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Ralf54:
Hallo Gernot,
gut beobachtet. Je weniger es zu sagen gibt, um so mehr Worte werden gemacht (und hier die meisten von mir:-)). Die "Überlieferung ausserhalb der Schriften" hat nicht umsonst unter allen buddhistischen Schulen wohl das meiste Papier verschwendet ...
Nun ja, was tun? Das Einfachste. Das Offensichtliche nicht übersehen. Dann ist es überflüssig, sich um Erlangen und Verlieren zu kümmern.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
P.S.: habe gerade erfahren, dass es seit 1999 auch eine deutsche Ausgabe von What is Enlightenment gibt. Auch das Interview mit Masefield ist auf deutsch zu haben: http://www.wie.org/deutsch/J3/mase.html
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Gernot,
keine "andere Erfahrungsqualität" - nicht andere Erfahrung, sondern anderes Denken. Nicht andere Qualität, sondern Nicht-Qualität. Natürlich "liegt hinter den Dingen der Wahrnehmung oder dem Denken" keine besondere Ebene, kein "Ding an sich" hinter den Dingen. Nur - die Dinge der Wahrnehmung und das Denken sind leer und sie sind eins.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Daniel,
Wu-nien ist ein Begriff, der vermutlich auf Hui-Neng zurückgeht. Wu-hsin hingegen ist ein Ausdruck, der in älteren (Bodhidharma zugeschriebenen) Schriften auftaucht. Ein Unterschied besteht da wohl nicht, allenfalls eine unterschiedliche Herangehensweise an das, was Wu-nien und Wu-hsin bezeichnen.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Ken,
Du schreibst: "dass Prajna eine Art Potential ist; man kann es nicht erlangen, man kann nur mit ihm in Einklang kommen und mit ihm eins werden." So formuliert, bin ich durchaus damit einverstanden. Dabei verstehe ich dies "in Einklang kommen" - wie gesagt - als einen allmählichen Prozess, der in Kombination mit speziellen Techniken geistiger Übung in ein plötzliches Erwachen/Einswerden umschlagen kann. Das "in Einklang kommen" mit Prajna ist der gemeinsame Faktor von "plötzlicher" und "allmählicher" Erleuchtung - die Crux des buddhistischen Weges (nicht nur des Zen-Wegs).
Peter Masefields Auffassung von Samma Ditthi ist - nun ja, originell. Ich kenne sein Buch nicht, habe jedoch das Interview mit ihm in "What is Enlightenment?" aufmerksam und interessiert gelesen. Wer's nachlesen mag und sich durch Englisch nicht abschrecken lässt, findet das Interview hier: http://www.wie.org/j14/mase.asp
Ob seine Interpretation philologisch gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Die ganze Argumentation erscheint mir allerdings doch recht merkwürdig. Wenn ich sie einmal polemisch verkürzt zusammenfasse (so wie ich sie verstanden habe):
1. Rechte Sicht ist die erste Stufe auf dem achtfachen Pfad, die Stufen bauen auf einander auf
2. Rechte Sicht ist "die Dinge sehen wie sie sind" (also eine -zumindest seichte- Erleuchtungserfahrung)
3. Nur der historische Buddha konnte zu rechter Sicht führen, nicht einmal seine erleuchteten Schüler waren dazu in der Lage
4. Folglich gibt es seit dem Aussterben der direkten Schüler Shakyamunis niemanden mehr, der rechte Sicht hatte oder hat und auch niemand, der den achtfachen Pfad "richtig" geht, weil ihn ohne rechte Sicht keiner richtig verstehen kann. Niemanden, der Erleuchtung erfahren hat, nur puthujjanas ....
Dass in eine solche Auffassung z.B. das Kalama-Sutta nicht passt, ist klar. Unklar bleibt auch, wie Shakyamuni (der ja von sich selbst behauptete, ein gewöhnlicher Mensch zu sein) selbst zu rechter Sicht gelangte, warum nur er Anderen rechte Sicht vermitteln konnte und wie er das angestellt hat. Ob das wirklich so im Pali-Kanon steht? Na, da kommen wir wohl zu spät und müssen eben noch ein paar tausend Jahre auf Maitreya warten ....
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Daniel,
ein kleiner Hinweis, um ein mögliches Missverständnis aufzuklären. Du fragst zu Recht, wohin das "darüber nachzudenken, nicht zu denken" führen soll. Aber "Nicht-Gedanke" ist nicht gleich "nicht denken" (gerade darum geht es ja). Es handelt sich eher um eine andere Qualität (bzw. Nicht-Qualität) des Denkens, die im "normalen" Leben nicht erfahren wird - daher gibt es keinen allgemein akzeptierten Begriff dafür; schon gar keinen, unter dem jeder sich etwas vorstellen kann.
Da diesem Geisteszustand wesentliche Merkmale (Qualitäten) "normalen" Denkens fehlen, etwa der Dualismus zwischen denkendem Subjekt und gedachtem Objekt oder das in-Beziehung-setzen der gedachten Objekte zu einem Ego (werten), ist die Bezeichnung Nicht-Gedanke (wu-nien) oder auch Nicht-Bewusstsein (wu-hsin) schon berechtigt - wenn auch missverständlich.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hi Ken,
Du sagtest: "ich glaube, im Nicht-Gedanken zu verweilen, ist identisch mit der Überwindung von avidya". Geschenkt. Was prajna angeht, bin ich doch etwas anderer Ansicht. Wie du im Thread "Spirituelle Praxis" schreibst, kann Praxis unter drei Aspekten betrachtet werden: Prajna, Shila und Dhyana (Samadhi). Diese drei Aspekte korrespondieren mit dem edlen achtfachen Pfad; speziell Prajna umfasst die ersten beiden Aspekte des Pfades: Rechte Sicht und Rechtes Denken/Gesinnung (Samma Ditthi und Samma Sankappo).
Hier kann man mE nicht wie beim Erwachen (bodhi) von einem plötzlichen "Umschlag" reden; Samma Ditthi und Samma Sankappo entfalten sich - wie der gesamte achtfache Pfad - durch die Praxis, die sprituelle Selbstkultivierung. Dies ist das Reifen des Tathagata-garbha, das den "Durchbruch" vorbereitet. Sicher gibt es einen ganz erheblichen Unterschied zwischen der Prajna, die durch Samyak-Sambodhi erfahren wird und avidya für immer beseitigt und jenem Samenkorn an rechter Sicht, das zum Beschreiten des achtfachen Pfades führt. Der Unterschied scheint mir jedoch lediglich im Grad der Realisierung dieses Wissens zu liegen - ähnlich wie man bei Kensho von "seichten" und "tiefen" Erfahrungen spricht, obwohl beiden (und auch Bonpu-no-Joshiki, dem "gewöhnlichen" Bewusstsein) die eine, ursprüngliche Erleuchtung zu Grunde liegt.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hi Maura,
irgendein Ding? Bitte:
"Ding" ist in Australien die Bezeichnung für jemanden griechischer oder italienischer Herkunft - im Gegensatz zu "Kippers" (englischstämmige Aussies) oder "Abos" bzw. "Binghies" (Ureinwohner).
Solche Ausdrücke sollte man aber eigentlich nicht verwenden, ist nicht sehr höflich .....
Aber vielleicht meinst Du ja auch Shakespeare's Ding: In the spring time, the only pretty ring time, when birds do sing, hey ding a ding, ding; sweet lovers love the spring.... (As You Like It, 5.Akt, 3.Szene) - weiss ich auch nicht, was das sein soll.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Doan,
eine Bemerkung vorweg: bei dem Han Shan, von dem hier die Rede ist, handelt es sich nicht um den bekannten Mönch und Dichter aus dem 7. Jahrhundert, sondern um Han Shan Deqing (1546-1623), einen C'han-Meister der Ming-Dynastie.
Die Warnung Han Shans vor dem Versuch, Gedanken mit Gedanken aufzuhalten, ist sicher angebracht. Ansonsten halte ich Kens Zitat für problematisch, da es in dieser verkürzten Zuspitzung Fehldeutungen zulässt.
Das Verstehen der nicht-substantiellen Natur des Denkers und der Gedanken, das die Praxis des Nicht-Gedankens ermöglichen soll, könnte eine intellektuelle Einsicht meinen (was ich für abwegig halte) oder eine transzendente (prajna). Wenn prajna aber schon als Voraussetzung für den Zustand des Nicht-Gedankens (wu-nien, wu-hsin) erforderlich ist, wofür soll dieser dann noch gut sein - geht es doch zumindest nach meinem Verständnis letzlich darum, durch Erlangung von prajna Verblendung (avidya) zu beseitigen.
Sicher hat dies Han Shan so auch nicht gemeint. Die Beziehung zwischen Praxis und prajna (und auch intellektuellem Studium, mit Verlaub) ist eine sich wechselseitig bedingende und verstärkende, keine einseitig-lineare. In "Grundlagen der Praxis und Erleuchtung für Anfänger" schreibt Han Shan:
"Um Dich der Praxis zu widmen, musst Du zuerst Wissen und Verstehen abschneiden und mit einheitlichem Geist alle Mühe auf einen Gedanken wenden. Habe festes Vertrauen in Deinen wahren Geist, ursprünglich rein und klar, ohne das geringste beständige Ding - er ist strahlend und perfekt und durchdringt den Dharmadhatu.
Eigentlich gibt es weder Körper, Geist oder Welt, noch gibt es irgendwelche verblendeten Gedanken und emotionalen Konzeptionen. Gerade in diesem Augenblick ist dieser eine Gedanke selbst ungeboren. Alles, was sich nun vor Dir offenbart, ist illusorisch und ohne Substanz - es ist Widerspiegelung des wahren Geistes.
Arbeite in der Art, dass Du all deine verblendeten Gedanken vernichtest. Du solltest Deinen Geist fixieren, um zu beobachten, wo die Gedanken entstehen und wo sie enden. Wenn Du so praktizierst - gleich, welche Gedanken auftauchen, ein Schlag und Du wirst sie alle zerschmettern. Sie alle werden sich auflösen und verschwinden. Du solltest niemals verblendeten Gedanken folgen oder sie bestehen lassen.
Meister Yong Jia hat uns ermahnt: 'Man muss den Geist, der zu verweilen wünscht, abschneiden.' Der Grund dafür ist, dass der illusorische Geist der Täuschung ursprünglich ohne Wurzel ist. Du solltest niemals einen verblendeten Gedanken für real halten und versuchen, in Deinem Herzen daran festzuhalten. Bemerke ihn, sowie er erscheint. Wenn Du ihn bemerkst, wird er verschwinden. Versuche nie, [das Entstehen von] Gedanken zu unterdrücken sondern lasse sie zu, wie Du einen Kürbis beobachtest, der auf dem Wasser treibt."
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hi Daniel,
es ist schwierig, jemandem zu raten, dessen Hintergrund man nicht kennt. Es gibt Etliches an "Einsteigerbüchern" und nicht jedes ist für jeden geeignet. Hier auf zen.de findest Du unter http://zen.de/magazin/produkte/buecher/zen_allgemein ausser dem Buch, das Dir Markus empfohlen hat, noch zwei Bücher, die mE als Einstiegshilfe geeignet sind: Daisetz Teitaro Suzuki, "Die große Befreiung" und Philip Kapleau, "Die drei Pfeiler des Zen".
Für alle soweit empfohlenen Autoren gilt, dass sie nicht unumstritten sind. Also schalte deine Kritikfähigkeit nicht ab ....
Weniger "kopflastig" und sehr unterhaltsam zu lesen sind die Bücher von Janwillem van de Wetering, "Der leere Spiegel" und "Ein Blick ins Nichts" - es sind persönliche Erfahrungsberichte, keine theoretischen Abhandlungen. Gibt's als Taschenbücher bei rororo (4708 bzw. 7936) für 8,90 DM bzw. 10,90 DM.
Noch grösser ist die Auswahl, wenn Du Dich zunächst einmal allgemein über Buddhismus informieren willst (was ich persönlich empfehlen würde). Bevor Du viel Geld für Bücher ausgibst, die Dir dann womöglich nicht allzuviel sagen, würde ich mich einfach mal in der nächsten Bibliothek umsehen. Wenn Du einigermassen Englisch kanst, kannst Du mal hier nachschauen: http://www.buddhanet.net/ebooks_g.htm
Ich empfehle speziell (in dieser Reihenfolge):
Buddhism in a Nutshell von Ven. Narada Thera
The Eightfold Path for the Householder von Jack Kornfeld
und Animal Magnetism von Francis Story
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Ken, Markus
Ejo bezieht sich da vermutlich auf Shobogenzo Komyo. Komyo (wahres Licht) ist Kapitel 13 in der Nishiyama-Übersetzung bei Theseus/Angkor; Kristkeitz wird die Essays in einer anderen Reihenfolge veröffentlichen - Komyo wird im ersten Band leider noch nicht enthalten sein.
Die Bezüge zu Ejos "Aufgehen im Lichtschatz" sind mE deutlich, allerdings finde ich in Komyo keinen Hinweis auf eine "Umkehr des Lichtes" bzw. ein "Zurückleuchten" - ich denke auch, das würde dem "Geist" von Komyo widersprechen.
Mittlerweile würde mich wirklich interessieren, was Cleary zu dem Thema zu sagen hat. Mal sehen, ob ich an das Buch über Fernleihe herankomme.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Roland,
danke für die wirklich lehrreiche Geschichte. Aber - wie Du schon schreibst: Tokusan "kannte" schon alle Sutras. Dass er sie überhaupt noch mit sich herumschleppte, war ohnehin schon Torheit. Er zerriss sie, als er erkannte, dass er nichts mehr aus ihnen lernen konnte, dass sie nur noch Ballast waren.
Nun, vielleicht werde ich ja auch eines Tages die Sutras zerreissen, wer weiss....
Auch Dir ein schönes Wochenende.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo!
Interessante Frage, Markus. Ich kann sie Dir nicht beantworten, will Dir aber meine Überlegungen dazu nicht vorenthalten. Andreas oder Roland brauchen's ja nicht unbedingt zu lesen :-))) (SCNR)
Vorweg: Cleary's Shobogenzo-Übersetzung kenne ich nicht. Ich vermute lediglich, dass sich sein Verweis auf die Einleitung oder das Vorwort seiner Übersetzung bezieht - die Vermutung liegt bei der angegebenen Seitenzahl nahe. Warum er das Thema dort so ausführlich behandelt, weiss ich nicht.
Cleary übersetzt in dem Büchlein, das Du gerade liest, das Fukan Zazen Gi, und zwar offensichtlich die Koroku-Version (wobei er anscheinend gelegentlich auch die -vermutlich ältere- Tenpuku-Version zu Rate zieht). Die entsprechende Passage ist in beiden Texten leicht unterschiedlich (ich zitiere nach der Übersetzung Bielefeldts): "schreite rückwärts, indem Du das Licht umkehrst und es zurückleuchten lässt" (Tenpuku) bzw. "studiere das Rückwärtsschreiten durch Umkehr des Lichts und Zurückleuchten" (Koroku) - man bemerke die abgeschwächte Formulierung. Interessanterweise fehlt eine entsprechende Passage (trotz ansonsten häufiger Parallelen im Text) sowohl im Shobogenzo Zazen Gi (!) als auch im Bendo Ho. Auch im Shobogenzo Zazen Shin findet sich keine entsprechende Passage.
Wenn man in Betracht zieht, dass das Fukan Zazen Gi zu den frühesten Texten Dogens gehört, und die Koroku-Version vermutlich eine überarbeitete Fassung der Tenpuku-Version ist, könnte man das "Verschwinden" dieser in der Tat merkwürdigen Formulierung als Ergebnis der "Ausformung" von Dogens Lehre deuten, als ein verworfenes oder unerhebliches oder auch nur missverständlich formuliertes Konzept. Ist nur so 'ne Idee von mir ....
Bei Deinem englischen Zitat sind die ersten drei Sätze (bis ..suchness without delay) aus dem Fukan Zazen Gi (eben der Absatz mit der Anmerkung 8). Die restlichen Sätze sind ebenfalls aus diesem Text, mit grösseren Auslassungen dazwischen - jedenfalls nicht aus dem Shobogenzo.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Der (unkommentierte) Text steht schon seit geraumer Zeit auf www.zenforum.de online zur Verfügung.
Ein weiterer Text Ejos zusammen mit 6 weiteren klassischen Texten zur Meditationspraxis ist für schlappe 14,90 DM bei Ullstein zu haben. Ken hat's mir vor einiger Zeit empfohlen - war ein wirklich guter Tip.
Thomas Cleary (Herausgeber)
Das Auge des Geistes
ISBN 3-548-35734-2
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Hallo Michi,
Danke für die Belehrung :-)
Von Kanna hab ich wirklich keine Ahnung ...
Nein, ich kann Dir Dein Heute nicht zeigen, kann kaum mein eigenes finden ....
Was das Zeigen angeht:
Wenn die Augen geschlossen sind, ist alles Zeigen für die Katz. Wenn sie geöffnet sind, kann das Zeigen allenfalls die Suche etwas abkürzen.
Zeigen ist sicher verdienstvoll und dankenswert - aber nicht das, worauf es ankommt.
lieben Gruß,
Ralf
Ralf54:
Hallo Michi,
hast recht, das mit den Tresterleckern ist nicht so wichtig. Schließlich bin ich selbst einer, sonst hätte ich diese olle Kamelle nicht serviert....
Du siehst zwei Wendewörter? Ich dachte, Huang-Po hätte in seiner unerschöpflichen Geduld und bekannten Leutseligkeit lediglich noch eine zweite Version für die Begriffstutzigen geliefert ;-) - oder, wie Yüan-wu augenzwinkernd bemerkt, "er ist nicht imstande, sich deutlich zu erklären."
"Wo aber habt ihr euer Heute?" bohrt am selben Zahn wie "es gibt keinen Meister" - vielleicht ein wenig tiefer...
Die Stelle im Vimalakirti-Sutra, auf die Hsüeh-tous Gesang zum Beispiel anspielt, gibt Anlass zu noch einer Variation:
"Nicht trachten mit Hangen am Buddha, nicht trachten mit Hangen am Dharma, nicht trachten mit Hangen an der Sangha, das ist der Geist, in dem ich täglich meine Verehrung darbringe." (so teile ich - wie gesagt - guten Gewissens Deine Dankbarkeit).
Wo ist Dein Heute; Dein Jetzt - nur da wirst Du fündig.
Ralf54:
Hallo Michi,
"Ich sage nicht: Es gibt kein Zen; nur: Es gibt keinen Meister." (Huang-Po, Bi-Yän-Lu 11. Beispiel)
Soll nicht heissen, dass ich Dich einen Tresterlecker nenne :-), dankbar für die dreifache Zuflucht bin ich auch...
ich danke Dir,
Ralf
Ralf54:
Lehrer sind ohne Bedeutung - es gibt nichts zu lernen. Wir müssen ver-lernen, so daß die wahre Natur erscheinen kann.
Kann uns jemand dabei helfen? Es könnte so scheinen; doch eigentlich begegnen wir in unseren Lehrern und "Ent-Lehrern" nur uns selbst. Wir hören, sehen, riechen, fühlen und denken nur das, was wir sind - und wir sind nicht mehr als eben dies, was wir hören, sehen, riechen, fühlen und denken. Nichts hinzuzufügen, nichts wegzunehmen. Trotzdem gibt es Wandel. "Unbeständigkeit ist die Buddha-Natur" (Hui-Neng)
Warum starrte Bodhidharma neun Jahre lang die Wand an?
Warum verneige ich mich vor meinem Zabuton? Weil dies der Ort ist, an dem ich meinem "Lehrer" begegne.
Gruss,
Ralf
Ralf54:
Stimme Dir grundsätzlich zu (wer würde das nicht). Nur eine Frage: was qualifiziert jemanden denn Deiner Ansicht nach dazu, "psychologische Tips" zu geben?
Gruss,
Ralf
gut beobachtet. Je weniger es zu sagen gibt, um so mehr Worte werden gemacht (und hier die meisten von mir:-)). Die "Überlieferung ausserhalb der Schriften" hat nicht umsonst unter allen buddhistischen Schulen wohl das meiste Papier verschwendet ...
Nun ja, was tun? Das Einfachste. Das Offensichtliche nicht übersehen. Dann ist es überflüssig, sich um Erlangen und Verlieren zu kümmern.
Gruss,
Ralf