Gelöschter Benutzer: Was ändert das daran das Betteln zum redlichen Lebensunterhalt erklärt wird?

mil: Auch Zen-Mönche gehen betteln, Helmut.
Außerdem ist Zen auch nur ein armes Wort, das überstrapaziert wurde und wird. Wie kann man ein Wort nur so behandeln?

Und: die "Wahrheit" - zeigt sie sich denn nicht überall? Warum hast du solch ein Problem mit "Religionen"?

Ich verstehe dich wieder einmal nicht - weder deine Absicht noch deine Formulierungen sind klar. Das liegt wohl an mir, nehme ich an - aber das ändert auch nix.

schöner Gruß,
und viel Sonne für die Äpfel
()

mil: ()
Danke vielmals für deine Mühen - ich wünsche mir, dass viele Menschen diese deine Zeilen lesen und verstehen.

liebe Grüße zurück
Michael

gastX-: PS
Die Indianer, die scheinen das auch verstanden zu haben, denn sie konnten nicht verstehen, wie man die Mutter Erde besitzen und verkaufen könnte.

gastX-: Ja, ich kann deine Einwände gut verstehen.

Sicherlich handelt es sich um unterscheidendes Denken, wenn ich in diesen Worten hier zB von 3 Wirklichkeitsdimensionen rede. Doch ich bin mir bewusst, dass ich in der Welt der Worte dualistisch-unterscheidend und im unmittelbaren Gewahrsein vom "Hier und Jetzt" eben nicht im Dualismus, sondern im realen "Einen" konzentriert bin. Vielen Menschen ist das nicht klar. Sie glauben, dass die Wirklichkeit und die Gedanken und Vorstellungen die sie sich über die Wirklichlkeit machen ein und das selbe wären.

Wenn man sich über die spitze Tannennadel Gedanken macht, so sind diese Gedanken eine Art Echo der Wirklichkeit. Sie sind jedoch nicht identisch mit dem Gefühl der "spitzen Tannennadel", denn das Gefühl ist längst verschwunden, wobei man in Gedanken jedoch noch daran anhaftet. Dieses permanente gedankliche Anhaften ist ein permanenter Tarum, da die Wirklichkeit zeitlich bereits fortgeschritten ist.

Es gibt Menschen, die sich fast ausschliesslich in solch illusiorischen Gedankenwelten befinden und immerzu an Vergangenes oder Künftiges denken. Wenn die durch den Wald spazieren, bekommen die davon kaum etwas mit. Sie sind wie in Trance.

In all den zahllosen Hinweisen der Meister wird quasi immer (mit dem Finger) zum Mond bzw. zur Wirklichkeit vor Augen im Jetzt verwiesen. Da ist keine Zeit zu denken! Da spielt sich alles Denkbare in Wirklichkeit ab. Der kleinste Zweifel aber, nur die geringste Unaufmerksamkeit, und schon steckt man wieder im Traum von der Wirklichkeit.

Ok, träumen mag schön sein, aber in Hier und Jetzt, da ist ein kosmischer Traum zur Wirklichkeit geworden, durch die man gehen kann, in der man klar alles sehen und körperlich ergreifen kann. Da tritt dieser feinstoffliche Geist in die Sphäre der Stofflichkeiten um miteinander zu reden und zu tun was es um des Glückes willen hier zu verrichten gibt. Wir können nichts gewinnen, nichts verlieren und wir können auch nicht sterben, obwohl hier überall Gewinn und Verlusst, Geburt und Tod zu erkennen ist. Sobald wir jedoch anhaften, an diesem Körper, am Gewinn und dies alles fest halten wollen in Gedanken für uns, dann ist uns Verlusst und Tod gewiss. Wer es nicht galubt...wird´s schon sehn.

:))

mil: Hast du auch ein Rezept, um im Einklang mit diesem Forum zu leben?
Wie steht es mit der Anpassungsfähigkeit diesbezüglich?
()

mil: Hallo Werner,

das hast du gut erklärt. Dieser Einteilung in 3 Wirklichkeitsdimensionen liegt aber gleichermaßen das unterscheidende Denken zugrunde, oder?
Ich möchte vorschlagen, dass man auch das "Hier und Jetzt" als eine Abstraktion betrachtet. Auch wenn ich den Baum anfassen kann, denke ich mir vielleicht "Oh, er hat spitze Nadeln" oder ähnliches. Andererseits mache ich die Erfahrung, dass man ebenso an der Existenz von z.B. Bäumen oder andere Pflanzen teilnehmen kann, nur indem man an sie denkt.

Zum Körper - ich denke, dass das sexuelle Verhalten (also auch die Unterdrückung desselben) grundsätzlich kulturell geprägt ist. Die Unterscheidung von Kultur und Natur ist selbst kulturell.
Und ebenso kann man den anderen Bedingungen des Körpers auf diese oder jene Weise nachkommen. Wenn die Lernfähigkeit auch gegeben ist, so ergibt sich damit auch eine gewisse Freiheit, die erst entsteht - von Latenz zur Aktualität. Wohin der Weg führt, ist nicht festgelegt.
In buddh. Slang: Die wechselseitge Abhängigkeit und Bedingtheit von allem ist identisch mit der Leerheit und damit der Möglichkeit zur "Befreiung vom Leiden".
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich (?).
Grüße

gastX-: PS.
Och, so unnatürlich ist es vielleicht doch nicht, wenn man bedenkt, dass es in Wirklichkeit gar keine nachhaltige Zerstörung gibt und sich alle Dinge im natürlich ausgleichenden Wmdlungsprozess befinden. Also ist es ganz natürlich, dass der Mensch auch das Zerstören lernte.

Shiva läßt grüßen

gastX-: Hi Michael,
ja das sind interessante Fragen, die sich da stellen...und mich zum Nachdenken anregen.

Wenn wir zB. einen realen Baum betrachten, und seine Blätter, seine Äste, seine Rinde sehen, riechen, fühlen, dann nehmen wir seine Gestalt, seinen Geruch und sein Gefühl in uns, in unserem Bewusstsein wahr. So nehmen wir vorübergehend Teil an seiner Existenz und dieser Moment der Teilnahme ist sowohl sein als auch unser blühendes Leben. Doch bald schon wendet sich unser Blick andern Dingen zu, so dass er in der schattenhaften Welt der Erinnerungen verblasst. Wenn wir uns diese Erinnerungen vergegenwärtigen, so sind sie gewiss real, aber andererseits nicht wirklich real. Es ist nur ein schattenhaftes Abbild der Wirklichkeit im Hier und Jetzt.

Indem wir uns hier nun über den Baum unterhalten, tun wir dies tatsächlich in der Wirklichkeit. Aber diese Art der Wirklichkeit der Unterhaltung, ist die Welt der Worte. Sie ist eine andere Wirklichkeit als jene der Erinnerung an einen Baum und sie ist eine andere, als jene Wirklichkeit in der wir den Baum im Hier und Jetzt sehen und fühlen. Wir können hier also 3 Dimensionen der "Wirklichkeit" erkennen von denen jedoch nur im wahren Sein des "Hier und Jetzt" der Baum mit Händen zu begreifen ist. Die beiden anderen aber sind...traumhaft.

(Vielleicht sollte man sagen schattenhaft-abstrakt- konservierend, aber ich sag mal "traumhaft" dazu, denn in der Wirklichkeit, da gibt es keinerlei Beständigkeiten. In unseren Erinnerungen und Grübelleien aber, da scheinen viele Dinge Beständigkeit zu haben. Das allerdings halte ich für...traumhaft.)

Ich befürchte, es erscheint eigenartig genung von 3 Dimensionen der Wirklichkeit zu reden und deshalb möchte ich erst garnicht von den weitern sprechen... :) Aber über die Ansicht, dass wir den Körper und das Wissen aktiv geschaffen haben, würd ich gern reden und die Frage stellen ob damit der Zeugungsakt gemeint ist und das Lernen ansich. Was die Zeugung anbelangt, so kommt in ihm der sexuelle Wunsch körperlicher Vereinigung zum Ausdruck, einer sehr ralen natürlichen Kraft die in allen Lebewesen wirksam zu sein scheint. Die eigentlich exclusiv kultutrelle Leistung der Menschen besteht meines Denkens weniger darin sexuelle Akte vollziehen zu wollen, als darin sich gegen diesen Trieb zu verwehren zu können...woraus sich allerdings keine Kindschaft ergibt. Worin also besteht denn dieses aktive Erschaffensleistung von Körpern? Ist es das Ernähren wollen des selben? Wird dieses "excusiv menschliche Wollen" nicht durch profanen Hunger diktiert? Worin liegt also unsere "persönliche" Leistung bei der Verrichtung solch naturbedingter Angelegenheiten?

Ach ja das holde Wissen.
Was wissen wir schon, wenn wir von all dem absehen, was wir unmittelbar von der Natur zu lernen vermochten?
Ja auch die Lernfähigkeit ansich ist uns von natur aus gegeben.
Vielleicht besteht das Grandiose aktiven menschlichen Lernens ja darin, dass wir gelernt haben, diese Natur nachhaltig zu zerstören, was mir irgendwie tatsächlich etwas unnatürlich vorkommt.

:)
lg
w

mil: Wer ist dann der, der sagt: "Ich bin lieber [...]"?
Die Richtung, die du aufzeigst finde ich gut. Ich verstehe das so, dass der Fokus der Aufmerksamkeit verlagert wird von der Beschäftigung mit sich selbst auf das Mitgefühl für das "Andere". Eine Trennung von mir selbst und der Situation/den Umständen fällt dabei immer schwerer.
Übrigens - ich mag grau (weiß aber nicht wie du das mit den Farben meinst???).
beste Grüße
Michael

mil: Hi Werner,

Ich mag Träume - und vor allem: sie verbinden uns alle.

Was du darstellst ist auch eine Art Traum: der Mensch als fast schon ohnmächtiger Spielball der "Natur".
Andererseits: sowohl der Körper als auch das Wissen wird aktiv geschaffen und verändert - im Austausch mit anderen Wesen. Die Form bzw. der Inhalt dieses verkörperten Wissens ist real existierende Wirklichkeit, inklusive Gedanken und Träumereien.
Gibt es etwas, das "wirklicher" ist als etwas anderes? Wie willst du das erkennen? Durch Erfahrung, Gedanken, Ideen, Schlussfolgerungen etc. - all jenen, denen ihre Wirklichkeit abgesprochen wird.

Wenn ich den "hölzernen 'realen Baum vor Augen' " betrachte - wo ist da die Wirklichkeit? Im Baum? In mir, dem Betrachter?

Danke für die Möglichkeit, ein bisschen zusammen träumen zu dürfen...
Schöne Grüße
Michael

mipoohji: Da musste ich erstmal nachdenken, was Du denn eigentlich ansprichst. Mal vorausgesetzt, dass Du das meinst was mir wichtig ist, dann hat es weder mit "Es regnet" noch mit "Es wird schon wieder werden" etwas zu tun.
Es ist einfach das was "übrigbleibt" oder vielleicht besser "zum Vorschein kommt", wenn ich meine Meditation betreibe. Und die wiederum ist, wenn auch nicht verbal, so doch eng verwandt mit Allis´ "Neti, neti", nur dass die Technik die ich anwende eher nicht Nein sondern Ja sagt. Es ist mehr die Beharrlichkeit der Anwendung, was zielführend ist. Deshalb vermute ich, dass jemandem, der beharrlich "Sitzt", dann auch dasselbe passiert (was selbstverständlich so universell wie individuell ist). Zumindest ging mir das so auch mit Zazen (nachdem ich Meditation durch meinen "Erinnerer" gelernt hatte, es aber trotzdem auch mit Zazen versuchte).
Ich freue mich jedesmal aufs Neue überrascht zu werden und bemühe mich darum, mich auch davon nicht abhalten zu lassen, mich der tiefen Vertrautheit meines eigenen Inneren zu überlassen.

Die Attribute die diesem Erleben zugesprochen werden, egal von wem und in welcher Tradition, kann ich alle bejahen ohne an einem besonders festzuhalten. Der Wiedererkennungswert besteht nicht in einer Form sondern in einer Qualität. Von daher habe ich mit den verschiedenen Begriffen selbst kein Problem.

Lieben Gruß
mipooh

mil: Hallo Mipooh-Ji!
Hört sich ja gut an, dieses "es".
Ist das eigentlich das gleiche "es" wie in "Es regnet" oder "Es wird schon wieder werden"? (Nur aus Interesse)
Freut mich von dir wieder mal was zu lesen. Habe damals mal stundenlang deine Internetseite durchstöbert - du machst dir wirklich viele interessante Gedanken (und scheinst diese zu verkörpern).
beste Grüße
Michael

mil: Grüß dich Irmela,
Ich glaube da tust du dem Jens unrecht. Er lässt uns nur teilhaben an einer Wirklichkeit, die erst dadurch entsteht, dass sie gemeinsam ausgehandelt wird.
Ich freue mich über deine Bescheidenheit und Fröhlichkeit und grüße dich sehr herzlich! (Michael)

mil: Danke schön.
Ich gehe mal davon aus, dass Muho dann jetzt in Deutschland sein müsste... Weiß noch jemand von euch die geplanten Sesshin-Termine ?
Es wurde irgendwann mal hier im Forum erwähnt...
()
Michael

mil: ()
danke! (dafür, dass du nicht geschwiegen hast)
liebe Grüße
Michael

mil: Hallo Reiner,

Grundsätzlich stimme ich dir zu,
bis auf Formulierungen wie "Unkraut ausreissen"...
Ich glaube aber auch, dass man das hier angesprochene Nicht-Denken nicht unbedingt mit einem abgestumpftem Geist, unterdrückten Gefühlen und Gleichgültigkeit gleichsetzen muss.
Setzen wir doch unser Denken ein, um zu verstehen versuchen, was z.B. Ikenobi mit ihrem Nicht-Denken meint. Ich glaube dann könnte sich manches Missverständnis von selbst lösen.
- Dialog statt Verurteilen !

Grüße
Michael

mil: "Wer Zen lesen will, liest Zen. Die Ohren hören nur, was sie hören wollen."
Genau so.
Danke ebenfalls!

M40764: Ein Anfang beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.

Gruss M40764