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Als ich das Wort "Aura" schrieb, ahnte ich schon dass sich daran irgend ein Fisch irrtümlich verbeißen könnte...und ich ihn (zB mit dem naturwissenschaftlichen Hinweis, dass auch der Mond bei Eiswolken in der Stratosphäre gelegentlich eine Aura erkennen läßt) von der Angel nehmen müsste...
gastx:
Hallo Reiner,
du fragtest:
was hat dieser dogen denn für sich oder die menscheit gewollt??
Nishijima-Roshi erläuterte, dass Meister Dogen rät unser Wertsystem und die (dualistisch) materialistische Objektivität als Brücke zu betrachten, die man zu überschreiten hat, um die wahre Natur der Wirklichkeit zu erkennen.
Alles betrachten, wie es jetzt in Wirklichkeit ist, glasklar,...so wie ein Adler, der von zwei starken Flügeln getragen sich bis hoch zum Himmel über dieses Erdreich zu erheben vermag. Wie hoch aber wird dieser Adler mit einem Flügel fliegen?
Indem wir das Eine (intellektuell) zerteilen, zerfällt die Erkenntnis des Wirklichen wie zur Asche in unseren Händen.
es gibt viele Arten der Meditation. Bei einer verweilt der Blick sehr konzentriert auf einem Objekt vor Augen. Wenn es sich dabei um einen winzigen Punkt handelt (in deinem Beispiel die Iris jener Person)und die Konzentration darauf nicht nachlässt, so ensteht eine Art Lichtaura. Die Umgebung wird hell. Sie schwindet sofort, sobald man den Blick etwas verändert.
Es mag sein, dass du der Person so tief konzentriert in die Augen schautest, dass du dadurch einerseits dieses Licht und andererseits die überraschte Reaktion ausgelöst hast. immerhin ist es außergewöhnich wenn man von jemandem ohne die üblichen Pupillenrefexe angeschaut wird. Ein solcher Blick hat etwas Berührendes, was Hypnotisierendes und vermittelt den Einduck als schaue jemand in die Tiefe und Stille der eigenen Seele...
gastx:
Hallo Reiner,
ganz sachlich beibt festzustellen, dass du nichts als Scherben in den Händen hältst, wenn du za-zen trennst, dh. wenn du "za"- und "zen" nicht als Einheit siehst.
Das was dich stört am Zazen, stört auch mich (und evtl viele andere hier im Forum) und zwar deine Vorstellung, dein Bild dessen was zazen sei.
Das was du dir da vorstellst ist nicht nur störend sondern nichts weiter als eine irrige Vorstellung, welche du in immer neue Worte präsentierst.
Zazen ist einerseits, so wie du sagst "nur sitzen" "Tun ohne zu tun" "ohne (eigen-)Willen" "Stille" usw.
Andererseits aber ist es jedoch ebenso "nur erkennen" nur verstehen" "nur aufstehen" "nur essen" "nur gehen" "nur tun, was aus sich selbst heraus zweifellos und selbstverständlich an Notwendigem und Heilsamen im Alltag zu verrichten ist".
Ohne Begehren ohne Verwehren (d.h. ohne Gier und Hass)stets achtsam mit der Zeit voranschreiten auf diesem so genannten "Achtfachen Pfad".
Da wird auch nichts davon gesagt, dass man Leben oder Tod verlangen möge, sondern nur dass hier keine Form Beständigkeit hat. Man kann weder was verlieren noch besitzen, selbst diesen krankenden, alternden Körper nicht. Die Alten sagen: "Keine Angst, DU wirst schon sterben."
Dieses DU, dieses ICH ist das, woran wir uns angstvoll klammern, so als handele es sich um einen kostbaren Schatz, ohne zu einzusehen, dass dieses festhalten-wollen ein illusionäres Festhaten an den Vergänglichkeiten von Freud und Leid ist.
Gassho, und alles Gute mein Kölner Freund auf deiner weiten Wanderschaft...
gastx:
Hallo mil,
ich hab nur deinen Anfangstext und nun diesen gelesen, nicht aber die vielen erfolgten Antworten, die wohl viel Aufschlussreiches beinhalten...
Dennoch:
Klar, ist da ein Ich, denn du siehst ja diesen Körper und fühlst ihn, nutzt ihn, und greifst auf seine im Hirn gespeicherten gespeicherten Erfahrungen und das erlernte Wissen zurück. Dieser Körper, der deinen Namen trägt, ist individuell und einzigartig und er wächst und altert täglich und bald zu sterben. Hab also keine Angst und Sorge, denn der Körpertod ist dir gewiss. Alles was einen Anfang hat, hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Indem wir also diesen Körper betrachten und ihn als "Ich" bezeichnen, ist es zweifellos existent,- so lange er (...der Körper)in Form ist. Aber irgend wann ist er zum Glück nicht mehr in Form...und dann..., ja was ist wohl dann, wenn du nicht mehr diese Form zu sehen, zu fühlen, zu hören vermagst und auch dieses Bewusstsein verstummt...?! Kennst du das? Weißt du wie es ist, wenn du nichts siehst, fühlst und du ohne Bewusstseinsinhalt bist? Nein?
Doch!!!
Wenn die Augen geschlossen sind und kein Träumen den Schlaf stört, dann ist da Kein Gefühl, kein Geruch, kein Ich und keinerlei Bewusstseinsinhalt.
Dennoch:
Wenn der Körper erwacht und die Sinne sich mit Eindücken füllen, dann ist sie da die Selbst-erkenntnis: "Ich lebe."
Warst du tot?!
Warst du tot als kein Körperselbst erkennbar war?!
Wer bist Du!
Wer bist du, der du diesen Körper erkennst?!
Wer bist du, der du diese Sinneswahrnehmungen (skandhas) erkennt?
Im Rinzai-zen wird uns aufgetragen über gewisse Grundatzfragen zu meditieren. Es werden keine Antworten vorgegeben über die Erkenntniss, die jenseits der Worte ist und die über dieses sterbliche Körper-Ich hinaus geht.
Setz dich hin und übe Zazen.
Übe so lange, bis du die Antwort wie im Schlaf findest. Wenn du aus dem Schlaf erwachst, so vergiss sie nicht und verlier kein Wort darüber...
gastx:
PS.:
Ob man sein Zafu fort wirft, sollte man nicht von der Leute Worte, sondern davon abhängig machen, ob es sich beim Sitzen hilfreich erweist der nicht.
die Art der Antwort die Franz gab, ist paradox und widerstrebt der Logik:
"Erreicht man den WEG mit dem Körper oder mit dem Geist?"
- Ja.
Er hätte vielleicht auch neti neti sagen können, aber weil die Wortwahl bereits stark strapaziert wurde, sagt er hingegen Ja: sowohl als auch ...
Viele Koans werden gelöst, indem man die Logik verpönt, über sie hinaus geht, als handele es sich um einen Krückstock, an dem der Suchende sich klammernd festhält, obwohl er längst zu fliegen in der Lage ist.
Die Trennung von Körper und Geist bzw. der Dualismus von Seele und Materie ist durchaus ein sehr alter Hut, den zu zertreten dem Köpfchen nicht schaden wird, auf diesem Weg der Erkenntnis des Einen. Gewiss handelt es sich einerseits um Form und andererseits aber ebenso um Leere.
Aber was soll s, ob man den Weg nun unter seinen Fußsohlen spürt oder ihn in Worten beschreibt, es ist und bleibt der Weg, den man in diesem Leben geht. Hier in dieser Körperwelt beginnt er mit der Geburt und endet mit dem Tod. Ob es ein guter ist, erkennt ein jeder an den Früchten, die er erntet.
Wenn es noch existent ist, wie könnte es denn dann vergangen sein?
Wenn es nicht mehr existiert, wie könnte es denn weiterhin vorhanden sein?
Existiert das Kind, der Jugendlicher und jener der du eben noch gewesen bist nun in diesem Augenblick immer noch oder ist daraus das geworden, was du jetzt zu sein glaubst? Gib acht, den gleich wirst du nicht mehr sein, was du jetzt noch bist.
Du gehst mit der Zeit, und mit der Zeit wandeln sich die Eindrücke, und mit den Eindrücken wandelst auch wir uns. Da gibt es keine Beständigkeit, denn all diese Eindrücke sind Skandhas, vergängliche Sinnesreize, Gefühle, Gedanken, beeinflusste Bewusstseinszustände. Wo in all diesen Vergänglichkeiten könnte da ein beständiges festes Ich zu finden sein? Etwa in der Summe aller Vergänglichkeiten oder gar diesem Körper, dessen Zellen sich alle paar Jahre erneuern und der aus Haut, Muskeln und Knochen besteht. Bist du Muskeln und Knochen oder aber bewegst du jene Muskeln und Knochen (von denen wir nicht eine einzige Zelle erschaffen haben), so wie man Gegenstände bewegt?
Wer oder was ist das Bewegende? Wenn wir es Wille nennen, was da an den Dingen anhaftet, sie begehrt oder ablehnt, dann wird wohl nichts mehr übrig bleiben von diesem Wollenden (Ich), wenn weder Begehren noch Ablehnung entfaltet sind, sondern Gleichmut. Kein Herumdösen, sondern wache, friedliche Gleichmütigkeit, aus der heraus Freuden und Leiden als Skandhas betrachtet werden und nicht als unser Selbst.
gastx:
Hallo Lord Gi,
ich war man in Kashmir bei Tibetanischen Mönchen, und habe die besondere Wirksamkeit des Mantras "Om mani padme hum" schätzen gelernt, welches beim Ausatmen schnell und so lange gesprochen wird wie der Atem reicht. (man spricht es "om mani peime hung" wobei die Betonung etwas auf peime liegt.
Der Effekt ist nicht allein die Schwingung und der Oberton :) sondern auch die Verteifung der Atmung, welche auch dann bestehen bleibt, wenn man unmittelbar ins Zazen über geht.
Während des Zazens sollte man sich nicht vom Atem abgelenken lassen, sondern ihn sich selber überlassen (damit kein krampfhaftes Ringen mit dem Körper entseht...), aber das ist lediglich meine pesönliche Sicht. Was die Meister sagen, werden dir andere besser erläutern können.
ich seh ja ein, dass meine Worte zuweilen vieldeutig sind und ich evtl. nur eindeutig schreiben sollte. Aber ich bau halt so gerne Brücken
Die Brücke wird jedoch einstürzen, wenn du davon ausgehst, dass ich an einen Gott glaube, am dem du zweifelst. Nein, ich glaube an keinen zweifelhaften Gott!!! Man könnte meinen, ich sei wohl Pantheist, aber auch das ist zweifelhaft.
:)
So will ich mit dir (und dem tibetanischen Buddhismus) nun einig sein, dass es sich bei all den menschlichen Vorstellungen über Götter und Dämonen um Visionen des eigenen Geistes handelt. Vorstellungen nichts als Vorstellungen (manche mit langen Bart ). Deshalb ist es mir auch egal, was man über die Zahl 7 sagt und ob Gott geschaffen wäre oder nicht, denn was der eine unter Gott versteht, versteht der andere unter Täuschung.
Ich bin vollauf zufrieden mit der gegebenen Schöpferischkeit des Seins, die so unendlich und großartig ist, dass ich weder hinreichend Worte noch einen passenden Namen dafür finde und so sag ich schlicht leerer Geist dazu.
Andere sagen, man solle sich kein Bild von Gott machen und auch seinen (einen) Namen nicht aussprechen. Was sie unter namenlosem Gott verstehen, von dem sie sich keine Vorstellungen machen, das musst du sie allerdings selber fragen.
gastx:
Wenn man es so betrachtet, als habe Gott die Welt erschaffen und das sogar in nur 7 Tagen, dann wird man ihm wohl im Jenseits sehen, wo er außerhalb seiner Schöpfung mit langem Bart auf dem Thron sitzend auf den Jüngsten Tag wartet, um über seine Kreaturen zu richten, so dass die Guten in den Himmel und die anderen in die Hölle zu befördern sind.
Wer jedoch bedenkt, dass dieses Werden und Vergehen ohne Anfang und Ende im Jetzt immer schon vollendet gewesen ist, braucht nicht auf Hölle und Himmel zu warten, sondern vermag sie nun schon hier auf Erden in unserer Alltagswelt zu sehn. Er (der selbst-bescheidene Mensch)schöpft aus dem Geist der Natur all sein Empfinden und Wissen und versteht, dass er dies alles niemals als Eigenes zu besitzen vermag, was seit Ewigkeiten schon vergänglich,...und mit allem anderen aus dem es erwuchs und in das es entschwindet, eins gewesen ist.
Es ist ein wundervolles Wissen was wir haben. Es ist so alt und weit wie das All und ganz selbstverständlich mit Aug und Ohr und Hand für Jedermann hier zu begreifen! Ein wahrhaft wundervoller Geist in all den Formen, so unerschöpflich, dass man stets Neues und Großartiges von ihm lernen kann. Er spricht im Rauschen aller Wellen und auch im Wind, im farbenfrohen Licht und im Flügelschlag des Adlers, hoch oben in den Wolken, und er ist zweifellos für Jedermann ganz klar zu sehn.
Mein Gott, weshalb ist es nur so schwerlich einzusehen, dass es keinen Gott gibt, der außerhalb all dessen ist, was an Unendlichkeit im Hier und Jetzt in uns selber existiert.
gastx:
Lieber Reiner, Brüderchen, es tut gut so von dir zu hören, von deiner Ehrlichkeit, deiner Trauer und deinem Glück den Sinn in der Freude gefunden zu haben, die du in anderen erweckst. Ich danke dir, weil du so auch mir diese Freude und Einsicht vermittelst, über viele Tausend Kilometer hinweg...
Ich grüße dich aus deiner Heimat, aus Köln, wo ich gerne deiner Erzählung einer weite Reise durch das Leben lauschen würde, auf der du das Vertrauen in deine Lieben verloren hast, um es in Selbstlosigkeit wieder zu finden.
Wenn man alles aufgeben musste, woran man Halt gefunden hat und einem nichts mehr bleibt als nur das pure Leben, dann ist es wie eine Pflanze, die in frischer Erde ihre Wurzel gräbt und ganz neu zu wachsen beginnt. Wie ein junger Baum, der sich nun aus eigener Wurzelkraft selbstständig und stark entfalten kann, mit guter frischer Frucht, die ein jeder gerne schmeckt. Damit hast du uns heute reich beschenkt, uns, die wir am gegebenen Schicksal und Besitz oft so angstvoll klammern, als verlöre man sein Leben, wenn es uns genommen würde. Wir sehen durch dich, dass es auch in der Ferne allen Grund zur Freude und Hoffnung gibt. So bist du jemand der für uns den steilen Weg durch die Besitzlosigkeit gegangen ist, von dem man sonst nur in Büchern liest...und du bist nun angekommen in dir selbst Zufriedenheit und das Glück zu finden.
Ja, so sind wir. Wir glauben in unseren Beziehungen, in gesicherter Arbeitsstelle, im Besitz und materiellen Dingen Garantie für Freude und Glück zu haben und sehen, wie trügerisch und rasch vergänglich all dies in Wahrheit ist. Auch ich hab meine Lieben verloren, so unersättlich wie ich einmal war, und nun halte ich mich fest an der Arbeit, am Einkommen, wie am Schilf in einem reißenden Strom der Zeit. Schon bald wird auch dieser Inhalt mir verloren sein und dann muß ich hinsehen, in welchen Grund die Wurzeln meines Lebens den Sinn zu ergreifen vermögen. Bei dir werde ich mir Rat erfragen. Du hast Erfahrung, die mir fehlt. Respekt, mein Lieber, das du nicht aufgegeben hast! Respekt, in der Ferne für uns da zu sein. Ach, hätt ich nur deinen Mut, so würden mir Flügel wachsen, um rund um die Welt zu reisen, frei von Angst Vergängliches und Liebes zu verlieren.
Ich wünsch dir ganz viel Glück und Zuversicht und die Gewissheit, dass ich es wirklich ernst meine jenen Spruch zu sagen: Wir Kölner lassen keinen allein. Wenn ich was für dich tun kann, lass es mich wissen: [javascript protected email address].
gastx:
Ich liebe den Herbst mit all seinen Vergänglichkeiten, den welkenden fleckigen Blättern, den überreifen Früchten die achtlos zu Boden fallen und zu Humus werden. Ich mag ihn ebenso wie die Tiere und Menschen, die in die Jahre gekommen sind und ruhiger werden und mit faltigen Gesichtern und weißen Haaren von unsagbar vielen Erfahrungen berichten.
Ich mag sie ebenso wie die frostige Stille des Winters und die kindliche Kraft des Frühlings.
Es muß nicht immer Sommer sein lieber Reiner, und nicht nur die makellose Pracht der vollen Blüte, denn mochte ich nur sie, würd ich sie begierig mit einem Messer herausschneiden aus natürlichen Werden und Vergehen, so dass schon nach Tagen das Glück, was sie mir schenkte, in der Vase verwelken.
Welche also ist die Beste all der Früchte?!
Nein, lieber Reiner, ich glaube nicht, dass du die Antwort bereits weist...
gastx:
...das ist ja das Natürliche am Apfel und irgendwie so vertraut Menschliche, dass auch an ihm Schwachstellen in der Mittagssonne zu finden sind.... Ich mag auch das sehr gern, weil man dann nicht so perfekt, so hart sein muß. Zu stark und hart ist irgendwie ebenso ungeniessbar wie zu schwach und weich.
Als ich das Wort "Aura" schrieb, ahnte ich schon dass sich daran irgend ein Fisch irrtümlich verbeißen könnte...und ich ihn (zB mit dem naturwissenschaftlichen Hinweis, dass auch der Mond bei Eiswolken in der Stratosphäre gelegentlich eine Aura erkennen läßt) von der Angel nehmen müsste...