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Auf dharma.de und im zenforum.de heftigst diskutiert, mit meiner unbescheidenen Beteiligung - und ich nehme an, es gibt hier nicht viele, die nicht auch dort mitlesen: Die so genannten Zen-Lehrer, von manchen gar "Zen-Meister" tituliert, Thich Nhat Hanh und Thich Thien Son sind keinesfalls Zen-Lehrer, auch nicht Thien-Lehrer, wie es korrekt heißen müsste (Thien, vietn. für Chan/Zen). Sie berufen sich auf Thien-Linien (wie Lam Te), deren Zen-Tradition bereits vor langer Zeit ausgestorben ist. D.h., dort wird seit mehreren Generationen kein Thien mehr praktiziert (sondern z.B. eine Mischung vor allem aus Theravada- und Amida-Buddhismus, mit minimaler Meditationspraxis). Dies gilt auch für den Abt der Pagode Vien Giac in Hannover. Der offenbar einzige authentische, sich noch auf Linji zurecht berufende vietnamesische Zen-Meister soll Thich Than Tu aus der "Bambuswald-Tradition" sein ( http://www.thientongvietnam.net). In seiner Linie werde tatsächlich noch vor allem medititert. Sogar Spendenboxen seien dort unbekannt ...
Thich Nhat Hanh und Thich Tien Son, dem Abt der Pagode Phat Hue, fehlt es nicht nur an korrekter Dharma-Übertragung und authentischen Dokumenten, sie lehren auch ein krudes Eigengebräu, mit dem sie sogar ihre eigenen Landsleute jahrzehntelang verwirrten und im Ungewissen hielten.
Wie mir gerade mitgeteilt wurde, soll TNH kürzlich einen großen Tempel, der Hunderte von Leute beherbergen konnte, in Dalat verloren haben, in dem sich auch Ausländer aufhielten. Er wurde einfach vom Staat konfisziert. Wer dazu mehr sagen will, möge dies hier tun.
Ein Mönch fragte Meister Tôzan: Welcher der drei Körper Buddhas* predigt? Tôzan erwiderte: Mit mir ist das immer ein großes Problem. Danach fragte der Mönch Meister Sôzan: Was meinte Tôzan, als er sagte: Mit mir ist das immer ein großes Problem? Sôzan antwortete: Wenn du den Kopf willst, schneide ihn ab und nimm ihn mit. Dann fragte der Mönch Meister Seppô. Der drückte seinen Stock gegen den Mund des Mönches und sagte: Auch ich habe Tôzan aufgesucht. Der Mönch war sprachlos.
Meister Kidô:
Ich kann nicht atmen.
Meister Hakuin:
Stark bedrängt.
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(* Skrt. trikâya: 1) dharmakâya (Körper der Großen Ordnung), das wahre Wesen Buddhas, das mit der Essenz des Universums identisch ist, die Einheit von Buddha und allem Seienden sowie Buddhas Lehre; 2) sambhogakâya (Körper des Entzückens), der Körper von Buddhas, die in einem Reinen Land (Paradies) die von ihnen verkörperte Wahrheit genießen; 3) nirmânakâya (Körper der Verwandlung), der irdische Körper, in dem Buddhas den Menschen erscheinen, damit alle Wesen Erlösung finden mögen.)
Meister Jôshû bestieg das Vortragspodest und schaute nach hier und da. Meister Shuyu fragte: Was machst du? Jôshû erwiderte: Ich suche nach Wasser. Shuyu sagte: Ich hab nicht einen Tropfen hier, was nutzt es also, danach Ausschau zu halten? Jôshû stellte seinen Stock gegen die Wand und ging weg.
Meister Kidô:
Denk nicht, du wärest im Vorteil.
Meister Hakuin:
Wenn der Weg der Sprache abgeschnitten wird,
wird das Umherschweifen des Geistes ein Ende haben.
Der Laie Hôkoji sagte zu Meister Daibai ("Große Pflaume") : Ich habe schon lange von Eurem Namen gehört und frage mich nun, ob diese Pflaume reif ist. Daibai erwiderte: Wo willst du zuerst reinbeißen? Hôkoji sagte: Ich werde alles in kleine Teile zerschneiden. Daibai forderte: Gib mir meinen Samen zurück!
Ribotsu fragte Meister Chijô: Wenn der Berg Shumi zweifelsfrei einen Mohnsamen enthalten kann, ist es dann nicht falsch, dass der Mohnsamen den Berg Shumi enthält?
Chijô erwiderte: Die Leute sagen, du hättest Tausende von Büchern gelesen. Stimmt das? Ribotsu bejahte.
Shijô sagte: Der Körper ist so groß wie eine Kokosnuss. Wohin können deine Tausende von Büchern gehen?
Ribotsu konnte sich daraufhin nur noch verbeugen.
Meister Kidô:
Ribotsu soll sagen: Ich dachte, da ist niemand.
Meister Hakuin:
Ich dachte, Affen seien weiß, doch es gibt schwarze Affen.
Meister Seidô traf auf der Straße den kaiserlichen Boten. Dieser lud Seidô zum Abendessen ein. Während sie speisten, fing ein Esel zu kreischen an. Der Bote sagte: "Priester!" Seidô hob seinen Kopf und der Bote deutete auf den Esel. Doch Seidô zeigte auf den Boten. Der Bote schwieg.
Meister Kidô:
Es ist der Fehler eines kleinen Beamten wie mir.
Meister Hakuin:
Ich bin nicht gut darin, richtig auf diese Begebenheit zu reagieren.
Meister Seidô traf auf der Straße den kaiserlichen Boten. Dieser lud Seidô zum Abendessen ein. Während sie speisten, fing ein Esel zu kreischen an. Der Bote sagte: Priester! Seidô hob seinen Kopf und der Bote deutete auf den Esel. Doch Seidô zeigte auf den Boten. Der Bote schwieg.
Meister Kidô:
Es ist der Fehler eines kleinen Beamten wie mir.
Meister Hakuin:
Ich bin nicht gut darin, richtig auf diese Begebenheit zu reagieren.
Als Meister Jôshû auf einer Leiter über einem Brunnen stand, sah er Meister Nansen vorbeigehen. Er ließ ein Beim herabbaumeln und rief: Hilfe, Hilfe! Nansen stieg auf die Leiter und sagte, Sprosse für Sprosse: Eins, zwei, drei, vier, fünf
Später suchte ihn Jôshû in seinem Zimmer auf und meinte höflich: Ich danke dir, dass du mir gerade geholfen hast.
Angkor:
Oh-Oh-Oh - an anderer Stelle fragtest Du, warum einige den Abt Muho vom Antaiji verehren. Ich weiß nicht, ob man davon sprechen kann, aber sicher bin ich selbst von der Antaiji-Lehre, also von dem, was Muho von Sawaki übersetzt hat, was ich sonst noch so kenne (von Uchiyama, Deshimaru usf.) beeinflusst. Wahrscheinlich argumentiere ich also eher in diesem Sinne, wenn ich das obige kritisiere.
Zunächst überrascht mich nicht, dass Kabat-Zinn von Kapleau beeinflusst wurde, der sich ja ausgiebig mit dem Sterben auseinandersetzte und dabei, wie ich in einer Buchkritik mal schrieb, m.E. völlig auf Abwege geriet. Ähnliches sehe ich bei Kabat-Zinn, und es ist wahrscheinlich so, dass die Antaiji-Lehre mir diesen Blick ermöglicht.
1) Das Sterben ist ein einmaliger Vorgang im Leben. Es ist daher nicht möglich, sich darauf vorzubereiten, weil niemand weiß, wie es sein wird. Das Sterben ist individuell, und erst wenn man stirbt, macht man die Erfahrung wirklich.
2) Auch Muho benutzt den Ausdruck "auf dem Kissen sterben", aber ich nehme an, dass er damit den Tod des Egos meint. Wir sterben nicht wirklich, und selbst wenn wir dem Tode nur nahe kommen, ist diese Erfahrung in der Regel - so wird es von vielen berichtet - so anders als erwartet, dass man vielleicht gar nicht dieses Wort für etwas anderes benutzen sollte als das tatsächliche Ende des Lebens: Sterben.
3) Wenn wir aber nicht sterben, dann geht die Welt eben nicht ohne uns weiter. Sondern unser Beitrag ist gefordert, unser individuelles Übernehmen von Aufgaben, unsere Einstellung gegenüber dem, was sich uns in den Weg stellt. Wie begegnen wir dem? Das ist die entscheidende Frage.
4) Für die meisten Menschen ist der Prozess des Sterbens eher kurz im Vergleich zum Leben. Auf einer Achse relativ betrachteter Zeit ist er ein so verschwindend unbedeutendes Ereignis, dass es sich im Grunde kaum lohnt, ihm mehr Aufmerksamkeit und Vorbereitung zu widmen als irgendeiner Migräneattacke.
5) Es ist hingegen etwas ganz anderes, das Leben "aus dem Sarg" zu betrachten, wie Sawaki Roshi riet. Das bedeutet nämlich auch, das Sterben als immer noch Teil des Lebens zu relativieren.
Darum geht es mir, um diesen feinen Unterschied. Dazu legen wir uns nicht auf den Boden, das praktizieren wir im Zazen, nicht durch eine Körperübung, die etwas Totes, sondern etwas Lebendiges imitieren will. Genau so gut könnte man sich ins Führerhaus eines LKWs setzen und mal eben zusammenpressen lassen, so lange man es aushält - denn auch so sterben Menschen. Der Punkt ist hier die Einstellung - wir nehmen uns UND unser Sterben eher nicht so wichtig, im tiefen Innern. Das Leben aus dem Sarg zu betrachten heißt nicht, passiv zu sein, sondern alles im Bewusstsein zu tun, dass es vergänglich ist.
Die anderen Übungen, die ich von den Samurai kenne, laufen genau darauf hinaus, sich grausame Todesarten vorzustellen, um die Angst davor abzubauen. Letztlich dienen sie dazu, überlebensfähig zu bleiben, also im Angesicht von Gefahren handeln zu können. Auch sie arbeiten - wie Sawakis "Blick aus dem Sarg" - in erster Linie mental und nicht mit so etwas fiktivem wie einer "Totenstellung".
Meister Obaku sagte: Ihr seid alle Resteverwerter! Wenn ihr so in der Welt nach Wahrheit sucht, was könnt ihr da erwarten? Wisst ihr, dass es keine Zen-Meister mehr in China gibt? Dann trat ein Mönch hervor und fragte: Was ist mit denen, die ernsthaft umherziehen und die Massen belehren? Obaku erwiderte: Ich sagte nicht, es gäbe kein Zen mehr, sondern nur, dass keine großen Meister mehr zu finden sind.
Meister Kidô:
Der Mönch soll sagen: Ich will die Güte und Gunst meines Meisters nicht vergessen.
Meister Hakuin:
Ich hatte das Glück, meinen Meister zu treffen und seine Lehren zu empfangen.
Meister Nansen sagte: Es gibt vier Elemente im Körper der Wahrheit. Wenn jemand mir das erklären kann, gebe ich ihm eine Hose. Meister Dôgo trat hervor und sagte: Die Essenz der Erde ist nicht Leere. Leere ist nicht die Essenz der Erde. Dies ist das Element der Erde. Für die anderen drei Elemente gilt das Gleiche. Nansen überreichte Dôgo eine Hose.
Meister Nansen sagte: Wenn ich mich selbst verkaufen müsste, gäbe es dann Menschen, die mich kaufen würden? Da trat ein Mönch hervor und sagte: Ich würde dich kaufen. Nansen fragte: Wie würdest du mich kaufen, wenn du weder zu viel noch zu wenig zahlen dürftest? Der Mönch war sprachlos.
Meister Kidô:
Wenn jemand das auf sich nimmt, werde auch ich mich nicht zurückhalten.
Meister Mujaku traf Monju auf dem Berg Tai. Während sie Tee tranken, ergriff Monju eine Schale und fragte: Habt Ihr sowas im Süden?
Nein.
Woraus trinkt Ihr denn den Tee?
Es gab keine Antwort.
Monju fragte Meister Mujaku: Wo warst du in letzter Zeit? Mujaku antwortete: Ich war im Süden. Monju fragte: Wie macht sich Buddhas Lehre im Süden? Mujaku erwiderte: Buddhas Lehre verkommt und die Mönche halten sich kaum noch an die Ordensregeln. Monju fragte: Wie viele Mönche gibt es dort? Mujaku antwortete: Manchmal dreihundert, manchmal fünfhundert, das ist unterschiedlich. Dann fragte er Monju: Wie läuft es denn hier so? Monju sagte: Das Volk und die Heiligen leben zusammen. Drachen und Schlangen mischen sich. Mujaku fragte: Wie viele Mönche gibt es hier? Monju antwortete: Drei-drei vorn, drei-drei hinten.*
Hotei trieb sich gern in den Straßen herum und trug einen Leinensack und einen zerrissenen Teppich bei sich. Der Leinensack war mit Töpfen, Schalen, Holzpantoffeln, Fisch, Reis, Gemüse, Fleisch, Ziegeln, Steinen, Lehm, Holz und vielen anderen Dingen gefüllt. Manchmal leerte er inmitten einer Menschenmenge den Sack aus und sagte: Schaut mal! Dann nahm er ein Ding nach dem anderen in die Hand und fragte: Wie wird das genannt? Das verblüffte die Umstehenden.
Der Dichter Kanzan fragte Meister Bukan: Wenn ein alter Spiegel nicht poliert wird, wie kann er dann das Licht einer Kerze reflektieren? Bukan meinte: Ein Kristallgefäß, das mit Eis gefüllt ist, wirft keinen Schatten. Ein Affe greift nach dem Mond im Wasser. Kanzan sagte: Solche Dinge reflektieren kein Licht. Könnt Ihr nicht mehr sagen? Bukan erwiderte: Wenn dir das nicht hilft, was soll ich dann sagen? Kanzan verbeugte sich und zog sich zurück.