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avidya:
Was für eine interessante und reife Einstellung in diesem Alter, das ist sicherlich ungewöhnlich, Respekt.
Bogenschießen ist doch durchaus eine Zen-Kunst, ich denke nicht dass Du was falsch machst und um das Ziel geht's beim Bogenschießen doch immer. Geht es nicht um das Eins-Werden mit dem Bogen?
Jedenfalls willkommen, mögest Du finden was Du suchst, der Weg ist vielfältig.
avidya:
Das ist ein guter Gedanke, lieber Mipooh. Tatsächlich finde ich es auch wesentlich authentischer einer alten Frau aus reiner Überzeugung über die Straße zu helfen, als mich in Kalkutta zu angagieren weil es so sein muss. Ich glaube schon dass die Handlungen einer Mutter Theresa aus einem reinen Herzen kamen, aber wieviel leisten Etnwicklungshilfe vielleicht aus einem schlechten Gewissen heraus und gerade was die staatliche Hilfe angeht.
Letztes Jahr, als der verheerende Hurricane New Orleans verwüstet hat, spendete der Staat Sri Lanka, ich glaube, 25000 Dollar. Das ist nicht viel, sie haben es aber aus der reinen Dankbarkeit für die Hilfe, die die USA ihnen hat zukommen lassen, getan. Das finde ich äußerst wertvoll wenn jeder leistet was er kann, auch vor der eigenen Haustür.
Ich glaube, die Ruhe kann man sich auch in der Stadt schaffen: my home ist my Zenkloster ;-)
avidya:
Die Aussage "Erstmal Erleuchtung erlangen, dann gibt es keine Frage was zu tun ist" stammt auch nicht von mir ;-)
Stimmt, es gibt nichts anderes als das selbst, da hab ich mich falsch ausgedrückt, denn wie schon einer meiner Vorschreiber es ausgedrückt hat, geht es um die Findung des Selbst. Es ist nie weg gewesen, wir haben's nur vergessen.
avidya:
Nein, quatsch ist diese Frage wirklich nicht, ich denke Du sprichst da einen wichtigen Punkt an.
Nun, nur weil man vielleicht in den Medien nichts darüber erfährt, heißt das nicht dass es keine Buddhisten in den Slums von Kalkutta gibt, die dort helfen. Da wäre ich jetzt überfragt, könnte es mir aber gut vorstellen. Jeder Buddhist sollte es eigen sein nach seinen Fähigkeiten und bestem Gewissen Elend zu lindern. Sicherlich gibt es auch im Buddhismus abgehobene Schwafeler, was man manchmal auch in diesem Forum sehen kann, ich glaube aber nicht dass das die meisten sind. Vermutlich gibt es unzählige Beispiele in denen Buddhisten ihren Teil beitragen um das Leid ein Stückchen zu mildern.
Ich glaube, was dir die Jungs und das Mädel vorher sagen wollten, ist eher was sie mit dem Prinzip eines Boddhisttva verbinden, eher so auf geistiger Ebene. Da war Deine Frage auch etwas missverständlich ;-)
avidya:
Aber wenn es ein logischer Schritt bei der Verwirklichung des wahren Selbst ist, dann ist das Gelöbnis doch eine formelle Angelegenheit. Ich muss doch nicht geloben was ich mal tun werde.
Es hat insoweit was mit christlicher Nächstenliebe zu tun dass auch diese kein an Erwartungen geknüpft sein sollte, sondern ein inneres Bedürfnis. Ich sehe da nicht so große Unterschiede.
Ansonsten gebe ich Dir Recht, das Bodhisatthva-Ideal ist Teil der Entwicklung hin zur Erleuchtung, zum eigenen Selbst.
avidya:
Laut Definition ist ein Bodhisattva jemand, der nach seiner Erleuchtung solange auf den Einzug ins Nirvana verzichtet bis alle Wesen erlöst wurden. Die Tibeter, zumindest die der Gelupga-Schule, glauben daran dass der Dalai Lama den Bodhisattva Avalokiteshvara verkörpert.
Ich sehe das ähnlich wie Mipooh, ein Gelübte ist da wohl eher nur eine formelle Angelegenheit, da aus dem Antrieb zum absoluten Mitgefühl sich die Sache eher von selber egibt. Das ist sicherlich eine FRage des Glaubens, und im Prinzip nur dem Mahayana Buddhismus beheimatet. Im Theravada sieht man jeden Einzelnen für seine Erleuchtung als selbst verantwortlich.
Kann man das mit der christlichen Nächstenliebe vergleichen?? Ich würde sagen ja und nein, da es den Gedanken des Nirvana und dem des Daseinskreislauf so im Christentum nicht gibt, bestehen da sicherlich unterschiede in der Umsetzung. Was das Absolute angeht, ist es sicherlich gleich. Das Ideal einer absoluten Nächstenliebe gibt es in beiden Religionen.
Wenn es darum geht dass Buddhisten anderen zur Seite stehen, sollte das aus der Lehre des Buddha selbstverständlich sein, selbst wenn es nicht explizit dort erwähnt wäre, was ich aber nicht weiß denn ich kenne ncith alle Texte.
Beispiele gibt es zur Genüge, so gibt es in Thailand ein Kloster dass es sich zur Aufgabe gemacht hat drogensüchtige von ihrer Sucht zu heilen. Da kommen Menschen aus der ganze Welt hin.
avidya:
Ob dir die Leinschreiberei auf den Sack geht, interessiert niemanden auf diese Welt. Was mir diese Antwort von dir nur zeigt ist mit welcher Arroganz und Selbsherrlichkeit du über andere urteilst. Du machst dir ein Bild von jemanden den du nicht kennst und der sich als Anfänger an diejenigen wendet die vermeintlicherweise mehr Erfahrung haben. Das soll Zen sein was du da lebst? Glaubst wohl auch noch an den Weihnachtsmann. Diese Art von Zen, die du vertrittst, geht hoffentlich bald zugrunde, denn das hat nichts mit Buddhismus zu tun.
P.S.
Ich kenne so genannte Kids die dich locker in die Tasche stecken und wieder raus holen ohne dass du es mitkriegst.
avidya:
Super Franz, da bist du aber richtig ins Fettnäpfchen getreten.
Nein Frischling, es gibt keine Regeln für nichts, lass dir nichts erzählen. Es gibt Regeln wenn du ins Kloster willst, ansonsten in der Geist FREI.
Vielleicht ist es für den Anfang nicht schlecht so einige Bücher zu lesen um etwas in dir loszutreten, aber lasse dich nicht zu sehr von ihnen beeinflussen. Es muss aus dir heraus kommen, nicht einfach das Wissen anderer nachpalppern, wenn du verstehst was ich meine :-)
avidya:
Vielleicht sollte man den Dualismus nicht so sehr als Gegensätze sehen, das wäre möglicherweise die Synthese. Nehmen wir doch als ein gutes Beispiel Yin-Yang, das sind ja keine sich ausschließenden Gegensätze, sie bedingen sich gegenseitig. Das mag das Ei des Kolumbus sein, gut und bösen bedingen sich gegenseitig, schwarz und weiß usw. Wo das ein fehlt hat das andere keinen Sinn.
So bedingt Denken eben Nicht-Denken, das macht dann wieder Sinn :-)
avidya:
Oh, du ahnst gar nicht wie ungenau die deutsche und jede andere Sprache ist und vielleicht verbinde ich mit dem Wort "Nirvana" etwas ganz anderes als du.
Du sagst es, Verständnis beruht eben nicht auf Worte.
stimmt ging mir auch so, das Tao te King und andere taoistische Bücher waren sehr erhellend und haben mich dazu verleitet manches nicht so verbissen zu sehen. Es befreit einem insoweit dass es einem zugesteht als Mensch fehlerhaft zu sein und dass das völlig in Ordnung so ist. Ich denke, man muss sich erst mal selber so annehmen wie man ist bevor man den doch recht schwierigen Weg der Weisheit geht. Zen ist ja eine Mischung aus Taoismus und Buddhismus wobei ich meine dass sogar die taoistischen Elemente etwas überwiegen.
Vor dem Problem stand schon der Buddha, etwas erklären was sich nicht erklären lässt. Unsere Sprache ist zu ungenau, zu schwammig und eigetlich völlig ungeeignet, aber es ist das einzige Mittel das uns zur Verfügung steht. Was soll man da machen? Das ist sicherlich auch einer der Gründe warum es so viele "unsinnige" Aussagen von Zen-Meistern zu verschiedenen Themen gibt. Die Erfahrungen macht letztlich doch jeder für sich alleine, da gibt's keine allgemeingültigen Mittel.
Das Problem des Dualismus. Ist es überhaupt ein Problem? Dieses Denken ist in unserem Kulturkreis stärker ausgeprägt als beispielsweise bei den asiatischen Kulturen. Deswegen denke ich dass so manches, was jetzt aus Asien übernommen wird, etwas ungeeignet ist für uns. Das Problem ist der abendländischen Philosophie durchaus bekannt, deswegen wurde von Hegel das Konzept der Dialektik entwickelt und von Marx weiter geführt. Hegel behauptet dass aus jeder These und Antithese eine Synthese gebildet werden kann. Vielleicht ist das der Schlüssel um mit dem Dualismus umgehen zu können.
avidya:
Nun, was pathologische Depressionen angeht, das ist ja auch mehrfach angeklungen, wäre ich eher vorsichtig. Da vielleicht doch besser erst den Arzt zu befragen.
Einen anderen Aspekt finde ich aber dabei interessant: klar werden Verstimmungen weniger wenn man, wie auch immer, praktiziert, aber man kann auch besser damit umgehen wenn man mal einen schlechten Tag hat. Niemand ist permanent gut gelaunt, kann mir keiner erzählen, aber durch das Praktizieren kann man es besser annehmen, was zur Folge hat dass solche Stimmungstiefs auch schneller wieder verschwinden, zumindest ist das meine Erfahrung.
avidya:
Jetzt hab ich doch das Wesentlich vergessen. Wenn Du den Weg so gehst wie Du ihn für richtig hälst, dann ist es befreiend, man wird gelassener und ruhiger. Ich vermute mal in dme Beiepiel Deiner Freunde, die sich zum Nachteil verändert haben, einen schlechten Meister und den Umstand dass sie sich nicht wirklich wohl fühlen mit dem was sie tun.
avidya:
Es ist vermutlich eher eine Frage wie man sich mit Zen oder Buddhismus auseinadersetzt. Es gibt diese Vorzeigebuddhisten, die sich eine Statue hinstelle weil es gerade hipp ist. Und es gibt diese, die sich ernsthaft damit auseinandersetzen. Intolleranz hat im Buddhismus keinen Platz, genausowenig wie Rechthaberei. Du wirst beidem sehr oft begegnen, das ist wohl die Natur des Menschen.
Ich bin dir, was das Analysieren angeht, ähnlich, bei mir müssen die Dinge auch erst durch den Kopf. So bin ich auch an den Buddhismus heran gegangen und bei Zen hänge geblieben weil ich persönlich seine Schlichtheit sehr mag. Dennoch glaube ich durchaus dass wir von den anderen Schulen durchaus lernen und profitieren können. Was ich mich tatsächlich frage ist, ob es wirklich sinnvoll ist den Buddhismus ungefiltert aus Asien importieren sollen? In Asien war es so dass sich der Buddhimus in den kulturellen Kontext der jeweiligen Länder eingefügt hat, was ihn praktikabel für die jeweiligen Menschen machte.
Wir haben hier unseren eigenen Kontext, zum Beispiel das wesentlich ausgeprägtere dualistische Denken, was man in Asien so nicht kennt. Da sollten wir ansetzen und uns nicht so sehr an den "alten Meistern" reiben. Das muss aber jeder für sich selber entscheiden. Das gleich gilt für die Frage ab Meditaion oder nicht. Mir bringst das regelmäßig meditieren nichts und deswegen sitze ich nur bei Bedarf.
Ich mag Zen und irgendwie gehe ich auch den Zen-Weg, ohne mich dabei auf eine Schule (Rinzai oder Soto) festzulegen. Dabei überlege ich mir wie ich das europäisch machen kann, ich bin sicher dass es funktioniert.
avidya:
Im Idealfall sollte Zen genau wie der Buddhismus insgesammt nichts mit dem Krieg zu tun haben, im absoluten Idealfall sollte KEIN Mensch etwas mit Krieg zu tun haben, die Welt ist aber nicht ideal. Hat man Zen früher nicht auch den Samurai -und Shogunbuddhimus genannt? Aber ein Gegenfrage dazu, was sollte uns das heute kümmern? Selbst wenn Dogen und die anderen großen Meister gleichzeitig "große" Krieger waren, sie sind tot und haben keinen Belang mehr für uns. Sollen sie in ihren Schriften weiterleben, doch gelebt haben sie in einem anderen Zeitkontext und da hat man manches doch irgendwie anders gesehen.
avidya:
Nun, ich finde schon dass sich etwas ändert und zwar etwas wesentlich, nämlich der Blickwinkel auf die Dinge. Manches wird doch irrelevanter und in machen Dingen wird man doch gelassener. Es spielt einfach keine Rolle mehr. Wenn ich mir hier so manche Threads anschaue, wie manche sich hier als selbsternannte Zen-Meister aufspielen, dann lache ich darüber, weil es egal ist. Im Prinzip ist jede Diskussion völlig egal und völlig sinnlos. Zwar finde ich gute Diskussionen recht interessant, allerdings stößt es mich ein wenig ab wie manche hier auf ihre Meinung beharren und sich ineinader verbeißen.
Lass dir von niemanden erzählen was Zen ist oder der Buddhismus oder Erleuchtung überhaupt ist.
Vielleicht ist es das, dass man erkennt dass es keine konkreten Antworten gibt, oder einen richtigen Weg oder einen falschen. Viele Wege führen nach Rom...
avidya:
Karma ist also eher die Kreation unserer eigenen Welt mit unseren Gedanken, Vorstellungen, Wünschen, Abneigungen? Ja, so sehe ich das auch, Taten entspringen ja unseren Gedankenwelt und somit schaffen sie Karma. Aber ohne Taten schaffen wir Karma.
Hab ich dich da richtig verstanden dass du in der Auflösung von Karma die Erleuchtung siehst? Ein Erleuteter ist frei von Karma? Geht das überhaupt? In der Erleuchtung soll ja die Auflösung allen Wollens liegen, was dann bedeuten würde dass kein Karma mehr geschaffen wird. Ziemlich schwierig das Ganze zu durchdenken.
Bogenschießen ist doch durchaus eine Zen-Kunst, ich denke nicht dass Du was falsch machst und um das Ziel geht's beim Bogenschießen doch immer. Geht es nicht um das Eins-Werden mit dem Bogen?
Jedenfalls willkommen, mögest Du finden was Du suchst, der Weg ist vielfältig.
Liebe Grüße, Gerald