den Unterschied zwischen dem Weg der plötzlichen und der schrittweisen Erleuchtung führte. Ein Beispiel dafür ist die Debatte zwischen Hui-neng und Shen-hsiu über Bodhi-Baum und Spiegel - welche Perspektive ist die richtige?
Manchmal ist die Einfachheit und Klarheit der entscheidende Auslöser für mich, um innere Barrieren niederzureißen; und manchmal ist gerade der Umweg das momentan Passende für mich - ist gerade der Umweg die Abkürzung. Das Leben an sich ist ja schon ein Umweg...
Wiederum ist alles eine Frage der Perspektive, und dir mag Bankeis und Huang-Pos Einfachheit den direktesten Zugang (ja, zu was eigentlich?) ermöglichen. Für mich hat sich momentan herauskristallisiert, dass sie mir herzlich wenig bringen, solange ich nicht meinen persönlichen (Um-)Weg gegangen bin. Vielleicht mache ich mir irgendwann auch deine Perspektive zu eigen - wer weiß...
Solange jedenfalls kann mir die letzte Wahrheit gestohlen bleiben!
harrymcmartin:
Hallo Ralf.
Ja natürlich. Ich kau´ ja auch auf dem Gummiknochen. Nur manches mal denke ich, daß man über lauter Gummiknochen kauen den wahrhaftigen Knochen vergißt, um am Ende zu verhungern.
Herzliche Grüße
Heinz
Dankeschön
Gruß
Roland