almaluz: Hallo unsui,

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...

:o)

herzlichen Gruß
almaluz

almaluz: Hallo Nina,

ja, vielen Dank. Zwar bin ich zennie aus tiefer Überzeugung und kann mir nicht vorstellen, dass sich daran etwas ändert, (es sei denn ich erlange iregndwann Buddhaschaft, dann wird mir das vermutlich völlig gleich sein). Doch das meditieren mit verschiedenen Bildern finde ich sehr interessant. Muss es unbedingt eine Gottheit sein, oder kann man ein Thema oder Bild wählen? Sitzt man in der selben Haltung wie bei zazen?
Wenn du mehr dazu weißt, würde ich mich freuen, wenn du es mir schreibst.
mit einer Verneigung
almaluz

Maura0: Hallo Nina ()

Dein "Weniges" ist schon viel für mich, danke!

Mein derzeitiges Verständniss ist, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind und dass die Entscheidung welchem Weg man sich nun konsequent zuwendet, sehr davon abhängt, was für einen selber stimmiger ist.

Liebe Grüße,

Rita ()

Maura0:

nein, die Kleshas sind nur Begriffe und nichts anderes als letztendlich Illusionen in Deinem Geist...Zazen kann gar nichts...aber Du erkennst Deine Illusionen durch die Praxis Zazen und läßt alle Illusionen los... <

Das sieht mans mal wieder, hat mir ein paar Jahre zazen voraus, dieser unsui :-) kurz und knackig.

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Rita

Nina256: Hallo und erstmal danke für die vielen Antworten.

Puh, das Thema "Tibetischer Buddhismus" ist eigentlich zu riesengroß und ich bin auch nur ein Anfänger. Demnach kann ich nur weniges darüber sagen:

1. In der Meditation wird viel mit Bildern gearbeitet, durchaus auch mit Gottheiten (z.B. der Buddha des allumfassenden Mitgefühls, Chenresig)
2. Im Tibetischen Buddhismus ist der Lehrer, der Guru (Lama) ziemlich wichtig, was mich doch etwas verschreckt, da ich alle Menschen nur als menschlich wahrnehme, und jedem genausoviel Mißtrauen gegenüber habe. Die Lehrer-Beziehung hat aber sicher seine Vorteile, schließlich ist es eine Beziehung zu einem (sollte zumindest so sein) weiterentwichelten Wesen.
3. Die sogenannten Lectures sind ziemlich theoretisch, aber das kann auch seine Vorteile haben. Ist alles so kompliziert, dass es echt schwierig ist, sich einzubilden, man wüßte auch nur irgendetwas!
4. Es gibt über 4 verschiedene tibetische Schulen, die alle eine andere Herangehensweise haben.
5. Im Tibetischen Buddhismus geht alles ganz langsam: du kriegst deine einweihungen, dann meditierst du erst mal, meineswegen, über den weiblichen Buddha des Mitgefühls, die grüne Tara.
In die tieferen Weisheitslehren dringt man erst viel später vor. Z.B. über Schein und Anschein und das Nicht-Ich. Und die Tugendregeln sind auch seeeehr wichtig.
6. Und natürlich ist die Sangha extrem wichtig.

Alles nicht verkehrt, aber Geschmackssache.
Im Moment pendele ich etwas hin und her, nehme sowohl vom ZaZen als auch von tibetisch-buddhistischen Seminaren recht viel mit.

Ich würde mich auch nicht festlegen wollen. Denn im Zen schätze ich sehr die Praxis und die "no view, no idea"-Haltung.
Während ich im tibetischen Buddhismus meine menschlichen Bedürfnisse nach Erklärungen und geselligem Beisammensein "befriedigt" sehe. Allerdings Nicht wirklich.Und schon bin ich wieder beim Zen.

Vielleicht sagt ja noch jemand was dazu, der ein bißchen mehr Ahnung davon hat.

Gruß und ich hoffe, daß es irgendjemandem was gebracht hat, was ich gesagt habe.
Nina

Maura0: Hallo Nina,

der Begriff Meditation wird auch oft als Oberbegriff für die Versenkung verwendet, daher möchte ich auch nochmal kurz was dazu schreiben.

Also, ich bin auch Zennie:-) nur damit Du weißt, von welcher Sichtweise aus ich schreibe.

Grob unterscheidet man wohl gegenständliche und nichtgegenständliche Meditation. Eine gegenständliche Meditation kann schon auf einer Parkbank stattfinden und muß dem-/derjenigen als solche nicht mal bewußt sein. In einer gewissen - ich nenn es mal Stimmung - einfach den Gedanken ohne (viel) Festhalten Raum zum darüber reflektieren geben. Es ist halt dann immer ein Gedankengegenstand da, an dem man sich entspannt orientiert.

Nicht gegenständliche Meditation hat keinen Gedankengegenstand bzw. sollte die Konzentration darauf legen, keinen solchen zu haben und festzuhalten. Wie almaluz schon beschrieb, man nimmt die Gedanken wahr, aber beachtet sie nicht weiter, läßt sie einfach ziehen. Zazen, in dem ich mich auch übe, ist insofern eine Art - na ich nenns mal Psychohygiene.

Zu den kleshas: Du fragst, ob zazen sie auflösen kann. Diese Formulierung Deiner Frage verwirrt vielleicht ein bißchen, denn man kann sowohl mit ja als auch mit nein antworten. Wie aber auch die anderen schon schrieben, möchte auch ich das nein hervorheben, denn in Wahrheit ist da nichts, was aufgelöst werden könnte.
Die kleshas, die Du wahrnimmst, sind in Wahrheit nur Illusionen.
Natürlich sind Wut, Hass, Angst etc. ganz schön real, wenn wir sie wahrnehmen, aber tiefer betrachtet, nämlich in uns hineinsehend und auch abgesehen der Übungen der Meditation/zazen, können wir herausfinden, wo sie ihren illusionären Ursprung haben und: sie somit auch auflösen lernen. Dazu trägt zazen bei, aber zazen ist nicht die Auflösung, denn dann wäre zazen eher Parkbanksitzen mit Wut im Bauch :-)

Ich hoffe, es war verständlich. Übrigens würde es mich auch interessieren, ein wenig mehr über Deine tibetischen? Tradition zu erfahren, wenn Du magst. Ich habe keine Ahnung, also einfach los - und bitte schön langsam :-)

Viele liebe Grüße

Rita ()

Ketelhohn: Hallo Nina256,

zuerstmal Danke an alle für eure antworten,es hat doch sehr geholfen.

wie ich mit wut umgehe???
Hmmm kommt drauf an,wenn mir jemand im straßenverkehr die forfahrt nimmt und ich ne vollbremmsung hinlegen muß um denjenigen nicht über den haufen zu fahren,dann werd ich mir verbal hinterm lenkrad luft machen,ist ja auch ein erschrecken dabei.

dann gibt es die leute die einen nicht ausreden lassen und mitten im satz unterbrechen da kann ich dann auch deutlich werden,auch laut wenn`s sein muß, aber dann ist es "Gut" und ich kann mit demjenigen wieder ein normales gespräch führen,

und dann gibt es die Wut bei der man nicht weiß wie man sich wehren soll
ein mal gegen die wut selbst,dann gegen denjenigen
der den grund dazu geliefert hat
und darueber ärgert man sich dann noch viel mehr,
über diese hilflosigkeit sich nicht wehren zu können
da hilft es dann manchmal sich denjenigen als kleines kind beim spielen vorzustellen und das kein mensch so geboren wird wie er heute ist.

Herzlich
Roland

almaluz: Hallo Nina,

>>Was ist überhaupt der Unterschied zwischen ZaZen und Meditation, wenn es einen gibt?<<

Übersetzt man Zazen direkt, bedeutet es Sitzen (Za) in Versenkung/Wahrheit (Zen).
Sitzen in Konzentration, Stille“ in der Haltung des Buddha, das Die Essenz des Zen. Dadurch hört der Mensch auf, als Mensch zu handeln.
Während Zazen lässt man die Gedanken und alles, was im Geist erscheint, vorbeiziehen, ohne daran zu haften oder davor zu flüchten. Alles zieht vorbei wie Wolken am Himmel, ohne eigene Substanz. Man beobachtet die Gedanken, und das Bewusstsein das beobachtet, geht über die Welt der Gedanken hinaus: Hishiryo, über Denken und Nicht-Denken hinaus.
Meditation kann, glaube ich tats´chlich so etwas sein, wie du es beschreibst, oder man widmet eine "Sityung einem bestimmten Thema. Aber damit kenne ich mich nicht genau aus, ich übe zazen und mache keine Meditation.

Die Frage >>Und wird von ZaZen ebenfalls behauptet, es könne "Kleshas" auflösen? Kurz für die, die diesen Begriff nicht kennen: Kleshas: Gier, Eifersucht, Haß, Verblendung, und so weiter.<< haben dir Helmut und So Gen es schon beantwortet: Sie existieren, aber nur weil du davon übrezeugt bist, dass sie dies tun. Sobald du aufhörst daran festzuhalten, kannst du feststellen, dass sie niemal wirklich waren.

Du kommst aus einer tibetischen Schule des Buddhismus, oder? Magst du ein bisschen über verschiedene Meditationstechniken schreiben? Das würde mich interessieren.

Liebe Grüße
Almaluz

Nina256: Und jetzt verrate uns doch mal, wie du mit Wut umgehst?

:)

Ralf54: Hallo Nina,
im Sutra des 6. Patriarchen Hui-neng heisst es:

{k}"Die Lehre, die ich darlege, ist nicht getrennt vom eigenen, ursprünglichen Wesen. Wenn eine Lehre vom ursprünglichen Wesen getrennt dargelegt wird, dann ist es eine formale Lehre. So eine Lehrweise lässt einen das eigene ursprüngliche Wesen aus den Augen verlieren. Man muss wissen, dass alle Zehntausend Erscheinungen das Wirken des eigenen Wesens sind. Das ist die wahre Lehre der Gleichheit von Sila, Dhyana und Prajna.

Stets das eigene ursprüngliche Wesen schauen (es natürlich manifestieren) bedeutet, dass das eigene Wesen an sich Buddha ist.

Der Geistgrund ohne Irrtümer ist Sila des eigenen Wesens (die Sila, mit dem das eigene Wesen von Anfang an ausgestattet ist). Der Geistgrund ohne Torheit ist Prajna des eigenen Wesens. Der Geistgrund ohne Wirrnis ist Dhyana des eigenen Wesens."{/k}

Zen ist nichts Anderes als die direkte Manifestation dieses Geistgrundes. Es ist keine formale Praxis zur Kultivierung und Transformation des Geistes, zur Auflösung der klesha, sondern die 'formlose dreifache Disziplin' (muso sangaku) von Shila, Prajna und Dhyana. Der Patriarch Dogen nennt dies ‚Butsugyo’, die Praxis des Buddha. Zen ist also kein Werkzeug, kein Mittel um etwas zu erlangen, kein ‚Trainingsprogramm’ sondern Ausdruck unserer eigenen wahren Natur – und die ist von Anbeginn an unbefleckt.

‚Butsugyo’, die Praxis oder das Tun des Buddha, ist in seiner Essenz Zazen. {k}"Das Sitzen selbst ist das Tun des Buddha ... Es ist genau die wahre Gestalt des Selbst. Darüber hinaus gibt es nichts, was als Buddha-Dharma zu suchen wäre"{/k} sagt Dogen.

Gassho,
() So-Gen

HelmutLange: Hallo Nina
Kleshas kann es nicht geben! Ausser Du kannst mir sofort soetwas Zeigen. Gebe mir Kleshas und ich weiss das sie wahr sind.
Zazen kann Kleshas nicht auflösen da sie nicht sind. Sie bekommen nur durch Dich Realität. Für sonst keinen.
liebe Grüsse
Helmut

kodo: Hallo Nina,

nein mit Zazen kannst du die "Kleshas" nicht auflösen.

Gruß,

Kodo ( http://www.dogen-zen.de)

Nina256: Ich bin auch immer auf der Suche nach einem Weg, mit Wut umzugehen.
Folgendes hat mir schon oft geholfen:
Ich setze mich ruhig hin und stelle mir dann vor, den Menschen, der mich so wütend macht, und rede mit ihm. Und zwar ohne Beschuldigung, sondern einfach ihm sagen, was ist. Und versuche, ihn so anzunehmen, wie er ist. Frieden zu schließen. Meistens träume ich danach von diesem Menschen - und zwar sehr friedlich.

Lieben Gruß, Nina

kodo: Ich denke "wahres Zazen" ist das bis heute überlieferte Shikantaza, "einfach nur sitzen".

Ist letztendlich natürlich eine Glaubensfrage, um "wahres Zazen" zu praktizieren ist denke ich aber dieser Glaube notwendig (das man wahres Zazen praktiziert, unabhängig davon welches man nun für das wahre hält).

Aber natürlich werden 10 andere antworten, dass "wahres Zazen" etwas ganz anderes ist... ;)

Gruß,

Kodo ( http://www.dogen-zen.de)

HelmutLange: Hallo Nina
Er stürtzt ins Meer um seinen Gedanken zu entfliehen, aber nicht aus Angst vor seinen Gedanken sondern aus Liebe zu seinen Gedanken.

liebe Grüsse
Helmut

dol: Hallo Nina

ich glaube, diese Probleme tauchen nur auf, weil wir unterscheiden - zazen, stilles Sitzen auf der einen Seite - und der Alltag auf der Anderen.

Viele Zen Schulen hierzulande und nicht nur hier vernachlässigen sträflichst den Umstand, dass Zen - Alltag ist. Aber nicht nur theoretisch.

Nein jetzt und immer sind wir nur "das". Aber dieses konzentrierte hinarbeiten auf mu etwa, lässt vielleicht das Gefühl aufkommen "...jetzt übe ich" und sobald ich aufstehe vom Sitzen übe ich nicht mehr, denn jetzt tue ich ja nur mehr normales...etc.
Dass wir sitzen gehen ist ja letztlich auch nur eine "Ichanstrengung" . "Das" würde sicher nicht sitzen gehen.

lg

dol: "...Ohne wahres Zazen zu praktizieren wirst du nicht wirklich verstehen, dass dein Zimmer aufräumen Zazen ist..."

ist nur die Frage wer denn entscheidet was "wahres" Zazen ist...bzw wer nach welchen Kriterien das feststellt...

lg

sandra

kodo: Hallo Nina,

während du in Zazen sitzt ist da keine Absicht, du sitzt einfach nur.
Vor dem Zazen brauchst du natürlich eine Motivation oder eine Absicht wie für alle Tätigkeiten. Der Mensch ist so angelegt, dass er für alles eine Motivation braucht und das ist auch gut so.
Dein Zimmer aufräumen ist nicht Zazen, Zazen ist Zazen und aufräumen ist aufräumen. Von einer anderen Sichtweise aus ist natürlich dein Zimmer aufräumen Zazen und Zazen dein Zimmer aufräumen, aber das kann leicht missverstanden werden. Ohne wahres Zazen zu praktizieren wirst du nicht wirklich verstehen, dass dein Zimmer aufräumen Zazen ist und umgekehrt, daher ist das Sitzen unbedingt notwendig.
Mach dir am besten nicht soviel Gedanken, wenn du eine Weile regelmässig sitzt, brauchst du immer weniger willentliche Motivation, das Sitzen wird dann etwas ganz natürliches, normales und braucht keine besondere Motivation mehr.
Das ist zumindest meine bisherige Erfahrung,

Gruß,

Kodo ( http://www.dogen-zen.de)

Nina256: In einem Roman las ich einmal "Von der einen Seite aus ist es Leid, von der anderen ist es Motivation. Und aus der Mitte betrachtet ist es gar nichts."

Wenn der Leidensdruck groß genug ist, bin ich am meisten motiviert.