Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklärst du dich mit dem Einsatz von Cookies einverstanden. Weitere Informationen
Mondfinger:
Beim Meditieren geht u.a. es ums Loslassen der Gedanken. Wenn das Aufschreiben beim Loslassen hilft, kann's nicht schaden. Sicherlich meint die Textstelle nicht, dass da jeder kleinste Unfug, der einem durchs Hirn geistert, zu Papier gebracht werden soll. Ab und zu mal ne Notiz: kann nicht schaden.
Ein Lotus für dich
Fabian
Mondfinger:
Die "drei Pfeiler" von Kapleau habe ich einst verschlungen. Ein faszinierendes Buch. Ein Haken: der übergroße Akzent, der auf das Erreichen der Erleuchtung (kensho, satori) gelegt wird. Hier kommt ein Element von Ehrgeiz und "Erleuchtungs-Gier" mit ins Spiel, der kontraproduktiv ist ist und dem Geist des Zen eigentlich widerspricht. (Hierzu: Shunryu Suzuki: "Zen Geist - Anfänger Geist"). Der allzu große Wille nach Erleuchtung kann ein gigantischer Stolperstein in der Praxis werden.
Ein Lotus für dich
Fabian
Mondfinger:
Vipassana ist ein Zettel. Wo man den draufklebt, ist nicht unbedingt immer Vipassana drin.
Soviel läßt sich sagen: es ist eine frühbuddhistische Richtung, im Zentrum steht die Schulung der Achtsamkeit und des Klarblicks.
Ein Standardwerk ist: Nyanaponika: Geistesstraining durch Achtsamkeit.
Ein neuerer Vertreter dieser Schule: Jack Kornfield: Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens.
Im Vipassana wird das genaue Hinschauen geübt, Thich Nhat Hanh (ein Zen-Mönch, der jedoch viele Vipassana-Elemente in seine Lehre integriert) spricht vom "tiefen Schauen" (deep looking).
Mondfinger:
Für den Einstieg empfehle ich von Thich Nhat Hanh:
1) Das Wunder der Achtsamkeit
2) Ich pflanze ein Lächeln
3) Mit dem Herzen verstehen - Kommentar zum Herz-Sutra.
Diese Bücher kann man immer wieder lesen und wird jedesmal eine andere funkelnde Facette des Buddhismus entdecken.
Mondfinger:
Ein klarer, einfacher Satz birgt oft mehr Tiefe als eine stilistisch feingedrechselte Prosa. Die Tiefe der Schriften von Thich Nhat Hanh offenbart sich nicht unbedingt auf den ersten Blick - macht man sich allerdings dran, seine Lehren in die Praxis umzusetzen, merkt man schnell, wieviel tiefe Weisheit sich in seinen Büchern verbirgt.
Allen, die meinen, TNH produziere nur leichte Kost, empfehle ich sein Werk "Aus Angst wird Mut". Hier wird buddhistische Psychologie auf hohem intellektuellem Niveau abgehandelt. Und immer gelingt ihm der Bogenschlag zur Praxis, denn die ist schließlich die einzige, was zählt.
Ein Lotus für dich
Fabian