allman: Jawoll Jamady,
aber Erleuchtung ist nicht vorspielbar; denn erleuchtet ist allein nur das Ganze. Also wuerde ich z.B. nie wagen, so zu tun also ob. Das ist zu laecherlich. Halt, halt!!!
Man will aber auch ein bisschen Clown spielen und Leute zum Lachen bringen. Oder Leute so lange an der Nase rumfuehren, bis sie "wach geworden sind" und ihre "Uniform" endlich ausziehen. Diese Uniform, die sie dazu zwingt, idiotische Rituale und Lehren zu propagieren.
Du strebst das "Nichts" an?
Warum nicht? Ist doch besser als "GarNichts".
Dieter Bohlen aber vermittelt mir Spass und Freude am Musikmachen.
Guten Gruss
allman

Jamady: Hi Allman

Dann koenntest du schon in zwei Jahren ein Dieter Bohlen sein!

Das hoert sich ja wirklich toll an, nur schade dass es noch solange geht!

Es gibt ja tatsaechlich sehr wenige Erleuchtete Menschen auf dieser Erde,
<jetzt sind wir wieder am anfang >
warum dann versuchen Menschen den anderen eine Erleuchtung vorzuspielen die sie nicht haben und wahrscheinlich auch nie haben werden und daher sachen sehen die nicht so sind wie sie sind ? ( Regen und Sonne )
Ich strebe das nichts an! Dieter Bohlen vielleicht auch ?
Gruesse
Jamady

allman: Hallo Jamady,
du hast die Ironie in meiner Sprache nicht erkannt oder erkennen wollen?
Mit Unkraut meinst du sicherlich deine Schwaechen. Und welche sind das?
Ich habe in meinem Leben noch keinen Erleuchteten Menschen von Angesicht zu Angesicht gesehen. Kann mir auch garnicht vorstellen, dass Erleuchtung moeglich ist. Das ist doch ein Idealismus. Ein wirklich Erleuchteter waere so lebensfaehig wie eine Seifenblase. Er kaeme auf einmal auf die Idee, nicht mehr zu atmen. Und aus das Spiel.
Irgendwann wirst du von diesem Tick abspringen oder verrueckt werden. Wenn du rechtzeitig abspringst, um so besser. Dann koenntest du schon in zwei Jahren ein Dieter Bohlen sein.
Herzlichst
allman

Jamady: Hallo Allman,

Wuerden sie wirklich die Sonne anstatt den Regen sehen waeren sie aber nicht Achtsam und machen sich etwas vor. Erleuchtete Menschen schweben nicht, sie akzeptieren den harten Boden auf dem sie gehen,
Wie weit ich bin weiss ich nicht, aber ich weiss dass ich im Schrebergarten meines Hirns noch viel Unkraut jaeten muss
Gruss
Jamady

allman: Hallo talk,
nein, geistige Blaehungen sind sehr wohltuend, da die koerperlichen nachlassen.
Deine Zitate gefallen mir. Wo hast du sie her. Koennten fast von mir sein.
Das Zen-Forum als Zen-Meister. Denn hier bekommt ein Zen-Mitarbeiter alles geboten, was ihn "erleuchten" koennte.
Nehmen wir z.B. dein kritisches Verhalten. Es zwingt mich, ueber meine Taten nachzudenken. Dadurch erreiche ich ganz neue Aussichtspunkte, die scheinbar immer hoeher liegen. Das koennte dazu fuehren, dass ich "den" Ueberblick bekomme, den du schon hast. Also danke und weiter so.
Gruss
allman

muen: ich war noch nie in einem Dojo aber ich glaube das Problem das du angesprochen hast, mit dem "ich will schon sehen, das die jetzt 50 cm über dem Boden schweben, sonst muss ich ja weiter an das langweilige rationale Leben glauben" (sehe ich das falsch, bitte korrigiere), ist, das es eigentlich 2 Arten von Menschen gibt. Die Erleuchteten, die mit hohem Lachen und tiefem Weinen das Leben als Weg oder Ziel sehen (ich will, ich habe) und die die das erkannt haben und Web und Ziel miteinander verknüpft. Das was sie unterscheidet ist allein diese Erkenntnis die jeder lebt und aus dieser Erkenntnis schöpfen sie kraft um werdend zu sein, denn das kostet viel kraft, genau soviel, das man nicht abheben kann. Und da jeder von uns nicht abhebt, sind wir alle gleich und doch verscheiden (s,o.)

talk9: ""Du hast aber einen Meister gefunden. Das Zen-Forum.""

Sind Deine geistigen Blähungen eigentlich schmerzhaft?

allman: Hallo Jamady,
geh nach Sri Lanka, aber auch da sehen die Moenche bei stroemenden Regen die Sonne scheinen, uebertrieben gesagt. Denn Achtsamkeit ist ja auch ihr Fachgebiet.
Du hast aber einen Meister gefunden. Das Zen-Forum. Auch hier wirst du "geschlagen", wenn du nicht aufmerksam bist. Was willst du mehr?
Aber warum sollte dich der Meister annehmen? Dich stoeren ja solche hervorragende Leute, die 50cm ueber dem Erdboden schweben. Das ist doch nur gut, ja bis sehr gut, so hoch ueber dem Boden zu schweben. Kann man doch nacheifern. Oder haben sie dir die Geheimnisse fuer die Levitation nicht verraten wollen?
Was bist du denn fuer einer, dass man dein Vertrauen nicht schaetzt?
Du gehst ins Zen und willst dein Ego abloesen, ohne dich dem Beschuss hinzugeben. Aber das Ego kommt erst so richtig zur Geltung, wenn es von anderen frequentiert wird. Wenn du den Kampf ueber hast, ihn durchschaust, wird Spass draus und schliesslich Zen.
Wie weit bist du denn, zeig mal was. Leider kann man hier das Wichtigste nicht sehen: das Gesicht, die Augen, der Mund.
Gruss
allman

PeterMeyer: du sitzt alleine und versuchst zu laufen
es geht nicht
du versuchst mit anderen beim sitzen zu laufen
du merkst das man beim sitzen nicht laufen kann
steh auf und lauf
beim laufen triffst du einen meditierenden Zen – Meister
,,bist du denn blind.siehst du nicht das du im kreis läufst.du wirst immer im kreis laufen.zuviel laufen ist ungesund.am gesündesten ist es überhaupt nicht zu laufen.ich würde mich hinsetzen
,,ich kann beim sitzen nicht laufen´´

Jamady: Hallo Holger

Genau wie du bin ich reingerasselt. Nur haben wir hier wo ich lebe kein Zen-Dojo ( das naechste ist ueber 1000km weit weg) aber dafuer ein Center das auf Tibetanischem Buddhismus aufgebaut ist. Hab das mal besucht und ging frustriert wieder raus, die weinigen Leute dort schwebten ca. 50cm ueber dem Boden und sahen sogar noch bei stroemendem Regen die Sonne scheinen. Nicht so aber der leitende Moench der leider nur 1 bis 2 mal im Jahr da ist, der Mann ist hier und jetzt und nicht schwebend alles gut findend. Genau so wie die Moenche die ich vor Jahren einmal in Sri Lanka besucht habe, diese Austrahlung habe ich auch von den Leuten im Center erwartet aber da war nichts!
Nun sitze ich halt nach wie vor alleine , drehe micht oft im Kreis rum , komme nicht weiter und bin doch schon sehr weit, ich suche kein Dojo ich suche einen Meister.

allman: Sich selbst studieren mit Mitgefuehl gelingt nicht. Denn das Selbststudium eroeffnet Dinge, die du nicht wahrhaben willst. Aber genau dies sind die zu behandelnden Elemente.
allman

Holger_Wolfram: Vielen Dank Euch allen erstmal, die Ihr Euch meines Problems angenommen habt. Ich habe von Euch Wärme und Mitgefühl gespürt.

Daher fällt es mir schwer, Euch in einigen Punkten zu widersprechen – aber gerade Eure Anteilnahme veranlaßt mich, genau dies zu tun, auch meine Anteilnahme an Euch zu belegen.

Eins vorneweg: Ich bin überzeugt, daß jeder seinen eigenen Weg finden muß und das mein Standpunkt ohne Zweifel subjektiv ist.

„Es ist so, wie es ist.“ habe ich als Tenor aus einigen Beiträgen herausgehört. Das ist wohl wahr. Diese Aussage ist ein sanftes Ruhekissen, welche eine überaus geschickte Lösung für Zen darstellt.

Aber sie ist vielleicht nur der schlaue Ausgang aus einer Falle, ohne das man sieht, das man noch in einer wesentlich größeren Falle gefangen sitzt.

Wie schwer war es für Euch, zu dieser „Es ist so, wie es ist.“ -Geistigkeit zu gelangen? Wie viele „seelische Knochen“ habt Ihr Euch dafür gebrochen? Werdet Ihr diese Geistigkeit auch im Angesicht einer großen Katastrophe leben können?

Ich glaube, daß man für alles sehr hart kämpfen muß, um es schließlich zu erreichen. Ich persönlich konnte mich noch nicht zu dieser Geistigkeit „Es ist so, wie es ist.“ bringen.

In dem Buch „Zu den Quellen des Zen“ ist irgendwo die Stelle „Suche, kämpfe und verzweifle“ enthalten, die mir immer wieder durch den Kopf geht. Ich kämpfe, verzweifle, geh zu Boden und stehe wieder auf. Ich kann keine Ruhe geben.

Ich habe bei einem Beitrag herausgehört, daß man nur einfach in dieser Geistigkeit für sich selber Zazen sitzen muß und alles ist in Ordnung. Und da habe ich meine Probleme mit, einfach alleine für mich zu sitzen.

Ich will nicht nur für mich selber leben und meinen eigenen Frieden mit der Welt finden. Es geht um mehr.
Und daher glaube ich auch fest an die Sangha, obwohl ich es bisher nicht erreichen konnte, mich dort einzubringen.

Ich bin noch mal in mich gegangen und festgestellt, daß mir in den besuchten Zen-Dojos etwas gefehlt hat: „Wärme“. Ich hoffe Ihr versteht, was ich damit meine. Obwohl ich nicht fähig war, mit 20 von mir aus diese „Wärme“ auszustrahlen, habe ich sie trotzdem gesucht (wie unfair von mir).

Und das ist genau ein weiterführendes Problem. Es ist nicht nur wichtig, irgendein Zen-Dojo zu finden, sondern eine „warmes“ Dojo mit einem fähigen Meister, der mich leiten kann. Und das ist eine Lebensaufgabe, die ich mir gestellt habe, denn nur so – davon bin ich fest überzeugt – habe ich überhaupt eine Chance, eine feste und klare „So wie es ist“-heit zu erreichen.

Um es nochmal zu wiederholen: Ich bin überzeugt, daß jeder seinen eigenen Weg finden muß und das mein Standpunkt ohne Zweifel subjektiv ist.

An Euch stelle ich jetzt die Frage, die Ihr für Euch selber beantworten müßt: Wo steht Ihr, wie weit seid Ihr wirklich und habt Ihr wirklich Freiheit erlangt für alles, was noch kommen mag?

Ich hoffe es für Euch und dies soll meine Anteilnahme an Euch sein. Nochmals vielen Dank für Eure Beiträge.

PengLai: Hallo Holger,
Respekt für die Einsichten, die Du gewährst!
Wenn man bedenkt, daß die großen "Vorbilder" wie Buddha, Bodhidharma oder "alte" Daoisten ohne Dojo zur Einsicht gelangt sind, kann Dein Weg gar nicht so falsch sein.
Wie sagte E.Herrigel doch so schön im "Zen-Weg":
"Wie nun wenn man es ohne dies von Anfang an so machte? Einfach übte, sich zu versenken, völlig leer zu werden, ohne Programm? Den Mut hätte, es darauf ankommen zu lassen."

Vergiß Dein "Weiterkommen". Es geht schon.

:
P'eng Lai

allman: Hallo Holger,
nur noch ein kleiner Schritt, und du bist wieder ok. Lies deinen vorletzten Satz nochmal.
"Das hoert sich alles sehr ichbezogen an", und genau das ist dein Problem. Du akzeptierst deine Ich-Bezogenheit nicht, weil du meinst, Ich und Zen sind gegensaetzlich.
Das Ich steht fuer allemoegliche Begierden und Schindluder. Es ist derselbe Dualismus wie er zwischen Gott und Mensch besteht, den sich die Leute einbilden. Dabei ist alles so einfach. So einfach, dass du dich wehrst, dies Gesagte hier intensiv zu durchdenken.
Du fuehlst dich schlecht, weil du dich gefangen hast und gegen den Zen-Willen auflehnst. Der Zen-Wille hat dir eine ganze Menge "Lebenswerkzeuge" gegeben, die ja im Grunde seine sind, (und du bist ja selbst Zen) und erwartet die Anwendung. Das Zen verlangt gar nicht mal Zazen, sonst wuerden wir ununterbrochen zazen und verhungern.
Also hoer auf, dich gefangen zu halten. Du bist voller Energie, die dich noch selber auffrisst.
Halte nichts von solchen Verpflichtungen "mitfuehlend" zu sein. Du bist das mitfuehlendste, was ich mir vorstellen kann. Du bist naemlich ehrlich und nennst deine Probleme beim Namen. Und du sprichst eine Sprache, die jeder versteht. Nur tun einige so, die allerdings auch Zen sind, als muesstest du ihre Sprache lernen, die nicht einmal sie selbst verstehen. Denn verstehe auch, dass das Zen auch Negierer hat. Das Zen negiert sich auch. Denn es ist deswegen lebendig, weil es in sich wiedergeboren wird. Und dazu braucht es auch die Negation.
Aber das einfache Abbrennen der Lebenskerze ist schon Negation genug. Da brauchst du dich nicht noch mit Negatoren herumzweifeln. Schnappe dir eines deiner Hobbys und setz alle Kraft fuer deine Weiterbildung und Kreativitaet ein. Und vergiss dabei nicht, dass du Zen bist, das Energie auslebt und gleichzeitig reinlaesst.
"Mit anderen Zazen" strebe ich ueberhaupt nicht an, weil ich da eher an das denken wuerde, was vielleicht nach dem Zazen kommt. Eine richtge lustge Party. Wie es das Zen wollte.
Hocherfreut
allman

HelmutLange: Hallo Holger
Ich fand es sehr angenehm mit anderen Zazen zu machen. Es brachte mich mit mir in Einklang und ich war ganz allein der Zazen machte, auch wenn andere mit mit sassen. Mich interessierte nur Zazen und nicht die Anderen aber es war schön das es doch noch Fremde gibt die das gleiche machten wie ich. Wenn ich sitze sitze ich allein egal ob tausende auch sitzen. Im Zazen kann man nicht weiter kommen. Man Sitzt.
Nach dem Zazen mache ich alles mit Lust und achte genau auf meine körperlichen Empfindungen. Nach Zazen kommt die Lust wirklich Achtsam Empfindendes Leben. Zazen soll uns nur lehren das die Buddhanatur der normale Zustand des Menschen ist. Die beste Zazen Übung ist für mich das Aufwachen am Morgen und dann sich wieder mit Freude zum Leben zu bringen. Das bringt mich immer weiter in den Normalen Zustand.
Zazen ist Zazen und soll uns auf uns aufmerksam machen. Die Einbeziehung Anderer in MEIN Zazen führt zu Anhaftungen die gerade Zazen helfen will zu beseitigen.
viele Grüsse
Helmut

Ho-Kai: hallo holger,

der sangha ist die dritte kostbarkeit neben buddha und dharma.

dogen zenji lehrt:

»Zen studieren bedeutet,
sich selbst studieren.
Sich selbst studieren bedeutet,
sich selbst vergessen.
Sich selbst vergessen bedeutet,
in Harmonie zu sein mit allem,
was uns umgibt.«

wenn's mit dem sich selbst vergessen noch nicht so ganz klappt, dann versuch's doch mal mit mitgefühl. beginne vielleicht zunächst einmal nur mit den beiden, die da auf ihren kissen unmittelbar rechts und links neben dir sitzen, schließe sie voller mitfühlender gedanken in dein zazen mit ein. später dehnst du das dann aus ..

frohes üben!
und du weißt ja, es ist noch kein meister vom himmel gefallen :-)

lieben gruß
( ) michi