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mipoohji:
Das Wesen von Religion ist es zu dem in sich zu finden, was wirklich ist. Dadurch Illusionen zu verlieren und die Wirklichkeit des eigenen Lebens genießen/auskosten zu können.
Das was heilbar ist, das ist nicht Religion. Aber es wird so genannt und oft genug dafür gehalten. Ich erinnere mich, dass wir ein ähnliches Gespräch kürzlich zum Stichwort Liebe hatten. Dasselbe in grün...
Religion als Ansammlung von Ritualen, fixen Ideen, Verdrängung der Wirklichkeit zugunsten einer Wunschvorstellung, die ist hoffentlich heilbar. Auch wenn es oft genug so scheint als sei gerade daran kaum jemand interessiert...
Sofern Du, wovon ich ausgehe, den Part des Lebens meinst mit heilbarer Religion, bin ich ganz bei Dir. Da gab es mal einen netten Spruch: "Neurotiker aller Länder vereinigt Euch! Alles was Ihr zu verlieren habt sind Eure Illusionen."
mipoohji:
Man muss schon unterscheiden, wer/was bin ich und wer/was existiert in meinem Umfeld. Das ist nicht einfach alles eins. Wir sind dem nicht ausgeliefert, auch wenn wir nicht die Macht haben etwas ausserhalb von uns selbst dauerhaft zu beeinflussen.
Und manchmal haben wir uns zu sehr eingelassen, sollten uns von Dingen/Personen besser wieder lösen.
Die nun zu hassen ist der falsche Ansatz, denn damit werden wir zu ihrer Marionette. Richtig ist es, sie ohne Reaktion wahrnehmen zu lernen und völlig frei zu entscheiden, was wir selbst fühlen wollen.
Haß vergiftet innerlich. So viel Macht wirst Du niemandem und nichts einräumen wollen.
Unsere Wahrnehmung hängt auch davon ab, wie offen wir sind. Offenheit ermöglicht Einflußnahme. Es ist wohl so, dass Drogen zu einer Offenheit führen können, die der Entwicklung der eigenen Stärke nicht entspricht. Dadurch dass diese Offenheit nicht durch ein bewusstes sich-öffnen ebtstanden ist, fehlt die Kontrolle über den Grad der Offenheit.
Viele Menschen wissen nicht, dass es auch nötig ist sich verschliessen zu können. Offenheit als Ideal... Unsinn... man kriegt mehr mit, muss aber auch mehr tragen können.
Wenn Du erst bemerkst dass Du zu offen warst und nun hasst, dann verschliesse Dich dem wieder. Ausser einer Vergiftung wirst Du keinen Nutzen daraus ziehen können.
Öffne Dich für das was Dir guttut. Verschliesse Dich dem, das Dir nicht guttut.
Es gibt viel Scheiße. Und es gibt diesen Witz, wo jemand in den Saloon kommt mit einem Häufchen Hundekacke auf der Hand und sagt: Guckt mal wo ich beinahe reingetreten wäre.
Wenn Du darüber lachen kannst, dann weisst Du auch, dass Du das nicht nachmachen musst...
mipoohji:
Bedenke dabei, dass das nicht Zen war sondern Dein Zugang dazu (ggf mit "Unterstützung" anderer).
Natürlich geht es darum das eigene Leben als gute Zeit zu erleben. Allerdings ist nicht immer alles gut, was man für gut hält.
Die Disziplin des Zen bzgl der Übung kann da schon als starker Halt dienen. Fehlinterpretiert kann sie einen aber auch unterdrücken helfen.
Wie schon gesagt, der natürliche Weg ist schon enorm schwierig und daher habe ich auch viel Verständnis für kleinere Fehler. Die "vernünftigeren" Zennies, die ich so kennengelernt habe, gehen ihren Weg allerdings auch alle mit Lehrer. Der scheint mir schon wichtig zu sein, wenn man diesen Weg wählt.
mipoohji:
Auf Gelaber reagiere ich auch allergisch, vielleicht etwas nachsichtiger als Du, aber im Prinzip schon gleich.
Philosophie braucht kein Mensch, erst recht kein Philosoph... meist wird unter diesem Begriff lediglich Ideologie verkauft und das hat dann mit Weisheit und Liebe zur Weisheit gar nichts zu tun. Das wissen Ideologen aber nicht...
Man sollte halt nichts glauben, es sei denn, es stimmt mit dem eigenen Erleben voll überein.
Das was Du als Zen kennengelernt hast, scheint Dich nicht weitergebracht zu haben. Also kannst Du es bedenkenlos loslassen. Du musst nicht einmal die Spuren verwischen, die verlieren sich von ganz allein.
mipoohji:
Im Zen wird oft zu wenig Wert gelegt auf angenehmes Fühlen, besonders wenn es zu intellektuell betrachtet wird.
Manchmal bleibt nach dem Leiden nur noch nichts übrig... und das ist zu wenig.
Das mag auch das gewesen sein, der bei Dir gefehlt hat.
Vernünftige Lehrer wissen sehr wohl, dass Geniessen ein wesentlicher Aspekt auch von Zen ist. Ideologen haben da schon mehr Probleme. Denn wenn die sich mal wohlfühlen, fragen sie sich gleich, was denn nun wieder nicht stimmt... ;)
mipoohji:
Ich finde Du übertreibst. Im Grunde beschreibt Dae Kyong die Übung und einen Teil dessen, was einem so für komische Ideen dabei kommen können. Diese nun als Inhalt des Zen zu betrachten ist zwar ziemlich verkürzt, aber sowas finde ich nun nicht tragisch. Ein bischen Ideologie findet sich ja dann doch immer wieder.
Krank ist das nicht, allenfalls einseitig dargestellt. Du wirst kaum mal jemanden finden der abgeklärt genug ist, das Thema völlig neutral und sachgerecht darzustellen.
mipoohji:
Der Anfang war ja nicht schlecht, aber entfaltet hast Du dann doch lieber etwas anderes als Deine Weisheit...
wie leicht es doch ist die Fassung zu verlieren...
mipoohji:
Hättest Du nur gesessen würde ich Dir ja rechtgeben. Aber Du hast Zazen als sinnfrei bezeichnet und das ist Unsinn.
Rede also kein Zeug, sitz einfach und sieh was es ist...
mipoohji:
Ach nochwas, um es auch praktisch werden zu lassen. Dich auf die Atmung zu konzentrieren kennst Du ja schon. Genieße sie um dem Vorgang den nötigen Wert zu geben. Es reicht nicht aus, sie emotional "unbeteiligt" zu beobachten. Dann könnte man auch Erbsen zählen. Indem Du sie geniesst öffnet sich Dein Inneres für Dich und gibt Dir genügend Halt weiterzumachen.
Aber auch dabei wird sehr schnell Ablenkung aufkommen, durch die Dich die alten Dinge wieder in den Griff kriegen wollen. Manchmal frißt der Wolf Kreide, wie wir seit den sieben Geißlein wissen... also auch "gute Ideen", wenn sie ablenken davon den Atem zu geniessen, können Verführer sein. Schlechte sowieso...
Gruß
mipooh
(PS Atem ist völlig unideologisch und Genießen ebenfalls)
mipoohji:
Nenn es nicht Zen und mach keine komischen Sachen...
Nee, mal im Ernst. Soweit Deine Probleme mit einer Krankheit zu tun haben, bin ich etwas unsicher. Viele sagen, aber das kann ich nicht nachprüfen, dass Meditation (selbst wenn man sie nicht so nennen würde wäre es ja eine) bei psychischen Erkrankungen kontraindiziert sei.
Ich glaube zwar nicht unbedingt, dass das richtig ist, verstehe aber zumindest, dass gegen Introvertiertheit wenig helfen kann sich nach Innen zu richten.
Bliebe die Begegnung mit einem Lehrer...
mir persönlich ging es so, dass mich sowas rausgeholt hat. Ich kenne aber auch Leute, die sagen, sie hätten gar nichts bemerkt...
und dann kommt auch da immer wieder die Problematik auf, dass so mancher in seinem Enthusiasmus ziemlich unsinnige Dinge über den Lehrer sagt und man hat dann das nächstze Problem an der Backe, wenn man wiederum darüber nachdenkt...
Nur loswerden dürfte nicht allein funktionieren, es muss stattdessen etwas da sein, das Dir wichtig genug erscheint, Dich eben lieber damit zu beschäftigen. Angesichts unserer katastrophalen gesellschaftlichen Situation schon fast allein eine Meisterleistung...
Es reicht also nicht, Dich auf etwas zu konzentrieren, sondern dieses Etwas muss schon auch attraktiv für Dich sein.
Im Hinblick auf geistige Betätigung wie Meditation, Selbsthypnose etc bedeutet das, dass Du Dich lediglich dann ausruhen können wirst, wenn Du dafür eine geeignete geistige Grundlage findest. Sozusagen Dich selbst... ohne Dich deswegen immer gleich in Bezug auf andere/anderes betrachten zu müssen. Und das geht nur dann, wenn Du Dich selbst zumindest mal als liebenswert erleben kannst.
Dann ist das einerseits einfach und andererseits schwierig. Denn es ist ja ziemlich festsitzend auf andere/anderes zu gucken um zu beurteilen.
Und das wird eben immer anders sein als Du.
Die Wertschätzung für sich selbst, für das eigene Leben wiederzufinden ist die große Aufgabe jedes einzelnen Menschen. Dazu kann mancher einen vorgezeichneten Weg gehen, mancher eben nicht mehr, weil er zu viele kennt, die alle nicht zum Selbst führen sondern allenfalls in die Nähe...
Es wird auch in der Regel immer ein Prozeß sein, also kein einmaliges Ereignis. Dafür braucht es auch Begeisterung, oft auch Anregung (wewegen dann eben viele solche etwas ausgetreteneren Wege bevorzugen). Wer völlig auf Hilfen verzichten möchte wird es da schwer haben.
So Therapeuten, an die Du doch sicher leicht kommen kannst, dürften ja weitgehend ideologiefrei sein. Allerdings stecken die oft auch mitten im heutigen geselllschaftlichen Leben mit den da vorhandenen Ideologien. Könnten also für Dich auch teils schwierig sein. Zudem ist es wohl nicht so ganz leicht unter denen einen geeigneten zu finden.
Tut mir leid, wenn ich Dir da mehr nicht anzubieten weiss. Ich verstehe gut, wenn Du keinen ausgelatschten Weg möchtest, ich habe sogar Probleme mit meinem Lieblingslehrer, weil der eben nur als Lehrer etwa so ist wie ich es akzeptieren kann. Aber auch der ist ja nicht nur Lehrer... am Ende steht jeder ganz selbst vor der Aufgabe und das kann auch bedeuten ganz allein.
mipoohji:
Bei dem, was im Zen "Sitzen" genannt wird, finden keine Gespräche statt.
Von daher... was soll das? Zum Rumnerven haben wir doch schon einen Kasper.
mipoohji:
So wenig wie Dich jemand hindern kann Deinen Unfug hier abzuladen, so wenig kann man irgendjemanden sonst daran hindern.
Dass das etwas mit Zazen oder den hier üblichen Umgangsformen zu tun haben soll, dazu muss man schon einen reichlich eingeschränkten Horizont haben. Aber den hast Du ja...
mipoohji:
Wird in der Praxis so nicht unbedingt funktionieren. Aber man kann sich wieder abregen nachdem man sich aufgeregt hatte und versuchen, bestimmten Personen/Dingen von vornherein mit einer gewissen Distanz zu begegnen.
Würde man sich damit gar nicht beschäftigen hätte man auch die Chance nicht, diese Position angemessen zu verändern, sobald dort (die angesprochenen Dinge und Personen) eine Veränderung eintritt.
Ganz ohne Ärger geht es also nicht...
mipoohji:
Besser hätte ich es nicht sagen können...
Bezogen auf das Thema bedeutet das, dass Dir Deine Sentimentalität mehr bedeutet als Dein Potential zu lieben. Dies alles zum Preis einer gewissen mindestens temporären Verblödung, die mit dieser Droge jedesmal einhergeht (auch ohne dass man täglich trinkt und bereits süchtig ist).
mipoohji:
Genau das ist die Krankheit Deiner Seele (falls Du meinst keine zu haben, denk einfach Psyche). Zunächst verwechselst Du Liebe mit Begehren und dann hängst Du daran fest wie ein Bullterrier, der sich verbissen hat und sich nun schwarz ärgert, dass er nicht mehr beißen kann...
Ja, das war völlig sinnlos. Hättest stattdessen mal versuchen sollen rauszufinden, was denn Deine Liebe ist. Die könntest Du dann immer noch leben... ohne jede Wiederholung alter Kamellen.
mipoohji:
Tja, so ist es wohl... des einen Leben hat Sinn während der andere einen erfinden muss und sei es eine Hinterlassenschaft...
Und nun tanzt er auf der Bühne und singt seinen Sinnsong, ganz von Sinnen.
mipoohji:
Wird nun Lotte an dem gemessen werden, was sie hinterlassen hat oder fällt ein Teil der Anerkennung dem Kirschbaum zu? Oder hat der seine bereits durch Lotte bekommen?
Das was heilbar ist, das ist nicht Religion. Aber es wird so genannt und oft genug dafür gehalten. Ich erinnere mich, dass wir ein ähnliches Gespräch kürzlich zum Stichwort Liebe hatten. Dasselbe in grün...
Religion als Ansammlung von Ritualen, fixen Ideen, Verdrängung der Wirklichkeit zugunsten einer Wunschvorstellung, die ist hoffentlich heilbar. Auch wenn es oft genug so scheint als sei gerade daran kaum jemand interessiert...
Sofern Du, wovon ich ausgehe, den Part des Lebens meinst mit heilbarer Religion, bin ich ganz bei Dir. Da gab es mal einen netten Spruch: "Neurotiker aller Länder vereinigt Euch! Alles was Ihr zu verlieren habt sind Eure Illusionen."
Insofern gutes Gelingen
mipooh