Ho-Kai: moin andreas,

im rahmen einer sesshin schmerzen eventuell irgendwann deine knie oder der rücken. das passiert, da wir verspannt sitzen oder (wir glauben) wir können nicht mehr - an diesem punkt weiter zu sitzen kann ein tor sein ..

schmerzen während einer sitzrunde am morgen ist ein zeichen für eine 'falsche' körperhaltung!

du müsstest es zu lassen, dass dich jemand in deiner haltung korrigiert ..

lieben gruß ( ) ho-kai

HelmutLange: Hallo Andreas
Die Schmerzen lassen mit der Zeit nach!!!
Dieses Problem habe ich, nach einigen Versuchen, so gelöst das ich nur noch die Grundregeln befolgt habe. Die Knie müssen den Boden berühren, die Beine muss Du dann eben so vor Dir "Falten" das die Knie auf den Boden kommen. Ich habe nie gehört das die Beine und Füsse nicht auf dem Boden sein dürfen. Also verweigere Dich den Meistern die besser über DEINEN Körper bescheid wissen als Du. Meine Füsse meinen manchmal das sie Krämpfe bekommen müssen. Dann sage ich ihnen: Das sind nicht meine Schmerzen und ich ändere die Haltung nicht! Ist zwar verrückt aber dann lassen sie in 99% der Fälle diesen Unsinn. Eingeschlafene Beine: wenn ich nicht mehr Sitzen will lege ich mich ganz langsam und lang ausgestreckt auf den Boden und bewege mich nicht. Nach ein paar Minuten prüfe ich ganz vorsichtig ob sich das Eingeschlafen sein gebessert hat und stehe bei Besserung auf und gehe.(Das geschied aber nur nach längeren Sitzpausen.)
Ich nehme keine Schmerzen hin die durch Sitzen auftreten dann gebe ich das Sitzen auf oder setze mich so das es keine Schmerzen gibt. Ich bin weder Masochist noch Sadist oder sklavischer Erfüller irgendwelcher Vorschriften die nicht mit der Realität in Einklang zu bringen sind.
"Schmerzen" ist genau wie "geschlossene oder offene Augen".
liebe Grüsse
Helmut

allman: Ho, stimmt nicht, du bist nicht mehr davon ueberzeugt, dass Sitzen mit Schmerz das Richtige ist. Wurde auch hoechste Zeit. "In der Hoelle sitzen immer die Deiwels." Doch wenn es ihnen zu eng und zu heiss wird, lassen sie die Feuer auch mal ausgehen. Und schweben eine Weile in bester Geist(Selbst-)losigkeit wie in einem unendlich weitem Raum. Das solltest du kultivieren. Musst du aber nicht.
Lieben Gruss
allman

Bruder-Ho: Übrigens wird geraten, wenn die Augen brennen (vom langen Insichgekehrtsein), sie eine Weile zu schließen, bis Linderung eintritt.

Bruder-Ho: Auch wenn es alle schon vorher schrieben: Im Zen sind die Augen halb offen oder halb geschlossen, wie man es betrachtet. Dahingegen üben die Vipassana-Leute nur mit geschlossenen Augen, was am Ergebnis nichts verfälscht. Nur ist es im Zen halt so, wie der Dojo mit dem linken Fuß zuerst betreten wird. Geh' mit rechts hinein und es ist genau das gleiche, nur eben nicht üblich.

harrymcmartin: Ja, ohne den Anblick herbeizusehnen,
ohne, dem Klang nachzuhängen,
ohne, den Geschmack zu bewerten,
ohne, sich nach der Zartheit der Haut zu sehnen,
ohne, dem Wunsch des Wiedersehens zu verhaften.
Einfach erkennen, was es ist.
Herzlich () Heinz

Kienreich_Alfred: Das ZEN bginnt für mich, wenn ich durch Aufmerksam erfahre wie mich die Aussenwelt innen berührt, ohne zu bewerten und ohne automatischer Reaktion.

Bruder-Ho: Affe war wohl jeder von uns schon einmal in einem früheren Leben, wie sonst könnten wir sonst erklären, daß uns in der Jugend nach einer feuchtfröhlichen Nacht einer begegnete, wenn wir uns voller Mühe die Zähne putzten, damit der schale Geschmack weggeht.

allman: Hallo Thomas,
ja, es bringt Nachteile, naemlich genausoviel, wie du im Hinterstuebchen ausmalst. Es kann dir naemlich jemand in die Fress hauen, wenn du die Augen schliesst. Man koennte dich fuer tot oder so halten. Denn das Atmen wird ja auch stiller. Und da kann es eine ganze Reihe Backpfeifen hageln. Traust du dich deswegen nicht, einfach mit geschlossenen Augen zu zazen?
Haluzinationen nannte hier jemand als Folge; ja sicher, wenn mein Herz dies bedarf. Auch Schlaf kann geschehen, weil man ausgepowert ist. Du kannst sogar eine Hosenwoelbung bekommen oder Hitzewellen. Oder Herzrasen. Oder panische Angst vor Dunkelheit. Oder du musst Lachen, Weinen. Das Spektrum "Nachteile" ist so gross, wie du verschiedene Leute beim Spazierengehen in einer Grossstadt treffen kannst. Wenn du aber einen ganz bestimmten Menschen treffen willst und mit dem auch noch verabredet bist, wird alles leichter - oder?
Geh einfach aufs "Ganze" zu, und schon bist du mit ihm verabredet und brauchst dir um nichts mehr zu sorgen. Es wird dich herzlich willkommen heissen, aber auch herzlich wieder verabschieden. So lange du noch warmes Blut in den Adern hast, wird es dich herzlich wieder verabschieden. Denn es benoetigt unbedingt dein lebendiges Fuehlen, nicht dein Erstarrtsein. Du bist ja erst 25 und keine 100 und kannst also noch viele Jahre sicher meditieren. Egal, ob mit oder ohne Auge.
Lieben Gruss
allman

allman: Hallo Ho,
hab nichts gegen dein personelles Entgleiten hier an dieser Stell; ich bin tatsaechlich manchmal ein Affe. Aber einer der sich nicht gerne von Ast zu Ast schwingt, obwohl ... naja, wuerde ich schon gern machen. Manchmal bin ich auch ein Vogel, der ganz laessig ins Tal gleitet und nach Aas Ausschau haelt. Und freue mich da immer, wenn ich den "Kreis" schliessen kann.
Ho, aber wenn ich mich als Affe sehe, schaeme ich mich, weil ich kein Fell mehr habe und auch so kleine Haende. Es muss mal etwas maechtig schlimmes passiert sein, dass wir Menschen so "entartet" worden sind. Zu der Nacktheit kommt noch dazu, dass wir uns gegenseitig die Haeuser wegschiessen wollen, nur weil man mal ein schoenes Gefuehl schlecht "aufgeschrieben" hat.
Ja und Zen koennte uns da eigentlich wieder an eine gescheite Ausgangsposition bringen. Aber schon Thomas Muentzer hat die Kontemplation als "Das Erreichen der Grossen Lange Weile" genannt.
Lieben Gruss
allman

harrymcmartin: Zen ist eine reizende Frau anzusehen.
Zen ist ihr Hallo als Hallo wahrzunehmen.
Zen ist ihr Parfüm zu riechen als Duft.
Zen ist ihre Zahnpasta zu schmecken.
Zen ist die Zartheit ihrer Haut zu spüren.
Zen ist sie wiederzusehen und sie zu erkennen.
(sorry, auch grottenschlecht. Aber diese Frau solltest Du nicht einfach so dahintraben lassen, wen dieser Rat erlaubt ist).
Herzlich () Heinz

HelmutLange: Hallo Thomas
Die Ausführungen von Ralf kann ich nur bestätigen.
Irgendwo in einen Zen-Buch habe ich auch mal gelesen das das Augen geöffnet lassen für asiatisch lebende Menschen besser ist weil sie eben einen ruhigeren Alltag zu leben versuchen. Das führt dazu das sie beim Zazen mit geschlossenen Augen eher in Trägheit verfallen. Für mehr im Stress lebende Menschen ist es besser die Augen zu schliessen weil sie dann nicht so schnell der Versuchung erliegen etwas sehen zu wollen. Mein Rezept für mich ist: wenn ich mich aufgedreht setze, schliesse ich die Augen und öffne sie wenn ich ruhig bin und wenn ich mich ruhig setze lasse ich sie geöffnet.
liebe Grüsse
Helmut

Ralf54: Hallo Thomas,
im Zen wird generell empfohlen, beim Zazen die Augen geöffnet bzw. halb geöffnet zu halten. Die übliche Begründung (wenn überhaupt eine gegeben wird) ist die, dass es Schläfrigkeit verhindert und dem Auftreten von Halluzinationen entgegenwirkt. Wie weit die Augen geöffnet werden, hängt von den Lichtverhältnissen ab - das Licht sollte als angenehm bzw. zumindest nicht als blendend oder sonstwie störend empfunden werden.
Ich selbst sitze gelegentlich auch mit geschlossenen Augen - und zwar, wenn ich noch spät in der Nacht sitze. Ich trage Kontaktlinsen, und nach ca. 18, 19 Stunden fangen die Augen an, zu brennen. Da ist es dann weniger störend, die Augen geschlossen zu halten, als ständig zu blinzeln.
Ich habe dabei allerdings das subjektive Empfinden, weniger stabil zu sitzen - die 'Erdung' ist beeinträchtigt. Um es mal bildhaft auszudrücken: mein Geist schwimmt dann wie ein Fettauge auf einem bodenlosen Topf mit Hühnerbrühe ... :-) Die Augäpfel bewegen sich mehr und es treten gelegentlich ablenkende Lichtempfindungen auf. Auch fällt es mir schwerer, einen gleich hohen Grad an Wachheit / Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, wie mit offenen Augen (auch wenn ich meinen Zustand nicht gerade als 'schläfrig' bezeichnen würde). An der fortgeschrittenen Tageszeit liegt es nicht, das habe ich 'getestet'. Die 'Regel' ist also offensichtlich für Leute wie mich gemacht.
Das Alles ist natürlich sehr subjektiv - das mit den geschlossenen Augen ist eine Empfehlung, keine Vorschrift (nach dem Motto: wenn die Augen geschlossen sind, kann es kein {k}echtes{/k} Zazen (TM) sein). Wenn Dein Zazen mit geschlossenen Augen 'besser' ist, dann ist nichts dagegen einzuwenden. Trotzdem würde ich empfehlen, gelegentlich eine Sitzung mit offenen Augen einzulegen und achtsam nachzuspüren, was sich dadurch ändert.

Freundliche Grüße,
Ralf

Bruder-Ho: Ich bitte Dich um Vergebung für den "Affen", es war ein Entgleiten meiner Person.
Mir fiel aber auf, daß Hunde, die bellen, nicht beißen. Also allman, eine ruhige Nacht.
wünscht Dir
Andreas

Bruder-Ho: Heißt Du zufällig im Alltag mit Namen Johann Wolfgang von Goethe? Das ist hochpoetisch! Besonders die Stelle, an der Du die Katze abschleckst. - Affe.

allman: Ach waer ich blind und taub,
Ich wuerd nur riechen
Und schmecken
Immer an der Musch lang,
Bis mir auch diese
Sinne schwinden
Und das reine Zen erwacht.

allman: Hallo Ho,
du musst doch kein Wort fuer "Jenseits von Leben und Tod" finden. Man kann auch um den heissen Brei reden und doch verstehbar sein.

Klingt recht komisch, wenn ein Egomane sagt, dass er egoman ist. Klingt noch komischer, wenn ein Egomane einem Egomanen sagt, dass er egoman ist.
Aber was soll diese egomane Pfennigfuchserei um etwas, dass dem Todestrieb dient. Egomanie ist eine Strategie der Natur, um Ekel-Alfrede zu schaffen. Ist nur eine Frage der Zeit, wann fuer uns der "Hammer" faellt.

Wie soll ich jemanden auf die Spruenge helfen, der mir staendig auf die Spruenge hilft?
Verehrten Gruss
allman

Ralf54: LOL!
Für Dich und für alle, die's sonst noch lesen mögen ein Gedicht von Ikkyu, dem schlampigen Buddha:

{f}Eine Mahlzeit von frischem Tintenfisch{/f}

Viele Arme, so wie Kannon, die Göttin.
Geopfert für mich, mit Zitrone garniert, wie verehre ich es!
Der Geschmack des Meeres, einfach göttlich!
Vergib mir, Buddha. Auch dieses Gebot kann ich einfach nicht halten.

Herzliche Grüße zurück,
Ralf