Hallo,
für einen Artikel über Tanz suche ich einen Begriff, wahrscheinlich ein japanisches Wort, der mit Zen zu tun hat. Es geht um eine Vorstellung von Zeit, in der alles zum Stillstand kommt und alles möglich ist, vergleichbar mit dem Moment, wenn das Pendel umschwingt, oder der Moment zwischen zwei Schritten. Es kann auch sein, dass dieser Begriff in der Musik verwendet wird. Ich habe vor einigen Wochen in Zusammenhang mit einer Choreographie darüber gelesen, finde aber den Beitrag nicht mehr. Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
Herzlich
Kate
Ja, von mir aus nennen wir es genauer die Angst vor dem Sterben. Die Angst vor dem Tod wäre dann die vor dem Unbekannten. Ich glaube aber nicht, dass man Menschen diese Angst machen muss, ich halte sie für natürlich. Auch Tiere zeigen ähnliche Reaktionen, wenn sie sterben müssen. Darum ist natürlich umgekehrt die Frage, warum da so viel Aufhebens drum gemacht wird. Jedenfalls nehme ich sowieso niemandem ab, er habe keine Angst vor dem Sterben, bis ich ihn sterben sehe. Das geschieht ja nur einmal ganz konkret, und dann wird man schauen - und kann trotzdem nicht in den anderen reinsehen ... Bestenfalls kann man das also rückwirkend von einem anderen Menschen sagen, nie im Voraus.
Der "Tretroller" ist Zazen, das "Motorrad" ist die Einstellung des Loslassenkönnens. Das Bewusstsein der Leere aller Phänomene. Darum muss ich Zazen nicht bis zum Erbrechen verteidigen. Als zielgerichtete Methode, davon redeten wir ja, die sie letztlich ist (sonst würde ja etwas anderes empfohlen, zumal der Buddha ja gar nicht im vollen Lotussitz gesessen haben dürfte, wie das jap. Zen fordert, und schon gar nicht auf einem Kissen) - also als zielgerichtete Methode will Zazen ein Hilfsmittel sein, diesen geistigen Zustand zu erlangen und zu etablieren, so dass er möglichst auch außerhalb des Zazen das geistige Leben bestimmt.
Der Lehrer meint, dass die aufrechte Körperhaltung die beste ist. Mein Lehrer hielt allerdings am Zafu (Kissen) fest. Ich habe selbst festgestellt, dass im angedachten Sinne (der Erdung) der volle Lotussitz ohne Kissen (so es die Bodenverhältnisse zulassen) einzüben ist. Diese Körperhaltung ist die m.E. ideale, um sich diesem Geisteszustand übungsweise anzunähern. Es ist aber keineswegs die einzig mögliche. Insofern jedenfalls wirkt die Haltung offenbar auf den Geist.
Inwiefern wirkt der Geist auf den Körper? Ich bin kein Freund davon, dem Zazen alle möglichen Heilerfolge zuzuschreiben. Aufgrund einiger chronischer Beschwerden (wobei Zazen selbst auch welche auslöst, z.B. in den Knien), möchte ich hier vorsichtig formulieren, dass es natürlich psychosomatische Zusammenhänge gibt. Es ist aber einem Geist leichter, gelassen zu sein, wenn der Körper gesund ist, als umgekehrt: Selbst ein klarer Geist macht einen Querschnittsgelähmten nicht zu einem Gehenden und zaubert keinen Enzymdefekt oder Metastasen weg.
Ich nehme an, du willst irgendwie auf die von dir entwickelte Methode hinaus und weiß nicht, ob ich jetzt noch so schreibe, dass es deine Fragen beantwortet. Zumindest könnte es den an Zen Interessierten Stoff bieten. Der Zen-Lehrer in der Dôgen-Tradition möchte, dass man "Körper UND Geist abwirft", also an keinem, weder der Identifikation mit dem eigenen Körper noch den eigenen Gedanken, haftet. Dies ist eigentlich eine mystische Erfahrung. Die Grundlage ist aber doch eine "Einsicht" geistiger Art: Dass der Körper keine Eigennatur hat, leer ist. Diese Erkenntnis wird jedoch von der Gesamtheit Körper-Geist erfasst, so dass sie auch den Geist umfasst (auch dieser hat keine Eigennatur).
Meines Erachtens beruht diese Schulung auf einer Wunschvorstellung, die sich aus dem Pali-Kanon herleitet: Dem Glauben, man könne jedes Leiden überwinden. Dazu muss man sich notgedrungen einen Trick ausdenken, da der Körper immer das letzte Wort spricht (natürlich sprechen hier Zen-Leute auch davon, der Körper beruhe auf einer Illusion usf.). Deshalb "Körper abwerfen". Tatsächlich ist dies nicht möglich. Das was m.E. Erwachen ausmacht, ist eine gänzlich mystische Erfahrung, die vor allem geistiger Natur ist, sich also im Hirn/Bewusstsein abspielt. Würde Dôgen z.B. tatsächlich aufgrund seines Erwachens sich von der Anhaftung an seinen Körper befreit haben, dann hätte er sich auch vom Anhaften an eine bestimmte Haltung verabschiedet.
Über deine Methode haben wir hier schon gesprochen. Sie basiert m.E. darauf, den Menschen bei bestimmten körperlichen Beschwerden die rechte Einstellung dazu beizubringen, damit sie an ihre Heilung glauben. Wenn die Heilung nicht echt ist, also die rein körperlichen und vom Geist nicht entscheidend zu beeinflussenden Ursachen nicht beseitigt, ist dieser Glaube eine Illusion. (Deshalb beseitigst du ja auch die Fußnägel durch physische Kräfte und nicht durch geistige.) So lange die Illusion anhält, glaubt der Patient an eine Heilung. Eine solche Art der Täuschung wird von Zen-Lehrern, so sie authentisch sind, abgelehnt. Vielmehr wird versucht, die Erkenntnis von der Leere auch des Schmerzes zu gewinnen. Letzten Endes können zwar beide Methoden eine subjektiv empfundene Schmerzerleichterung nach sich ziehen, aber der Weg im Zen ist umfassender, weil die Einsicht zum Schmerz sich auf alles andere ausdehnt. Ich kann hier ein Beispiel geben. Den Zen-Anfänger erkennt man daran, dass er meint, man könne schmerzfrei sein mithilfe seines Geistes. Den Fortgeschrittenen erkennt man daran, dass er trotz einer Leere des Phänomens Schmerz dessen phänomenale Existenz als das annimmt, was sie ist. Deshalb empfindet es ein Anfänger auch als normal, alles Leid zu überwinden, während ein Fortgeschrittener weiß, dass er nicht alles Leid überwinden kann. Er geht nicht den Weg, nach einer geistigen Ausflucht aus dem Leiden zu suchen, sondern den Weg des Annehmens. In einem Fall wird der Schmerz als von einem getrennt betrachtet (und bekämpft), im anderen Fall zum Teil der eigenen Existenz.
Die eine der Vier Edlen Wahrheiten bedeutet also nicht, wie meist falsch interpretiert, dass ein buddhistisch Übender nicht mehr leiden wird, sondern dass er mit dem Leiden eins werden kann. So wie es in den Gedichten heißt: "Die Nachtigall singt", so muss es dann auch heißen: "Das Knie schmerzt." Sowohl Singen wie Schmerzen sind Bewusstseinswahrnehmungen, die nicht gewertet werden müssen. Dennoch ist der Mensch so gestrickt, dass er den Gesang genießt und die Schmerzen unverzüglich abstellen will. Das eine verursacht Wohlsein, das andere Unwohlsein. Auf diesem Weg dürfte deine Methode liegen. Im Zen wird jedoch die Möglichkeit geschaffen, jenseits des Wohl- und Unwohlseins mit dem Singen und Schmerzen ein Verschmelzen zu erreichen, dass jene besondere mystische Erfahrung ausmacht. In diesem Verschmelzen entsteht erst die Überzeugung, die dann in Worten als die "allen gemeinsame Buddha-Natur", die tiefgründe Wahrheit der Leere (shunyata) oder das Alleinssein beschrieben wird. Gerade WEIL man eine solche Erfahrung gemacht hat, kann man niemandem mehr sagen, körperlich bestimmtes Leiden sei stets mit Geisteskräften oder der rechten Einstellung zu überwinden. Viele Buddhisten gehen diesen falschen Weg, weil sie am Wortlaut der Schriften haften und keine Erfahrung des Alleinsseins gemacht haben. Diese bezieht sich auf ein geistiges Geschehen, das zwar sicher von Neurologen im Hirn, also natürlich im Körper, zu lokalisieren ist, aber nicht von der phänomenalen Wahrheit des Körperlichen bestimmt wird - und "darüber hinaus" geht. Die Erfahrung des Alleinsseins trifft also keine "Aussagen" über rein physische Vorgänge, denn diese gehen ja gerade nicht "darüber hinaus", sondern spielen sich immer nur im körperlich begrenzten Individuum, in dem Haut- und Schleimsack ab, der Meldungen an sein Hirn liefert, die z.B. als "Schmerz" oder "Glück" interpretiert werden. Darum sollte man auch bei der ganzen Zen-Literatur vorsichtig sein, die vom "Gegenteil" des Unwohlseins, nämlich von überwältigenden Glückserfahrungen beim Erwachen spricht (z. B. in Kapleaus "Drei Pfeiler des Zen"). Dies spielt sich noch in der phänomenalen Erfahrungswelt ab und ist nicht authentisch. Es ist einfach das Gegenteil vom Unglück und führt uns wieder auf die Wunschvorstellungen zurück, die im Palikanon impliziert sind, wenn Menschen bei gutem Benehmen u.ä. ein Umgehen vom Höllendasein etc. zugesagt wird. Ich persönlich möchte das Erwachen salopp so bezeichnen: Es macht klick! "Ah, so ist Körper, so ist Geist" z.B. Und nicht. "Ah, endlich schmerzfrei, denn der Körper ist abgefallen" oder "endlich schmerzfrei, denn nun bin ich eins mit dem Schmerz".
Da alles miteinander agiert, kann Erwachen körperliche Vorgänge auslösen. Im Grunde spielen sich Erwachen und körperliches Leiden (oder Glücksempfinden) jedoch auf zwei Ebenen ab. Die phänomenale Ebene des Leidens wird im Erwachen jedoch als solche (als Realität, die keine bleibende Substanz hat) erkannt.
ist ein oft verwendeter Begriff - auch dann, wenn es um zen gehen soll.
Der Begriff "Loslassen" setzt voraus, daß ich zunächst (vorher) an etwas festgehalten habe und mich nun von ihm löse.
Wenn Festhalten mit Anhaftung gleichzusetzen ist, ist das ein Zustand, der vermieden werden soll.
Ohne Anhaftung ist kein "sich lösen" möglich.
"Vorher" ist ein Begriff aus der Dreifaltigkeit der Zeit...um JETZT (nun) definieren zu können, brauche ich einen Bezug zu "Vorher".
Ohne "schlecht" kein "gut"?
Ähm... Moment... war da nicht was?
Alles nur Vorstellungen, die es loszulassen gillt!
Und schwubs, ist da die nächste Vorstellung!
Unzählig die durchlebten "Vorhänge"
Der Nicht-Schritt auf dem Nicht-Weg des Nicht-Hirnf?
Achtsam sein - Sitzen - Aus
Un-Sui, Rein-Ne, ihr habt beim letzten Koan geschlafen ! Wollt ihr nicht in den HundeSatori-Himmel ?
{a
http://www.toonpool.com/user/1173/files/moon_over_los_escullos_142155.jpg}Hier ein neuer für euch beide{/a}
WAS bedeutet das ?
http://antaiji.dogen-zen.de/deu/zenluege.shtml
Nr. 44 - Auszug
Sich der Übung zu widmen ist etwas anderes, als über die Übung nachzudenken. Ich rede zum Beispiel oft über die Gesichtszüge, weil mich Form interessiert. Ich glaube, dass Form von grösster Wichtigkeit ist. Ich glaube, dass die Form des Gassho, der Verbeugung und des Zazen selbst von den Buddhas vor Shakyamuni bereits von einem zum anderen weitergegeben wurden. Sich der Übung zu widmen bedeutet, mit Haut und Haaren in diese Form überzugehen.
"Wenn die Form stimmt, stimmt auch der Inhalt" - in einer richtigen Einstellung drückt sich ein richtiger Geist aus. Deshalb ist es notwendig, dass wir unsere Einstellung gegenüber dem sich täglichen ändernden Leben anhand der Praxis von Zazen überprüfen, und von morgens bis abends an dieser unserer Lebenseinstellung feilen.
Nur geistige Tiefflieger begeistern sich für das, was in Büchern steht. Du musst lernen, die Wirklichkeit von deinen Hirngespinsten zu unterscheiden. Wenn du liest, lese dich selbst, erschaffe dich selbst. Du bist erst dann wirklich du selbst, wenn du alle Theorie hinter dir gelassen hast.
Wissen über Buddhismus anzuhäufen ist eine gefährliche Sache: Du glaubst, allem mit Worten beikommen zu können. Und noch bevor diese Worte einen Inhalt für dich gewinnen, hast du schon eine Doktorarbeit mit ihnen verfasst, oder die Leute geben dir ihr Geld für deine "Dharmareden".
Die Wissenschaftler reden ihr ganzes Leben über nichts anderes als Buchstaben. Dabei klauben sie so eifrig in diesen Buchstaben, dass sie schließlich sterben, bevor deren Inhalt irgendeine Bedeutung für ihr eigenes Leben gewinnt. Das liegt daran, dass sie zu viel nachdenken und unterscheiden. Es ist ihnen unmöglich, eine Sache rein und direkt zu verstehen - wie zum Beispiel Zazen durch Zazen selbst zu klären.
Bodhigeist zu haben bedeutet, alle anderen retten zu wollen, bevor du selbst gerettet wirst. Doch wenn du nur darüber redest, die anderen retten zu wollen, während du noch nicht einmal deinen Sitzplatz im Bus abtrittst, schweben deine Worte bloß in der Luft.
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Da ich mich im Blog schon mal mit dem Hinnerk beschäftigt habe, der Wochenend-Seminare für knapp nen 1000er anbietet, die - natürlich - vor allem aus schweigendem Sitzen bestehen (yeah, da wird einem dann wirklich klar, wie man an Zazen haften kann...) - also hier der Link. Hirschhausen war ganz gut, aber niemandem fiel auf, dass im japanischen Zen keiner so die Finger verschränkt wie der Hinnerk. Das ist nicht wirklich entscheidend - außer eben für solche, die sich in eine Linie einreihen und so auffliegen.
Unfassbar, und darum sage ich auch: Gebt mir ein milliardenschweres Unternehmen, und ich manage es. Denn so blöd wie die Manager, die in seine Kurse laufen, bin ich nicht mal.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/tietjen_und_hirschhausen/tietjenundhirschhausen391.html
Mein erstes Koan für "Rai-Ner" und "Sui-Un" lautet:
wau wau oder wuff wuff ?
Der künstlerische Leiter der Ruhrtriennale, Willy Decker, steht dem Buddhismus nahe. Nachdem in den letzten Jahren das Judentum und der Islam im Mittelpunkt der Triennale standen, wird nun der Buddhismus beleuchtet. Dazu gehören musikalische Lesungen aus Texten von Dogen und Ryokan, das Entrollen von elf Kalligrafien Sasaki Genso Roshis (aus der Linie Omori Sogens, siehe http://www.ryu-un-zen.org/einleitung.html), die Aufführung von Stücken wie "Ryoanji for any 20 instruments" von John Cage und "Buddha goes to Bayreuth" von Robert Moran u.v.m. Nähere Informationen erklicke man sich von hier: http://www.ruhrtriennale.de/de/programm/kuenstler/willy-decker/
Könnt ihr mir etwas zu diesem Thema erzählen?
Für mich gibt es da noch viele Fragezeichen und der praktische Umgang mit diesem Thema überfordert mich häufig.
Beispielweise stellt sich mir die Frage, wenn Karma seinen Lauf schon gedanklich beginnt (bzw. fortsetzt), wer soll es sein, der sein der Karma positiv gestalten will bzw. ganz hinter sich lassen will? Wer will loslassen? Wer will etwas kommen und gehen lassen?
Hinter diesen Gedanken steht ja wiederum eine Absicht, welche karmische Folgen hat...
...andererseits resultiert bei "schlechten" Menschen wie mir ein "absichtsloses Handeln" viel mehr in einem ignoranten, unbewusst und verblendeten Handeln, was wiederum Leid und Karma erzeugt.
Viele der von mir offenen Fragen kann ich mir {f}teilweise{/f} selbst beantworten, aber es entstehet kein rundes Bild dabei und am Ende steh ich wie der Ochs vorm Berg und weiss nicht wo ich ansetzen soll, sowohl gedanklich als auch praktisch.
Zusätzlich möchte ich in die vollen Greifen und jedem Wischi-Waschi aus dem Weg gehen:
Wie kommt ein achtjähriges Kind in die Lebenssituation bei der Vergewaltigung und Ermordung seiner Mutter zuschauen zu müssen und anschließend nach Verabreichung der Mixtur von Schießpulver-Heroin auf gleichaltrige, denen das gleiche widerfahren ist, schießen zu müssen....
...und später das gleiche "Schicksal" wiederum anderen aufzubrummen. Wie lässt sich Karma hier einordnen und wo ist der Ausweg aus dem Teufelskreislauf? Wo ist hier überhaupt noch die Möglichkeit in Eigenverantwortung zu handeln und sein Leiden "aufzulösen"?
Auch wenn das letzt genannte Beispiel gewollt sehr radikal ist, so sehe ich selbst auch in meinem Leben der Art nach identische Teufelskreisläufe, wenn auch der (Leidens-) Intensität nach geringer.
d
Hi,
mit einem Schmunzeln habe ich die letzten Diskussionen verfolgt.
Wer ist denn nun der bessere Zennie? Der in einer Sangha, mit einem Lehrer praktizierende oder der Freigeist der noch nie ein Dojo von innen gesehen hat.
Ich weiß es nicht.
Hinlänglich bekannt sein sollte aber doch mittlerweile, das hier kaum jemand mit Sangha und Lehrer praktiziert.
Da wären die Sangha/Zenmeister Mitglieder:
Taigyoku
Kokoro
Pali
Sundro
Der Rest sind Freigeister. Auch du unsui?
Diese Zusammenstellung macht für mich dieses Forum aus.
Anregen oder auch langweilen kann mich hier jeder, egal wo und wie er rumsitzt.
Sundro
Hallo zusammen
Mir ist bewusst geworden, dass ich etliche Zeit hier im Forum nichts mehr gelesen habe, und noch länger nichts mehr geschrieben habe.
Wobei: Nichts mehr gelesen stimmt nicht ganz. Ich hab hie und da etwas reingeguckt, aber ich habe das Gefühl, alles wiederholt sich nur. Irgendwie sind es immer die gleichen Diskussionen, die für mich zumindest, schlussendlich nirgendwohin führen. Ebensowenig habe ich das Gefühl, dass ich bei euren Diskussionen etwas konstruktives beitragen könnte.
Deshalb habe ich mich entschlossen, statt einfach wortlos aus dem Zen-Forum-Universum zu verschwinden, mich hier zu verabschieden, und allen alles Gute und weiterhin viel Spass bei den Diskussionen zu wünschen.
Das Forum war mir zu Beginn meiner Beschäftigung mit Zen eine wichtige Start-Hilfe. Es war zugleich Motivationshilfe für meine Meditationspraxis und Inspirationsquelle, sei es dadurch, dass jemand mir eine hilfreiche Antwort auf meine Fragen gab, oder sei es nur durch mitlesen diverser Beiträge. Für diese Starthilfe möchte ich mich nochmals recht herzlich Bedanken.
Machts gut
_()_
2CV
http://zen.de/treff/forum/rundumzen%3Ff_cmd=neu&f_beitrag_id_antw=4289674&f_forum=zen.de+-+rundumzen&f_part_id=4289022
Was ist Leid im Sinn des Buddha?
Zen ist mysterios und mipooh versucht das zu etwas zu machen was normal ist. Mipooh versteht nicht was das Msyrische ist. Mipooh versteht die Religöditaät überhaupt nicht
Hallo,
ich danke für die Antworten auf meine Anfrage zum Buch von Jan B. Zenji. Ich mag diese Antwort hier und separat geben, da der Thread, den ich dazu angestoßen hatte, ausschaut, als sei ein Rudel Wildsäue darüber hergefallen.
Ich fürchte, dass es hier einige kranke Persönlichkeiten gibt! Ob's von zu viel Zen kommt, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber wenn man Argumente gegen die Beschäftigung mit Zen sucht, dann muss man nur hier mal mitlesen ...
LG
Anita
Hallo Leute,
das Theater von gestern scheint sich heute fortzusetzen.
Ich kann nicht sagen, was nun in Unsui gefahren ist, aber das ist so nicht mehr hinnehmbar.
Ich habe daher die Moderation gebeten ihn auszuschliessen.
Es ist selbstverständlich deren Entscheidung und leider werden bei einer Beschwerde auch meist viele Beiträge gelöscht. Um den Ablauf für andere nachvollziehbar zu halten ist das zwar ungünstig, wird aber wohl eine Maßnahme sein, die noch am ehesten getroffen werden wird.
Ob Unsui nun gesperrt wird oder nicht, ich habe zumindest unter Hinweis auf die Hausordnung darum gebeten.
Gruß
mipooh
Hallo,
ein Bekannter hat mir ein Buch geschenkt von Jan B. Zenji, "Das geheime Buch des Zen". Es wendet sich an Leser, die für sich, also ohne Lehrer Zen betreiben wollen, bzw. ZaZen, denn nur darum geht es.
Kennt jemand den Autor und das Buch? Was haltet ihr erfahreneren Zennies davon? Und was ist überhaupt davon zu halten, ohne Zen-Meister ZaZen zu betreiben? Braucht man jemanden? Zum Sitzen gewiss nicht, das muss jeder selbst tun. Aber ganz ohne Anleitung, ohne Überprüfung?
LG
Anita
An Euch!
Welche Illusionen solltest Du sehen können bei der Innenschau?
Das sind aber keine Illusionen es sind die Bilder der Vergangenen Auswirkungen deiner Handlungen.
Ich kann nur das Innen sehen wie es sich von Außen nach Innen gespiegelt hat. Also in mir Spuren hinterlassen hat.
Was nun das Anwenden der Meditationerfahrung angeht sehe Ich Dich, Du bist mir gegenüber.
Wenn ich meine Innenschau verwende sehe ich in Wirklichkeit, in meiner Wahrnehmung ohne Verblendung, Gier, Hass nur ein Skelett wie dieses meines vor mir.
Dein einfaches Skelett aus weißen Knochen.
Da ist keine Gier, meines ist genau so perfekt wie deines. Nichts zuviel nichts zuwenig.
Da ist kein Hass, auch meinen Halt kann ich nicht hassen. Das sind doch nur Knochen.
Da ist keine Verblendung, denn da ist ja nichts mehr dran. Nur weiße makellose Knochen. Da ist nicht mehr wahrzunehmen.
Was soll das?
Es gibt da den Spruch: Das man sich jemanden nackt vorstellen soll um ihn seinem Selbstverstehen gleich zu machen.
Ich habe erkennt das das nicht reicht!
Auch die Verblendung Haut, Fleisch und alles was so an und in den Knochen ist muss weg. Denn alles, außer den "Steinen dieses Körpers" kann zu Gier, Hass, Verblendung reizen. Gefangen sein in Vorstellungen wie das Gegenüber etwas hat, ist, glaubt.
Na und? Was nun?
In dieses Skelett baue ich alles ein was ich jetzt wahrnehme. Du erscheinst mir! Du ganz und gar nur Du! Ich erkenne Dich wie Du jetzt bist!
Ich bin der der ich bin.
Du bist der der Du bist.
Da gibt es Unterschiede wie zwischen Berg und Tal nur eines haben wir wirklich gleich unsere "Steine dieses Körpers".
Eine weitere Zerteilung überspringt Buddha Lehre/Dharma, denn Dharma heißt auch Ding und Buddha hat sich nur mir der Lehre/Dharma vom Ding/Dharma beschäftigt. Das Atom ist ein Individuum das sich nicht von dem Individuum verstehen lässt das es/sie erscheinen lassen. Wer ein Atom verstehen will sollte ein Atom sein. Buddha "Rad der Lehre" fängt mit dem Wasserstoff an. Mit dem Vor dem Wasserstoff haben wir doch auch gewaltige Probleme, oder? Das "Rad des Lebens" kann Kein Mensch wirklich verstehen denn das beginnt sich weit vor dem Wasserstoff zu drehen. In so kleinen Bereichen das wir sie Nie sehen werden. Die Quantenforscher haben das selbe Problem wie die Astrophysiker, nur das Eine ist zu klein und das Andere zu groß. Sie sollten das mal besprechen vielleicht kommen sie dann weiter. :)
http://www.amazon.de/Gedichte-verr%C3%B ... 3936018480
Darin ist das Gedicht: "Skelette".
Ich habe Ikkyu eingeholt und da gehen zwei Skelette keinen Weg.
Falls das jemand üben möchte, fangt mit Tieren an. Die haben keinen Schmuck und sind immer "Ich bin der der ich bin".
Wenn Du in dein Biobuch schaust wirst Du das Skelett deines Lieblings finden. :D
Ich Bedanke mich!
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liebe Grüsse
Helmut
Während große Verlage die e-book Versionen ihrer Printausgaben oft zum gleichen Preis anbieten oder nur bis zu 20 % günstiger, räumt der Angkor Verlag für Teile seiner Zen-Bibliothek Preisvorteile von bis zu 73 % ein. Dies wird durch die Preisgestaltung von Kindle e-books ermöglicht, die auch auf iPhone, iPodtouch, iPad, Android, Blackberry, PC und Mac lesbar sind.
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Mit dem in Philosophenkreisen zuletzt viel diskutierten "Shobogenzo" von Dogen Zenji spart man nun knapp 30 Euro gegenüber der Printausgabe. Der Koan-Klassiker "Denkoroku", sonst nur als Hardcover on demand für 39,90 EUR zu haben, kann so für 9,99 EUR angeboten werden. Bestseller wie Kodo Sawakis "Zen-Lehre des Landstreichers Kodo" oder Kosho Uchiyamas "Zen für Küche und Leben" sind gut ein Drittel billiger als ihre Printausgaben.
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Neu erschienen als Printausgabe ist Irmgard Myokyo-ni Schlögls "Lebendiger Buddhismus", das einen kurzen Überblick über Buddhas Leben und Lehre aus Zen-Sicht bietet.
ZEN-Rebellen - PILGER DES LICHTS
einzige Chance für Wahrheit und Realität
Die Umtriebigkeit von scheinheiligen Versprechen, nicht nachweisbaren Ergebnissen, Raumgewinn von Internetforen, Eso-Zeitungen, Spiri-Festivals und vor allem die Verlage mit Herausgebern denen Verkaufszahlen, Image, Machtgewinn der Verlage wichtiger sind als Wahrheit und Realität gilt es entgegenzuwirken. Woche für Woche werden deren Behauptungen immer abenteuerlicher und es fällt den Menschen nicht leicht, wirklich Hilfreiches auszusuchen. Brave Sucher werden auf Umlaufbahnen gezogen die manchmal Jahrzehnte beanspruchen. Nirgendwo ist wirkliche Verantwortung und wahrhaftige Liebe für die Menschheit zu spüren. Und wie sie sich alle umarmen im Reigen der Abzocke... Freunde, es hat begonnen, die Gegenbewegung gewinnt immer mehr Menschen denen es reicht, die ihre Mündigkeit zeigen und anfangen gegen all den esoterischen und spirituellen Quatsch zu demonstrieren. Tausende aufgeweckte Erdenbewohner zeigen überall die neue Flagge! Reiht Euch ein, Ihr, die ihr auch die Schnauze gestrichen voll habt von diesen Quacksalbern, Scharlatanen - Egomanen!
2012 bedeutet lediglich, dass jeder von denen mal einen göttlichen Tritt in den Allerwertesten bekommt...
... in diesem Sinne, sei die Macht mit Euch!!
Satyam S. Kathrein
Anbei die Links zu den ZEN-Rebellen Videos bei YouTube:
ZEN-Rebellen - PILGER DES LICHTS - vorgestellt von Satyam S. Kathrein http://www.youtube.com/watch%3Fv=A2rPxiZ9afk
Rainbow Spirit Festival München 2011 - ZEN-Rebellen.de - PILGER DES LICHTS
http://www.youtube.com/watch%3Fv=0B0j_DsZa84
Weitere Info´s unter:
http://www.zen-rebellen.de
Viele Grüße
Svarat
So hieß der Titel eines Buches, das Hape Kerkeling geschrieben hat, als er sich auf seine Pilgerreise machte.
Als ich vorhin all die Versuche las, mit teils haarsträubenden "philosophischen Mitteln", Mystifizierungen, unmöglichen psychischen Vorgängen usw zu beschreiben, was denn da eigentlich sich hinter "Zen" oder "Zazen" verbirgt, und ich so dachte, wie kann man nur soviel Quatsch über etwas so simples schreiben, da dachte ich mir, Du hast noch ein wenig Zeit übrig.
Versuch es doch noch einmal ganz simpel zu beschreiben.
Da fiel mir dann dieser Titel des Buches ein und ich dachte, wie einfach man doch sagen kann, was tatsächlich geschieht...
Und natürlich ist auch das nur ein Ausdruck, ein Versuch etwas mitzuteilen, das ein grundlegendes Element von Besinnung ist.
Weg, von was? Vom Alltag, von Routine, auch der eigenen. Und wozu? Um neu zu erleben, der Veränderung zu folgen, die gerade stattfindet.
Was tut so ein Mensch wirklich, wenn er einfach nur sitzen übt? Ist der deswegen ziellos, planlos, grenzenloser als sonst? Entsteht da eine völlig veränderte magische Beziehung zum Weltall?
Quark, alles Quark...
Ein Mensch, der beginnt, sich gegenstandsfreier Meditation zu nähern, unterbricht in gewissem Sinne seine Routinen. Er konzentriert sich auf etwas, das allein für sich genommen keinen Sinn macht. Im Zen ist es das Zazen, in anderen Formen kann es ein Mantra sein, bei anderen ist es die Atmung, bei anderen eine andere Technik.
Es ist immer etwas, über das man zwar "ewig" nachdenken kann, dem man alles mögliche andichten kann (was auch ausgiebig getan wird), was aber völlig sinnlos ist.
Nicht dieses Tun ist sinnlos, sondern das Ding selber, die Technik selber. Was gäbe es an Sitzen schon großartig zu entdecken, ausser dass man sitzt? Was gäbe es am Atem schon großartig zu entdecken, ausser, dass er stattfindet? Was wäre ein Mantra schon großartig anderes als ein gleichmäßiger Klang? Wie schon gesagt, hineininterpretiert werden kann da vieles. Aber weder ist das der eigentliche Zweck der Übung, noch ist da sonderlich viel imposantes zu entdecken.
Das ist aber bereits der schwierigste Schritt gegenstandsfreier Meditation, aus einer simplen Technik kein aufgeblähtes Gedankengebilde zu schaffen, sondern sie stattdessen zu dem zu nutzen, was in einem einfachen "ich bin dann mal weg" auch zum Ausdruck kommen kann.
Was geschieht nun eigentlich? Der Übende wendet seine Technik an und erlebt mit, wie Wahrnehmungen über die Sinne stattfindet, wie Gedanken und Gefühle stattfinden und er wird ihnen mehr oder weniger "folgen". Er gerät in ein Nachsinnen, Nachdenken oder Nachfühlen und ihm gerät so manches ins Bewusstsein, was eben zu den Umständen oder seiner Persönlichkeit passt. Irgendwann wird er feststellen, dass er alles mögliche getan haben mag, ausser, sich auf seine Technik zu konzentrieren. Die hat er loslassen müssen, um all den Attraktionen zu folgen, die wiederum ganze Ideenketten, Gedankengebilde oder Gefühle mit sich brachten.
Indem er sich erinnert, "ich wollte ja eigentlich gerade meine Technik anwenden" wird er sich der wieder zuwenden. So gesehen mag er dann davon sprechen, dass er einen Gedankenfluß unterbrochen hat. Wobei es zunächst nicht lange dauern wird, bis er der nächsten Attraktion folgt, vergisst, was er "eigentlich gerade tun wollte", und sich auch irgendwann wieder erinnert und zur Technik zurückkehrt.
Absolut nichts mystisches ist bis dahin passiert, es ist ein völlig natürlicher Vorgang. Nur einer, der einem bis dahin vielleicht nicht so ganz bewusst ist. Er folgt Attraktionen (anziehenden Wahrnehmungen, Gedanken oder Gefühlen) und erinnert sich irgendwann, dass sie nicht der Grund waren, jetzt hier zu sitzen und diese Übung zu machen.
Von da an passiert jedem ganz persönlich alles mögliche an Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen und je nachdem, wovon man sich angezogen fühlt (also eigentlich die Übung "unterbricht") wird man Belanglosigkeiten und Sensationen entdecken, vielleicht seine Lebensgeschichte aufarbeiten, andere Perspektiven gewinnen, Eingebungen, Erleuchtungen erleben, Zusammenhänge entdecken und und und und und...
Nichts davon ist zwangsläufig unwichtig, nichts davon ist zwangsläufig wichtig, aber alles das ist nicht die Übung, sondern etwas, das durch die Übung bewusst wird.
Ganze Kosmologien sind währenddessen entstanden und vielleicht auch wieder vergangen und durch neue ersetzt oder aber auch nichts von alldem. Nichts davon ist wichtig genug, es jemandem als das Ergebnis von Übung anzupreisen, aber man kann natürlich über all das auch mal reden...
Die Übung selbst ist das alles nicht. Die bleibt immer gleich neutral. Sinnlos könnte man sagen, wüsste man nicht, dass viele dieser "Entdeckungen" ohne die Übung kaum jemals ins Bewusstsein gerückt wären.
Nun die große Frage... gibt es denn etwas, das da letztlich zu entdecken wäre, etwas das geeignet ist, alle Fragen für immer zu beantworten?
Auf eine Art nicht, denn es werden immer Dinge auftauchen, die man so bisher nicht gesehen hatte oder die man noch gar nicht beachtet hatte.
Auf eine andere Art schon, denn es ist tatsächlich wichtig, das Wesen der Übung verstanden zu haben, nämlich dass man sich lösen kann von allem, was man für bestimmend hielt im bisherigen Leben. Dass man tatsächlich völlig selbstvergessen werden kann, quasi Ichlos (obwohl man sehr bald wahrnehmen wird, dass auch das nicht permanent ist), dass man gleichzeitig in einer Verbundenheit existieren kann, die nicht in konkreten Beziehungen erlebt wird, wo man die Definition nicht kennt.
Nur wenn man immer wieder bei Null anfängt (im Zen spricht man vom Anfängergeist), wird man immer wieder mehr entdecken oder aber sich immer tiefer in Selbstvergessenheit begeben. Beides geschieht und das ist völlig richtig und ok.
Du bist immer noch dieselbe historische Person, wenn Du aus Selbstvergessenheit in Ich-sein zurückkehrst und Du wirst auch immer noch dieselbe undefinierte Person sein, wenn Du aus dem Ich-sein in die Selbstvergessenheit gerätst.
Dass Du als definiertes Ich nicht gleichzeitig diese Dimension der Selbstvergessenheit erlebst, liegt auf der Hand und auch, dass Du nicht einfach willentlich Selbstvergessen bist ohne eine Meditationstechnik (die auch eine ganz eigene, persönliche sein kann), das liegt auf der Hand. Denn wer könnte einfach sein Ich wie eine Jacke ablegen und sie anschliessend wieder anziehen, auch wenn rückblickend genau das passiert.
Alles was wir tun können ist, eine Technik auszuüben, durch die immer wieder mal Selbstvergessenheit eintreten kann.
Meditation im eigentlichen Sinne entsteht mE erst dann, wenn Selbstvergessenheit bei völlig klarer Bewusstheit eintritt. Oft wird allerdings der gesamte Vorgang als "meditieren" bezeichnet, selbst dann, wenn es zu keiner deutlichen Erfahrung von "ich bin zwar da, aber ich könnte gerade nicht sagen wo ich bin oder wie ich heisse" kommt. Das ist auch nicht wirklich wichtig, ausser wenn man sich darüber austauschen möchte. Da wäre es schon sinnvoll, sich einigen zu können, weil man sonst aneinander vorbeireden wird.
Es ist nicht das Ziel von Meditation, bewusstlos zu werden oder dauerhaft Ich-los zu sein. So etwas gibt es nicht und diejenigen, die versuchen es einem einzureden, wissen nicht wovon sie sprechen.
Meditation ist eine Übung. Sie hilft, genügend Abstand zu sich und seinen Rollen, seinen Beziehungen, seinem Alltag zu finden, um diese eben nicht als Gefängnis zu erleben. Man weiss, dass man da raus kann, also ist es kein Gefängnis.
Es gibt keinen Grund für immer draussen zu bleiben, denn dann wäre nichts mehr kontrollierbar, man wäre völlig desorientiert, quasi ein Idiot. Davor muss man sich allerdings auch nicht fürchten, denn das passiert sowieso nicht... auch denen nicht, die ganz gern im Nirvana verschwinden würden...
Erzählt Dir also jemand tolle Geschichten, das macht gar nichts. Denn mehr als gelegentlich selbstvergessen zu sein, kann eh niemand wirklich. Macht er eine Religion draus... ok, kein wirkliches Problem... so ist es doch nicht wirklich relevant. Wie gesagt, mehr als Selbstvergessenheit für einen mehr oder weniger langen Augenblick ist für niemanden drin. Egal, was der erzählt.
Aber genau das beschrieb Dogen und ich kann ihm das abnehmen.
"Den Buddha-Weg ergründen, heisst sich selbst ergründen.
Sich selbst ergründen, heisst sich selbst vergessen.
Sich selbst vergessen, heisst mit den zehntausend Dingen eins sein."
Seine Methode ist Zazen, eine Technik die für alle die sie ausüben wollen, recht gut funktioniert. Ich sagte bereits, dass es auch andere gibt, aber bei keiner passiert tatsächlich etwas anderes als das was Dogen beschrieben hat. Von daher ist es ein bischen Wurscht, nach Methoden zu suchen, die man dann doch nicht benutzt... eine reicht eigentlich.
Andererseits hat man natürlich die Freiheit, die Methode zu wählen, falls man mehrere kennt.
Gar keine zu benutzen und gleichzeitig herumzuschwätzen, was man so alles für ungeheuer wichtig hält für andere Menschen... das macht keinen Sinn. Großartige Philosophien zu entwickeln mag ganz spannend oder witzig sein, hat aber keinen Vorteil gegenüber dem simplen Üben einer Technik. Eine für immer und für alle geltende Kosmologie hat noch nie jemand entwickelt. Vielleicht haben das manche gedacht...
Noch einmal, Zazen ist nicht schwierig. Du konzentrierst Dich und bist wach und aufmerksam. Du wählst dazu eine Körperhaltung, die Du gut für die Zeit der Übung beibehalten kannst (theoretisch könnte das auch Gehen sein, wie Leere Hülle es vorschlug, dürfte aber praktisch schwieriger sein als sitzen). Und dann passiert eben was passiert. Du vergisst zu üben und Du erinnerst Dich an Üben, jeweils bis "die Zeit um ist". Währenddessen kommen und gehen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle. Niemand beurteilt das für Dich, vielleicht nichtmal Du selbst. Du wirst Selbstvergessenheit erleben, irgendwann ganz sicher. Da ist kein Wettbewerb, da stehst Du in keinerlei Konkurrenz und deswegen wirst Du weder heiliger noch klüger, zumindest nicht zwangsläufig. Und doch kann es gut sein, dass Du es schätzen wirst und es wieder tust...
(was wahrscheinlich an dem Punkt schon häufiger der Fall war...)
Mal wieder ein kleiner Versuch, auf die Übung hinzuweisen und das Brimborium ein wenig abzumildern...
Gruß
mipooh