Hallo,
ich hatte letzte Nacht einen wirklich eigenartigen Traum, der ein sehr seltsames Gefühl hinterlassen hat. Ich glaube es war der erste Traum in meinem Leben, bei dem ich hinterher einen direkten Zusammenhang mit meiner Zen-Übung sehe.
Ich habe geträumt, dass ich aufgewacht bin und festgestellt habe, dass mein Kopf ab ist, d.h. ich habe meinen abgetrennten Kopf neben mir liegen sehen. Als ich dann nach oben gefasst habe, war da ein neuer Kopf nachgewachsen. Ich war zunächst hoch erfreut über den neuen Kopf, der sich sehr klar anfühlte und der mir viel besser gefiel, als der alte. Doch später habe ich mir Sorgen um meinen alten Kopf gemacht. Der lag nun herum, ich wusste nicht, wohin damit und ich hatte bedenken, dass er allmählich zu riechen anfängt und dass unangenehme Zersetzungserscheinungen auftreten.
Hattet ihr auch schon typische Zen-Träume?
Viele Grüße,
elco
erstmal Danke an alle für die sehr persönlichen Erzählungen.
Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, dass ich mich selbst unter "Erleuchtungsdruck" setze. Damit meine ich, dass ich so eine Idealvorstellung von mir selbst habe, als einen in sich ruhenden Erleuchteten, den nichts erschüttern oder aufregen kann. Der Vorstellung kann ich allerdings nicht gerecht werden.
Dann fällt das Sitzen besonders schwer und es scheint gar keinen Fortschritt zu geben. Wanderdüne hat ja am Schluss ähnliches angedeutet.
Ich glaube der Schlüssel ist die Absichtslosigkeit der eigenen Übung. Eine Voraussetzung dafür ist, dass man den Druck von sich selbst wegnimmt.
Ein Übungs-Tipp für den Alltag: Wenn du dich in einer Situation angegriffen fühlst, dann versuche mal, dich innerlich vor dieser Situation zu verneigen. Nicht in dem Sinne, dass du irgendetwas verehren würdest. Versuche nur, der Situation durch deine innere Verneigung für kurze Zeit Aufmerksamkeit zu schenken. Dann kannst du die Situation vielleicht im nächsten Augenblick besser sterben lassen und begraben.
Gruss,
elco