Hallo Alle,
Sicherlich haben einige von euch schon mal den Artikel von Ralf Halfmann zur AZI gelesen.
Der Link dazu: http://www.typeforum.de/zenforum/texte/zen_mc.pdf
Mich hat dieser Artikel sehr berührt. Ich bin zwar kein Mitglied der AZI, aber gewisse Parallelen gibt es auch bei den Sesshins, die ich besuche. (Zen Vereinigung Deutschland)
Mir wäre es am liebsten man könnte zusammen ohne jeden Ballast (Zeremonien, Sutren, Kusen, Statuen, Bilder) einfach intensiv ein paar Tage praktizieren. Gibt es das überhaupt ? Ohne Beeinflussung, ohne Hierarchie, ohne Absolutsheitsanspruch, ohne Meister ....??? Oder bleibt einem da nur noch das alleine Sitzen ?
Wie kommt Ihr damit klar ?
Lieben Gruß NOA
ich bin zwischen meinem 25 und 32 Lebensjahr richtig ausgestiegen. (Kein Schlüssel mehr in der Tasche)
Ich war ein Jahr in Poona bei Baghwan und anschließend mehrere Jahre in einem Ashram in Deutschland.
Dies war eine sehr schöne Zeit die ich nicht missen möchte.
Sicherlich würde ich heute nicht mehr nach Poona gehen. Meine Entwicklung hat mich zu Zen geführt.
Also käme da ein ZenKloster in Betracht. Zur Zeit ist aber meine Familie meine Herzensangelegenheit.
Zu meiner Ausstiegszeit (1980) war das Wiedereinsteigen recht einfach. Ich habe damals sozusagen von Null aus wieder angefangen und
kam doch wieder ganz gut im "richtigen Leben" an. Klar konnt ich niemehr so "weit" kommen, wie Andere, die ohne Unterbrechung Karriere
gemacht haben. Das wollte ich auch nie. (Die träumen bis an Ihr Lebensende vom Aussteigen)
In der heutigen Zeit sehe ich das problematischer mit dem Wiedereinsteigen. Die Welt ist härter geworden.
Auf keinen Fall sollte man Problemen mit Beruf oder Familie aus dem Weg gehen und ins Kloster flüchten.
Zazen kann nicht instrumentalisiert werden. Du kannst nicht Zazen tun um irgendetwas zu verändern.
Ich kenne genug Menschen mit abgebrochenem Medizinstudium, die schon seit dreißig Jahren Taxi fahren.
In diesen Jahren sind die von einem Guru zum nächsten gerannt ....
Das macht keinen Sinn für mich. Zufriedenheit kann niemals nur aus dem geistigem Studium kommen, es gehört auch ein Klarkommen mit dem
wirklichen Leben dazu. (Das ist ja letztendlich eh alles eins)
Ohne "Probleme" im Altag wäre Zazen irgenwie wie ein weißes Bild vor einer weißen Wand.
-Danke Almaluz für deinen offenen Beitrag, das hat mir den Anstoß gegeben, auch etwas zu schreiben-
Gruß NOA