Der Lotussitz ist ein Sitz, in dem die Energien besonders gut fließen können.
Ein Sitz mit ausserordentlich guter Wirkung auf den Meditierenden.
Der diesem Stabilität und Gleichklang vermittelt.
Er ist daher der geeignetste Sitz für die Meditation.
Das bekommt jeder Anfänger (unter anderem) zu hören.
Denn jeder muss sich mit der Wahl des Sitzes auseinandersetzen.
Ich bin aber zu einem anderem Schluß gekommen:
Für den Europäer ist der Lotus für die Gelenke nicht der geeignetste.
Auch meine Gelenke (vor allem die Hüfte) haben unter den - vorsichtig durchgeführten - Übungen gelitten.
Ein Anfänger, der sich überlegt den Lotus zu üben sollte sich fragen, warum er das tut.
Ist es der Wunsch nach aussen zu zeigen, dass man einen "angemessenen" Sitz beherrscht?
Ist es das Streben nach Perfektion?
Das alles ist nicht ZEN. ZEN kennt kein Streben und Wünschen.
Die erste Übung für einen Anfänger sollte daher sein, auf den Lotussitz zu verzichten.
Stattdessen ein bequemes Sitzbänkchen auszuprobieren.
Und niemand hat die Erleuchtung nur wegen dem Lotus erlangt.
"Als er seinen Körper als etwas nutzlos Gewordenes zerbrach und wegwarf, zeigte dieser Meister seinen Schülern, dass für einen Erwachten das Sterben nichts Anderes ist als das endgültige Abwerfen der letzten Fessel..."
Ich bin nicht der Meinung, dass der Koerper egal welchen Alters und welchen Leidens eine Fessel ist. Man kann doch seinen "Mantel" in letzter Minute ganz sanft und ehrwuerdig ablegen. Denn hat er uns denn nicht, wenn manchmal auch unter grossem Leiden, eine ganz wundervolle Welt gezeigt und vorgefuehrt?
Es sind immer die "Koenige", die einen wahrhaft koeniglichen Abgang waehlen. Ich lass mich davon nicht beeindrucken. Aber immerhin
macht mich der Meister Thich Quang Duc schmunzelnd.
allman