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mipoohji:
Auch Verarbeitung "verschiebt nur" (im Sinne von Geraderücken).
Ich nehme nicht an, dass Verdrängung wissentlich eingesetzt wird. Bewirkt sie doch gerade eine Überbewertung, wenn auch in Form von vorübergehendem Vergessen.
Dass Verdrängungsmechanismen durch Zazen bewusst werden, denke ich nicht, zunächst einmal, so erlebe ich es, wird autosortiert... Inhalte steigen auf und sortieren sich durch Nichtbewertung automatisch "richtig" ein.
Mag sein, dass man diese Vorgänge reflektiert, (ich meine,) eher ausserhalb des Sitzens (und auch eher von Menschen, die psycho-logisch denken).
Vielleicht macht es das so schwer, Zazen als Prozess zu erörtern.
mipoohji:
Eben nicht! Deshalb muss er uns ja diesen ganzen Kokolores erzählen um seinem Handeln eine vermeintlich verbal fassbare Bedeutung zu geben.
Kürzlich sah ich auf seiner Webseite unter Patientenberichte zwei Filme über die Behandlung einer Andrea, die durchaus sehenswert sind.
Denn sie zeigen, was er tatsächlich tun kann und da ist dann auch von Kokolores (fast) keine Rede mehr.
Als jemand der einen Heilberuf hatte dachte ich so, Kunststück, mit genügend Personal (=Zeit für Klienten) haben und hätten wir alle solche "Wunder" vollbracht. Nur hätten wir wahrscheinlich angemessenere Worte gefunden, unsere Arbeit zu beschreiben.
Verdrängung funktioniert NIE - meine Erfahrung - als "auslöschendes Moment" - sie "verschiebt nur.
Das darf mensch nutzen - allerdings sollte mensch wissen, daß das alles "wiederkommt".
Ob solche Mechanismen mir beim Siten bewusst werden, kann ich nicht sagen - aber "durch" das Kissen - da bin ich sicher.
mipoohji:
Sehe ich auch so. Käme somit dem Begriff "Verarbeitung" wesentlich näher als dem Begriff "Verdrängung". (Wenngleich mir "Verarbeitung" als Begriff dafür, dass sich die Dinge mehr oder weniger ohne Zutun ordnen eigentlich nicht wirklich gefällt. Er wirkt mir zu sehr "gewollt und gedacht".)
Frau MU war nur ein für mich deutliches Beispiel, an dem ich trotz meines fortgeschrittenen Alters erkannte, wie und warum so viele Gespräche im Sand verlaufen (oder wie bei Reiner von vornherein nur Blahblah sind).
Beim Nachsinnen fielen mir etliche Begebenheiten und Eigenarten eigentlich fast aller Member auf, so dass ich mich fragte, wann denn wohl zuletzt ein Gespräch stattgefunden haben mag.
Der professionellste Gesprächsbehinderer musste ja auch schon seinen Senf in Form einer Komplettverdrängung dazugeben...
Naja... eine Mitte mag so erscheinen, als vermeide sie die Extreme. Für mich stellt sie den Angelpunkt dazwischen dar, den man benötigt, um sich nicht in Extremen zu verlieren. Eben nicht als Verdrängung sondern als stabilen Punkt zwischen den Extremen.
Magnolia1:
"Erst später habe ich begriffen, warum das so anziehend für mich war:
Mit den grossen Gefühlen wie Wut, Schmerz, Trauer fiel ich als Kind aus dem "liebes-Kind-Schema" - dieses Erleben setzte Verlustängste frei - der "mittlere Weg" erschien mir aufgrund meiner Prägungen wie das gelobte Land. - Verdrängung?"
Guten Morgen, Andrea,
Verdrängung funktioniert da nicht, und ich bin mir sicher, dass wir da - bewusst oder unbewusst - den Schlüssel in der Hand halten. All dies taucht auf auf dem Kissen, aber es kommt und geht.
mipoohji:
Du kannst es kaum ertragen, wenn Du nicht Dich zum einzigen Thema machen darfst, gelle...?
Dabei nutzt Du doch gerade den Begriff des Zen so gern um zu verdrängen, dass Dir die Worte fehlen...
Gelöschter Benutzer:
ein echt wichtiges thema :-)
wie lange muss man sich wohl ruhig hingesetzt
haben um zu dem schluss zu kommen
ueber so etwas worte zu verlieren?"
Verdrängung ist mir selten bewußt - sie wird aktiviert, weil sonst eine "Verschlimmerung" meiner Ich-Lage zu befürchten oder anzunehemen ist.
So kann vieles zur Verdrängung "benützt" werden - eben all das, was uns in der einen oder anderen Lage als Schutz erscheint.
Also warum nicht auch zen?
Zen ist ein Konstrukt wie viele andere Sachen auch - es kommt darauf an, was wir daraus machen.
Vielleicht macht ein Beispiel deutlich, wie "nah" das Verdrängen sein kann:
Der "mittlere Weg" erschien mir sehr verlockend - da wollte ich hin - weg von dem Berg - und Tal und Hoch und Tief des emotionalen Chaos.
Erst später habe ich begriffen, warum das so anziehend für mich war:
Mit den grossen Gefühlen wie Wut, Schmerz, Trauer fiel ich als Kind aus dem "liebes-Kind-Schema" - dieses Erleben setzte Verlustängste frei - der "mittlere Weg" erschien mir aufgrund meiner Prägungen wie das gelobte Land. - Verdrängung?
(Ich weiß schon: Das ist nicht ganz das Thema)
Ansonsten:
Mach Dir doch keinen Kopf - natürlich kann mensch auch zen benützen, um sich oder anderen etwas glattzustreichen...passiert (hier) des öfteren...
Ach ja - und jemand, der als "opener" mit sich selber redet, ist so ab-seitig wie Hülle in schweren Zeiten - in so weit hat mich das MU nicht überrascht...
Nur dieses "hinten runterfallen" fällt mir jetzt auf - und passte für mich zu Deinem Artikel.
Ich bin zwar noch nicht ganz wiederhergestellt - das wird aber schon - dieser Ausflug in die rauhe See ist ganz gut - sorgt auch immer wieder dafür, daß ich "Profil" hinterfrage und "erneuere"
Dat_Hexe1971:
So ganz trifft das ja nicht zu - mein Fokus hat sich verschoben - in "engen" Situationen, die mich eiskalt erwischen" , neige ich eher zur Zwiesprache mit meinem Gott als zu zazen...
Überlege, warum das so ist oder war - ich weiß es nicht...
Und: Daß mit dem grüneren Gras liegt am Lichteinfall - bestimmt! schmunzel
Was ja Deiner Theorie nicht wiederspricht...
mipoohji:
Ein Lehrer fragte mal (mehr rhetorisch) in die Runde: "Warum kommt Ihr immer nur, wenn es Euch schlecht geht?"
Ich finde es völlig normal, dass nur jemand nach einer Lösung sucht, der ein Problem hat. Zumindest bis er festgestellt hat, dass mache Probleme gar nicht erst auftauchen müssen, wenn man klar und bewusst durch´s Leben geht.
Man muss aber nur darin nachlassen und wird sich alsbald wieder in einer problematischen Situation wiederfinden.
Die Prinzipien sind eindeutig, an welcher Stelle der drei edlen Wahrheiten man sich jeweils befindet, ist davon unberührt.
Wenn also das Gras der Wiese nebenan grüner ist, dann nur deswegen, weil man nicht genau genug hinguckt...
"Aber das Leiden ist eine Triebfeder für starke Praxis.".
Meinst Du zen-Praxis?
Und diese "Setzung" erscheint mir zweifelhaft.
Zumindest für mich.
Leiden ist Leiden - Die Auflösung, die Überwindung des Leidens ist das, was Buddha als "Geschenk" mitbrachte - nicht das Leiden an sich.
Natürlich kann aus Leiden und der dadurch entwickelten Energie viel Tun (Praxis?) entstehen, es kann auch antriebslos machen.
Hat Jesus gesagt, alle müssten sich ans Kreuz nageln lassen, weil es sein Weg war?
Den mittleren Weg stelle ich mir ohne "grosses Leiden" vor - alles relativeiert, keine großen Kurven mehr...
Die Relität hat mich mal wieder auf die andere Seite des Gleis gesetzt - dort ist es unangenehm, böig - aber echt...
Vielleicht ist auf der Wiese nebenan das Gras immer grüner? :-))
Ich nehme nicht an, dass Verdrängung wissentlich eingesetzt wird. Bewirkt sie doch gerade eine Überbewertung, wenn auch in Form von vorübergehendem Vergessen.
Dass Verdrängungsmechanismen durch Zazen bewusst werden, denke ich nicht, zunächst einmal, so erlebe ich es, wird autosortiert... Inhalte steigen auf und sortieren sich durch Nichtbewertung automatisch "richtig" ein.
Mag sein, dass man diese Vorgänge reflektiert, (ich meine,) eher ausserhalb des Sitzens (und auch eher von Menschen, die psycho-logisch denken).
Vielleicht macht es das so schwer, Zazen als Prozess zu erörtern.
Gruß
mipooh