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harrymcmartin:
Jetzt muss ich doch noch mal etwas ausführlicher auf die Sache eingehen. Das ist wirklich eine recht nette Geschichte. Liest sich gut und lässt sich gut als ein Beispiel richtiger Handlungsweise anführen. Daran will ich ja auch nicht deuteln. Aber es ist nicht ein Beispiel für Angstbewältigung, sondern eines für genau richtiges Handeln. In der Story haben wir es mit einem technikerprobten Karate-Tiger zu tun, der eine Gelegenheit sucht, seine Kunst richtig anzuwenden und mit einem Meister, der sicherlich eine tiefgehende Erkenntnis sein eigen nennen darf. Beide begegnen einem irregeleiteten, aber eigentlich gutmütigen Menschen, den das Leben strafte, der unglücklich ist, ein Ventil für seinen Frust sucht und der weiß, dass eine Persimona eine Pflanze ist, diese kennt und ebenfalls schätzt (das macht natürlich den Meister aus, dass er das erfühlte).
Aber im normalen Leben sind die Situationen oft etwas anderes. Der Kerl sagt z.B. schieb dir deine Persimona sonst wo hin und haut dir, stumpfsinnigen Blickes eine auf den Schädel.
Ich würde in einer solchen Situation vielleicht heute sagen: Was glaubst Du wohl, was Deine Mutter sagen würde, wenn sie Dich jetzt sehen könnte und hoffen, dass der Wüterich seine Mutter kennt (die Wahrscheinlichkeit ist höher als die zu wissen, was eine Persimona ist) und nicht von dieser als Baby ausgesetzt wurde, so dass der Blindwütige in zig Heimen groß wurde und gerade dabei ist, diesen Frust abzubauen oder sich an der Gesellschaft (bzw. der Mutter) zu rächen.
Aber die Ursprungsfrage war, wie geht ihr mit dieser Angst um, die dich anfällt wie eine Schlange, dich fixiert, dich umschlungen hält, dich lähmt, dich feige erscheinen lässt.
Angst ist eben ein Gefühl, das allen Menschen eigen ist. Sie hilft einerseits Gefahren richtig einzuschätzen, ja sogar, sie zu bewältigen. Sie mobilisiert Kräfte und beschleunigt das Handeln durch Freisetzung von Adrenalin.
Angst ist aber auch auf der anderen Seite eine unerfreuliche Erfahrung, die durch Flucht und Vermeidung größer bis permanent werden kann. Die Begegnung mit der Angst aber ist die einzige Möglichkeit, sie zu besiegen.
Selbst bei den eigentlich harmlosen Alltagsängsten, ich sprach bereits andeutungsweise von den Phobien, kann sich diese Angst in so intensiver Weise darstellen, dass der ganze Körper in einen so unangenehmen Zustand versetzt wird, dass die auslösenden Situationen (Situationsphobien) oder Objekte (Objektphobien), Menschen (Sozialphobien), Gegenstände (Objektphobien), Tiere (Tierphobien) total gemieden werden, so dass eine erhebliche Einschränkung eines normalen Lebensgefühls stattfindet.
Wenngleich all diese spezifischen Ängste zu Zittern, Schwitzen, Verspannungen, Herzrasen, Übelkeit und in allgemeinen Angstgedanken münden können, erscheinen mir, für meine Person, die Sozialphobien, also die Angst vor Menschen unter bestimmten Umständen, die am meisten auffällige für andere und unangenehmste für den Betroffenen.
Die begründete Furcht, die zu Sicherheitsmaßnahmen, Vorsicht, rechtzeitigem Rückzug führt, ist eine reale Angst, die ich hier nicht meine. Ich meine die Angst eines Menschen, sich gegenüber einem Vorgesetzten verbal zu behaupten, eine Meinung zu vertreten und zu versuchen sie durchzusetzen, einen Befehl (z.B. beim Militär) zu verweigern, den man als kriminell erkennt und dies objektiv auch ist, einem Raudi auch in einer bedrohlichen Situation für andere, entgegenzutreten, Einhalt zu gebieten und notfalls physisch sich durchzusetzen.
Diese Ängste sind es, ist man ihnen unterlegen, die offenkundig werden, nicht mehr kaschierbar sind und den Betroffenen in ein tiefes Loch fallen lassen, gerade weil er selbst an sich eine andere Erwartungshaltung hatte. Er verliert seine Selbstachtung.
Die Folgen können sein, dass einer zum Buckler, zum Mörder, zum Weggucker wird, um bei den vorstehenden Beispielen zu bleiben und sein Verhalten dabei sich selbst schützend mit geschickt und wendig, mit Befehlsnotstand oder mit man soll sich nicht in die Händel fremder Menschen einmischen entschuldigt oder gar rühmt.
Der Betroffene kann aber auch an sich arbeiten. Zunächst ist es wichtig, die Angst als solche zu erkennen und zu verstehen. Es gilt Ziele für die Bewältigung der Angst zu formulieren, nicht die Angst als solche abzuschaffen. Die Angst ist zum auslösenden Vorgang in Relation zu setzen, sie ist nicht mehr als Aktionshemmer zu betrachten, als Vermeider und Ausharrer zu sehen, sondern als ein Hinweis auf aktives Handeln. Angst zu besiegen heißt aber auch, seine Lebensweise zu überprüfen, Ruhe in den Lebensablauf zu bringen.
Angst zu überwinden braucht Zeit. Kommt man mit Selbsthilfe nicht weiter (Bücher. Vorstellung der angstmachenden Situation. Aufschreiben der Gedanken, die bei der Vorstellung der Angstsituation in den Kopf kommen. Diese hinterfragen, ob sie wirklich realistisch sind und dann ersetzen durch Mut machende, helfende Gedanken, wie ich werde das durchhalten ich traue mich trotzdem ich werde die Angst step by step bewältigen, etc) sollte man keine Angst davor haben, einen Psychiater oder Psychologen aufzusuchen. Eine Therapie ist immer sinnvoll und diese anzunehmen ist Angstbewältigung. Der Verzicht darauf ist Beharren in der Angst.
Einmal bewältigte Angst ist noch keine Garantie für dauerhafte Angstbewältigung. Ziel ist es, die angstverursachende Situation nicht mehr vermeiden zu müssen.
Imouto:
Mein Lieblings Hip-Hopper Thomas D sagt dazu:
"Siehst Du den Horizont?
Direkt überm Boden fängt der Himmel an.
Und wär' ich dort,
dann würd' ich wetten,
daß ich ihn erreichen kann.
Doch hier, hat es den Anschein,
bin ich dafür zu klein.
...
Ich laß nur zurück, was keiner braucht, Last, die mich unten hält, obwohl sie selbst nichts taugt,
denn ich brauch freie Sicht, ich weiß ich leb´ umsichtig, mir ist nicht viel wichtig, nur eins, folgt mir nicht, ich bitt' dich, nicht mit mir zu gehn, weiß das eine: Reisen ist gesund, ich hau' ab und zieh Leine, und ihr seht mich als Punkt am Horizont verschwinden, um ein Stück weiter hinten mich selbst zu finden."
Wichtig (und meiner Ansicht nach das, was auch der selige Douglas erkannt haben mag) ist doch, zu erkennen, dass die Frage (egal welche) zu nichts als neuen Begrifflichkeiten führt, oder?
matadoerle:
hallo Imouto,
erfreut zu sehen, daß Du meinen Ansatz so schnell entlarvt hast ... eine wunderbare, kurzweilige Lektüre - und anregend dazu, weil unsere begriffliche Welt so herrlich aus den Fugen gehoben wird ...
aber hilft "I"? wenn das Ergebnis das gleiche ist wie im Anhalter durch die Galaxis ... z.B. Zen=17?
Imouto:
Ist KI nicht nur deshalb K, weil wir noch nicht I genug sind, eine "echte" zu schaffen.
Woher willst Du WISSEN, dass wir hier im Forum nicht auch alle KIs sind?
Zur Lektüre empfehle ich Douglas Adams, "Per Anhalter durch die Galaxis":
"Wenn ihr erstmal genau wißt, wie die Frage wirklich lautet, dann werdet ihr auch wissen, was die Antwort bedeutet. Ich weiß die Frage nicht. Aber ich kann euch sagen, wer die Frage berechnen kann. Ein Computer dessen simpelsten Funktionswerte ich nicht würdig bin, zu berechnen, und doch werde ich ihn euch entwerfen. Ein Computer, der die Frage nach der Letzten aller Antworten berechnen kann, ein Computer von so unendlicher und unerhörter Kompliziertheit, daß das organische Leben selbst einen Teil seiner Arbeitsmatrix bildet. Und ihr selbst werdet neue Gestalt annehmen und in den Computer steigen und sein Zehn-Millionen-Jahre-Programm steuern! Ja! Ich werde euch den Computer entwerfen. Und ich werde ihn auch benennen. Und er soll heißen .. Die Erde."
Imouto:
Selbstverständlich kann ich Unrecht haben. Du allerdings auch. Jeder kann das. Es gibt keine Sicherheit.
Es erscheint allerdings fraglich, wieso eine amerikanische Firma in ein Java-Applet, das weltweit eingesetzt werden kann, einen nur in Deutschland funktionierenden 0190-Dialer einbauen sollte, nicht wahr?
Imouto:
Bevor Du Dich aufregst, solltest Du Dich informieren:
Wenn Du unter http://www.jpilot.com/ (dem Link ganz oben in der vermeintlichen Dialer-Warnung) nachschaust, wirst Du bemerken, daß es sich bei der zu installierenden Software nicht um einen Dialer handelt, sondern um ein Java-Applet, das Dich mit dem IRC-Server "irc.webpool.de" verbindet, über den der Chat läuft.
Lies auf der Seite von JPilot:
"JPilot jIRC applet is simply an applet that allows you to connect to any IRC servers around the world from your web pages and visit your favourite channels instantly."
Bruder-Ho:
Hi Helmut,
mal ganz ehrlich: Hesse ist mir zu schwer. Lese ich seine Biografie wird es mir auch klar.
Es gibt zwei Künstler (Lebende), die für mich mit einem ähnlichen Lebensweg leichte und tiefgründige Sachen machen. Erstens der Kinderbuchautor Janosch ("Tigerentenclub") und zweitens die amerikanische Countydiwa k.d.lang. Die beiden betrachte ich als meine "Meister" und vieleicht find ich ja auch noch einen Roshi :o)
servus
Andreas
HelmutLange:
Ich schreibe im Zen.de weil ich hilflos bin.
Vieleicht könnte dir der Beitrag den ich als "ioua" geschrieben habe helfen. "Was ist Zen ?" ist ein Text der für mich sehr wichtig wurde ohne zu Ahnen was ich damit anrichte. Erst Wochen später wurde er für mich sehr wirklich.
Ich schreibe meisten das was mir gerade im Kopf rumgeht und dann, wenn ich ihn wieder lese, erkenne ich was er bei mir bewirckt hat.
liebe Grüsse
Helmut
" der Server hat zwei mal meine Beitäge zerhexelt."
Aber im normalen Leben sind die Situationen oft etwas anderes. Der Kerl sagt z.B. schieb dir deine Persimona sonst wo hin und haut dir, stumpfsinnigen Blickes eine auf den Schädel.
Ich würde in einer solchen Situation vielleicht heute sagen: Was glaubst Du wohl, was Deine Mutter sagen würde, wenn sie Dich jetzt sehen könnte und hoffen, dass der Wüterich seine Mutter kennt (die Wahrscheinlichkeit ist höher als die zu wissen, was eine Persimona ist) und nicht von dieser als Baby ausgesetzt wurde, so dass der Blindwütige in zig Heimen groß wurde und gerade dabei ist, diesen Frust abzubauen oder sich an der Gesellschaft (bzw. der Mutter) zu rächen.
Aber die Ursprungsfrage war, wie geht ihr mit dieser Angst um, die dich anfällt wie eine Schlange, dich fixiert, dich umschlungen hält, dich lähmt, dich feige erscheinen lässt.
Angst ist eben ein Gefühl, das allen Menschen eigen ist. Sie hilft einerseits Gefahren richtig einzuschätzen, ja sogar, sie zu bewältigen. Sie mobilisiert Kräfte und beschleunigt das Handeln durch Freisetzung von Adrenalin.
Angst ist aber auch auf der anderen Seite eine unerfreuliche Erfahrung, die durch Flucht und Vermeidung größer bis permanent werden kann. Die Begegnung mit der Angst aber ist die einzige Möglichkeit, sie zu besiegen.
Selbst bei den eigentlich harmlosen Alltagsängsten, ich sprach bereits andeutungsweise von den Phobien, kann sich diese Angst in so intensiver Weise darstellen, dass der ganze Körper in einen so unangenehmen Zustand versetzt wird, dass die auslösenden Situationen (Situationsphobien) oder Objekte (Objektphobien), Menschen (Sozialphobien), Gegenstände (Objektphobien), Tiere (Tierphobien) total gemieden werden, so dass eine erhebliche Einschränkung eines normalen Lebensgefühls stattfindet.
Wenngleich all diese spezifischen Ängste zu Zittern, Schwitzen, Verspannungen, Herzrasen, Übelkeit und in allgemeinen Angstgedanken münden können, erscheinen mir, für meine Person, die Sozialphobien, also die Angst vor Menschen unter bestimmten Umständen, die am meisten auffällige für andere und unangenehmste für den Betroffenen.
Die begründete Furcht, die zu Sicherheitsmaßnahmen, Vorsicht, rechtzeitigem Rückzug führt, ist eine reale Angst, die ich hier nicht meine. Ich meine die Angst eines Menschen, sich gegenüber einem Vorgesetzten verbal zu behaupten, eine Meinung zu vertreten und zu versuchen sie durchzusetzen, einen Befehl (z.B. beim Militär) zu verweigern, den man als kriminell erkennt und dies objektiv auch ist, einem Raudi auch in einer bedrohlichen Situation für andere, entgegenzutreten, Einhalt zu gebieten und notfalls physisch sich durchzusetzen.
Diese Ängste sind es, ist man ihnen unterlegen, die offenkundig werden, nicht mehr kaschierbar sind und den Betroffenen in ein tiefes Loch fallen lassen, gerade weil er selbst an sich eine andere Erwartungshaltung hatte. Er verliert seine Selbstachtung.
Die Folgen können sein, dass einer zum Buckler, zum Mörder, zum Weggucker wird, um bei den vorstehenden Beispielen zu bleiben und sein Verhalten dabei sich selbst schützend mit geschickt und wendig, mit Befehlsnotstand oder mit man soll sich nicht in die Händel fremder Menschen einmischen entschuldigt oder gar rühmt.
Der Betroffene kann aber auch an sich arbeiten. Zunächst ist es wichtig, die Angst als solche zu erkennen und zu verstehen. Es gilt Ziele für die Bewältigung der Angst zu formulieren, nicht die Angst als solche abzuschaffen. Die Angst ist zum auslösenden Vorgang in Relation zu setzen, sie ist nicht mehr als Aktionshemmer zu betrachten, als Vermeider und Ausharrer zu sehen, sondern als ein Hinweis auf aktives Handeln. Angst zu besiegen heißt aber auch, seine Lebensweise zu überprüfen, Ruhe in den Lebensablauf zu bringen.
Angst zu überwinden braucht Zeit. Kommt man mit Selbsthilfe nicht weiter (Bücher. Vorstellung der angstmachenden Situation. Aufschreiben der Gedanken, die bei der Vorstellung der Angstsituation in den Kopf kommen. Diese hinterfragen, ob sie wirklich realistisch sind und dann ersetzen durch Mut machende, helfende Gedanken, wie ich werde das durchhalten ich traue mich trotzdem ich werde die Angst step by step bewältigen, etc) sollte man keine Angst davor haben, einen Psychiater oder Psychologen aufzusuchen. Eine Therapie ist immer sinnvoll und diese anzunehmen ist Angstbewältigung. Der Verzicht darauf ist Beharren in der Angst.
Einmal bewältigte Angst ist noch keine Garantie für dauerhafte Angstbewältigung. Ziel ist es, die angstverursachende Situation nicht mehr vermeiden zu müssen.
Herzliche Grüße () Heinz