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Wird man durch Zazen ein besserer Mensch ? Ich habe diese Diskusion verfolgt über Kodo Sawaki. Obwohl er ja sehr berühmt gewesen sein soll, war scheinbar doch nicht alles so, wie es eben bei einem Zen-Meister sein sollte ! Gibt es da einen Zusammenhang mit einer relativen und einer absoluten Ebene ? Habe davon schon etwas gelesen. Ich weis aber nicht, ob ich das auch wirklich verstanden habe. Wer kann mir etwas darüber schreiben ?
Vielen Dank Klara
Vielen Dank für eure langen und tiefgehenden Texte. Ich habe mich sehr gefreut darüber und ihr bringt es wirklich auf den Punkt ! Auch staune ich, was aus meiner Frage geworden ist udn wieviele darauf geantwortet haben. Lach schmunzel, normalerweise ist es nicht meine art, in einem Forum Leute anzumotzen. Ich war aber lange in einer Sekte, und als ich diese Worte gelesen habe, wo angeblich einer weis, was mich bewegt, ....... na ja, davon habe ich einfach genug.
Dieses Shinjinmei ist ja ein längerer Text, gibt es da noch mehr Literatur drüber ? möchte mich noch etwas mehr darin vertiefen, weil es meiner bescheidenen Meinung nach das Zen so gut auf den Punkt bringt. Liebe Grüsse Klara
was hier mit 'der höchste Weg' übersetzt wird, schreibt sich im Original mit den Schriftzeichen 'zhì' und 'dào'. 'Zhì' steht für 'erlangen, ankommen' oder aber als Ausdruck für ein Extrem oder Höchstmass. 'Zhìdào' könnte also auch mit 'das Erlangen des Weges' übersetzt werden. 'Dào' steht übrigens nicht nur für Pfad/Weg/Straße, sondern auch für Methode. Im klassischen chinesischen (durch den Daoismus geprägten) Verständnis ist 'dào' eben nicht nur eine Art 'Weltgesetz', sondern auch die richtige Methode, ein Leben entsprechend diesem Weltgesetz zu führen. Dies entspricht dem buddhistischen Verständnis von 'Dharma' als einer Lehre, die nicht nur das 'Funktionieren' des Seins erklärt , sondern eben auch eine praktische Methode lehrt, in diesem Sein in leidfreier Harmonie aufzugehen. In späteren chinesischen Übersetzungen buddhistischer Texte wird 'Dharma' auch bevorzugt mit 'fá' statt mit 'dào' übersetzt bei 'fá' ist die Bedeutung 'Methode' noch stärker im Vordergrund. Ansonsten wird 'Dharma' um sich gegen den Daoismus abzugrenzen statt nur mit 'dào' oder 'fá' häufig auch mit 'fódào' übersetzt, 'Buddhaweg'. 'Zhìdào' steht hier (in Sengcans Xìxinming) für 'ultimative, höchste Wahrheit' bzw. für das Erwachen zu ihr. Etwas unmissverständlicher könnte man übersetzen: "Das Erwachen zur höchsten Wahrheit ist nicht schwer" ;-)
Die zweite Zeile lasse ich mal aus, sie scheint ja ziemlich klar zu sein.
{k}Und was ist damit gemeint, das man nicht "LIEBEN" soll{/k}
Die dritte der (aus vier Schriftzeichen bestehenden) Zeilen dieses Gedichts liest sich 'dàn mò zêngài': nur/aber/doch nicht/tue nicht hassen/verabscheuen lieben/mögen. 'Zêngài', also die Kombination dieser beiden Schriftzeichen, ist wiederum eigentlich ein buddhistischer Fachbegriff, er steht für 'Hass und Gier' (sanskrit lobha und dosa), die aus Unwissenheit entstehenden Ursachen (samudaya) des Leidens (duhkha) die zweite edle Wahrheit der Lehre Buddhas. 'Liebe' ist in diesem Zusammenhang also eine unkorrekte Übersetzung, gemeint ist Gier im Sinne von mit Anhaftung verbundener, ich-bezogener (Vor-)Liebe. Liebende Güte und Mitgefühl (maitri und karuna) im buddhistischen Sinne schließt dies selbstverständlich nicht aus.
Richtig schwierig wird es mit der nächsten Zeile: 'dòng rán mínbái'. 'Dòng' bedeutet 'Höhle', aber auch durchschauen, wissen. 'Rán' bedeutet 'auf diese Art, mit Sicherheit', 'mínbái' wiederum (zusammengesetzt aus den Zeichen für hell/leuchtend/klar und für weiss/rein) bedeutet 'erleuchten, leuchten, hell sein'. Also: "auf diese Art wird unweigerlich die (dunkle) Höhle deines Wissens erleuchtet".
Seit einiger Zeit lese ich hier im Forum, und es gefällt mir sehr, weil vieles mir sehr aus meiner Seele dargelegt wird. Einige schreiben sehr viel und einige wenig. Jetzt habe ich mich angemeldet. Zuallererst mal eine Frage. Ich habe ein Zen-Gedicht gelesen, dessen Anfang so lautet:
" Der höchste Weg ist nicht schwer, nur ohne Wahl. Hasse nicht, liebe nicht, und es ist klar und eindeutig"
Kann das Jemand erklären ? Was ist mit diesem "HÖCHSTEN" Weg gemeint. Ist das die geheime Zen-Unterweisung die im Zen "Von-meinem-Herzen-zu-deinem-Herzen" genannt wird? Und was ist damit gemeint, das man nicht "LIEBEN" soll. Das wir nicht hassen müssen, das ist ja allen klar (wobei, wenn ich hier im Forum so einige Beiträge lesen, in denen Leute andere beschimpfen und noch andere die IP-Nummern kontrollieren, da ist es dann vielleicht doch noch nicht allen klar). Was ist aber mit der Liebe? Nicht lieben und nicht hassen? Soll man demnach keine Gefühle mehr haben, also den Lebensumständen gegenüber gleichgültig sein und seine ganze Energie der Erleuchtung widmen?
Auch würde mich interessieren, wie man beim Meditieren mit den verschiedenen schwierigen Gefühlen umgeht. Ich meditiere noch nicht so lange, aber manchmal kommt ziemliche Energie hoch in Form von Ärger, Frust und Abneigung. Wäre froh um ein par Antworten :-)
Vielen Dank für eure langen und tiefgehenden Texte. Ich habe mich sehr gefreut darüber und ihr bringt es wirklich auf den Punkt ! Auch staune ich, was aus meiner Frage geworden ist udn wieviele darauf geantwortet haben. Lach schmunzel, normalerweise ist es nicht meine art, in einem Forum Leute anzumotzen. Ich war aber lange in einer Sekte, und als ich diese Worte gelesen habe, wo angeblich einer weis, was mich bewegt, ....... na ja, davon habe ich einfach genug.
Dieses Shinjinmei ist ja ein längerer Text, gibt es da noch mehr Literatur drüber ? möchte mich noch etwas mehr darin vertiefen, weil es meiner bescheidenen Meinung nach das Zen so gut auf den Punkt bringt. Liebe Grüsse Klara