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harrymcmartin:
Lieber allman. Nein, zu Deiner letzten Frage. Ich versuchs kürzer und präziser: Keine (gewichtenden) Gefühle, kein (gewichtendes) Denken, keine (gewichtenden) Unterscheidungen.
Kein Positiv. Kein Negativ. Keine Quelle der Seinszustände. = Keine Fixierung auf Begriffe, keine Unterscheidung = Bankeis Alle Dinge sind vollkommen gelöst im Geist des Ungeborenen.
Weil der Gedanke natürlich als treibende Kraft gefühlt wird, gibt es eine Kette der Existenzen. Aber die wollen wir doch überwinden. Herzlich Heinz ()
harrymcmartin:
Zusammenfassend:
Meine Thesen, die arglosesten Fragen führen zu den interessantesten threads und blickst du nicht jeden Tag ins zen-forum, verlierst du den Überblick, haben sich wieder einmal bestätigt. Drum lasst mich zusammenfassen:
Da fragt Sekishusai ganz arglos am 7.4., 11:47 sinngemäß: Ich zapple beim Sitzen, was kann ich dagegen tun. Und schon ist es passiert. Es schaukelt sich dahin. Plötzlich kochen Emotionen hoch, die sich wieder besänftigen. Wie nicht anders zu erwarten, komme ich nicht umhin ein paar Kernsätze Bankeis zu zitieren als Gernot die Lawine lostritt und fragt (11.4., 9:39): Falle ich zurück, wenn ich zornig bin? Allman antwortet schnell und inhaltlich für mich überraschend (11.4., 20:35) sinngemäß: da gäbe es kein Rückfall, auch wenn man einen erschlage, denn man könne als je nach den Umständen handelndes Subjekt ja nichts anderes tun als reagieren. Er sieht sich schließlich als faulende Frucht des All-Geistes (bleiben wir mal bei dieser Bezeichnung) und geht modrig in diesen ein. Und er nimmt das so hin, weil das natürlich in gewissem Maße auch richtig ist. Und was sich bei dieser Einstellung auch immer wiederholt. Neues Früchtchen des All-Geistes dann altes Früchtchen dann Moder dann Aufgehen in Geist neues Früchtchen usw. Das was wir kennen, nämlich Geburt Tod Wiedergeburt. Nur und ich gehe einmal davon aus, dass die meisten die sich hier ereifern versuchen dem zu folgen was uns Buddha aufzeigt sind Wege, Möglichkeiten und Zen ist ein Ergebnis dieses Aufzeigens diesen Leidensweg der ständigen Wiedergeburt zu durchbrechen oder zu überschreiten. Das erreichst du letztendlich durch Nicht-Anhaften. Nicht anhaften (wohlgemerkt weder an Gut noch Böse, was nicht bedeutet, dass es egal wäre, gut oder böse zu handeln, wenngleich es nicht die Art und Weise deines Handelns ist, die dich weiter bringt), Gleichmut, nicht unterscheidendes, wertendes Denken hat seinen förderlichen Sinn.
Keine Unterscheidung ist ein buddhistischer Kernsatz und drum fragt warnend Gernot den allman (11.4., 20:49): All-Geist und Individueller-Geist ... sind sie gleich oder verschieden? Und in die gleiche Richtung geht meine sich anschließende Frage Und wen oder was unterscheidest Du da?
Allman wirft darauf ein Ja, da ist nur ein Geist, meint aber dann, dass der es ganz schön bunt treibe, sich ständig verwandele und Gernot warnt weiter vor dem Klammern an unnützen Begriffen.
Meine Zuschrift vom 12.4., 7:12 bringt in Erinnerung, dass Gefühle letztlich keine positive Bedeutung haben könnten, was Gernot zu der berechtigten Frage bringt: ...aber haben sie dagegen eine negative Bedeutung? Ja natürlich, sage ich jetzt, wo ich das lese, sie halten uns ab vom Gleichmut, sie verführen uns dazu zu unterscheiden, zu werten. Gernots These: Zornig im Zorn und fröhlich in der Freude aber stets da im SEIN, hat was, wenn es gelingt, diese Gefühle auch wieder ziehen zu lassen, ohne sich denen hinzugeben, an diesen zu klammern.
Und damit wäre auch schon auf Xiong Shui´s berechtigte Warnung (12.4., 12:05) eingegangen, der auf diverse Gefühlsschattierung(en) von Zen-Meistern verweist und sich nicht vorstellen mag, dass der Erleuchtete zum gefühllosen Klotz geworden sein könnte. Ihm, Buddha, ist es sicherlich wie manch einem wirklichen Meister in der Folgezeit gelungen, an diesen Emotionen nicht zu haften. Er hat sie erfahren, erlebt und das war es denn auch. Und das steht doch auch überhaupt nicht im Widerspruch zur Unmittelbarkeit, dem Handeln vor dem Gedanken. Handele, z.B. tröstend, helfend, ohne an Nächstenliebe zu denken, ohne daran zu klammern, dass du jetzt etwas tröstendes, helfendes getan hast. Und das gilt auch für das Fühlen. Fühle, ohne zu denken, zu werten, einzustufen.
Und dann leuchten ein paar Sternchen auf: Wer bist Du? Keine Ahnung bis Xiong Shui (12.4. 14:37) uns alle wieder zu dem führt, was uns beschäftigt: Unser Bewusstsein, unsere Wahrnehmung vom Ich, die uns in die Lage versetzt über unser aller Sein zu spekulieren. Und natürlich, lieber Xiong Shui will nach meinem Verstehen Bankei (und alle Meister, die sich als solche bezeichnen dürfen) mit jedem seiner Worte darauf aufmerksam machen, dass all unsere durch uns wahrgenommene Individualität alleine auf die allgemein gültige Gesetzmäßigkeit des Seins hinweist.
Lieber Helmut. Führe Dir doch einfach mal die paar Kernsätze von Bankei, die ich vorstehend zitierte, zu Gemüte. Hör auf, ständig zu werten und nehme Dein Ich zurück. Ich und Andere, ein wirklich zu vernachlässigendes Thema. Es hat nicht viel Bedeutung. Mehr dazu nicht. Nicht weil ich nicht möchte, sondern weil andere alles dazu gesagt haben, was ich nicht besser ausdrücken könnte.
Allman haut dann mal rein (12.4., 21:47) und provoziert mit Ohne Fühlen kein Leben Lust und Schmerz Motivator und Seperator Akzeptanz oder Ablehnung Schuldzuweisungen und Selbstvorwürfe. Und erreicht damit die Bestätigung der Erkenntnis: Gefühle haben in letzter Konsequenz keine positive Bedeutung.
Was wir einen `Gedanken´ nennen, ist bereits um eine oder mehrere Stufen von der lebendigen Wirklichkeit des Ungeborenen entfernt ist eine Äußerung Bankeis, wie Xiong Shui richtig und hoffentlich alle anderen auch, verstanden hat. Und bisher konnte das niemand widerlegen.
Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Hallo Gernot. "Falle ich zurück, wenn ich zornig bin", fragst Du. Nach meinem Erkennen: Ja. Eindeutig. (Denk locker nach über vorstehend: Zorn und Gefühle entstehen nur aus Deiner Voreingenommenheit für Dich selbst). Wenn es Dir gelingt, all diesen Gefühlsscheiß zu lassen, geht´s Dir tatsächlich besser. Denn Gefühle haben in letzter Konsequenz tatsächlich keine positive Bedeutung.
Herzlich grüßend Heinz
harrymcmartin:
Lieber Roland.
Ganz so empfindlich dürfen wir alle nicht sein. Gerade über die kleinen Reibereien helfen wir uns sicherlich auch gegenseitig weiter, denn wenn man mal so richtig angegiftet wird, überdenkt man seine Position und prüft, warum der andere so heftig reagierte. Manchesmal - es muss ja nicht immer sein - korrigiert man sich. Wer austeilt, muss auch mal was fangen können.
Das ist alles nicht so dramatisch,wie es sich hin und wieder anhört - und ich kann mich davon sowieso nicht ausschließen.
Aber wie sagt mein Über-Bankei so zweifellos richtig (und wer könnt es noch besser sagen?):
"Wenn Du nicht immer daran denkst, anderen überlegen zu sein, so brauchst Du nicht zu befürchten, ihnen zu unterliegen."
Oder, in diesem Zusammenhang natürlich auch zutreffend:
"Die Parteilichkeit für Dich selbst ist die Wurzel all Deiner Täuschungen."
Denn: "Zorn und Gefühle entstehen nur aus Deiner Voreingenommenheit für Dich selbst."
Und da haben wir´s: "Was wir einen `Gedanken´ nennen, ist bereits um eine oder mehrere Stufen von der lebendigen Wirklichkeit des Ungeborenen entfernt."
Und wie weit dann ein Gefühl und unser aller viele Worte?
Also, nicht verkrampfen - das gilt für uns alle.
Herzlich grüßend Heinz ()
harrymcmartin:
Hat der recht, der "glaubt" zu 84,8653% Recht zu haben, wenn es um wahrhaftiges Erkennen geht, das mit "Glauben" wiederum nichts zu tun hat?
Wundert sich Heinz
harrymcmartin:
Und um noch eins draufzusetzen: Der Lotos-Sitz wurde auch nicht von Buddha erfunden. Bereits einige Kulturen zuvor praktizierten diese Sitzweise, die - wie gesagt - sicherlich was für sich hat, wenn man sie einfach beherrscht. Und erstaunlicherweise - so habe ich gesehen - sind es oft die unsportlichen Typen Mensch, denen diese Sitzweise relativ leicht fällt. Vielleicht weil sie nicht so dicke Muskeln haben, die dabei im Wege sind? Keine Ahnung. Also cool bleiben und nicht an Formen klammern.
Herzlich Heinz
harrymcmartin:
Hallo. Ich möchte dem im Grundsatz beistimmen, was allman hier sagt. Denn kommt es wirklich nur auf den richtigen Sitz an?
Mit der Sitzerei fing ich ja auch erst als recht altersmäßig fortgeschrittener Knabe an. Und irgendwie sah ich keinen Sinn darin, mich mit permanenten Beinschmerzen zu beschäftigen. Ich wählte daraufhin die sogenannte burmesische Sitzhaltung = Kissen unter den Po, Beine lediglich unverschränkt vor den Körper. Handhaltung wie sonst auch. Wenn Du hinten hoch genug positioniert bist, kommst Du mit den Knien gut auf den Boden und die erwünschte und letztlich hilfreiche "feste" Position ist ebenfalls ganz gut - nicht optimal zugegebenermaßen für eine ewige Sitzerei - herbeigeführt. Und Du wirst sehen, Du sitzt einwandfrei Deine zwanzig bis vierzig Minuten.
Ich hoffe, ich habe das verständlich rübergebracht. Herzliche Grüße Heinz
harrymcmartin:
Ho ho oder blah, blah und schon ist die Luft raus. Aber es ist halt eben nur Luft. Frust ist, wenn Du erkennst was Du nicht bist. Versuchs mal.
Freundlich grüßend Heinz
harrymcmartin:
Immer schön vorneweg die Klappe und hinterher? Wenn Du meinst, das hier austragen zu müssen, why not. Ich hatte Dir bereits mitgeteilt, dass ich das unerbetene Video - nicht ahnend, dass das eine Leihgabe sein sollte - hier weitergegeben. Es ist dahin, wie ich Dir schon mitteilte. Keine Ahnung wer es hat. Ich hatte Dir ebenfalls bereits angeboten, Dir den Schaden zu ersetzen. Ich warte noch heute auf Preis und Konto. Deswegen sorry again. Solltest Du - was ich ja nicht annehme - mir nochmals was Unerbetenes zusenden, werde ich einfach die Annahme verweigern. Aber wie gesagt, in diese Verlegenheit werde ich sicherlich nicht nochmals kommen.
Im übrigen muss ich kein Buch lesen, um Dein Denken zu erfassen. Deine Schlussfolgerung hinsichtlich "meines Geistes" jedenfalls ist so irrig wie Dein Denken. Das erkenne ich wirklich ganz locker.
Freundlich grüßend Heinz
harrymcmartin:
Wenn Du - wenigstens mal versuchen - gelassen und weise über den christlichen Gottesbegriff nachdenkst, kann es Dir nicht schwerfallen, ihn "abzulegen", bzw. zu durchschauen, was er in sich sein kann und was Interessengruppen mit ihm bezwecken.
Es gibt nun mal keine christlichen Buddhisten oder buddhistische Christen.
Das musst Du nolens volens akzeptieren. Und Dich dann ganz einfach entscheiden, was Du für Dich als das Erträgliche aussuchst.
Herzlich Heinz
harrymcmartin:
Lieber allman.
Aber wir müssen uns ja nicht von Schlachttieren ernähren. Erst keine Säugetiere, dann keine Vögel, Fische, Insekten und dann vielleicht irgendwann auch keine Pflanzen und nur noch von Luft und Liebe - spätestens dann wenn Du zum Buddha geworden bist und selbst bestimmst.
Nicht ganz einfach, zugegebenermaßen. Aber denkbar und somit möglich. Und minestens einer hat es ja bereits vorgelebt, oder?
Herzliche Grüße Heinz
Heinz