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Ich wusste irgend etwas ist nicht richtig, mir ging das Ding einfach nicht aus dem Kopf und dann fiel mir entlich die Schuppen aus den Augen.
Ich erzähle die Geschichte einfach noch einmal.
Ein alter Mann steigt mit einem schweren Sack auf dem Rücken, denn er ging lagsam und gebeugt, von einem Berg herunter. Er blieb stehen und stellte den Sack ab, richtete sich auf und holte einen Tiefen Atemzug. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er so dastand. Dann nahm er den Sack wieder auf seinen Rücken und ging seinen Weg.
Ein jüngerer Mann, der schon lange Die Wahrheit suchte, den er trug die Dinge der Mönche mit sich,
stieg einen Bergweg hoch. Denn er glaubte das er in der Einsamkeit des Berges sein Ziel erreichen würde. Er blieb stehen und sah sich um. "Bitte, oh Herr", sagte er, "sag mir, was Erleuchtung bedeutet". Er lächelte nach kurzer Zeit auf und sagte:"Aha, ich verstehe!! Aber was kommt nach der Erleuchtung ?" Er richtete seinen Blick auf sein Ziel, die Spitze des Berges und machte sich weiter auf diesen Beschwerlichen Weg.
liebe Grüsse
Helmut
HelmutLange:
Hallo Imouto
Ich beziehe das nicht nur auf den Tod.
Der Tod ist aber das Elementarste auf das sich ein Mensch hinbewegt. Dieses Hinbewegen soll in voller Hingabe an das Leben, ohne Zweifel, geschehen. Nur dann kann er den Tod als zum Leben gehörend, als Leben erleben. Der letzte Augenblick im vollen Leben ganz und gar im hier und jetzt absolut Frei. Das stralende Ende eines Lebens ohne je zu wissen wann, aber dann wirklich Jetzt Sein. Zufrieden nicht Bedauernd.
liebe Grüsse
Helmut
Bruder-Ho:
Nicht Erleuchtete schleppen aber nicht das Gebiß ihrer verstorbenen Großmutter mit sich herum, sie haben ihr Säckl bewußt gepackt für den vor ihnen liegenden Weg.
Andreas
Im Sack ist natürlich die LAST!
Jeder trägt seine eigene "Last" mit sich.
Art und Natur der Last ist individuell und doch ähnelt sie jeder anderen "Last".
Last ist WUT, UNGEDULD, HASS, NEID und vieles andere mehr was den Geist vergiftet und untugendhaft ist.
Imouto:
Besser hätte ich es auch nicht erklären können. Meine kurze Antwort unter Re[1] zielte genau darauf ab, dass die Dinge im Sack im Grunde Nichts wert sind.
Dennoch würden sie den "Nicht-Erleuchteten" plagen und ihm Beschweden bereiten. Der Lernende GLAUBT daran, dass etwas Schweres im Sack ist, das unbedingt ins Tal gebracht werden muss, bevor der Träger Erleichterung erfahren kann. Der Erleuchtete weiß hingegen, dass er den Sack jederzeit abstellen und eine Pause machen kann. Er weiß das, weil er erfahren hat, dass alles, was ihn mit der schweren Last in seinem Sack verbindet sein eigener Glaube an die Schwere und die Verpflichtung ihn ins Tal bringen zu müssen ist. Und so stellt er ihn ab und nimmt ihn wieder auf.
Ich würde die Konsequenz aus dem Ablegen des Sacks übrigens nicht nur auf den Tod beziehen. Er ist genauso jederzeit bereit zu Leben und AUS FREIEM WILLEN die Dinge zu tun die getan werden müssen (nämlich den Sack wieder aufnehmen und weiter gehen).
PengLai:
Hallo Farbfleck,
Der alte Mann hat doch nur den Sack abgestellt, was ihm offenbar Erleichterung gebracht hat und ist anschließend weitergewandert.
Es ist vollkommen egal, was in dem Sack war.
Wenn Du, bei diesem warmen Sommerwetter einen schweren Koffer trägst und zwischendurch eine Pause machst und ihn absetzt, hat das dann eine tiefere Bedeutung? Und ist der Inhalt des Koffers so wichtig?
HelmutLange:
Hallo Farbfleck
Hier ist auch eine mögliche Antwort:
In dem Sack sind alle Vorstellungen, Meinungen, Weissheiten und Verwicklungen des alten Mannes.
Erleuchtung ist wenn er alles ausser sein Ich-Sein ablegt. Dann nimmt er den Sack wieder auf und geht seiner Wege, den auch wenn er Erleuchtet ist(Sack ablegen) lebt er weiter in der Welt der Menschen. Das er seine "Dinge" in einen Sack legt ist ein Zeichen dafür das er Erleuchtet ist, denn der junge Mann trägt diese Dinge in sich mit sich herum und er ist noch nicht bereit erleuchtet zu werden. Er muss sich einen Sack nehmen und nach und nach mit jeder Erkenntnis seine "Dinge" hineinlegen und sie Tragen. Das geht bis er alles ausser seinem reinem Sein in diesem Sack hat, Jetzt leben er und ist jeder Zeit breit zum Sterben.
Der Tod kann ihm nichts anhaben denn er bracht nur den Sack los zu lassen und er ist Frei. Für ihn gibt es kein Bedauern und keine Trauer.
liebe Grüsse
Helmut
Farbfleck:
Die Antwort ist, glaube ich, von einem auf rätselhafte Weise programmierten Intellekt
konstruiert worden.
Aber ZEN Geschichten sind in der Regel sehr
viel weltbezogener, zweitens sind sie
niemals leicht oder gar trivial zu nehmen.
Weltbezogen - d.h. die Geschichte könnte sich
so im realen Leben tatsächlich abgespielt haben.
Der Alte ist ein Weiser, der mit einem schwerem
Rucksack vom Gebirge zurück kommt. Von nichts
wird der Rucksack nicht so schwer, und daß der
Rucksack selbst so schwer ist, das vertrüge sich
wieder nicht mit Weisheit. Und was soll er enthalten ? Etwa Steine als Mitbringsel für die Oma ? Oder Gold und Edelsteine für die reichen Puppen ? Gewiß nicht. Der Alte hat in den Bergen Heilkräuter gesammelt. Er nützt damit konkret
dem Leben.
Und nun kommt die Nichttrivialität bei der
Geschichte, als der Bursche ihn fragte
was Erleuchtung ist. Der alte setzt den
Sack ab: "Sieh her - ich bin nicht
verpflichtet, dem Leben zu dienen !".
Wenn er also den Sack liegen lässt, dann
müssen vielleicht Menschen sterben !!
Aber es weiß ja niemand, was der alte
da oben gemacht hat, kein Arm des Gesetzes
hätte sein Gepäck kontrollieren und ihm
befehlen können: "Weitertragen !".
Weiterhin glaube ich daß hier Buddhistische
Elemente ins Spiel kommen, ZEN ist ja auf
diesem gar nicht zu verachtenden Mist
gewachsen. Der Buddhismus behauptet, alle
Welt ist vergänglich ! Da alles vergänglich
ist, ist das Leben im Makromaßstab das gleiche,
als wenn Kinder am Strand Sandburgen bauen,
die morgen wieder eingefallen sind. In dieser
Stimmung war der alte, denn das ist
Erleuchtung, wenn das ganze Leben als eine
Sandburg gesehen werden kann ! In dieser
Stimmung war er, als er da oben auf den
Bergen die Kräuter sammelte.
Nichtzuletzt sind ZEN-Geschichten dadurch
charakterisiert, daß sie ganz bestimmte Spuren
im Geist des sie Wahrnehmenden hinterlassen,
den ZEN ist ja nicht irgendeine flache Unterhaltung sondern Medizin für die Seele !
Wenn ich also das Bild von dem jugendlich fitten,
weisen, in freiheit handelnden Alten in meinem Geist verwurzele, dann habe ich nämlich ein
sehr viel wohleres Lebensgefühl !!
Ich persönlich habe da schon ganz ganz andere Dinge erlebt, die mit dem Alter zu tun haben !
Da war Trauer, Angst, Krankheit und senile Hilflosigkeit, die vollkommene Abwesenheit von Weisheit oder gar irgendeine Art von Erhabenheit
über das Leben ! Da wurden auch noch die ebenfalls nicht mit Weisheit beimpften
Verwandten psychisch mitgerissen, einer davon
hat anschließend den Freitod gewählt. Diese
Leben haben Krankheitsspuren in den Seelen hinterlassen und nicht zuletzt auch in meiner,
folglich suche ich nach der Medizin !
Der Alte, von dem in dieser Geschichte die
Rede ist hinterlässt keine Krankheitsspuren,
denn das Leben hat ihn und nicht das Alter.
Farbfleck:
Der gute alte !
Könnte ich den Sack ablegen, ich würde ihn
gewiß nicht wieder aufnehmen ! Da
müßte ich vorher erstmal zur ganz ganz
großen Erleuchtung kommen und die himmlischen
Sphären kreuzweise durchfliegen können.
Wenn dann der alte nicht neidisch zu
mir aufblickt, ja wenn nicht der leiseste
Gedanke von Neid in ihm auftaucht, dann Hut
ab, andernfalls dreifachen höhnischen Spott
über ihn.
Bruder-Ho:
Hi ho-kai,
natürlich lächelt er mit dem Wissen, das die Jungen immer erst fragen und dann zupacken. Die Alten wissen auch nicht mehr als die Jungen, doch nehmen sie die Dinge in die Hand und eine Lösung wird sich finden. Mit dem Geist eines Kindes. Es liegt in der Natur des Lebens, daß die Erfahrung mit den Jahren wächst, aber es ist immer das gleiche: Just do it. Wem das bekannt vorkommt, Volltreffer !
in dem Sinne
Andreas
Bruder-Ho:
In dem Sack ist kein Geheimnis, der Alte ist kein Deut besser als der junge Mann. Wenn der Junge weitergeht, immer weiter, wird er eines Tages auf die Frage nach der Erleuchtung seinen Sack auf den Boden legen, sich aufrichten, ihn wieder schultern und weiterziehen.
Andreas
Ich wusste irgend etwas ist nicht richtig, mir ging das Ding einfach nicht aus dem Kopf und dann fiel mir entlich die Schuppen aus den Augen.
Ich erzähle die Geschichte einfach noch einmal.
Ein alter Mann steigt mit einem schweren Sack auf dem Rücken, denn er ging lagsam und gebeugt, von einem Berg herunter. Er blieb stehen und stellte den Sack ab, richtete sich auf und holte einen Tiefen Atemzug. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er so dastand. Dann nahm er den Sack wieder auf seinen Rücken und ging seinen Weg.
Ein jüngerer Mann, der schon lange Die Wahrheit suchte, den er trug die Dinge der Mönche mit sich,
stieg einen Bergweg hoch. Denn er glaubte das er in der Einsamkeit des Berges sein Ziel erreichen würde. Er blieb stehen und sah sich um. "Bitte, oh Herr", sagte er, "sag mir, was Erleuchtung bedeutet". Er lächelte nach kurzer Zeit auf und sagte:"Aha, ich verstehe!! Aber was kommt nach der Erleuchtung ?" Er richtete seinen Blick auf sein Ziel, die Spitze des Berges und machte sich weiter auf diesen Beschwerlichen Weg.
liebe Grüsse
Helmut