Na ja, er ist kein Zen-Meister..., aber DAS ist einfach des Notierens wert (in einem Forum ums Zen) - Verfasser: Lama Anagarika Govinda
„Die Welt ist auf Polaritäten aufgebaut, die uns als Gegensätzlichkeiten erscheinen, wie z.B. Licht und Dunkel, Nähe und Ferne, Kälte und Wärme, Lärm und Stille, gut und schlecht, etc. Diese Gegensätze oder Kontraste sollte man nicht wegdiskutieren. Auch sollte das eine nicht das andere verdrängen, noch sollte man versuchen, die Welt zu dem einen oder dem anderen Extrem zu bekehren. Vielmehr sollten wir versuchen, ihr Zusammenwirken zu bewerkstelligen, das sich aus ihrer von vornherein bestehenden gegenseitigen Beziehung und Abhängigkeit ergibt. Eine Saite ist eine Verbindung zwischen zwei entgegengesetzt liegenden Fixpunkten. Wenn sie zu straff dazwischengespannt wird, erhalten wir einen schrillen Ton, der einem Schrei gleicht. Ist sie zu lose, so kommt überhaupt kein Ton zustande. Wenn aber eine richtige Beziehung zwischen den Gegensätzen hergestellt wird, wenn die Saite weder zu straff noch zu lose gespannt wird, dann werden wir einen sauberen, klaren Ton erhalten. Das nennen wir Harmonisieren. Dabei herrscht keines der Extreme vor. In ihrem Zusammenwirken liegt das schöpferische Moment. Hier gibt es dann keine Zerstörung, sondern schöpferische Gestaltung.“
Nehmt es mir nicht übel ;o)
im ersten Beispiel des Bi-yän-lu antwortet Bodhidharma dem Kaiser Wu-Di auf die Frage: Welches ist der höchste Sinn der Heiligen Wahrheit? mit Offene Weite - nichts von heilig.
Und in den Erläuterungen Yüan-wu's fragt eben jener Kaiser nach seinem Verdienst, da er Klöster baute und Mönche bestätigte mit Kein Verdienst.
Aber es mag eine andere Geschichte sein, als die im Bi-yän-lu erzählten. Mir fiel es nur sofort ein.
Gruß
Andreas