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Gelöschter Benutzer:
du irrst dich nicht!
mit der möglichkeit einer meditation ist wahrlich einiges zu bewirken.
aber mit einfachem sitzt wird wohl nie jemand etwas sinnvolles bewirken.
sitzen wird auch nicht zur meditation wenn man nur lange genug sitzt sondern nur wenn man eine meditation einleitet um die grenzen des physischen zu überwinden.
genau dies läßt sich wirklich zu etwas sinnvollem verwenden.
die wahrnehmung des physischen bis in den mentalen bereich nachprüfbar erweitern ist dann der zustand einer meditation.
aber sitzen und behaupten das dies nun meditation sei ist doch lächerlich.
irre ich mich ??
woran machst du fest wann sitzen in den zustand der meditation übergewechselt ist?
mipoohji:
Da tauchen schon ein paar Gedanken auf...
Gibt es ein Verständnis, das nicht "weltlich" wäre?
Und ist es wirklich das Leiden, das Triebfeder ist? Wenn es so wäre, hätte der Buddha doch eher lehren sollen, wie man möglichst viel leidet statt den Weg zu weisen, durch den Leiden aufgehoben wird.
Buddha hatte seine Erleuchtung nicht am Ende seines Lebens, sondern recht früh und hat danach recht lange gelehrt. Denkst Du er hat gelitten? Erkennst Du an Zen-Meistern, dass sie leiden und sich somit gezwungen sehen eine starke Praxis zu entwickeln? Und wozu? Um weiterhin zu leiden?
Sich mit etwas abzufinden ist ganz sicher nicht meine Intention. Schon gar nicht mit Leiden. Es anzunehmen dürfte unumgänglich sein, aber es aufzuheben ist nicht etwas, das durch das Annehmen behindert würde.
Worum es mir oben ging, war, ein wenig mit den Extremen (des Vortages) aufzuräumen, die mE keineswegs helfen werden, Leiden aufzuheben.
Dazu gehört auch eine Vorstellung einer "für unsere heutigen Begriffe unvorstellbar(en) starke(n) Praxis"... denn allein ihre "Unvorstellbarkeit" entrückt sie unserer Wirklichkeit, dem Ort an dem wir nunmal sind.
(und den ich auch nicht verlassen möchte)
Tai:
Interessant, dass du das beneidenswert findest. Nicht, dass es so, wie es ist, für mipooh nicht genau das Richtige sein wird. Und im weltlichen Verständnis ist eine solche, aus einer gewissen Lebensweisheit geborene Zufriedenheit sicherlich ausgesprochen anstrebenswert. Aber das Leiden ist eine Triebfeder für starke Praxis.
Die Lebensgeschichte des Buddha zeigt dies besonders anschaulich. Aus tiefem Leiden über das (Immer-Wieder-)Geborenwerden, das permanente Altern, die Krankheit und den Tod brachte Buddha diesen unglaublichen Willen zu einer Praxis auf, die ihn nach etlichen Wirrungen letztlich die Erleuchtung erfahren ließ. Fast alle, mir bekannten Lebensgeschichten großer Zen-Meister weisen ein ähnliches Muster auf. Natürlich hätten sie oder der Buddha sich mit dem, worunter sie litten, auch abfinden können. Aber gerade das haben sie nicht getan, sondern stattdessen eine für unsere heutigen Begriffe unvorstellbar starke Praxis entwickelt.
Gelöschter Benutzer:
reiner-logik wäre:
was soll sitzen bringen wenn es die möglichkeiten einer meditation nicht als zielsetzung hat und soll der dumme versuch den vorgang des ruhigen sitzen durch eine wette aufwerten zu wollen?
Dat_Hexe1971:
Habe den Vertippsler erst gerade bemerkt - wie schmunzelig!
Ich meinte klar "Opium" - und ja, ich glaube zu wissen, daß Marx das so gemeint hat - und trotzdem prüfe ich an dieser Stelle sorgsam, ob mein "Gottesglaube" ein Strohhalm ist, an den ich mich klammere - oder ob es eine Quelle der Kraft ist, die ich brauche und deshalb gerade vermehrt nutze.
Das war einfach nur ein "Einstieg" - ein bewusstes" Hinfühlen...
Es ist schon seltsam - nach all den Wochen der Taten und Hoffnungen, des Organisierens und des Verzweifelns, wurde mir gestern Abend deutlich, daß in aller Schwere der Sache die Chance liegt, nicht weiter zu gehen als den nächsten Schritt ohne Ziel und Bestimmung - und aufeinmal ist es wieder ganz leicht!
mipoohji:
Optimum... (möglicherweise meintest Du Opium, was ich mit meiner Erweiterung Deines unfreiwilligen Wortspiels gern ins Gegenteil verkehre.)
Ich sehe das in etwa so: Sind die Stürme besonders stark, wird mir die Kraft des Vertrauens besonders wichtig. Werde ich wenig gefordert, reicht meine angeborene Naivität völlig...
Wer würde einem Kapitän nachsagen, er benutze seine Fähigkeiten als Droge, nur weil er es sich nicht nehmen lässt, gerade im Sturm selbst auf der Brücke zu stehen?
Das was Herr Marx (wenn ich richtig informiert bin) damit ansprach, das ist nicht Religion schlechthin, sondern der Irrglaube, für den Verzicht auf Taten in einem Leben ausserhalb des tatsächlichen reichlich belohnt zu werden.
Nicht gegen Ungerechtigkeit aktiv zu werden um dafür mal in einen Himmel zu kommen... keinesfalls jetzt, sondern nach einem leidvollen Leben.
Das wäre nun tatsächlich fatal... aber Kraft zu sammeln ist sowas von vernünftig, solange mit dieser Kraft dann da gelebt wird, wo Leben stattfindet, nämlich genau hier und jetzt.
Dat_Hexe1971:
Dein Beitrag hat mich vor dem Schlafen noch eine ganze Weile begleitet...
Ich habe mich mal wieder ein wenig in "zen - Denk" geübt - kam die letzten Wochen und Monate aufgrund Panik zu kurz.
Ich stimme Dir voll und ganz zu - ich habe aber auch erlebt, daß in der Einheit sein anfällig ist, für die Stürme meines Lebens - und der gerade ist ein Tornado.
Da drin habe ich gemerkt, wie stabilisierend mein "Gottesglaube" sein kann, Halt gebend, erdend...
unsui0:
...alles ist gut weil es jetzt geschieht...es gibt also keinen Grund mit sich zu hadern, weil es jetzt geschieht und wenn du doch haden willst, dann ist das auch gut, weil es jetzt so ist, ergo gibt es auch keinen Grund irgend etwas zu machen, denn es geschieht einfach jetzt...du hast es dir verdient...alles ist das Ergebni deiner Verdienste...wessen auch sonst ???...niemand außerhalb von dir erschafft die Welt...es ist deshalb auch trügerisch zu gleuben, du könntest zu irgendetwas in deinem Traum Zuflucht nehmen, denn du bist bereits in Sicherheit...solltest du dennoch an sowas glauben, dann ist das auch gut, weil es jetzt passiert...
Dat_Hexe1971:
...es gibt keinen Grund das Jetzt zu bedauern..
Hach, wie schön das doch flutscht:
Es gibt keinen Grund das JETZT zu bedauern - zu be-dauern?
Mit Dauer zu versehen, sprich es festzuhalten?
Ok, hiermit habe ich meine Karte ins zen-Ping-Pong-Spiel gelöst - und behaupte jetzt für mich:
Doch, die kann es für mich sehr wohl geben.
(bedauern hier im allgemein umgangssprachlichen Gebrauch verwendet)
Und dieses "mich dauern" ist JETZT - es speist sich aus Erfahrungen, Wünschen und Hoffnungen - alles nicht JETZT - aber in dem Moment, in dem ich das "mich dauern" oder die Trauer wahrnehme, mit all den Verknüpfungen, habe ich mir das in mein JETZT geholt - ich habe es mir ver-GEGENWÄRT-igt.
Dat_Hexe1971:
Das löst Dein Problem nicht - aber das
a) weißt Du
und
b) wirst du erfahren haben.
Das "gute" Leben im Sinne von"für einen selbst richtig!" ist eine Lebensaufgabe - wir selbst suchen neue Wege und verlassen die gut ausgebauten Erfahrungsstraßen oder bewegen uns lieber auf diesen, weil sie uns "sicher" erscheinen.
Ich wünsche Dir Mut, Langmut und Gelassenheit!
unsui0:
...sehr philosophische Analyse, die lediglich Denken (gespeichertes Wissen) als Grundlage hat...mit dem Jetzt oder Leben hat das nichts zu tun...es ist und bleibt eine ZIdeologie...
unsui0:
...sehr philosophische Analyse, die lediglich Denken (gespeichertes Wissen) als Grundlage hat...mit dem Jetzt oder Leben hat das nichts zu tun...es ist und bleibt eine ZIdeologie...
mit der möglichkeit einer meditation ist wahrlich einiges zu bewirken.
aber mit einfachem sitzt wird wohl nie jemand etwas sinnvolles bewirken.
sitzen wird auch nicht zur meditation wenn man nur lange genug sitzt sondern nur wenn man eine meditation einleitet um die grenzen des physischen zu überwinden.
genau dies läßt sich wirklich zu etwas sinnvollem verwenden.
die wahrnehmung des physischen bis in den mentalen bereich nachprüfbar erweitern ist dann der zustand einer meditation.
aber sitzen und behaupten das dies nun meditation sei ist doch lächerlich.
irre ich mich ??
woran machst du fest wann sitzen in den zustand der meditation übergewechselt ist?