Eigentlich könnte es mir zur Zeit gut gehen, denn ich habe keine ernsthaften Probleme. Aber was mich immer wieder daran hindert, den Augenblick zu genießen und nach vorne zu schauen, sind die Erinnerungen an die schlechten Zeiten, die hinter mir liegen. Es tauchen immer wieder Bilder aus meiner beschissenen Vergangenheit auf, die sich wie ein Film über meine Augen legen, so daß ich die Welt wieder so wahrnehme wie damals. Aber eigentlich will ich damit nichts mehr zu tun haben und versuche die Erinnerungen zu verdrängen, indem ich mich auf etwas anderes konzentriere. Immer wenn ich in dieser Vergangenheits-Scheiße feststecke plagt mich Traurigkeit, Melancholie, Schwermut, innere Düsternis, wie auch immer man es bezeichnen will. Ich will diesen Ballast einfach nur loswerden und wieder frei durchatmen können, anstatt immer nur zu seufzen. Wie kann man aus dem Strudel der Erinnerungen entkommen und wieder im Hier und Jetzt ankommen, ohne daß dies gleich mit einer buddhistischen/zenmäßigen Aura verbunden ist? Denn Buddhismus/Zen zähle ich auch zu meiner depressiven Vergangenheit, mit der ich abgeschlossen habe.