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Gelöschter Benutzer:
Volley-Ball der Ball ist das End-scheidende. Auf dem Ball spielt man Ballspiele im Ball ist Leere. Ohne Ball oder Volley ist kein Spiel.
Das Leben ist ein Spiel, nicht jedes Spiel ist nur Freude.
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Ich finde gerade den offenen Charakter dieses Forums sehr anregend. Ganz persönlich wird es für mich allerdings eher fruchtbar, wenn über Anwendung von ganz konkreten "Volleyball"-Techniken gesprochen wird.
Ich bin gespannt auf weitere Resonanz zu dieser Frage.
zen_angler:
Hallo Tai,
ich lasse mich ganz auf den Moment ein und es passiert.
es ist wie in eine Tür hineingehen. Oder in einen Zug einsteigen. Der Zug hält, ich steige ein.
Das herauskommen geschieht ohne mein Zutun.
Mit Worten ist das nicht zu beschreiben. Es geschah aber schon, das andere Menschen das mit mir erleben konnten.
Vielleicht sollten wir mal zusammen angeln gehen.
mipoohji:
Das wird daran liegen, dass unvoreingenommene Menschen (also ohne Vorinformationen/-urteile), wenn sie einen Zugang zu Trance finden und dort nichts erwarten, recht genau mitkriegen, wie es denn nun passieren konnte. Das erinnert mich schon auch an Davids erste Postings.
Sobald das Geschehene rationalisiert wird, geht auch der Zugang eher wieder flöten.
Wer zuviel "weiss" (eigentlich denkt) muss sich sozusagen durch seinen Verstand erst hindurchkriegen...
Ein Grund, warum Hypnotiseure sehr schlecht durch jemand anderen in Trance gehen, sie kontrollieren zu sehr.
das hört sich ja wirklich nach einem ganzheitlichen Erlebnis an und es ist schön, wie du es beschreibst. Ein bisschen stutzig macht mich nur der Satz: "Ich kann dieses Erlebnis jetzt beliebig wiederholen ..." Das widerspricht schon sehr allem, was ich dies bezüglich selbst erlebt oder von anderen gehört habe.
Tai:
ja, sie laufen auf das selbe hinaus. Besonders deutlich fand ich das in einem deiner Videos zum Thema "self liberation", aber auch in den zwei Vids über die Tasse.
Hier noch ein Zitat von Huang Po dazu: "Das, was du in jedem Augenblick vor dir hast und bist, ist dieses Buddhawesen in seiner Vollkommenheit - es gibt nichts außer ihm."
Und: "Verstehe den Einen Geist nicht als etwas, das existiert oder nicht existiert, denn er überschreitet alle Grenzen, Maße, Namen, Zeichen und Vergleiche (...) Über, unter und um dich ist alles augenblicklich aus dem Geist geschaffenes Sein"
mipoohji:
Du hast ja vollkommen recht darin dass wir auch Sprache gut gebrauchen können. Tun wir ja schliesslich auch.
Wenn ich einem Angler begegne, brauche ich Anglersprache, begegne ich einem Zennie, gebrauche ich Zensprache, und ja, wir sind alle ein wenig Fischer.
Du wirst oft sehen, wie sehr ich mich um Sprache bemühe. In dem, worauf ich antwortete, sah ich nicht einfach das. Deshalb wollte ich es erweitern.
Tai:
Ja, es könnte sein! (Ich erspare mir die anderen elf.)
De facto sehe ich ungefähr alle von dir angeführten Punkte so ähnlich wie du - außer vielleicht den das Wissen betreffenden. Ich glaube übrigens auch, dass ich mich eines Tages wieder einer Gruppe anschließen würde, möchte dies aber möglichst wieder mit meiner Freundin (=Lebenspartnerrin seit über 20 Jahren) zusammen machen. Ganz allein praktiziere ich also auch zur Zeit nicht.
mipoohji:
Ich lese zwölf "könnte es nicht sein" und frage mich, wozu einen Bauchladen mit Taschenlampen füllen, wenn doch tagsüber die Sonne scheint und man nachts eh besser schläft...
Sie schaden vielleicht nicht, aber ihre Wichtigkeit wird doch massiv überschätzt.
Erzählt er dann vom Sonnenschein, nützt es wenig zur Demonstration eine oder viele Taschenlampen anzuknipsen...
mipoohji:
Ein paar schöne Punkte in Deiner Antwort, in denen ich die geradlinigkeit Deiner Praxis wiederfinde.
Dass gerade jemand, der die Koan-Praxis betreibt, es wagt, von dem "Buch mit sieben Siegeln" zu sprechen, bestärkt mich in der Ablehnung eines rein intellektuellen Umgangs damit.
(Oder wie ich heute dann letztlich lapidar an Angkor schrieb, "Koan als Sudokan für Zennies... nicht mein Ding".)
Auch ich schätze praktisches Wissen höher ein als rein theoretisches. Davon kommt schon als Begleiterscheinung dermaßen viel zusammen, dass ich manchmal froh bin, auch einiges wieder vergessen zu dürfen. Nicht unbedingt aus Faulheit einem intellektuellen Wissen gegenüber, sondern eher wegen eines nicht vorhandenen Interesses im wahrsten Wortsinn.
Wozu sollte ich lernen Flugzeuge zu fliegen, wenn ich sowieso meist zu Fuß gehe? Es wird auch bezgl der Schriften, egal welcher Religion oder welchen Weges, es immer Menschen geben, die darüber mehr wissen und weniger, die darüber scharfsinniger denken und weniger scharfsinnig. Niemand wird mir jedoch die Verantwortung für meinen eigenen Weg, mein eigenes Leben abnehmen. Inwieweit diese Dinge da von Belang sind ergibt sich eben aus meinem Interesse. Auch hier wieder der Hinweis auf den eigentlichen Wortsinn. "Dazwischen sein, zwischen (einer Reihe von) Dingen sein". Und auch hier der Hinweis darauf, dass es weniger wichtig für mich sein muss, die Dinge anderer zu erlernen als die Dinge die ich für meinen Weg brauche.
Und auch mich interessiert es sehr, wenn jemand einen Eindruck gewissenhafter Verfolgung eines Weges macht. Sei das David oder sei das Hexe, beides Leute, die nicht so furchtbar dicht am klassischen Zenweg zu stehen scheinen, aber mir in ihren individuellen Bemühungen sehr verwandt erscheinen, so dass ich allein schon aus Sympathie genauer sehen möchte, wie es denn für jemand anderen noch so funktioniert.
Das hilft mir ebenfalls, meine eigene Variante des Weges nicht zu verabsolutieren und nur noch toleranter zu werden. Denn die Gemeinsamkeit ist mir immer noch wichtiger (sobald ich eine sehe) als das Trennende.
Ich hab immer gern ausprobiert. Und ich habe oft mit Menschen zu tun, die für sich noch nicht klar haben, was sie eigentlich tun können. Da finde ich es wichtig, sie nicht festzulegen (weshalb ich auch seltenst überhaupt über meinen Lehrer spreche oder den Weg womöglich anpreisen würde).
Sollen sie selbst wählen, denn sie müssen damit klarkommen.
danke für deine ausführliche Antwort (und für die Links - by the way - ich habe mich heute ein wenig damit beschäftigt, interessant). Ich glaube jetzt besser zu verstehen, was du mir mitteilen wolltest.
Dass du glücklich mit deinem Weg bist, freut mich zu hören.
Meine oben zitierte Antwort auf deine Frage, warum wir praktizieren, hätte ich in meiner Terminologie so ungefähr als das Gegenteil von "Antworten Suchen" definiert: Nämlich als das "Aufhören an Antworten zu glauben", wobei ich unter Antworten etwas verstehe, was in den Bereich der Vorstellungen gehört, und die "Suche" auf ein Gewahrsein bzw. wahrhaftiges Erfahren hinausläuft. Im Grunde ist es mir aber egal, mit welchen Worten man es ausdrückt und das Missverständnis ist hier offenbar in erster Linie sprachlicher Natur.
Ich habe gewisse Bedenken, hier auf einer sehr persönlichen Ebene meine Praxis zu diskutieren, weil ich mich frage, wie weit das von allgemeinem Interesse ist bzw. nicht eher in den Messenger gehört. Nun, da wir offenbar schon mittendrin sind ... Solange ich praktiziere, war diese Praxis stets mal mehr, mal weniger von Zweifeln begleitet. In der Anfangszeit bezogen sich diese Zweifel eher auf die Frage, ob ich eine für mich geeignete Methode ausübe bzw., ob ich diese richtig verstehe und anwende. Doch seit vielen Jahren schon ist der Zweifel an meiner eigenen Praxis anders geartet: Ich weiß ziemlich genau, wie das, was ich anzuwenden versuche, funktioniert, aber meine Fähigkeit, dies umzusetzen, ist leider extrem limitiert. Über viele Jahre wurde ich von meinem Lehrer dahingehend bewegt, den anderen Mitgliedern der Gruppe gegenüber eine Art Vorbildrolle einzunehmen, wobei mir mehr als bewusst war, wie unzureichend ich diese Rolle tatsächlich ausfüllen konnte. Das ganze war eine für meine Praxis reichlich belastende Konstellation. Dies alles liegt aber schon Jahre zurück und datiert auf eine Zeit vor meinem ersten Besuch bei Zen.de. Dennoch genieße ich es heute immer noch sehr, unabhängig von den Erwartungen und Idealisierungen anderer Personen praktizieren zu können.
Dass du mir deinen Eindruck schilderst, weiß ich zu schätzen und ich will noch kurz darauf eingehen. Die meisten Koan sind für mich ein "Buch mit sieben Siegeln". Bei manchen Koan habe ich das Gefühl, zu wissen, worum es gehe. Aber das hat mit einem Koan-Durchbruch noch nicht allzu viel zu tun. Wenn du mit der nicht nennbaren Barriere, die ich nicht durchbreche, den tatsächlichen Sprung in den Augenblick vor dem Denken meinst, hast du, nach meiner eigenen Einschätzung, ins Schwarze getroffen. Allerdings teile ich dieses Problem mit vielen anderen mir bekannten Praktizierenden. Weshalb ich von David so begeistert bin, ist, dass einige seiner Äußerungen sich genau auf eine Praxis im Umgang mit dieser Schwelle beziehen. Da auch meine Praxis an diesem Punkt ansetzt, ist das natürlich etwas, das mich besonders interessiert. Ob man das nun Koan-Zen oder Tao oder sonst wie nennt, ist mir relativ egal.
Was den Wissensdurst betrifft, schätze ich mich wesensverwandt zu mipooh als eher wissensfaul ein. Wissen zu erwerben, steht für mich in keiner Weise im Widerspruch zur Koan-Praxis. Aber ich denke oft: "Klar ich könnte das jetzt lesen oder mich intensiver mit dieser oder jener Sache beschäftigen, aber {k}muss{/k} das wirklich sein?" Ich glaube, ein bisschen mehr Wissensdurst täte mir gut, doch sollte ich etwas erzwingen, das nicht da ist? Für die ganz konkrete Praxis anderer Menschen interessiere ich mich allerdings sehr, wenn auch mehr in einem technischen Sinn. Ich erlebe die Praxis als etwas, das immer wieder neu gefunden wird. Die Art wie andere damit umgehen inspiriert mich und hilft mir.
mipoohji:
Warum nicht wir, kann ich Dir sagen. Mein Weg ist in erster Linie für mich, ich kann andere nicht daran messen, sondern ich muss ihn gehen.
Natürlich werde ich auch andere aus meiner Sicht beurteilen/einschätzen, nur kann ich von denen nichts verlangen. Sie sind frei, zu tun was ihnen beliebt. Die Konsequenz ihres Tuns tragen sie ja auch selbst, so wie ich die Konsequenzen meines Handelns selber trage.
Ob ich Dreck abzuschütteln habe, das weiss ich, nicht Du für mich. Du darfst mich zwar einschätzen, aber Du darfst damit auch danebenliegen.
Da der Vorschlag von Dir kam, wenn ich auch einen versöhnlichen Ton darin gefunden habe, habe ich ihn aus o.g. Gründen einfach an Dich zurückgereicht. Sonst landen wir womöglich bei Friede, Freude, Eierkuchen und nicht bei einem Weg.
Tai:
p.s.: Ich habe erst jetzt gesehen, dass du heute an anderer Stelle bereits ein Video verlinkt hast. Danke dafür.
Da du dich in den vergangenen Monaten ja relativ "rasant" entwickelt hattest, war mir nicht klar, ob du noch in der tibetischen Tradition (Dzogchen?) praktizierst.
es stimmt mich traurig, zu sehen, dass du neuerdings ein wenig verbittert wirkst. Wenn dem eine Wirklichkeit entsprechen sollte, wünsche ich dir für dich, dass du dein Verletztsein loslassen kannst. Wenn nicht - umso besser.
Was dich an Seung Sahn & Co., der Koan-Praxis oder Zen stört, könnte ich wahrscheinlich eher nachvollziehen, wenn du es inhaltlich formulieren würdest, statt einfach nur deine Ablehnung kundzutun. Umgekehrt könntest du uns natürlich auch mitteilen, in welcher (Buddhistischen oder sonstigen) Tradition du deine Einweihung erhalten hast und über diese Praxis berichten. Mich würde es interessieren.
Zitat Mart: {k}"Du kommst keinen Schritt mehr weiter. Antworten findest du keine (und das waren u.a. mal die Ursachen für deinen Weg). Umso gelegener kommt dir nun ein David, von dem du dir wieder etwas Würze und ein gewisses Maß an Selbstbestätigung für deine eigene Koan-Praxis erhoffst."{/k}
Zugegeben, heute zu erfahren, dass die Suche nach Antworten u.a. mal Ursache für meinen Weg war, klingt schon etwas befremdlich für mich. Aber dass du mir offenbar zusprichst eine nicht schrittweise Praxis zu verwirklichen und sogar jemand zu sein, der keine Antwort findet, scheint mir eine krasse Überschätzung meiner Praxis zu sein. Andererseits: Glaubst du ernsthaft, du würdest mich oder meine Praxis kennen? Wenn ja, woher?
Ich weiß natürlich nicht, was du unter Koan-Praxis verstehst, aber wenn es etwas ist, für das man sich durch eine andere Person "etwas Würze und ein gewisses Maß an Selbstbestätigung" versprechen kann, dann wage ich doch zu bezweifeln, ob wir hier noch von derselben Sache reden.
Wie auch immer, erst mal einen schönen Sonntag
Tai