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Farbfleck:
Sorry die Antwort sollte eigentlich zu dem
Beitrag von matadorle angehängt werden,
wie dem auch sei, es handelt sich um ein
allgemeines Problem.
Ich wusste irgend etwas ist nicht richtig, mir ging das Ding einfach nicht aus dem Kopf und dann fiel mir entlich die Schuppen aus den Augen.
Ich erzähle die Geschichte einfach noch einmal.
Ein alter Mann steigt mit einem schweren Sack auf dem Rücken, denn er ging lagsam und gebeugt, von einem Berg herunter. Er blieb stehen und stellte den Sack ab, richtete sich auf und holte einen Tiefen Atemzug. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er so dastand. Dann nahm er den Sack wieder auf seinen Rücken und ging seinen Weg.
Ein jüngerer Mann, der schon lange Die Wahrheit suchte, den er trug die Dinge der Mönche mit sich,
stieg einen Bergweg hoch. Denn er glaubte das er in der Einsamkeit des Berges sein Ziel erreichen würde. Er blieb stehen und sah sich um. "Bitte, oh Herr", sagte er, "sag mir, was Erleuchtung bedeutet". Er lächelte nach kurzer Zeit auf und sagte:"Aha, ich verstehe!! Aber was kommt nach der Erleuchtung ?" Er richtete seinen Blick auf sein Ziel, die Spitze des Berges und machte sich weiter auf diesen Beschwerlichen Weg.
liebe Grüsse
Helmut
matadoerle:
hallo Farbfleck,
die Mücke und die Blutegel lasse ich mal aussen vor!
Was Du über Deinen (biologischen) Vater berichtest, daß er Deine "spirituelle Persönlichkeitskomponente grob verletzt" hat, daß Du ihn deshalb als Ursache Deiner "Macke" darstellst (empfindest?) ... das ist hierbei interessant.
Ich möchte mal genau das Gegenteil darstellen: mein Vater hat jahrelang unter meiner Missachtung gelitten (ich war von 14/15 bis ca. 18/19 nicht bereit, mit ihm zu reden - "Gewalt" von meiner Seite!) ... irgendwann kam es von seiner Seite zu einem Ausbruch der Hilflosigkeit, er hat mich geschlagen ... interessanterweise war diese groteske Situation (körperlich ist er hoffnungslos unterlegen) für uns beide heilsam!
Ich habe meine "Schweige-Gewalt" wahrgenommen und eingeordnet, seine Schläge waren gewaltlos (weil absurd) und einzig Zeichen seiner Hilflosigkeit ... wir haben daran beide viel gelernt.
Vor allem habe ich diese Geschichte niemandem erzählt, bevor wir beide nicht klären konnten, was jahrelang unausgesprochen geschwelt hatte.
Das daraus erwachsende Vertrauen hilft uns heute, gegenseitigen Respekt und Liebe zu leben!
Farbfleck:
Die Gewalthandlung zunächst gemäß ihrem Rang und ihrerZugehörigkeit einordnen.
Meine Eltern haben mich als Kind geschlagen, so dass meine Persönlichkeit eine Macke hat, deshalb
gibt es zwischen ihnen und mir keine echte
spirituelle Freundschaft, da es sich um eine
grobe Verletzung meiner spirituellen Persönlichkeitskomponente handelte.
Es lässt mich deshalb kalt, daß sich mein
Vater suizidiert hat. Meine Beziehung zu ihm beschränkte sich auf das Intellektuelle, dieser
psychische Modul funktionierte quasi noch. Ein anderer Part ist die wirtschaftliche Gewalt,
wenn man etwa um Geld betrogen wird, dann kann derjenige eben nicht auf weitere Darlehen hoffen.
Man kann mit dem Betrüger weiterhin in geistigem Kontakt stehen aber ohne den Aspekt materieller Hilfe. Eine Mücke, die mir mein edles Blut abzapft, gehört in die Kategorie des biologischen,
und da laut Charles Darwin das Leben ein Schlagen
und Erschlagenwerden ist, hat die Mücke eben
pech, wenn sie erwischt wird, dass ist ihr
Berufsrisiko, dass ihr keiner abnehmen kann.
Sonst kann man sich ja gleich in einen See
voller Blutegel legen, damit die armen Tiere
auch was zu trinken haben.
Farbfleck:
Wahrscheinlich waren die Religionsprobleme
einst auch nur Fragen um solche Rezepte,
bis da die Verstandesphilosophie ihren
Senf dazugegeben und Mysterien draus gemacht
hat. Aber doch braucht es einen gewissen Geist, diese Rezepte überhaupt zu lesen, ein gewisses
Samadhi, um die Möglichkeiten überhaupt zu
erkennen. Sonst siehts finster aus und ich
kenne solche finsteren Typen, kriminell und
drogensüchtig, keine Chanche dem menschlichen
Wahn zu entfliehen, weil es in deren Seele bettelarm aussieht. Auch ich muß mich öfters
am Strohalm des Glaubens festhalten, daß
mir das Satori genau wie ein Salzkristall von
selber reift, wenn ich nur lange genug sitze.
Verrückten wie mir muß man erst den Himmel
zeigen, doch ich erlebte bisher immer nur
eingeschränkte und irgendwie gezüchtete
Menschen und die mir bekannten Buddhisten
- die sich bei genauerer Prüfung, wie ich
böser Mensch sie vornahm - auch nur als Zuchtperlen erweisen. Für mich klingen solche Worte wie, "sein Leben gestalten" einfach zu platt, seine sterbliche Existenz ein bischen auszuschmücken. Was mich hingegen ein bischen aufmuntern könnte, was hat es denn eigentlich
mit dem ZEN- Fliegen auf sich ?
Farbfleck:
Scheußlich ist das, immer so einen geistigen
Vormund zu haben. Wenn ich wenigstens alleine
pinkeln könnte, dann wäre es wert ein Mensch
zu sein.
HelmutLange:
Hallo Imouto
Ich beziehe das nicht nur auf den Tod.
Der Tod ist aber das Elementarste auf das sich ein Mensch hinbewegt. Dieses Hinbewegen soll in voller Hingabe an das Leben, ohne Zweifel, geschehen. Nur dann kann er den Tod als zum Leben gehörend, als Leben erleben. Der letzte Augenblick im vollen Leben ganz und gar im hier und jetzt absolut Frei. Das stralende Ende eines Lebens ohne je zu wissen wann, aber dann wirklich Jetzt Sein. Zufrieden nicht Bedauernd.
liebe Grüsse
Helmut
Bruder-Ho:
Nicht Erleuchtete schleppen aber nicht das Gebiß ihrer verstorbenen Großmutter mit sich herum, sie haben ihr Säckl bewußt gepackt für den vor ihnen liegenden Weg.
Andreas
Imouto:
Besser hätte ich es auch nicht erklären können. Meine kurze Antwort unter Re[1] zielte genau darauf ab, dass die Dinge im Sack im Grunde Nichts wert sind.
Dennoch würden sie den "Nicht-Erleuchteten" plagen und ihm Beschweden bereiten. Der Lernende GLAUBT daran, dass etwas Schweres im Sack ist, das unbedingt ins Tal gebracht werden muss, bevor der Träger Erleichterung erfahren kann. Der Erleuchtete weiß hingegen, dass er den Sack jederzeit abstellen und eine Pause machen kann. Er weiß das, weil er erfahren hat, dass alles, was ihn mit der schweren Last in seinem Sack verbindet sein eigener Glaube an die Schwere und die Verpflichtung ihn ins Tal bringen zu müssen ist. Und so stellt er ihn ab und nimmt ihn wieder auf.
Ich würde die Konsequenz aus dem Ablegen des Sacks übrigens nicht nur auf den Tod beziehen. Er ist genauso jederzeit bereit zu Leben und AUS FREIEM WILLEN die Dinge zu tun die getan werden müssen (nämlich den Sack wieder aufnehmen und weiter gehen).
PengLai:
Hallo Farbfleck,
Der alte Mann hat doch nur den Sack abgestellt, was ihm offenbar Erleichterung gebracht hat und ist anschließend weitergewandert.
Es ist vollkommen egal, was in dem Sack war.
Wenn Du, bei diesem warmen Sommerwetter einen schweren Koffer trägst und zwischendurch eine Pause machst und ihn absetzt, hat das dann eine tiefere Bedeutung? Und ist der Inhalt des Koffers so wichtig?
HelmutLange:
Hallo Farbfleck
Hier ist auch eine mögliche Antwort:
In dem Sack sind alle Vorstellungen, Meinungen, Weissheiten und Verwicklungen des alten Mannes.
Erleuchtung ist wenn er alles ausser sein Ich-Sein ablegt. Dann nimmt er den Sack wieder auf und geht seiner Wege, den auch wenn er Erleuchtet ist(Sack ablegen) lebt er weiter in der Welt der Menschen. Das er seine "Dinge" in einen Sack legt ist ein Zeichen dafür das er Erleuchtet ist, denn der junge Mann trägt diese Dinge in sich mit sich herum und er ist noch nicht bereit erleuchtet zu werden. Er muss sich einen Sack nehmen und nach und nach mit jeder Erkenntnis seine "Dinge" hineinlegen und sie Tragen. Das geht bis er alles ausser seinem reinem Sein in diesem Sack hat, Jetzt leben er und ist jeder Zeit breit zum Sterben.
Der Tod kann ihm nichts anhaben denn er bracht nur den Sack los zu lassen und er ist Frei. Für ihn gibt es kein Bedauern und keine Trauer.
liebe Grüsse
Helmut
Beitrag von matadorle angehängt werden,
wie dem auch sei, es handelt sich um ein
allgemeines Problem.