Als ich mir den Kinofilm
"Der Herr der Ringe" anschaute rauchte
ich noch ein bischen Mariuana und fragte
mich, wie sich das düstere Auge des Sarumon
wohl anfühlen mag, kam aber nur zu bescheiden
romantischen Resultaten. Wo bleibt denn der
böse Teufel vor dem die Christen so häufig
warnen ? Ich war enttäuscht und rauchte noch
einen Joint. Da proziszierte ich einfach
etwas, was in meinem Geist schon vorhanden
war, nämlich meine bösartige Charakterseite
in eine Teufelsgestalt. Ich rezitierte mit theatralischer Stimme, was ich in einem buddhistischen Buche las: "ungeachtet ihrer Gefährlichkeit weisen auch Drogenerfahrungen darauf hin, daß höhere Bewußtseinsebenen existieren." Die Teufelsgestalt stellte an
mich nur eine einzige Bedingung: "Wende das an, was Du in diesem Leben real gelernt hast!"
Diese spirituelle Übung hat eine Nachwirkung
in meinem Geiste ! Immer wenn meine seelischen Wunden aufbrechen erscheint mir jetzt mein welterhaben grinsend mein Teufel, zeigt mit dem Finger auf mich und spricht:
"Wende das an, was Du in Deinem REALEN LEBEN erfahren hast !" Ich muß dem Teufel gehorchen !
Au, es ist eine verdammt harte Forderung !
Wenn ich um einen Menschen trauere, dann muß
ich so trauern, wie ich es in der Kirche
gelernt habe, ich muß also um einen Menschen
genau so trauern wie es Staatsmänner tun !
Genauso das Mitgefühl. Ich muß genauso
mitfühlen, wie ich es real von Autoritäten
gelernt habe, von oben herab ! Mein Teufel spricht zu mir: "Du bist doch kein Heiliger !
Du bist nur ein Mensch ! Du wirst nicht über Deinen Schatten springen und den Menschen
trotzdem verzeihen, obwohl sie Dir allesamt
nur Scheiße erzählen ! Nur Du selber weist,
wie groß die Kluft zwischen der wahren Seele
und dem großen Blendwerk der weltlichen Macht
ist ! Oder willst Du Dich etwa ans Kreuz nageln
lassen ?"
Helft mir schwachen Menschen, die Bedingung meines Teufels zu erfüllen oder ihn zu besiegen,
denn ich muß ihm wohl oder übel recht geben,
selbst im nüchternen Zustand.