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Ein Zeni ;) bemüht sich um die Läuterung seines Gemüts, ein Sammelbecken der Gefühle, Triebe, Begierden, Wünsche, Empfindungen...
In diesem Sammelbecken vermischen sich die genannten Elemente und schon entsteht wieder eine
neue ´Triebkraft´....
Vor langer Zeit hat mir ein Yoga-Lehrer dies so erklärt, dass Gefühle wie Fangarme eines Tintenfisches sind, die in alle Richtungen strömmen und sich mit anderen vermengt und austauscht.....ein Chaos kann entstehen....
Ein Gleichgewicht von Körper, Emotionen und Geist bringt Harmonie. Dieses Gleichgewicht benötigt jedoch Gleichmut und diese Eigenschaft benötigt wiederum Selbstbeherrschung.....
Solange die Gefühle wie durch einen Wasserstrudel dauerend aufgewühlt sind, kann man den bewußten Wunsch in HARMONIE zu SEIN nicht erleben.
Die Gefühle, und dies ist durchaus in der heutigen Zeit zu erreichen, muß der Zeni lernen zu beherrschen, denn sonst sind es die Emotionen die den Übenden beherrschen.
Hm.....der Körper braucht seine Ruhepausen und so sind es auch unsere Gefühle, die Ruhepausen brauchen.
erwinlein:
Auf die Gefahr hin, dass wieder mal einige versuchen philosophisch zu werden, hier meine Antwort und die ist für den Fragenden:
Jede Emotion kann eine Schwierigkeit darstellen, jede Emotion kann davon abhalten den klaren Geist zu verwirklichen, es können sowohl positive als auch negative Emotionen sein.
Um im Buddhismus das Ziel zu erreichen, kommt man auf dem Weg nicht umhin emotionslos zu werden.
Diese Ansicht ist allerdings nicht mehr zeitgemäß, denn wenn Du emotionslos in der Welt lebst, dann bist Du wie abgestorben, wie unlebendig. Der Weg der in unserer Gesellschaft gehbar ist, sollte dabei einfach ermöglichen den Emotionen Freiraum zu geben, wenn sie nötig sind und wenn sie Dich einfach überfluten, dann sollte die Kraft vorhanden sein, die störende Emotion zu verlassen.
Natürlich gibt es da noch einige weitere Erklärungen, aber soweit kann ich noch eines erklären, der Lehrer der sich ausführlich mit dem Umgang der Emotionen beschäftigt, wurde sogar gebeten nicht weiter im Westen zu lehren, sondern in den Osten zu gehen, um diese Ansichten den Mönchen zu vermitteln. er lehrt die kleinen Schwierigkeiten auf dem meditativen Weg und den praktischen Umgang damit, der in den meisten östlichen Lehren fehlt.
Es gibt 5 kleine Schwierigkeiten die Anhand eines Teiches erklärt werden, dabei stehen die aufsteigenden Blasen im Wasser für die Emotionen die den klaren Blick zum Grund des Wassers verhindern.
Es gibt noch Fische, Algen, aufgewirbelten Schlamm und die bewegte Oberfläche die den Blick stören.
Yohannes:
Liebes Muu!
Wenn Du liebst, dann fließt das ch'i oder ki gut in seinen Bahnen. Das ist nicht zu verachten. Wenn Du hingegen Liebeskummer austrägst, hängt die Zeit wie Blei in Deinem Adern. Auch nicht verkehrt. Das wird nicht bewertet. Bist Du verknallt, bist Du eben auf Wolke Sieben, schiebst Du Liebeskummer, sei ganz drinnen. Ein Leben auf einer emotionalen Ebene ist nicht das Ziel. Das sind dann Roboter, Maschinen, die ohne Murren ihre Arbeit machen, Kinder erziehen oder Beiträge auf zen.de immer korrekt beantworten. Wie langweilig! Selbstbeherrschung heißt nicht, emotionslos zu sein.
Grüße
Dae Kyong
ich stelle immer wieder fest das ich zum Beispiel wenn ich liebe aus purer Emotion bestehe. Was sind Emotionen, wie geht man als Zeni damit um und wie wechselt man zur ratio um nicht zu versinken. Ich bitte um viele Gedanken von Euch zu diesem Thema
muu:
Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Suchtkrankenhelferin hilft mir besonders die vierte Übung der fünf wunderbaren Übungen der Achtsamkeit: Aufmerksames Zuhören und einfühlsames Reden. Zum besseren Verständnis hier die Übersetzung von Thich Nhat Hanh:
Im Bewusstsein des Leides, das durch unachtsame Rede und durch die Unfähigkeit, anderen zuzuhören, entsteht, gelobe ich, liebevolles Sprechen und aufmerksames, mitfühlendes Zuhören zu entwickeln, um meinen Mitmenschen Freude und Glück zu bereiten und ihre Sorgen lindern zu helfen. In dem Wissen, dass Worte sowohl Glück als auch Schmerz hervorrufen können, gelobe ich, wahrhaftig und einfühlsam reden zu lernen und Worte zu gebrauchen, die Selbstvertrauen, Freude und Hoffnung fördern. Ich bin entschlossen, keine Information weiterzugeben, ohne ganz sicher zu sein, das sie der Wahrheit entspricht, und nichts zu kritisieren oder zu verurteilen, worüber ich nichts genaues weiß. Ich will keine Worte gebrauchen, die Hass oder Zwietracht säen oder zum Zerbrechen von Familien und Gemeinschaften führen können. Ich will mich stets um Versöhnung und um die Lösung von Konflikten bemühen - so klein diese auch sein mögen.
Liebe Grüße
muu
muu:
Na wat fürn Glück, es gibt sie! Freude darüber als Mensch geboren zu sein. Freude an der Natur und an allem was ist. Freude beim zazen und beim kinhin. Freude an der Arbeit. Hüte Dich vor Zenis, die den ganzen Tag mit Leidensmiene herumlaufen. Natürlich laufe ich nicht ständig glückselig grinsend durch die Welt, aber ich bin demütig genug, die Freude und das Glück zu erkennen zu umarmen und willkommen zu heißen wenn
ich den beiden begegne.
Liebe Grüße muu
muu:
Einfach freuen, das wir als Mensch geboren wurden. Demut vor dem Leben. Jeden Moment ganz wach sein (positiv Samadhi), die Vielfalt meines Seins erkennen und meine Resourchen nutzen. Mich als Wurm erkennen und annehmen.
Sorry, sind spontane Gedanken. Würde gern Deine ja wohl etwas ausgefeilteren Überlegungen hören
Liebe Grüße muu
FabioKeiner:
form ist leere, leere ist form. ist das mondlicht form oder leere? sein gesicht ist sehr hell und schön. (man gong)
hiermit bestätige ich, dass alles, was ich sage und denke, schon immer von allen gesdagt und gedacht wurde. (s. disclaimer)
wer glaubt, dass es sowas, wie geistiges eigentum geben könnte, hat zuviel geist verschluckt und muss 1000 kalpas als hund aas fressen.
da hast du mich wirklich auf einen guten Gedanken gebracht.
Ich war selber viele Jahre Medikamentenabhängig und bin jetzt seit 15 Jahren clean.
Ich glaube, Sucht entsteht, weil wir nicht sehen können, das wir so wie wir sind genügen.
Wir wollen uns besser fühlen, mehr erleben, besser arbeiten können, besser schlafen, wir fühlen uns einsam ; die Gründe für eine Sucht sind vielfältig.
Vielleicht können wir deshalb auch unser Ego so schwer loslassen, es erzählt uns immer, was wir noch brauchen, noch tun könnten, um glücklich zu sein.
Und bei meinem Beispiel hat es genügt, einfach da zu sein.
Charlotte Joko Beck hat mal geschrieben: Sich der Welt ohne Urteil zu erfreuen, ist ein verwirklichtes Leben.
Unser Ego beurteilt ja alles, was geschieht, daraus entsteht der Gedanke, es genügt mir nicht, so wie es ist und daraus entsteht Leid.
Durch den Gedanken "Es genügt" bekommt vieles ein anderes Gesicht.
muu:
Schön was Du da schreibst. Einfach nur zuhören ohne es zu bewerten, ohne gleich nach Lösungen zu suchen, Mitgefühl zeigen. Das ist eine schwere Übung die dir da gut gelungen ist. Ich bin trockene Alkoholikerin und in der ehrenamtlichen Suchtkrankenhilfe tätig. Ein schönes Übungsfeld für achtsame Rede und aufmerksames Zuhören. Gelegentlich gelingt mir das ganz gut. Manchmal erwische ich mich allerdings dabei, das ich anderen Menschen meinen Weg als den Richtigen empfehle, ihr Handeln z.B. einen Rückfall noch während sie erzählen bewerte und ich dann häufig nicht so mitfühlend oder hilfreich bin wie ich es möchte. Immerhin fällt es mir mittlerweilen auf und ich bemühe mich weiter mit Buddhaohren zu hören. Eine weitere Übung ist für mich zur Zeit das Loslassen. Zu erkennen DAS ES GENÜGT. Das ich so wie ich bin genüge, das das was ich an Geld zur Verfügung habe genügt, das mein Leben so wie es ist genügt, das meine Kinder so verschieden sie sind genügen. Wenn ich zum Beispiel einkaufe überlege ich mir sehr genau was ich tatsächlich brauche und wo es genügt. Das ist kein Geiz sondern eine Befreiung für mich. Ich brauche nur in die Einkaufswagen meiner Mitmenschen zu schauen um zu sehen wie Werbung funktioniert. Rund um die Uhr wird uns einhämmert (wenn wir es denn zulassen), das es nicht genügt einfach nur dankbar und zufrieden im Einklang mit dem Universum zu leben. Ne ne sagen die, so geht das nicht. Du genügst nicht ohne mein Produkt. Ohne Faltencreme, Sekt, Wein, Zigaretten, Fertigpizza usw. kannst Du gar nicht glücklich sein....
Mich aus diesen Verstrickungen zu lösen macht mir zur Zeit viel Freude und darum geht es doch wohl bei unserer Übung.
muu:
Hallo Anke, zunächst möchte ich Dir sagen, das es im Zen zwar recht streng zugeht und eine Sitzeinheit etwa 30 Minuten dauern sollte. Wenn Du aber verstanden hast, das die Form nicht an sich existent ist sondern ein Hilfsmittel dann ist es völlig egal wie lange Du sitzt. Der Buddha gibt uns nur Empfehlungen keine Anweisungen und was wir draus machen ist unsere Sache. Ich habe beim sesshin (bei uns 12 x täglich zazen) das Sitzen gelernt, wobei die ersten zwei Tage immer noch die schlimmsten sind. Danach wird es dann immer besser. Wenn ich dabei Probleme mit meinen Knochen bekomme, meist sind es bei mir die Schultern stelle ich mir vor, sie zu bewegen oder liebevoll zu massieren. Das ist dann auch eine gute Übung für den Geist. Wenn ich mich auf die schmerzende Stelle konzentriere, sind meine Gedanken ganz dabei. Nach einiger Zeit kann ich den Schmerz dann loslassen. Wichtig ist, das Du Dir beim zazen keinen Druck machst. Niemand zwingt Dich zu sitzen wenn Du es nicht willst. Übe einfach weiter...
Herzliche Grüße muu
Nach all den Spielchen nun mal wieder eine ernst gemeinte Frage: Als Übende werden wir häufig zum Zuschauer. Wir betrachten Situationen und spielen selbst nicht mit. So richten wir keinen Schaden an. Aber reicht das aus? Macht uns das glücklich, oder geht es gar nicht um Glück?
muu:
Durch Eure Berichte ist mir noch mal klar geworden, welch wunderbare Geschenke ich durch meinen Zenlehrer immer wieder erhalte. Da ich von Anfang an von Ihm auf meinem Weg begleitet wurde, ist es manchmal so "normal" geworden diese Unterstützung zu bekommen.
Immer wieder bringt er mich auf Kurs, wenn ich Richtung Wolke 7 abdrifte. Ein Beispiel: Ich habe lange gespart um mir meinen Hakama und den Kimono zu leisten. Als ich ihn dann das erste Mal trug war das ein ganz tolles Gefühl für mich. Ich fühlte mich irgentwie so erhoben. Als ich dann den Dokusanraum betrat und Sampai machte fühlte ich mich ganz wunderbar. Beim Aufstehen trat ich auf den Saum meines schönen Gewandes und fiel meinem Zenlehrer fast vor die Füße.... Ich war wieder gelandet. Und so soll es auch sein in der Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Schüler. Immer wieder hin zum "reinen" Zen. Immmer jemand, der mir wohlwollend auf die Schliche kommt wenn ich abhebe. Würde ich alleine sitzen, wäre ich manches Mal versucht zu sagen: "So ist es"! Durch meinen Zenlehrer wird daraus die Frage: So ist es ??? Nur das bringt mich weiter und ich danke Ihm vielmals.
muu
Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage was Liebe ist. Lässtige Anhaftung, die es gilt zu überwinden oder Grundbedürfnis eines Menschen. Wo liegt der Unterschied zwischen Mitgefühl und Liebe. Ist Liebe nicht immer leidvoll? Ich freue mich auf Eure Antworten. "Liebe Grüße muu
Ein Zeni ;) bemüht sich um die Läuterung seines Gemüts, ein Sammelbecken der Gefühle, Triebe, Begierden, Wünsche, Empfindungen...
In diesem Sammelbecken vermischen sich die genannten Elemente und schon entsteht wieder eine
neue ´Triebkraft´....
Vor langer Zeit hat mir ein Yoga-Lehrer dies so erklärt, dass Gefühle wie Fangarme eines Tintenfisches sind, die in alle Richtungen strömmen und sich mit anderen vermengt und austauscht.....ein Chaos kann entstehen....
Ein Gleichgewicht von Körper, Emotionen und Geist bringt Harmonie. Dieses Gleichgewicht benötigt jedoch Gleichmut und diese Eigenschaft benötigt wiederum Selbstbeherrschung.....
Solange die Gefühle wie durch einen Wasserstrudel dauerend aufgewühlt sind, kann man den bewußten Wunsch in HARMONIE zu SEIN nicht erleben.
Die Gefühle, und dies ist durchaus in der heutigen Zeit zu erreichen, muß der Zeni lernen zu beherrschen, denn sonst sind es die Emotionen die den Übenden beherrschen.
Hm.....der Körper braucht seine Ruhepausen und so sind es auch unsere Gefühle, die Ruhepausen brauchen.
HAPCHANG
IBB